Abahatschi schrieb:Ist das restriktiv gemeint? zB Lesbische Schauspielerinnen spielen dann auch keine heterosexuellen Frauen?
oO will man das wirklich??!!!
Es wäre gut, wenn künftig auch nur noch Schauspieler ein Paar spielen, die wirklich miteinander verheiratet sind. Auch die Tatsache, dass Prof. Brinkmann in Wahrheit seinen Professorentitel und sämtliche weiteren medizinischen Qualitäten nur vorgetäuscht hat, empfinde ich noch heute einen der größten Skandale!
Optimist schrieb:oldzambo schrieb:
Gleiches gilt für die Rolle eines Homosexuellen. Wenn ich das nicht eindeutig (und somit klischeehaft) darstelle, wird es eben niemand merken, oder der schwul ist oder nicht.
naja, um im Film auszudrücken, dass jemand schwul oder lesbisch ist, muss man nicht unbedingt zu Klischees greifen :) - da reicht doch die gezeigte Handlung völlig aus -> ein Pärchen wird so gezeigt wie auch jedes Heten-Pärchen ;)
Bedeutet aber, dass man eine Szene mit Partner hinein konstruieren muss, was irgendwann auch künstlich wirkt. Von wie vielen Tatortkommissaren, Traumschiffkapitänen etc. sind die fiktiven Partner denn in Erscheinung getreten. Noch absurder wird es, wenn ich "Sinti und Roma" lese. Ohne Klischee sind die doch überhaupt nicht zu erkennen?
Tussinelda schrieb:ja, dann spreche von Deinen Erfahrungen, stelle aber keine Behauptung auf. Danke.
@Tussinelda: Ich frage mich immer wieder, wie es sein kann, dass die glühendsten Verfechter der political correctness, mit moralischen Hürden, die jeden Stabhochspringer in die Verzweiflung treiben würden in ihren Kommentaren dann die einfachsten Formen der Höflichkeit vermissen lassen. Gut, das Konzept, jeden unabhängig von Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung absolut gleichwertig anzupampen ist auch eine Art gelebter Vielfalt, aber ob das wirklich so gemeint ist? Also ich habe da so meine Zweifel...
lmnop schrieb:Und was die Frage betrifft warum ein Teil der Homosexuellen dieses auch offen demonstrieren? Es nervt, wenn immer automatisch vorrausgesetzt wird man wäre Heterosexuell wenn man nicht dem Klischee entspricht. Weil Homosexulitàt nicht nur das Schlafzimmer betrifft wie z. B. bei einem Sex-Fetisch. Es ist etwas anderes, wenn jemand 1x die Woche im privaten Schlafzimmer die Lack- und Lederklamotten hervor holt weil er drauf steht.. Homosexualitàt wirkt in dein komplettes Leben rein. Das fängt beim Smalltalk an. "Was hast du heute vor?" "Ich will mit meiner Partnerin das neue Restaurant ausprobieren". Kollegen Urlaubs- Fotos zeigen wo der gleichgeschlechtliche Partner ebenfalls häufig zu sehen ist? Einladung wo ein möglicher Partner miteingeladen ist vom Sportvereinskollegen zum Grillen? Mit denen man zig mal zuvor in der Gemeinschaftsdusche gestanden hat ohne das sie wussten, dass man homosexuell ist kann auch heute noch verdammt schnell heikel werden. Ein kleiner Abschiedskuss am Bahnsteig weil man sich wieder 4 Wochen nicht sieht? Bäh, immer diese zur Schau gestellte Homosexualität. Und allen recht machen kannst es eh nicht. Person A fühlt sich verarscht, wenn sie erst irgendwann mal erfahrt, man ist homosexuell. Person B fühlt sich genervt, wenn sie es erfährt weil ist ja Privat mit wem man sexuell verkehrt.
ich lese daraus, dass die ist-mir-egal Haltung doch gar nicht so verkehrt ist. Es ist mir egal. Es ist mir egal, ob jemand einen Partner oder eine Partnerin auf den Urlaubsbildern hat, es freut mich, dass er/sie einen schönen Urlaub hatte. Es ist mir egal ob jemand Partner oder Partnerin hat zum Händchenhalten im Park, Hauptsache, man begegnet sich freundlich. Es ist mir egal ob Kollegin Lady mit Bart ist, solange sie ihren Job gut und gerne macht.
Oder das Beispiel mit dem Abschiedskuss am Bahnsteig, das Bäh ist nicht besser und nicht schlechter als wenn jemand auf euch zu rennen würde und ein Riesenbohei anfangen würde, "ey, totaaal cool, dass ihr so offen seid und bla bla bla...". Ich stelle mir vor, dass das niemand will. Man möchte einfach Mensch sein dürfen, weder abgelehnt, noch zur Ikone stilisiert werden, oder?
fischersfritzi schrieb:People of Color, Muslimas mit und ohne Kopftuch oder Menschen mit "ausländisch klingenden" Namen berichten davon, bei der Jobsuche benachteiligt zu werden. Nach einer Studie des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) bekommen beispielsweise Bewerber*innen mit einem äthiopischen Migrationshintergrund 17 Prozent weniger positive Rückmeldungen auf ihre Bewerbung als Bewerber*innen ohne Migrationshintergrund – bei gleicher Qualifikation.
oh, oh, mea culpa, aber da gehöre ich auch dazu. Da muss man jetzt aber auch sagen, dass man nach einer Reihe erfolgloser Bewerbungsgespräche oder völliger Nieten aus dem immer gleichen Kulturbereich irgendwann seinen Erfahrungsrassimus aufbaut. Da spielen dann zwei Gründe eine Rolle: Zum einen bin ich ja verantwortlich, dass ich Leute einstelle, die ins Team passen und ihre Aufgaben gut erledigen. Zum anderen bin ich aber als Arbeitgeber/Vorgesetzter auch für die Sicherheit der Leute verantwortlich. Da hab ich schon die abenteuerlichsten Sachen erlebt, vom indischen Computerscientist, der es nicht schaffte, sein E-Mail-Programm zu öffnen, bis zur Labor-HiWi-Bewerberin, die aus religiösen Gründen einem Mann die Hand nicht geben durfte...
Ein Thema, das für weiteren Diskussionsstoff in diesem Thread sicher einiges zu bieten hat :-)