Political correctness, ein gescheitertes Experiment

@abberline
Bei einer Ablehnung von 59 % gibt es immerhin 41% Zustimmung.
Wenn du bei diesen Zahlen tatsächlich keine kennst, die gendert, deutet das schon auf einen Bias in deinem Umfeld hin.
Oder ein sehr kleines Umfeld.
Bei mir ist es schon auch so, dass es sich, je nachdem welchen Ausschnitt meines Umfeldes ich betrachte, unterscheidet.
In meinem Gartenverein wird zum Beispiel weniger gegendert, als in meiner Firma.

@fischersfritzi
In einem Umfeld, in dem so gesprochen würde, würde es mir zugegeben schnell auf die Nerven gehen. Wobei ich zum Glück auch auf Arbeit nicht gendern muss.

abberline schrieb:Gendersprache wird aber von einer deutlichen Mehrheit der Damen abgelehnt.

Aber nur weil die Mehrheit die Gendersprache ablehnt heißt das ja nicht, dass sie sich nicht irren können.

Argumentum ad populum (lateinisch argumentum ad populum ‚Beweisrede für das Volk‘) bezeichnet einen Red Herring, bei dem etwas als wahr behauptet wird, weil es der Meinung einer relevanten Mehrheit von Personen, z. B. der öffentlichen Meinung, entspreche.[1] Es ist eine Sonderform des Autoritätsarguments, bei dem eine Mehrheit als Autorität angeführt wird
Es handelt sich beim Argumentum ad populum um ein klassisches Scheinargument, denn auch Mehrheiten (sogar alle Menschen gemeinsam) können irren. Anders gesagt: Eine falsche Tatsache wird nicht plötzlich wahr, weil eine Mehrheit dafür gestimmt hat.

Quelle: Wikipedia: Argumentum ad populum
Du siehst also, der Mehrheits Beleg ist kein wirklich gutes Argument.

abberline schrieb:Dieses krampfhafte Feminismus Zeug ist hier nicht so hip

Dafür sind bestimmt andere Dinge hip, wie beispielsweise die Gendersprache als Genderwahn zu bezeichnen oder als krampfhaftes Feministen Zeug abzuwerten.

abberline schrieb:Also ich kenne niemanden (auch keine Frauen) , der Studierende etc sagt.

Ist das so ein Jürgen Milski Argument?

M.E. gehts beim "gendern" nicht um Wahrheit. M.E. geht es da um Meinung.
Und die scheint verschieden verteilt.
Wären die meisten Menschen für einen 3 Stunden Arbeitstag, wäre solch ein Tag nicht die Wahrheit.
Aber ein 8 Stunden Arbeitstag wäre auch nicht die Wahrheit.

Dieses sogenannte gendern ist eine persönliche Meinung von einer kleinen Minderheit. Durch die Medien wird, wie bei vielen anderen Dingen auch, der Eindruck vermittelt als sei es "Mehrheitsmeinung". Das ist so eine Entwicklung, die in den letzten 20 Jahren leider in vielen gesellschaftlichen Breichen Einzug gehalten hat. Freilich hat sich dadurch die Meinung der Mehrheit nicht geändert. Es wurde nur ruhiger um diese.

Anzunehmen, dass die weitverbreitete Meinung in den Medien die Mehrheitsmeinung ist bleibt hingegen ein Irrglaube, dem viele totalitäre Ideologien erlegen sind.

Wie das bei Meinungen so ist: Jeder soll seine Meinung haben!

Aber niemand soll mir damit auf den Sack gehen und von mir verlangen ebenfalls diese Meinung zu haben ;)

Wenn wir uns daran halten würden, gäbe es weniger Krieg und Ärger auf dieser Welt...

Gendert Ihr mal nach Herzenslust. Ich nicht!

Schönen Abend!

Fors

Da ich nicht weiss ob ich es hier oder wo anders geschrieben habe.

Ich finde gendern in Briefen zb von Behörden und öffentlichen Einrichtungen absolut zu befürworten und richtig.
Ob private Unternehmen oder private Personen dies umsetzen, sollte irrelevant sein.
Private Personen die sich davon diskriminiert fühlen, können die Person meiden bzw die Unternehmen für sich ausschließen. Dies ist die freie Entscheidung.

