Rassismus

fischersfritzi schrieb:Ansonsten kann man das nicht entsprechend einordnen.

Bei einem Rassismusvorwurf sollte die Einordnung jedoch stattgefunden haben, sprich der Nachweis auf eine schwarze Person. Personen die den Rassimus anbringen müssen dies doch belegen können.

Tussinelda schrieb:nein, eine Folge des Rassismus

ändert nix, eine rassistische Handlung.

capspauldin schrieb:Bei einem Rassismusvorwurf sollte die Einordnung jedoch stattgefunden haben, sprich der Nachweis auf eine schwarze Person. Personen die den Rassimus anbringen müssen dies doch belegen können.

Das ist sicher richtig.
Aber die Personen sind hier nicht anwesend.
Hier ins Forum hat @behind_eyes den Vorfall hineingetragen.
Da wäre es hilfreich gewesen, die wesentliche Information, mit der steht und fällt, ob es sich um Rassismus handelt, direkt mit zu liefern.

In der Region, in der ich aufgewachsen bin, spielte diese Figur überhaupt keine Rolle. Nicht jede:r kennt diesen Ruprecht und dessen Hintergrund.
Wäre jetzt nicht allzuschwierig gewesen, das entsprechend zu kommunizieren und entsprechend zu belegen.
Es war offenbar angezielt, eine Diskussion darüber zu führen,ob es sich vorliegend um Rassismus handelt oder nicht.
Wenn man dazu die entsprechenden Grundinfos nicht mitliefert, ist das ein etwas unglückliches Vorgehen. Vorsichtig formuliert.

behind_eyes schrieb:ändert nix, eine rassistische Handlung.

Wird durch Wiederholung nicht richtig.

behind_eyes schrieb:ändert nix, eine rassistische Handlung.

doch, das ändert alles, da es keine rassistische Handlung ist, sondern sich um Auswirkungen von Rassismus handelt.
Vielleicht solltest Du Dich etwas mehr mit dem Thema beschäftigen. Und mal Belege zu Deiner Behauptung liefern, schliesslich sind wir hier in der Rubrik Politik.

Zum Beispiel das "Bleaching Syndrome" oder "Colorism" sind da gute Möglichkeiten, mehr zum Thema herauszufinden.

Tussinelda schrieb:sondern sich um Auswirkungen von Rassismus handelt.
Vielleicht solltest Du Dich etwas mehr mit dem Thema beschäftigen.

Zuschreibung von Attributen zu einer Hautfarbe sind rassistisch. Der Exit zur Ursache ist lame, lahmer geht's nicht. Dafür braucht man sich noch nichtmal damit besonders beschäftigen.
Ich weiß, ist ne ungemütliche Wahrheit, but deal with that.
Verstehe ich nicht, hatten wir hier x-mal.

behind_eyes schrieb:Zuschreibung von Attributen zu einer Hautfarbe sind rassistisch. Dafür braucht man sich noch nichtmal damit beschäftigen.
Ich weiß, ist ne ungemütliche Wahrheit, but deal with that.

ja und ich habe Dir jedes Mal widersprochen, da es ein Unterschied ist, ob man aufgrund von Rassismuserfahrungen/einer von erlebtem Rassismus geprägten Lebensrealität eine hellere Hautfarbe als erstrebenswert ansieht oder ob weiße Menschen Nicht-Weiße Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminieren, abwerten, segregierten, versklavten, verkauften usw.

Tussinelda schrieb:ja und ich habe Dir jedes Mal widersprochen, da es ein Unterschied ist, ob man aufgrund von Rassismuserfahrungen/einer von erlebtem Rassismus geprägten Lebensrealität eine hellere Hautfarbe als erstrebenswert ansieht oder ob weiße Menschen Nicht-Weiße Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminieren, abwerten, segregierten, versklavten, verkauften usw.

lame. Es bleibt bei der Unterscheidung, der Wertung nach Hautfarbe.

Das kommt davon, dass hier jede Menge abstrakte Beispiele behandelt werden, während die konkreten, aktuellen Beispiele in den Unionshimmel schreien.

