behind_eyes schrieb:Kannst du zum Beispiel erklären, was passiert sein muss, das man Wandern als weiße, männliche und bürgerliche Domäne wahrnimmt?
Kann das hier irgendwer?
Das kann ich dir erklären: sowas passiert, wenn man als Aktivist faul und dumm ist (oder nicht mehr ganz richtig im Kopf) und ohne jedes Nachdenken eine Diskussion einfach 1:1 aus den USA übernimmt, weil es einem nur drum geht um jeden Preis irgendeinen Rassenkrawall anzufangen. Das Wandern (oder andere Hobbies) ist diesen Leuten völlig egal, da geht's nur um Randale.
In den USA macht die Diskussion noch halbwegs Sinn, weil sich US-"Hiking" dann halt doch stark von deutschem "Wandern" unterscheidet, angefangen damit dass US-"Hiking" normalerweise heißt, dass man mehrtägige Exkursion entlang bekannter Pfade, oft in Nationalparks, die auch mal mehrere Bundesstaaten queren können, durchführt, oft ist man mehrere Autostunden von der nächsten dauerhaften Ansiedlung entfernt. Das findet naturgemäß eher abseits der Ballungsräume statt, es kostet Geld dort hinzukommen, es kostet Geld sich auszustatten, es ist für Minderheiten tatsächlich auch gefährlich wegen der damit verbundenen Dinge, die für Minderheiten gefährlicher sind als für Weiße (angefangen mit Polizisten, die sie nicht kennen und einschätzen können, über möglicherweise aggressive Einheimische, bis hin zu so traurigen Tatsachen wie der, dass sich Dinge die für einen Weißen nur ein kleiner Zwischenfall sind über den man lacht für Schwarze gleich eine tödliche Situation entwickeln können, z.B. wenn man aus Versehen unbefugt Privatgelände betritt, was ja beim Wandern schonmal vorkommt - beim Schwarzen wird vielleicht doch eher mal geschossen bevor man fragt). Bis in die 70er hinein gab es ja noch offiziell, weit später auch noch inoffiziell ganze Städte und Counties, die einfach Schwarzen komplett den Zutritt verweigert haben (sog. Sundown Counties, d.h. wer nach Sonnenuntergang dort noch als Schwarzer anzutreffen war wurde mindestens verjagt, wahrscheinlicher aber noch verprügelt oder sogar über Nacht eingeknastet).
All das zusammen führt - in den USA - dazu, dass das Hobby "Hiking" wie es in den USA ausgelebt wird für Schwarze teurer, mit zusätzlichen Problemen verbunden und auch gefährlicher ist.
Und (fast) all das trifft natürlich auf das "europäische" Wandern gar nicht zu. Schon alleine wegen der viel höheren Siedlungsdichte.