@Tussinelda Mein Reden. Nur heißt das nicht im Umkehrschluss, dass der Verzicht auf bestimmte Worte schon "diskriminierungsfreie Sprache" bedeuten würde, wie das eben immer wieder postuliert wurde. Dazu gehört viel mehr, insbesondere die Beachtung von den individuellen Wünschen der Leute, mit denen man spricht. Die aber muss man erst in einer Konversation erfragen, und kann sie nicht einfach so voraussetzen. Das ist doch genau der Punkt, den ich hier die ganze Zeit anbringe.
Groucho schrieb:Nur ist der Satz auch ohne das Z-Wort nicht pc.
Ohne "Zigeuner" ist der Satz einfach nur Unsinn voller Klischees und Ressentiments, nur in seiner Ausdrucksweise soweit PC konform, weil sich die Idee ohnehin nicht so exakt definieren lässt. Wer weiß schon, ob sich jemand wirklich davon beleidigt fühlt?
Man hat sich nur irgendwo mal drauf festgelegt, dass Zigeuner jetzt nicht mehr so PC ist, weil es von vielen Vertretern dieser Gruppe offenbar abgelehnt wird. Einige hingegen bestehen explizit darauf, diesen Begriff zu verwenden, aber das beachtet die PC Vertretung hier offenbar nicht. Ob es irgendwelche valide Zahlen zu gibt, ist auch noch offen, aber seis drum. Ist halt jetzt mal so beschlossen.
Von wegen eine Sprache vermeiden, die bestimmte Gruppen nicht beleidigen oder diskriminieren soll. Was heißt das schon genau? Die sind sich doch selbst oft nicht einig, was die ganze Gruppe beleidigt oder auch nicht. Das ist also nichts, was man wirklich wörtlich nehmen kann, oder gar als exakte Wissenschaft betiteln könnte.
Groucho schrieb:Warum nur wird hier von vielen so getan, als wenn es bei pc nur um das Streichen von vielleicht fünf Wörtern gehen soll?
Das ist kompletter bullshit!
Weil es das ist, was unter dem Strich faktisch bei rum kommt. "Vermeiden von Beleidigungen im politischen Diskurs, insbesondere irgendwelchen Minderheiten ggü", das ist die Grundidee der PC, und das schreibt sie sich auf die Fahnen. Die ist schon so allgemein und nichtssagend, dass es meine Intelligenz beleidigt, wenn ich nur diesen Satz lese.
So einfach lässt sich das nicht verallgemeinern, und deshalb bleibt von diesem hehren Ideal nichts weiter über, als das Streichen von npaar Begriffen, die geschichtlich vorbelastet sind, und die in einem Teil der Betroffenen unangenehme Assoziationen wecken können, was das Gefühl von Diskriminierung in ihnen auslösen könnte. Da muss ja noch nicht mal eine wirkliche Diskriminierung drin sein, wie gesagt.
Alles in Allem ist das schon genau das, was du auch sagst. Komplett daneben. Ein politisches Feigenblatt, um so zu tun, als würde man was für die Verständigung der Gruppen untereinander tun. In Wirklichkeit trennt man sie aber nicht selten eher, als dass man sie damit zusammen führt.
Die Ursachen der Trennung liegen auch ganz wo anders, sicher nicht in einer unangebrachten politischen Sprechweise. Nur das interessiert den identitär bewegten Aktionisten halt nicht, wie es aussieht.
Groucho schrieb:Nöö, die meisten haben sehr wohl und ohne Probleme verstanden, dass dieser "sprachphilosophische Exkurs" hier komplett off topic ist und nur vom eigentlichen Thema weg führt.
Das hat keiner "verstanden", sondern einfach mal behauptet, statt nachzuhaken, wohin dieser sprachphilosophische Exkurs überhaupt führen soll.
Die Intention war eine völlig andere, wenn ich mir den Verlauf so ansehe.
6 Seiten lang nicht zwischen einer sozilogischen Verwendung und einer sprachphilosophischen zu unterscheiden, ist nicht gerade ein Beleg dafür, dass sich hier irgendwer Mühe gegeben hätte, was zu verstehen. Stattdessen wurden nur die üblichen "Höflichkeiten" vorgetragen.
Würde das wirklich so schlimm ins OT führen, hätte man es einfach auch lassen können, drauf einzugehen, anstatt sich hier zu produzieren und.. ach schon gut. Abhacken.