Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Tatsächlich, komme ich auch nur auf 9 Tatort-Kommissare, die Schweizer und Österreicher mal nicht mitgezählt.

Groucho schrieb:Meine Güte! Das ist doch genau Teil des Problem, dass bislang viel zu häufig eben genau nur das gezeigt wurde.
Der Ausländer ist der Kriminelle, der Depp oder der Loser.

Selbst wenn es jemals so gewesen wäre, wäre es kein Grund ins andere Extrem zu verfallen. Man macht einen Fhler nicht durch einen neuen ungeschehen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Tatsächlich, komme ich auch nur auf 9 Tatort-Kommissare, die Schweizer und Österreicher mal nicht mitgezählt

sind dann 3 weniger als es sein müssten ;) - diese politisch inkorrekten Regisseure aber auch ;)

die Schweizer und Österreicher

die müsste man aber auch mitzählen, wenn schon Migranten oder mit MHG, dann auch wirklich alle.

@Optimist

Hollywood macht es doch in vielen ihrer Filme vor, alles durchgemischt, vom weißen Superwissenschaftler, dem indischen Konzernchef, bis hin zum schwarzen Chief-Detective der Axel Foley und seinen Partnern zeigt, wo es langzugehen hat^^

Da muss also niemand etwas vorrechnen, einfach nicht auf Hautfarbe, Herkunft usw. achten würde schon genügen.

Carl138 schrieb:Hollywood macht es doch in vielen ihrer Filme vor, alles durchgemischt, ...
Da muss also niemand etwas vorrechnen, einfach nicht auf Hautfarbe, Herkunft usw. achten würde schon genügen

sehe ich ganz genau so.
Diese Aufrechnerei von den PC-Leuten...
... das reale Lebens selbst rechnet auch nichts auf.

6.PzGren391 schrieb:Wie viele weiße Darsteller gibts es denn zb im indischen

Das indische TV/Bollywood ist noch mal ein Thema für sich.
Ich habe dort noch nie, oder nur sehr selten, eher dunkelhäutige Darsteller gesehen.

Optimist schrieb:stimmt aber eben nicht.

Nicht mehr so stark wie vor 10 Jahren, es ist ein wenig besser geworden.
Aber eben nur ein wenig.

Frau.N.Zimmer schrieb:Selbst wenn es jemals so gewesen wäre,

War es.

Frau.N.Zimmer schrieb:wäre es kein Grund ins andere Extrem zu verfallen. Man macht einen Fhler nicht durch einen neuen ungeschehen.

Und ich sehe nicht mal einen Grund von "dem anderen extrem" zu reden.
Das ist nämlich nirgends zu sehen, nicht mal entfernt am Horizont.

Optimist schrieb:die müsste man aber auch mitzählen, wenn schon Migranten oder mit MHG, dann auch wirklich alle.

Schweizer und Österreicher, die in der Schweiz und Österreich ermitteln, die haben Migrationshintergrund, der mitgezählt werden müßte?

Optimist schrieb:... das reale Lebens selbst rechnet auch nichts auf.

verstehst Du eigentlich, worum es geht? Ich habe nicht den Eindruck. Es geht darum, dass Film und Fernsehen genau so divers sein sollen, wie die Gesellschaft, damit der müde und erschöpfte Zuschauer und auch am Ende eines langen Tages sich a) dort wiederfindet und b) die Gesellschaft so präsentiert bekommt, wie sie ist. Damit auch der Mensch, der womöglich nicht so viel Diversität im Alltag erlebt, weil er eben keine entsprechenden Kontakte hat oder will, damit alltäglich konfrontiert ist, mit der Realität. Einfach so, beim blöden Serien gucken, bei der Tagesschau, Quizshows etc

"Diversität" fusst m.E. immer auf Individuellem.
Aus theoretischen Gründen mag man Individuelles gruppieren wollen.
Dieses theoretische Gruppierung dann aber zu übersehen und sie als praktisch wirklich zu postulieren und zu kopieren als sei es praktisch so, wird dann aber von gelebter Diversität wegführen wollen.
Weil diese Rose zur Gruppe der Rosen und Blumen eingestuft wird, ist sie wesentlich keine Blume.
Das wesentlich Diverse liegt aber m.E. im orginären Vorkommen dieses, was ich eingruppiere und nicht ist meine Eingruppierung wesentlich.

