Groucho schrieb:Sehr interessanter Text darüber, wie Sprache unsere Wahrnehmung formt.
Ein CDU-Mann will das Gendern bei staatlichen Stellen verbieten – dafür, dass Sprache durchaus unsere Wahrnehmung formt, sprechen jedoch wissenschaftliche Studien. Eine Einführung abseits von ideologischen Argumenten.
Quelle: https://www.spiegel.de/kultur/gendern-unsere-wahrnehmungsluecken-a-27e10f57-8ad1-43d2-9389-cc84bfd976d6
Echt interessanter Artikel.
Wer nicht lesen möchte:
Die Art wie wir sprechen beeinflusst unser Denken.
2 Beispiele:
Im russischen gibt es grundsätzlich für die Farbe Blau die Unterscheidung in hell- und dunkelblau als 2 unterschiedliche Farben. Die reflexhafte Unterscheidung der zwei Farben gelingt den Russen schneller als Menschen die nur ein Blau kennen (wir zum Beispiel) - wir kennen natürlich hell und dunkelblau aber eben als eine Farbe.
"die" Brücke wird von Menschen mehrheitlich mit eher weiblichen Zuscjreibungen bewertet. In Ländern wo die Brücke männlich betitelt ist, eher mit maskulinen Eigenschaften.
So weit so gut, für mich nichts wirklich Neues, bis auf die russischen Farben.
Was der Artikel aber mit keiner Silbe erwähnt:
Am Anfang war nicht das Wort.
Bevor man die Sonne, die Brücke benannt hatte waren die ja schon ja da. Die Zuschreibungen einer maskulinen oder femininen Ansprache erfolgte also aus dem Denken und nicht umgekehrt. Man hat also die damalige Sicht auf die Dinge ("die" Sonne) für immer und ewig in die Sprache formatiert und nachfolgende Generationen übernehmen unbewusst dieses Weltbild durch Anwendung der Sprache und deren Wirkung wie im Artikel beschrieben.
Die Sonne ist übrigens nicht überall feminim.