Political correctness, ein gescheitertes Experiment

abberline schrieb:Schauspielerinnen, von denen erwartet wird, ihre sexuelle Orientierung zu verheimlichen, dürften nicht allzu viele sein. Ist ja ihre Sache, ob sie das dann brav befolgen.

Hast du den link, den @Tussinelda eingestellt hat denn überhaupt gelesen? Klingt nicht so.
Wenn sie das nicht befolgen, bekommen sie offenbar keine bzw weniger Rollen.
Findest du, das ist okay?

bgeoweh schrieb:Hier ist z.B. der Mitschnitt einer Diskussionsveranstaltung zu dem Thema, die erst kürzlich stattgefunden hat, mangels Transkript kann ich dir jetzt leider kein "knackiges" Zitat rausschreiben:

Das reicht doch erstmal als Zitat.
Wäre halt gut gewesen, das gleich mit zu posten.

Jedenfalls weiss ich jetzt, wie du die Idee der Quote herleitest.

Abgesehen davon, dass zwischen "wo immer möglich" und Quote noch ein himmelweiter Unterschied ist, ist das aber nicht die Forderung der act out Schauspieler:innen. Zumindest habe ich diese Forderung von besagter Gruppe nicht wahrgenommen.

fischersfritzi schrieb:Wenn sie das nicht befolgen, bekommen sie offenbar keine bzw weniger Rollen.
Findest du, das ist okay?

Nö, aber dann sollen sie sich halt Projekte anderer Leute suchen und den intoleranten Mainstream Agenturen den Mittelfinger zeigen, statt zu jammern.
Ich kenn diese Schauspieler überhaupt nicht

abberline schrieb:Schauspielerinnen, von denen erwartet wird, ihre sexuelle Orientierung zu verheimlichen, dürften nicht allzu viele sein. Ist ja ihre Sache, ob sie das dann brav befolgen.

es wurde doch belegt, Herrgottnochmal.

abberline schrieb:oder ein Rob Halford von Judas Priest schwul sind. Früher war das nicht einfach, aber heute interessiert das doch nur ein paar komische Hanseln noch. Die ändert man auch nicht

hier dazu:

In einem Interview mit der "Schwäbischen Zeitung" hatte Halford 2018 eine Vermutung geäußert, warum Homosexualität in der Heavy-Metal-Szene nach wie vor ein Tabu ist: "Ich würde sagen, es ist ähnlich wie beim Fußball: Es ist eine traditionelle Männer-Sache – und alles, was von der Regel abweicht, wird von der breiten Masse nicht akzeptiert. Man muss da einfach bestimmten Parametern entsprechen, sonst ist man nicht Teil davon", erklärte der Sänger (queer.de berichtete). Das sei "zwar traurig, aber Realität". Es bedeute aber nicht, "dass es keine schwulen Metal-Musiker und keine schwulen Metal-Fans gibt. Auch Homos hören Metal."

Quelle: https://www.queer.de/detail.php?article_id=38367


das

abberline schrieb:Nö, aber dann sollen sie sich halt Projekte anderer Leute suchen und den intoleranten Mainstream Agenturen den Mittelfinger zeigen, statt zu jammern.

ist mal wieder an Ignoranz kaum zu überbieten. Hey, Diskriminierung gibts nicht und wenn doch, dann gehste eben woanders hin......wenn das SO einfach wäre, dann gäbe es ja diesbezüglich keinerlei Probleme

Fellatix schrieb:Ja klar, solche Diskussionsveranstaltungen sind nötig

Auch das kann man diskutieren :troll:

Fellatix schrieb:sie sei nicht lesbisch genug

Das ist das jahrzehntealte Problem, früher lief das unter "Schwul oder Tunte", die konnten den jeweils anderen Stil auch nicht leiden - den Tunten hat man vorgeworfen, dass sie Homosexuelle ins Lächerliche ziehen und Klischees befeuern würden, den Schwulen dass sie sich verstellen würden und die "Tunten" wie man so schön sagt "unter den Bus werfen" würden weil sie dann sozial akzeptiert würden.

abberline schrieb:Kommt dann halt drauf an, ob man das als westliche Schauspielerin mitmacht.

Selbst die absoluten Mega-Blockbusterkonzerne tanzen in ihren AAA-Produktionen mittlerweile sauber nach der Pfeife der Chinesen, das ist der mit Abstand wichtigste Kinomarkt. Das geht so weit, dass es teilweise extra Schnittfassungen für China gibt, wo Iron Man dann kurz hinfliegt und mit Xi Jinping eine flotte Tanznummer einlegt, oder extra das chinesische Heer gezeigt wird wie es die bösen Aliens verkloppt usw. Da wird teilweise der halbe Film neu- oder umgedreht, damit da alles passt.

