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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 07:50
Der jeweilige sexuelle Status sollte keine Bedeutung haben für die Rollenvergabe.
Für mich zeigt so eine Outinggruppe des Sexuellen zunächst die überragende Rolle des Sexuellen, weniger das Nicht-Hetertosexuelle.
Wenn ich mich in meinem Beruf bewerbe, oute ich mich nicht als heterosexuell.
Und wenn ich im Bewerbungsgespräch zunächst meine Sexuelität oute: "Und übrigens bin ich heterosexuell.", kommt das nicht unbedingt gut an. Es spielt doch überhaupt keine Rolle. Warum sollte ich es also betonen ?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 08:00
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Dann hab ich das hier falsch verstanden.
nee, nur den ganzen link nicht gelesen, da steht nämlich auch:
Wie kann das sein? Um dies herauszufinden, befragten wir Schauspielerinnen, Regisseure, Schauspiellehrer, Agenten. Nicht alle wollen ihre Äußerungen veröffentlicht sehen. Wir beginnen unsere kleine Reise durch das winterliche, von der Pandemie lahmgelegte Deutschland bei einem Pionier des Coming-out, dem Kölner Schauspieler, Entertainer und Autor Georg Uecker. Er schloss sich der #actout-Gruppe aus Solidarität an, hätte das aber eigentlich gar nicht nötig, denn er ist eine Ikone der schwulen Freiheitsbewegung – und das seit mehr als 30 Jahren.
Quelle: https://www.zeit.de/2021/07/outing-schauspiel-actout-sueddeutsche-homosexualitaet-lgbtq?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 08:03
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Der jeweilige sexuelle Status sollte keine Bedeutung haben für die Rollenvergabe.
Für mich zeigt so eine Outinggruppe des Sexuellen zunächst die überragende Rolle des Sexuellen, weniger das Nicht-Hetertosexuelle.
Wenn ich mich in meinem Beruf bewerbe, oute ich mich nicht als heterosexuell.
Und wenn ich im Bewerbungsgespräch zunächst meine Sexuelität oute: "Und übrigens bin ich heterosexuell.", kommt das nicht unbedingt gut an. Es spielt doch überhaupt keine Rolle. Warum sollte ich es also betonen ?
Heterosexualität ist das, was erst einmal vorausgesetzt wird, die Norm sozusagen. Deshalb muss man sich da auch nicht "outen", da gibt es nix zu outen.


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11.10.2021 um 08:11
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Heterosexualität ist das, was erst einmal vorausgesetzt wird, die Norm sozusagen. Deshalb muss man sich da auch nicht "outen", da gibt es nix zu outen.
Meine sexuelle Orientierung ist privat bis intim.
Da gibt es m.E. nichts öffentlich zu outen.

Bei "öffentlichen" Personen mag das anders sein.
Da gehört das möglicherweise zum "Verkauf".
Mir ist das oft zuviel.
Mich interessiert beim Film gucken nicht, welche sexuelle Orientierung der Schauspieler oder die Schauspielerin hat.

Und ich setze keine bestimmte sexuelle Orientierung beim nächsten anderen voraus.
Ich bin ja gerade offen für das andere des Nächsten.


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11.10.2021 um 08:24
@Gerlind
ich weiß nicht, wie oft man es Dir noch sagen muss, aber es geht hier nicht darum, wie DU das vielleicht siehst, sondern darum, dass es Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung - die nicht heterosexuell ist - gibt. Da hilft dann Deine Denke den Betroffenen eher wenig, wenn es Gesamtgesellschaftlich offenbar immer noch ein Problem darstellt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 08:27
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:@Gerlind
ich weiß nicht, wie oft man es Dir noch sagen muss, aber es geht hier nicht darum, wie DU das vielleicht siehst, sondern darum, dass es Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung - die nicht heterosexuell ist - gibt. Da hilft dann Deine Denke den Betroffenen eher wenig, wenn es Gesamtgesellschaftlich offenbar immer noch ein Problem darstellt.
Doch, m.E. geht es im Politischen darum, wie einzelne die Dinge sehen und was für eine Meinung sie dazu haben.
Es geht hier m.E. nicht um ein ontologisches Diktat einzelner. Das mag auch eine Meinung einzelner sein. Doch noch dürfen ja mehrere Meinungen nebeneinander stehen.

Ich sage meine Meinung ohne mich einer Gruppe identifikatorisch zuzuordnen.
Das ist m.E. in einer demokratischen Institution unbedingt notwendig.
Der Einzelne als eine Minderheit, als einzelne sexuelle Orientierung, als eigenes Geschlecht.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 08:45
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Ich sage meine Meinung ohne mich einer Gruppe identifikatorisch zuzuordnen.
Das ist m.E. in einer demokratischen Institution unbedingt notwendig.
Der Einzelne als eine Minderheit, als einzelne sexuelle Orientierung, als eigenes Geschlecht.
ich verstehe deine Einstellung sehr gut.
Das wäre sozusagen der Idealzustand.
Nur ist es eben wirklich so, dass in der Gesellschaft allgemein die Heterosexualität als Norm gilt und demzufolge auch erst mal bei den Meisten - ungefragt - vorausgesetzt wird.
Und das ist natürlich nicht okay, ist aber halt so in vielen Köpfen drin und führt oftmals zu Diskriminierung.