Ich finde Filme langweilig, die Ideologien pädagogisieren und mich als doof darstellen wollen.

Die Sozialpädagogisierung des Alltags geht mir auf den Keks.

Optimist schrieb:Aus deinem Link:

"Und in der Deutschen liebstem Krimi, dem Tatort, haben immer noch nur sieben von 47 Ermittlern einen sichtbaren Migrationshintergrund, bei einem Bevölkerungsanteil von rund 25 Prozent"

25% der Bevölkerung haben nach der SZ also einen SICHTBAREN Migrationshintergrund? So ein Quatsch. Die Merheit der Menschen mit Migrationshintergrund hat keinen "sichtbaren" Migrationshintergrund. In der besagten Studie wird ja auch nur von ca 5% Schwarze/POC in Deutschland ausgegeangen. Der Begriff "sichtbarer Migrationshintergrund' ist eine Abgrenzung zu "Menschen mit nicht sichtbarem Migrationshintegrund".

Noch nicht einmal in der Süddeutschen werden Begriffe korrekt verwendet...

@Gerlind

Gerlind schrieb:Weil diese Rose zur Gruppe der Rosen und Blumen eingestuft wird, ist sie wesentlich keine Blume.

Und was willst du damit sagen? Dass beispielsweise der Afrikaner etwas anderes ist? Mir wurde in der Schule beigebracht, dass jeder einzelne Mensch auf diesem Planeten Homo-Sapiens ist, dein Vergleich hinkt doch.

Ich finde Filme langweilig, die Ideologien pädagogisieren und mich als doof darstellen wollen.

Ach jetzt ist es schon eine "Ideologie" darauf zu achten das Rollen gerecht verteilt werden. Sicher dass das nicht eher etwas mit Gerechtigkeit und Gleichheit zu tun hat?

Und im Umkehrschluss bedeutet das was? Dass du nur an Filmen Spaß haben kannst in denen nur Weiße vorkommen, weil es ja sonst ideologisch wäre? Wie soll man deinen Beitrag verstehen?

Groucho schrieb:Optimist schrieb:
Wenn schon Vielfalt des realen Lebens im Fernsehen abgebildet werden soll, dann aber halt nicht nur jeweils die positiven Seiten, sondern auch die Negativen.

Meine Güte! Das ist doch genau Teil des Problem, dass bislang viel zu häufig eben genau nur das gezeigt wurde.
Der Ausländer ist der Kriminelle, der Depp oder der Loser.

Es werden nicht nur Ausländer als was dargestellt, das sie nicht alle sind - für ein "reales Bild" wären doch die,
die diskriminieren auch wesentlich - und diese werden auch nicht gezeigt.
Das Thema "Diskriminierung" wird weder in seiner hässlichen Seite gezeigt, (das Negative bezieht sich auf "Täter", nicht auf den Akt der pauschalen Diskriminierung; es wird suggeriert, es seinen keine "Opfer" (von Diskriminierung), sondern halt alles Täter)
noch wird gezeigt, wie ein Miteinander funktionieren könnte.
In meinen Augen liegt auch da der Haken.

Optimist schrieb:Diese Aufrechnerei von den PC-Leuten...

stimmt nicht mal, denn es wird meist nur eine Seite der "Rechnung" (bzw. der ungerechten Differenzierung, normalerweise unter "Diskriminierung" subsummiert) gezeigt.
Die, die nicht diskriminieren, werden auch diskriminiert, i.S.v. nicht als solche differenziert hervorgehoben.

Gerlind schrieb:Die Sozialpädagogisierung des Alltags geht mir auf den Keks.

Schlimmer, @Gerlind - es wird ja nicht mal ordentlich "pädagogisiert", ich seh nur den Versuch, "die Lehrer" (also PC-"Pädagogen") aufzuwerten; gegen undifferenzierte Abwertungen (also reale Diskriminierung) wird ja nicht viel getan.

Gerlind schrieb:Weil diese Rose zur Gruppe der Rosen und Blumen eingestuft wird, ist sie wesentlich keine Blume.