@Tussinelda
Naja, das mag für manche Länder stimmen, aber ich behaupte dennoch, dass es in Deutschland kaum noch wen juckt.

bgeoweh schrieb:Selbst die absoluten Mega-Blockbusterkonzerne tanzen in ihren AAA-Produktionen mittlerweile sauber nach der Pfeife der Chinesen, das ist der mit Abstand wichtigste Kinomarkt. Das geht so weit, dass es teilweise extra Schnittfassungen für China gibt, wo Iron Man dann kurz hinfliegt und mit Xi Jinping eine flotte Tanznummer einlegt, oder extra das chinesische Heer gezeigt wird wie es die bösen Aliens verkloppt usw. Da wird teilweise der halbe Film neu- oder umgedreht, damit da alles passt.

Selbst schuld. Iron Man kenn ich nicht, aber kein Schauspieler der Größenordnung Blockbuster wird dazu gezwungen, bei sowas mitzumachen. Spielt man halt in kleineren Filmen.

abberline schrieb:aber kein Schauspieler der Größenordnung Blockbuster wird dazu gezwungen, bei sowas mitzumachen. Spielt man halt in kleineren Filmen.

Laber doch nicht... selbstverständlich sind auch A-Lister dazu gezwungen, die haben auch Verträge, und wollen A-Lister bleiben. Weißt du, wie es praktisch aussieht, wenn da einer abspringt: dann hast du Richard Geere.

abberline schrieb:den intoleranten Mainstream Agenturen den Mittelfinger zeigen, statt zu jammern.

Missstände benennen läuft bei dir unter jammern?

Warum.sollen sie nicht Forderungen stellen, statt sich in irgendwelche Nischen zu verkrümeln.
Das haben sie lange genug gemacht.
Wir haben 2021 und auch die "Filmindustrie" und die "Mainstram Agenturen" sollten mal langsam in der Gegenwart ankommen.

bgeoweh schrieb:selbstverständlich sind auch A-Lister dazu gezwungen, die haben auch Verträge, und wollen A-Lister bleiben. Weißt du, wie es praktisch aussieht, wenn da einer abspringt: dann hast du Richard Geere.

Mir egal, ich kenn die sowieso alle nicht. Aber wer so bekannt ist, dass er in Hollywood Produktionen Hauptrollen bekommt und sich dann noch verbiegt, dem kann ich nicht helfen.

abberline schrieb:Mir egal, ich kenn die sowieso alle nicht.

es ist Dir andauernd egal, aber kräftig statements abgeben, obwohl Du Dich gar nicht wirklich mit dem Thema befassen willst. Weil ist Dir ja egal.......man hat zwar eine Meinung, obwohl einem alles egal ist und man eh keinen kennt......
Und auch wenn man - extra genau aus Deiner Interessengruppe - etwas verlinkt, ein statement von jemanden, den Du immer wieder als Referenz für null Homophobie hernimmst, der da sagt, dass man eben bestimmten Parametern entsprechen muss, dann kommt von Dir eine unbelegte Behauptung, die dem, was Dein Vorzeige-Metaller sagt, widerspricht.

abberline schrieb:Naja, das mag für manche Länder stimmen, aber ich behaupte dennoch, dass es in Deutschland kaum noch wen juckt.

muss man nicht verstehen, hast eben auch mal was dazu geschrieben.....so sehe ich das zumindest.

@abberline

abberline schrieb:Naja, das mag für manche Länder stimmen, aber ich behaupte dennoch, dass es in Deutschland kaum noch wen juckt.

Das ist doch mal wieder ganz typisch, Whataboutism ohne Ende ala Ey schaut auf die anderen Länder, da gehts viel schlimmer zu, also kann es bei uns gar nicht so schlimm sein! Oder in Arabien steinigen sie Frauen, also sollen die Frauen hier nicht meckern, wenn sie von ihren Männern geschlagen werden.

Mit diesem rhetorischen Trick kriegt man jeden Mundtot. Diese Masche zieht nicht.

abberline schrieb:Schauspielerinnen, von denen erwartet wird, ihre sexuelle Orientierung zu verheimlichen,

Es gab damals wohl auch Sänger, die verheimlicht haben, das sie verheiratet waren, weil man befürchtete, die Damen würden dann dessen Platten nicht kaufen u. die Konzerte nicht aufsuchen.

Kann man sich nicht vorstellen, so war es wohl aber.

Jedoch wie das Problem lösen..

borabora schrieb:Kann man sich nicht vorstellen, so war es wohl aber.

Wieso war? Das ist heute in Boybands immer noch der Fall, und in anderen Branchen ebenso. Weibliche "Teenie-Stars" verheimlichen auch heute noch Partner, bei vielen steht das sogar in den Verträgen. Von so halbprofessionellen Branchen wie Youtubern und Co. wollen wir garnicht reden, da ist das auch üblich.