Deutschland ist empört über eine rassistische Weihnachtsansprache vom Bautzener Landrat Udo Witschas (CDU). Darin sagte er unter anderem: „Es ist nicht unsere Absicht, den Sport, ob nun den Schul- oder Freizeitsport, jetzt für diese Asylpolitik bluten zu lassen“ oder dass Geflüchtete, „die unsere Kultur nicht kennen“, nicht in frei stehenden Wohnungen untergebracht werden könnten, weil das den „sozialen Frieden“ „gefährden“ würde.

GROSSE TEILE DER UNION DISTANZIEREN SIC
Diese Aussagen waren so offensichtlich rassistisch, dass sich reihenweise CDU-Politiker:innen von der Aussage Witschas distanzierten und sie verurteilten. Hermann Gröhe sagte: „Als Mitglied der ⁦CDU⁩ schäme ich mich!“, Roderich Kiesewetter: „Was für ein unchristlich und überheblich wirkender Landrat!“ Und: „Bewusst keine Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen + zu behaupten, sie könnten nichts mit unserer Kultur + unseren Regeln anfangen? ER kann nichts damit anfangen!“ [sic].

Dennis Radtke (CDU): „In #Bautzen scheint moralisch kein Stein mehr auf dem anderen zu stehen. Was für eine Weihnachtsbotschaft:“Schulsport darf für Asylpolitik nicht bluten“,“ Flüchtlinge gefährden sozialen Frieden in Mehrfamilienhäusern“. Als #CDU Mitglied kann ich mich dafür nur schämen“ [sic] Und auch der CDU-Vorstand distanzierte sich von Witschas: „Wir distanzieren uns mit Nachdruck von der Wortwahl des Bautzener Landrates“«“, sagte CDU-Generalsekretär Mario Czaja, im Namen des Vorstands (zu dem auch Parteichef Friedrich Merz gehört).

Quelle: https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/witschas-kontext-rassistisch/

eckhart schrieb:Das kommt davon, dass hier jede Menge abstrakte Beispiele behandelt werden, während die konkreten, aktuellen Beispiele in den Unionshimmel schreien

Jep, Witschaß für mich schon länger der Prototyp der zukünftigen CDU:

Denn Witschas ist nicht das erste Mal negativ aufgefallen. Während der Bautzener CDU-Landrat Geflüchtete pauschal für eine Bedrohung des sozialen Friedens zu halten scheint, gingen in seinem Landratsamt Neonazis regelmäßig ein und aus: 2016 unterhielt er sich zunächst drei Stunden mit dem damaligen Kreisvorsitzenden der NPD (natürlich über Geflüchtete), später belegten Chatprotokolle, dass Witschas mit dem Neonazi freundschaftlichen Kontakt pflegte, telefonierte und Interna weitergab. Nur eine Woche später traf er sich mit einem nächsten NPD-Kader – offenbar sogar mehrmals.

Schon damals wurden seine vielen Kontakte zu Neonazis kritisiert – und als „Einzelfälle“ verteidigt. Eine Abwahl als Zuständiger für das Ausländeramt scheiterte aber. Weitere „Einzelfälle“: Erst Anfang des Jahres wurde Witschas wieder heftig dafür kritisiert, vor rechtsextremen „Querdenkern“ gesprochen zu haben und ihnen den Impfpflicht-Rechtsbruch zugesagt zu haben.

Quelle: dein Link.

behind_eyes schrieb:lame. Es bleibt bei der Unterscheidung, der Wertung nach Hautfarbe.

die Gründe sind aber vollkommen unterschiedlich,, das Bleaching syndrome oder Colorism gäbe es ohne Rassismus, wo Nicht-Weiße Menschen wegen ihrer Hautfarbe abgewertet werden, gar nicht und das ignorierst Du einfach. Diese Menschen werten ihre eigene Hautfarbe oder die ihrer Gruppe ab, aufgrund von Rassismuserfahrungen. Verstehe nicht, wie man dem gegenüber so ignorant sein kann.