@Carl138, die Aussage ist "Eine Rose ist keine Gänseblume" - was genau verstehst du daran nicht?
Ein Afrikaner ist, wie ich, ein Homo-Sapiens. Aber ich bin keine Afrikanerin.
Gerlind hat begriffen, was passiert, wenn man "Diskriminierung" nur diskriminieren will, statt anständig zu differenzieren.
"Der Mond ist rund, aber nicht alles Runde ist ein Mond".
(Alle Menschen sind Menschen, aber nicht alle sind weiß. Oder schwarz./Alle Blumen sind Blumen, aber nicht alle haben Dornen.)

Zarathustra80 schrieb:25% der Bevölkerung haben nach der SZ also einen SICHTBAREN Migrationshintergrund? So ein Quatsch. Die Merheit der Menschen mit Migrationshintergrund hat keinen "sichtbaren" Migrationshintergrund. In der besagten Studie wird ja auch nur von ca 5% Schwarze/POC in Deutschland ausgegeangen. Der Begriff "sichtbarer Migrationshintergrund' ist eine Abgrenzung zu "Menschen mit nicht sichtbarem Migrationshintegrund".

Noch nicht einmal in der Süddeutschen werden Begriffe korrekt verwendet...

Ich verstehe dass nur 7 von 47 Ermittlern einen sichtbaren Migrationshintergrund haben, obwohl der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland 25% beträgt. Die 25% beziehen sich nciht auf den sichtbaren Migrationshintergrund.
Und sichtbarer Migrationshintergrund heißt nicht unbedingt schwarze, sondern auch Türken, Italiener, Albaner,... all diese Ethnien kann man deutlich von Deutschen ohne Migrationshintergrund erkennen

@DalaiLotta

Ja anständig differenzieren. Warum aber hast du hier das Bedürfnis differenzieren zu müssen? Reicht es nicht, uns einfach als Menschen zu definieren? Wir sind doch keine Pflanzen, schon allein deshalb hinkt der Vergleich. Wir müssen Menschen nicht bis ins kleinste Detail definieren, das sind nämlich keine Forschungsobjekte.

Was interessiert mich schon die Hautfarbe eines Menschen? Was sagt das schon über einen Menschen aus? Warum diskutieren wir ständig darüber, ich versteh einfach nur nicht, warum es so wichtig sein soll, über so völlig unbedeutende Nebensächlichkeiten wie Hautfarbe zu reden oder hier "anständig zu differenzieren".

Betrachten wir doch einfach den Menschen als das was er ist, nämlich Mensch und gut ist, dann wird auch niemand diskriminiert oder benachteiligt werden.

Seegurke schrieb:Ich verstehe dass nur 7 von 47 Ermittlern einen sichtbaren Migrationshintergrund haben, obwohl der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland 25% beträgt.

Das sind zwei unterschiedliche Kategorien (sichtbarer Migrantshintergrund und Migrationshintergrund), die hier vermischt werden. Wenn man auf eine Unterrepräsentatation von Menschen mit Migrationshintergrund hinweisen will, dann sollte man ihren Anteil in Serien/Filmen mit dem Anteil in der Gesamtbevölkerung vergleichen - und nicht mit einer völlig anderen Bezugsgröße.

Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.

"Und in der Deutschen liebstem Krimi, dem Tatort, haben immer noch nur sieben von 47 Ermittlern einen sichtbaren Migrationshintergrund, bei einem Bevölkerungsanteil von rund 25 Prozent"[/quote]

Der Satz ist so formuliert, dass sich die 25% auf Menschen mit sichtbaren Migrationshintergrund" beziehen. Und das ist halt falsch.

Seegurke schrieb:Und sichtbarer Migrationshintergrund heißt nicht unbedingt schwarze, sondern auch Türken, Italiener, Albaner,... all diese Ethnien kann man deutlich von Deutschen ohne Migrationshintergrund erkennen

Wirklich? Man kann Türken, Italiener, Albaner deutlich von Deutschen ohne Migrationshintergrund abgrenzen? Das bezweifle ich doch stark. Ich habe keinen Migrationshintergrund im engeren Sinne, aber meine Familie mütterlicherseits hat überwiegend schwarze Haare und braune Augen. Ich könnte jetzt ein Foto von meinem Wehrmachtsopa posten und ich vermute mal, dass er - ohne Wehrmachtsuniform - selbst für MEnschen, die davon überzeugt sind, dass sie diese Fähigkeit besitzen, nur sehr schwer von Albanern, Italienern, Türken zu unterscheiden wäre. Er hatte auch keinen Migrationshintergrund.