Wenn dann Schwule und Lesben dem entgegen steuern wollen, kann ich das gut nachvollziehen.
Fragt sich nur ob immer alle Mittel auch wirklich zielführend sind. Manche sicher und es wurden ja auch schon Erfolge erzielt.
Aber ob man eben zB Regisseuren im Hinblick auf PC was vorschrieben oder fordern sollte, da habe ich meine Zweifel.


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11.10.2021 um 09:35
@Gerlind
und Du findest, so als Heterosexueller Dein Outing betreffend, dass dies irgendwie vergleichbar wäre oder aber eine Rolle spielt in dieser Diskussion?


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11.10.2021 um 09:49
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Für mich zeigt so eine Outinggruppe des Sexuellen zunächst die überragende Rolle des Sexuellen, weniger das Nicht-Hetertosexuelle.
Ich frage mich auch, welchen Sinn das Outing überhaupt haben soll. Was steckt dahinter anderen seine sexuelle Orientierung mitzuteilen?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 10:12
Zitat von SeegurkeSeegurke schrieb:Was steckt dahinter anderen seine sexuelle Orientierung mitzuteilen?
Das frag ich mich auch oft. Manche tragen das ja wie eine Monstranz vor sich her. Wenn ich unbedingt wissen will, worauf ein Kumpel oder ne Freundin steht, frag ich sie halt. Und worauf mein Bäcker steht, ist mir doch egal


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 10:13
Zitat von SeegurkeSeegurke schrieb:Was steckt dahinter anderen seine sexuelle Orientierung mitzuteilen
Das Frage ich mich auch eigentlich schon immer...

Wozu soll das wichtig sein?
Ich könnte Antoine de Saint-Exupéry zitieren...

Das ist für mich genauso überflüssig, als wenn ich jedem meinen BMI mitteilen will...


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11.10.2021 um 10:14
Zitat von abberlineabberline schrieb:Wenn ich unbedingt wissen will, worauf ein Kumpel oder ne Freundin steht, frag ich sie halt.
Das dürfte wohl gar nicht notwendig sein, da man es ja eh mitbekommen hat, sofern es wirklich ein Freund oder Kumpel ist.


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11.10.2021 um 10:15
Zitat von SeegurkeSeegurke schrieb:Ich frage mich auch, welchen Sinn das Outing überhaupt haben soll. Was steckt dahinter anderen seine sexuelle Orientierung mitzuteilen?
Du meinst Coming Out? Denn Outing hat keinen Sinn, denn das passiert meist ohne die Zustimmung der betreffenden Person.

Der Sinn dahinter ist, offen damit leben zu können, wer man ist. Können sich heterosexuelle Menschen offanbar manchmal schwer vorstellen.


Ich habe keine Ahnung, warum man sich das fragt, zumindest nicht, wenn man die Geschichte der Diskriminierung, des Hasses, der Ausgrenzung kennt. Ist bei einigen wohl nicht der Fall.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 10:17
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Der Sinn dahinter ist, offen damit leben zu können, wer man ist
Kann doch heute jeder. Das interessiert selbst hier im katholischen Dorf niemand. Da muss man nicht mit Flagge, wo "I Like Girls" oder so draufsteht, durch den Ort latschen. Kann man natürlich, wenn man Freude dran hat...


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 10:20
@Tussinelda
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Du meinst Coming Out? Denn Outing hat keinen Sinn, denn das passiert meist ohne die Zustimmung der betreffenden Person.

Der Sinn dahinter ist, offen damit leben zu können, wer man ist. Können sich heterosexuelle Menschen offanbar manchmal schwer vorstellen.


Ich habe keine Ahnung, warum man sich das fragt, zumindest nicht, wenn man die Geschichte der Diskriminierung, des Hasses, der Ausgrenzung kennt. Ist bei einigen wohl nicht der Fall.
gegenüber seiner Familie und seinen freunden dürfte das in der Regel ja gar nicht notwendig sein, da Familie und Freunde ja die Vorlieben des Menschen kennengelernt haben. Dieses Coming Out geschieht ja meist der fremden Öffentlichkeit gegenüber und da sehe ich einfach keinen Sinn. Was gehen fremde Menschen die Sexualität der betroffenen Person an?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 10:25
Zitat von abberlineabberline schrieb:Kann doch heute jeder. Das interessiert selbst hier im katholischen Dorf niemand. Da muss man nicht mit Flagge durch den Ort latschen. Kann man natürlich, wenn man Freude dran hat...
das ist eine Lüge, es kann nicht jeder. Es gibt immer noch Ressentiments, Vorurteile, wir hatten es doch gerade in der Film- und Fernsehbranche, aber das gibt es auch innerhalb der Familie, dem Freundeskreis, der Gesellschaft überhaupt. Es ist nicht für jede Person leicht, einer Minderheit anzugehören, es ist nicht für jede Person leicht, den Rollenerwartungen nicht zu entsprechen, das erfordert Mut und Vertrauen und Selbstbewusstsein.