Skin-Tone Trauma: Historical and Contemporary Influences on the Health and Interpersonal Outcomes of African Americans

Quelle: https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/1745691619851781

ich erinnere hier auch zum wiederholten Male an die Doku Dark Girls

Dark Girls is a 2011 documentary film by Bill Duke and D. Channsin Berry. It documents colorism within the African American community, a subject still considered taboo by many black Americans. The film contains interviews of African American women describing the role colorism has played in their lives, with notable African Americans including Viola Davis also detailing her experience. It also reports on a new version of the 1940s black doll experiment by Kenneth and Mamie Clark, which proved that black children had internalized racism by havng children select a white or a black doll (they typically chose white) based on questions asked. In the updated version, black children favored light-skinned dolls over dark-skinned dolls.[2]

Quelle: Wikipedia: Dark Girls

Tussinelda schrieb:die Gründe sind aber vollkommen unterschiedlich

Du kannst dich auf dem Kopf stellen, die Unterscheidung nach Hautfarbe, das Werten nach Hautfarbe ist rassistisch - völlig egal welche relativierenden Argumente du bringst oder zu wessen Nachteil das sein soll.

behind_eyes schrieb:Du kannst dich auf dem Kopf stellen

Das gibt deinen Aussagen auch nicht mehr Gewicht.
Warum Whitening/Bleaching nicht Rassismus, sondern Folgen von Rassismus sind hat @Tussinelda hergeleitet und auch mit links unterfüttert.
Darauf gehst du nicht ein.
Stattdessen "lame", "kannst dich auf den Kopf stellen".
Was soll das denn für eine Diskussion sein?

Was ist jetzt mit Knecht Ruprecht?
Kommt da noch was zum Hintergrund und eine Argumentation, warum das zur Diskussion stehende Vorkommnis nicht rassistisch war?
Dabei sollte dann auch erklärt werden, warum die verkleideten "Ruprechte" nicht wie Köhler geschminkt waren, sondern im Blackfacing Stil des 18. und 19. Jahrhunderts.

In den sogenannten "Minstrel Shows" des 18. und 19. Jahrhunderts hatten weiße Darsteller mit schwarzer Schminke auf der Bühne farbige Menschen, zum Beispiel Sklaven , dargestellt – und sie dabei ins Lächerliche gezogen. In den USA galten solche Shows schon Anfang des 20 Jahrhunderts als rassistisch. In Deutschland kam die Diskussion erst sehr viel später auf.

Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/knecht-ruprecht-blackfacing-wadersloh-freckenhorst-104.html

Falls noch jemand, so wie ich, manchmal Probleme hat Texte zu erfassen:

"Das soll aber kein Afrikaner sein, sondern ein Köhler", sagt Richard Poppenborg. Er ist der Primas des Freckenhorster Nikolaus Collegiums, eines ganzen Stabs von Nikoläusen und Knecht Ruprechten. Der Köhler sei früher mit Ruß bemalt worden, seit einiger Zeit sei man aber auf Theaterschminke umgeschwenkt.

Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/knecht-ruprecht-blackfacing-wadersloh-freckenhorst-104.html

Und warum ausgerechnet der Köhler ein schwarzes Gesicht hatte, nun ja, die Transferleistung schafft es nicht übers Stöckchen.
Ich freue mich das solche Traditionen aufrecht erhalten werden.

behind_eyes schrieb:Falls noch jemand, so wie ich, manchmal Probleme hat Texte zu erfassen:

Offenbar hast du ein Problem meinen Text zu erfassen.

behind_eyes schrieb:Und warum ausgerechnet der Köhler ein schwarzes Gesicht hatte, nun ja, die Transferleistung schafft es nicht übers Stöckchen.

In aller Deutlichkeit

Köhler sahen definitiv nicht so ais, wie die in deinem Link geschmikten "Ruprechte". Diese sind im Blackfacing Stil geschminkt.
Und wenn man das nicht dazu schreiben würde, würde man die rein vom Bild her nicht mit Köhlern assozieren.