Davon abgesehen bin ich mit lauter Freunden aufgewachsen, die einen Migrationshintergrund hatten - in Russland, Kasachstan, etc geboren wurden und keinen sichtbaren Migrationshintergrund hatten (noch nicht mal bei den Nachnamen). Und diese Gruppe (Spätaussiedler, Einwanderer aus Osteuropa) spielt bei den 25% Menschen mit Mgh in Deutschland zahlenmäßig eine gewichtige Rolle.

Woran erkennt ein "Codierer" - wie diese LEute in der besagten Studie genannt werden, dass jemand wie Helene Fischer einen Migrationshintergrund hat, ohne ihren Geburtsort zu wissen?

DalaiLotta schrieb:Es werden nicht nur Ausländer als was dargestellt, das sie nicht alle sind - für ein "reales Bild" wären doch die, die diskriminieren auch wesentlich - und diese werden auch nicht gezeigt.

Doch eigentlich schon.

DalaiLotta schrieb:Das Thema "Diskriminierung" wird weder in seiner hässlichen Seite gezeigt, (das Negative bezieht sich auf "Täter", nicht auf den Akt der pauschalen Diskriminierung; es wird suggeriert, es seinen keine "Opfer" (von Diskriminierung), sondern halt alles Täter)
noch wird gezeigt, wie ein Miteinander funktionieren könnte.

Ich verstehe nicht, was du da über Täter und Opfer sagen willst.

Gerade beim Thema junst checken hier viele nicht, woran eigentlich die Teilhabe von POC und anderen Minderheiten scheitert.

Ich kann da aus eigener Erfahrung sagen: Es ist schon lange nicht mehr der fall, dass schwarze regisseure, autoren, schauspieler nicht genommen werden. Im Gegenteil, da gibt es für sexuelle und ethnische minderheiten tausende projekte und man reißt sich um die Leute. Weil man mit ihnen super WErbung machen kann in der heutigen zeit.

Das heißt nicht, dass sie dabei nicht diskriminiert werden, aber wann immer irgendwo irgendeine serie mit minderheiten läuft, will man da einen POC oder einen homo- oder transsexuellen im writers room haben, oder als regie oder schauspieler oder sonstwas.

Das eigentliche Problem findet viel früher statt: auf die teuren Schauspielschulen und FIlmunis kommen keine POC, weil die tendenziell dafür nicht das Geld haben.

Daran ändern aber auch irgendwelche quotenforderungen nichts. Im Gegenteil, damit kann man einfach so tun, als würde man etwas am problem ändern, aber es eigentlich gar nicht tun.

Da ist dann wiedermal PC politik, die an der realität vorbei nur scheinbar etwas verbessert, und weiterhin die talentierten jungen filmschaffenden irgendwo versauern lässt und vielleicht einige wenige von den mittel und oberschicht POC in irgendwelche Rollen und Aufgaben vermittelt, die schon vorher kaum probleme dabei hatten.

@shionoro
Das Problem ist ja, das die zur Schau gestellte Diversität nicht von innen heraus kommt, sondern Leitlinien (PC) folgt. Das ZDF hat das sogar zugegeben und wer nicht ganz fern von Emphatie ist, merkt das auch.
Jens Lehmans SMS (Quotenschwarzer) spricht Bände.

@behind_eyes

Das Problem ist für mich nicht, dass es nicht von Innen heraus kommt. Das ist mir vollkommen egal. Das Problem ist, dass es nicht echt ist und Minderheiten immer noch in die Röhre gucken, insbesondere eben jegliche ärmeren minderheiten.

PoC stärkt Klassismus.

@Zarathustra80

Zarathustra80 schrieb:Wirklich? Man kann Türken, Italiener, Albaner deutlich von Deutschen ohne Migrationshintergrund abgrenzen? Das bezweifle ich doch stark.

Ich komme aus einer Gegend mit sehr hohem türkischen Anteil, und manche von ihnen stammen aus dem Schwarzen Meeren, denen kann man es wirklich gar nicht ansehen, die könnten locker als meine Verwandten durchgehen^^, stimme dir daher 100 % zu.

Gibt es irgendwo eine Auflistung für "sichtbaren Migrationshintergrund", welche poc ist ???

Meiner Erfahrung nach wäre das eine Sammlung von Steretypen und Vorurteilen, aber ich lerne ja gerne dazu.