Schön wie hier so getan wird, als gäbe es keine heteronormative Welt.
Zitat von SeegurkeSeegurke schrieb:gegenüber seiner Familie und seinen freunden dürfte das in der Regel ja gar nicht notwendig sein, da Familie und Freunde ja die Vorlieben des Menschen kennengelernt haben.
woher willst Du das wissen? Vielleicht sollte man sich mal mit homosexuellen Menschen unterhalten.....könnte helfen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 10:31
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ondern darum, dass es Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung - die nicht heterosexuell ist - gibt.
Liebäugelt man mit einer Quote? Wäre doch nicht schlecht, da angeblich divers gut ist. Also nicht die Leistung in dem jeweiligen Job sondern mit wem man daheim schläft.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 10:38
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:woher willst Du das wissen? Vielleicht sollte man sich mal mit homosexuellen Menschen unterhalten.....könnte helfen.
Ich kann mich nicht mit allen Menschen unterhalten. Ich habe 2 Personen in meinem näheren Umfeld die beide schwul sind und es war mir und allen anderen unserer damaligen Clique seit ca. dem 15 Lebensjahr klar. Man hat auch darüber geredet und es war einfach so wie es eben ist. Es gab da nie Probleme oder Missverständnisse und auch keine Ablehnung. Daher verstehe ich diese öffentliche Coming Outs eben nicht, weil ich da einfach keinen Sinn hinter sehe, wenn man wildfremden Menschen seine Sexualität mitteilt


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.10.2021 um 10:44
Zitat von SeegurkeSeegurke schrieb:Daher verstehe ich diese öffentliche Coming Outs eben nicht, weil ich da einfach keinen Sinn hinter sehe, wenn man wildfremden Menschen seine Sexualität mitteilt
Ich auch nicht.
Und bisher gab's hier auch keine zufriedenstellende Erklärung.


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11.10.2021 um 10:47
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Meine Agentur hat gesagt, ich bekomme viele Rollen nicht, wenn ich öffentlich schwul bin. Ich habe `schwule` Fotos auf
Facebook gelöscht um mehr Chancen bei Caster*innen und Intendant*innen zu haben. Fast alle, mit denen ich in der
Branche darüber rede, sagen mir, öffentlich zu meiner Homosexualität zu stehen bringt mir nur Nachteile. Dass ich
Nicht-Binär bzw Transgender bin habe ich noch niemandem erzählt.“

Dass Menschen ihre sexuelle Identität im Jahre 2021 (und das auch noch in Deutschland) verstecken müssen, um Erfolg in der Filmbranche haben zu können, ist so schlimm, dass ich das gar nicht in Worte fassen kann.
Hier steckt das eigentliche Problem, wird aber m.E. nicht durch Studien über die "Rassen"verteilung im deutschen Film und Fernsehen gebessert...
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Weiter geht's.

Als es um die Frage der klischeehaften Darstellung geht, haben die Filmschaffenden folgendermaßen geantwortet.


Screenshot 20211010 182700Original anzeigen (0,2 MB)

Eindeutiger geht es nicht.
Obwohl ich mir hier schon eine wissenschaftlichere Herleitung gewünscht hätte als die Meinung von Filmschaffenden.
Da ist zu bedenken, dass man manche Leute nur an Klischees erkennen kann. Wenn in einem Film eine Figur "Sinti und Roma" zugeordnet ist, kann ich entweder einen Pfeil hinkleben mit der Aufschrift "Sinti und Roma" oder ich kann blöde Klischees bedienen, oder es wird nie jemand merken. Gleiches gilt für die Rolle eines Homosexuellen. Wenn ich das nicht eindeutig (und somit klischeehaft) darstelle, wird es eben niemand merken, oder der schwul ist oder nicht.
Ich habe in der Realität keine Ahnung, wieviele Leute, die ich täglich sehe schwul sind, weil sie es eben nicht als Schild vor sich hertragen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:doch, man kommt da raus, indem man es darstellt wie es ist - nämlich zB dass sie oft ohne Burka nicht raus dürfen ... und dies Manche vielleicht auch freiwillig nicht wollen...
Hm, wie stelle ich in einem Film eine Frau mit Burka dar, die nie das Haus verlässt? Also wenn sich der Film nicht um ebendiese Dame dreht, wird sie eben nicht vorkommen...
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Der Sinn dahinter ist, offen damit leben zu können, wer man ist. Können sich heterosexuelle Menschen offanbar manchmal schwer vorstellen.
@Tussinelda: Mach dir einen Stern in den Kalender. Hier gebe ich die völlig recht. Es überstieg lange mein Vorstellungsvermögen, dass z.B. ein schwules Paar in der Öffentlichkeit angefeindet, oder verprügelt wird, weil sie schwul sind und Dinge tun, die Heterosexuelle in der Öffentlichkeit ebenfalls tun. Sowas kommt bei uns auf'm Dorf nicht vor...


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