Tussinelda schrieb:muss man nicht verstehen,

Ich kann nur von Erfahrungen berichten, die meine Bekannten innerhalb dieser Szene machen und dass ich selbst auch als Nicht Betroffener in der Metalszene noch nie was mitbekommen habe, dass es irgendwen interessiert, ob Besucher x oder y schwul ist. In den 80ern ja, aber da waren die Sitten generell rauher dort. Heute? In Deutschland so gut wie nichts (Ausnahmen gibt es sicher immer).
In Osteuropa zb ist das teilweise anders, davon sprech ich nicht. Und in den arabischen Ländern kommt man mitunter sowieso in den Knast, wenn man dies oder jenes offen hört oder spielt. Egal ob schwul oder nicht.

Was bekannte (?) Schauspieler angeht, ist es halt deren Sache, auf welche Verträge sie sich einlassen.

bgeoweh schrieb:Weibliche "Teenie-Stars" verheimlichen auch heute noch Partner, bei vielen steht das sogar in den Verträgen.

Okay, darf ich fragen, was Du an deren Stelle machen würdest?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob mir der "Ruhm" und Erfolg wichtiger wäre als mein Partner.
Kann man eigentlich auch schlecht sagen, wenn man nicht in der Situation steckt.

Carl138 schrieb:Whataboutism

Was soll das eigentlich heissen? Das Wort les ich hier mitunter im Forum.

bgeoweh schrieb:Weibliche "Teenie-Stars" verheimlichen auch heute noch Partner, bei vielen steht das sogar in den Verträgen.

Augen auf im Straßenverkehr. Wenn sie so doof sind, müssen sie das halt tun

borabora schrieb:Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob mir der "Ruhm" und Erfolg wichtiger wäre als meinen Partner zu verheimlichen.
Kann man eigentlich auch schlecht sagen, wenn man nicht in der Situation steckt.

Keine Ahnung, so eine Starkarriere ist ja selten mal länger als eine Handvoll Jahre, kann schon sein dass man da die Überlegung anstellt "Zwei-drei Jahre nicht drüber reden, aber dann haben wir für immer finanziell ausgesorgt"... den wirklichen Durchbruch zum Dauer-Startum schafft ja kaum jemand, man kann sich zumindest nicht drauf verlassen. So schnell es geht mitnehmen was man kriegen kann ist da schon logisch.

abberline schrieb:Ich kann nur von Erfahrungen berichten, die meine Bekannten innerhalb dieser Szene machen und dass ich selbst auch als Nicht Betroffener in der Metalszene noch nie was mitbekommen habe, dass es irgendwen interessiert, ob Besucher x oder y schwul ist.

ja, dann spreche von Deinen Erfahrungen, stelle aber keine Behauptung auf. Danke.

abberline schrieb:Was bekannte (?) Schauspieler angeht, ist es halt deren Sache, auf welche Verträge sie sich einlassen.

sie sich einlassen müssen, wenn sie Arbeit wollen. Nennt sich Diskriminierung.

Tussinelda schrieb:sie sich einlassen müssen, wenn sie Arbeit wollen. Nennt sich Diskriminierung.

Oder Dummheit, sich drauf einzulassen

@abberline

abberline schrieb:Was soll das eigentlich heissen? Das Wort les ich hier mitunter im Forum.

Folgendes ist z.B. whataboutism:

In Osteuropa zb ist das teilweise anders, davon sprech ich nicht. Und in den arabischen Ländern kommt man mitunter sowieso in den Knast, wenn man dies oder jenes offen hört oder spielt. Egal ob schwul oder nicht

Was in anderen Ländern passiert, tut nichts zur Sache, es geht hier um Missstände in Deutschland, weil in Arabien Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in Knast gehen, verharmlost das nicht die Umstände, die wir hier haben. Wenn die anderen Länder der Maßstab wären, dürfte man hier niemals auf Missstände aufmerksam machen, denn irgendwo ist es immer schlimmer.

abberline schrieb:Was soll das eigentlich heissen? Das Wort les ich hier mitunter im Forum.

Ein Whataboutism ist eine Argumentationstechnik, bei der man mit einer ausweichenden Gegenfrage versucht, von einer unangenehmen Frage abzulenken, die einem gestellt wurde. Ein Beispiel: wenn man auf die deutschen Verbrechen bei der Kolonisierung Afrikas angesprochen wird und darauf kontert mit "Ja und, in Belgisch-Kongo wurden sogar Millionen Menschen ermordet, ist das etwa besser?"

Der Name Whataboutism kommt daher, dass im Englischen die Gegenfrage oft so nach dem Muster "You think XY is bad? What about Z, that's even worse..." aufgebaut sind.