nilsm schrieb:Ich halte es für sinnvoller das Motiv der Täter klar zu benennen, damit ein Bewusstsein für dieses konkrete Problem geschaffen wird, aber das sollte jeder so handhaben wie man möchte.
Ich halte das auch für sinnvoll. Absolut.
Ich empfinde nur den Begriff unpassend.
Aus meiner Sicht sind die Motive und Ziele dieser Täter Macht(erhalt), Kontrolle und Unterwerfung. Und das vor dem Hintergrund eines archaischen, patriarchalen und auch heteronnormativen Weltbildes.
Es sind Motive, die ich zutiefst ablehne und die für mich eben nicht kongruent mit dem Begriff der "Ehre" sind.
Es ist ein Konzept der Ehre aus der Lebenswelt der Täter, den ich mir nicht zu eigen machen möchte.
In unserer Gesellschaft ist der Begriff der Ehre überwiegend positiv konnotiert.
"Ehrenbürger", "Ehrenmitglied" etc.
Warum also sollte ich einen Ehrbegriff übernehmen, der nicht dem meinem, sondern dem der Täter entspricht.
Es ist nichts "ehrenvolles" daran, eine Frau zu töten, weil sie nicht den gebotenen "Gehorsam" zeigt, sich der mänmlichen, patriarchalen Kontrole entzieht.
Es ist eine verabscheuungswürdige Tat.
Ich verstehe schon, warum für manche der Begriff Femizid auch nicht hinreichend ist.
Für mich derzeit aber eben passender.