Atrox schrieb:Jetzt sind die Weißen also im Kollektiv Rassisten? So so...
Nein. Ich habe geschrieben, dass die Gesellschaft rassistisch ist. Das bedeutet, dass in
vielen Bereichen noch
rassistische Verhaltensweisen existieren, so wie im Umgang mit "Zigeunern", die weiterhin diskriminiert werden auch wenn sie noch so angepasst und gebildet sind. Den Artikel dazu hatte ich verlinkt.
Das Problem, dass Immigranten und deren Nachkommen in Deutschland diskriminiert werden, verschwindet nicht, wenn nicht alle Mitbürger sie diskriminieren.
Es verschwindet auch nicht, wenn sie trotzdem allerhand im Leben tun und erreichen können.
Das Privileg entsteht aus einer Benachteiligung anderer, die auch dann existiert, wenn man sein Privileg nicht nutzt.
Atrox schrieb:Wenn weiße Menschen in Deutschland so priviligiert sind, warum gibt es dann Kinderarmut?
Weil ein Privileg nicht alle anderen Privilegien einschließt.
Die Tochter von Bekannten, die einen persischen Nachnamen tragen, sollte keinen Kindergartenplatz im nächstgelegenen Kindergarten bekommen, weil "die Quote an Ausländern leider schon erfüllt ist". Man nehmenur noch deutsche Kinder auf.
Die Eltern sind wohlhabend, gebildet,sprechen fließend Deutsch. Sie konnten sich dagegen wehren, haben dann aber entschlossen, ihr Kind trotzdem in einem anderen Kindergarten anzumelden, in dem es nicht so viele Vorurteile nur aufgrund des Namens gibt.
Andere hätten nicht die Auswahl gehabt.
Atrox schrieb:Welchen Schluss zieht man denn, wenn man das "weiße Privileg" annimmt? Richtig! Bist du schwarz, versuch es garnicht erst.
Falsch. Es bedeutet, dass man sich einiges erkämpfen muss, das anderen von vornherein eher zugestanden wird.
Atrox schrieb:Ist es wirklich so schwierig den Menschen als Individuum zu betrachten?
Wenn das alle könnten, gäbe es überhaupt keinen Rassismus. Das Problem des Rassismus verschwindet aber nicht, wenn Du nicht rassistisch bist oder viele Mitbürger, die anderen es aber noch sind.