Political correctness, ein gescheitertes Experiment
24.08.2021 um 09:00navi12.0 schrieb:6 Seiten lang nicht zwischen einer sozilogischen Verwendung und einer sprachphilosophischen zu unterscheiden, ist nicht gerade ein Beleg dafür, dass sich hier irgendwer Mühe gegeben hätte, was zu verstehen. Stattdessen wurden nur die üblichen "Höflichkeiten" vorgetragen.Naja, die drei Seiten davor, die ich mir durchgelesen hatte, (bevor ich PC gegen den Verdacht, ein Dogma zu sein, verteidigte,)
bezogen sich ja schon darauf, dass sich Menschen, die ihr Schnitzel umbenennen sollen, diskriminiert fühlen.
Groucho schrieb am 20.08.2021:(Paxito schrieb): Du kannst aber anderen nicht erklären, du wüsstest wie man moralisch richtig spricht und ihre Art des Sprechens wäre eben grundsätzlich unmoralisch. Damit gewinnst du selbst dann keinen Blumentopf, wenn du Recht hättest.Dessen habe ich mich dann angenommen, im Kontext von:
Wieso sollte ich das nicht können?
Und dass die so angesprochenen dann, statt zu reflektieren ob sie wirklich "unmoralisch" (das ist nicht mein Wort, aber ich übernehme das hier mal) sprechen kommen dann Abwehrreaktionen.
Wenn man diese Worte nicht "so meint", sollte es doch kein Problem sein, sie zu vermeiden.
shionoro schrieb am 20.08.2021:dass PC im Kern mit Druck agieren will.Und habe es auf den Zusammenhang innerhalb der Denk- bzw. Entscheidungsfähigkeit bezogen,
bei der man halt Differenzierung (den eigenen/neuen Namen für´s Schnitzel)
nicht von der Diskriminierung (den Wegfall des alten Namens) trennen kann.
Ich dachte doch glatt, damit "am Problem" arbeiten zu können.
War aber ein Irrtum, es ist wohl wichtiger, dass die politisch Korrekten "nicht" diskriminieren, als das simple Volk.
Ach nee - klappt ja auch nicht, das Volk fühlt sich ja diskriminiert - ja so ein Pech.
Nun, in meinen Augen entspann sich die "sprachphilosophische Diskussion" dann eher an der Tatsache, dass ich ja nicht wissen konnte, dass "das böse Wort Diskriminierung" hier unter einer Art "Naturschutz" steht, es in seinem "historische Rahmen" keiner Veränderung, keiner Dynamik, keiner Interpretation - und schon gar keiner praktischen Anwendung - unterzogen werden darf.
PC beschäftigt sich halt mit Sprache...
Ich habe nicht den Eindruck gewonnen, wir haben 6 Seiten "über Diskrimnierung" geschrieben.
Es wurde 6 Seiten lang behauptet, PC habe das Recht, mit dem Wort so umzugehen, wie sie das tun.
Und ich sei eigensinnig, wenn ich einen "anderen" Bezug in die Diskussion einbringen wolle;
rsp. "mein" Bezug sei keiner, den man innerhalb des Themas reflektieren müsse.
Was mir in in Anbetracht der "Herleitung" (wir wollen nicht abwertend mit anderen Menschen umgehen/eine achtsamere Sprache installieren) nur vollkommen irrational vorkommen kann.
Ich bin da gar keine "Philosophin", das war der Rat einer Handwerkerin.
Aber wenn ihr erst noch andere Lernschritte braucht, dann ist es halt so.
P.S.: Nochmal extra für @Tussinelda: wenn du mich aus diesen Gründen als "eigensinnig" (du hast andere Worte gebraucht, aber grundsätzlich halt) bezeichnest, dann hast du nicht mich diskriminiert,
du hast mich "nur" aufgrund einer sehr eigenwilligen Diskriminierung (Denkleistung) ausgeschlossen,
als "nicht diskussionswürdig differenziert".
Tussinelda schrieb:Es bedarf gar keines Kontextes, um festzustellen, dass N**er herabwürdigend ist als Bezeichnung für einen Schwarzen MenschenAch nee, und wenn zwei Hochpigmentierte sich so ansprechen, dann darfst du deren "Inhalt" leugnen? (Zuneigung, Humor, Realismus)
Die tun das nämlich - und gar nicht mal selten. Zählen die in deinen Augen nicht? Lässt tief blicken...
@Gerlind, dafür müsste man doch erst mal zwischen stofflicher und nicht-stofflicher Welt differenzieren können, um deinen Schluss überhaupt nachzuvollziehen. Wenn dieser "Kontext" fehlt, sieht es ja wieder anders aus.
Und wenn wir denen jetzt erklären, dass das eigentlich ne Form von "Fetisch-Magie" ist, kommen wir auch nicht weiter.
("Wenn ich das Wort "Diskriminierung" auf einen Zettel schreibe, bin ich für immer davon befreit!")
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Mein Fazit aus der ganzen Sache:
Es ist absoluter Unsinn, begründen zu wollen, dass wenn man etwas ändern will, man nicht erst mal bei sich selber anfangen müsse.
Lernt, sauber zu differenzieren und zu diskriminieren und es wird glaubwürdiger, was immer ihr vorhabt.
fischersfritzi schrieb:schlage ich vor, dass ihr das mal in einer fruchtbaren Diskussion erörtert, der die übrigen vorläufig als stille Teilnehmende folgen.Hat sich erledigt.
Das ist halt ne Tatsache, was soll ich drüber diskutieren, ob man Tatsachen akzeptiert oder nicht,
in einem Kontext, wo mein Gegenüber behauptet, Kraft seiner Deutungshoheit die Hälfte weglassen zu dürfen?