Das ist Erklärungsbedütftig.
Und offenbar kannst du das nicht erklären, sondern flüchtest dich in subtile Andeutungen.

Ich kenne "Knecht Ruprecht" als Begleiter des Weihnachtsmannes, nicht als Köhler. Die Figur ist traditionell dunkel gekleidet, aber kein Schwarzer. Da gibt es offenbar verschiedene Traditionen. Ganz allgemein beschrieben ist die Figur als Begleiter des "guten" Weihnachtsmannes, der die Geschenke bringt, eine eher negative Figur der die Kinder für ihre "bösen Taten" bestraft.
Eine etwas altertümliche Pädagogik, aber das ist hier nicht Thema.
Der Knackpunkt der Kritik liegt offenbar in der Frage, wieviel Schwarz im Gesicht vertretbar ist und wo Grenzen überschritten werden.
Reicht das Blackfacing oder muß die Figur auch (zusätzlich) einen Schwarzen Menschen darstellen (was die Phantasiefigur "Knecht Ruprecht" nicht unbedingt tun muß). Oder - anders herum gefragt - reicht das Blackfacing einer Phantasiefigur allein aus um Schwarze Menschen herabzusetzen?
Darauf gibt es offenbar verschiedene Antworten wie man hier lesen kann.

Lupo54 schrieb:Ich kenne "Knecht Ruprecht" als Begleiter des Weihnachtsmannes, nicht als Köhler.

das habe ich auch nicht verstanden, warum Knecht Ruprecht plötzlich angeblich ein Köhler sein soll......

Tussinelda schrieb:das habe ich auch nicht verstanden, warum Knecht Ruprecht plötzlich angeblich ein Köhler sein soll....

Evtl etwas zu viel in die Kohlen hineininterpretiert, die er den unartigen Kindern in die Schuhe steckt.
Bei uns hatte der Knecht Ruprecht auch immer helle Haut.

behind_eyes schrieb:lame. Es bleibt bei der Unterscheidung, der Wertung nach Hautfarbe.

Ja, und diese Wertung der Hautfarben ging immer von Weißen aus.
Ergo Folge von Rassismus.
Lame ist hier allenfalls deine Ignoranz, dieses Thema differenziert zu betrachten.
Nur gleich scheinen, sind sie es noch lange nicht

Groucho schrieb:Ja, und diese Wertung der Hautfarben ging immer von Weißen aus.

lame, hat niemand bestritten.

Groucho schrieb:Ergo Folge von Rassismus.

auch lame, hat niemand bestritten.
Aber nur weil etwas die Folge von Rassismus ist, wird es nicht automatisch unanfechtbar und Fakt ist das die Unterscheidung nach Hautfarbe, die Zuschreibung von Attributen nach Hautfarbe nunmal rassistisch ist.

Groucho schrieb:Lame ist hier allenfalls deine Ignoranz, dieses Thema differenziert zu betrachten.

Tatsächlich kann man das Thema nur unschwer noch differenzierter betrachten. Ich persönlich halte die Denke "ist Folge von Rassismus, kann kein Rassismus sein" für sehr naiv und sehr undifferenziert. Aber das ist nur meine Meinung, wie so viele in diesem Thema.

behind_eyes schrieb:Tatsächlich kann man das Thema nur unschwer noch differenzierter betrachten.

das sehe ich anders. Es ist überhaupt nicht differenziert, wenn man die Folgen, die Auswirkungen von Rassismus als Rassismus bezeichnet. Wer das macht differenziert null. Außerdem geht Rassismus mit Abwertung einher, Diskriminierung.
Wenn Menschen ein Leben lang eingetrichtert bekommen, es erleben, dass ihre Hautfarbe "schlechter" ist, sie deswegen Diskriminierung erfahren, weniger Chancen haben usw. und deshalb diese Menschen lieber einen helleren Hautton hätten, dann ist das kein Rassismus, sondern Selbstschutz gegen Rassismus. Und Du stellst diese Menschen praktisch mit Rassisten gleich. Unfassbar.