Vom "Staat" aus solltes es aber konsequent umgesetzt werden.

abberline schrieb:Dieses krampfhafte Feminismus Zeug ist hier nicht so hip, da schütteln selbst die Damen nur mit dem Kopf

die Erfahrung mache ich auch in meinem Umfeld.

Tussinelda schrieb:sind vielleicht Anpassungsschwierigkeiten im Alt-Herren-Umfeld :ask:

nö, mein Umfeld besteht aus einem Mix aller Geschlechter und jedes Alter.

fischersfritzi schrieb:Wenn du bei diesen Zahlen tatsächlich keine kennst, die gendert, deutet das schon auf einen Bias in deinem Umfeld hin.
Oder ein sehr kleines Umfeld.

mein Umfeld ist zB ziemlich groß

Forseti70 schrieb:Dieses sogenannte gendern ist eine persönliche Meinung von einer kleinen Minderheit. Durch die Medien wird, wie bei vielen anderen Dingen auch, der Eindruck vermittelt als sei es "Mehrheitsmeinung". Das ist so eine Entwicklung, die in den letzten 20 Jahren leider in vielen gesellschaftlichen Breichen Einzug gehalten hat. Freilich hat sich dadurch die Meinung der Mehrheit nicht geändert. Es wurde nur ruhiger um diese.

that its :)

Forseti70 schrieb:Wie das bei Meinungen so ist: Jeder soll seine Meinung haben!

Aber niemand soll mir damit auf den Sack gehen und von mir verlangen ebenfalls diese Meinung zu haben ;)

Wenn wir uns daran halten würden, gäbe es weniger Krieg und Ärger auf dieser Welt...

Gendert Ihr mal nach Herzenslust. Ich nicht

sehr gut gesagt.

Optimist schrieb:nö, mein Umfeld besteht aus einem Mix aller Geschlechter und jedes Alter.

och, ich hatte Dich auch nicht gemeint, aber macht ja nix.

Grundsätzlich habe ich hier kaum etwas anderes erwartet, denn bei einigen hier scheint pc ja generell schwierig. Da wird ja auch N**erkuss und "Zigeuner"schnitzel verteidigt, jegliche Veränderung abgelehnt, da ist an Gendern natürlich auch nicht zu denken.

https://taz.de/Gendern-als-Ausschlusskriterium/!5782080/

Symbolkämpfe in der Sackgasse
Die Idee, mit dem Gendersternchen eine diskriminierungsfreie Gesellschaft zu erzwingen, ist gescheitert. Die Gendersprache schließt zu viele aus.

Gendern ist ja auch kontraproduktiv für die Allgemeinheit, wie man an diesem taz-Artikel wunderbar erkennen kann. Bei Stellenausschreibungen kann das höchstens einen Sinn ergeben, ansonsten ist das Gendern nicht Alltagstauglich und wird deshalb auch mehrheitlich abgelehnt. In meinem Umfeld höre ich auch niemanden gendern, so etwas kriegt man doch nur aus Medien oder von Behörden etc zu hören oder zu lesen.

CosmicQueen schrieb:In meinem Umfeld höre ich auch niemanden gendern, so etwas kriegt man doch nur aus Medien oder von Behörden etc zu hören oder zu lesen.

Nein, wenn du die obigen Beiträge gelesen hättest, hättest du gesehen, dass es durchaus Menschen gibt, die auch privat gendern.

Groucho schrieb:Nein, wenn du die obigen Beiträge gelesen hättest, hättest du gesehen, dass es durchaus Menschen gibt, die auch privat gendern.

Ja, eine extreme Minderheit.

Die grundlegende Frage ist doch, wie ich diskriminierung verhindern kann.

Dazu ist es aber insbesondere notwendig, mich auf die Lebensrealität der Leute einzulassen, die entweder besonders von diskriminierung betroffen werden oder diskriminierend tätig sind.

Oft habe ich das gefühl, dass PC nicht an die ärmeren Minderheiten denkt, sondern eigentlich eher daran interessiert ist, dass sich gut angepasste intellektuelle unter sich möglichst neutral unterhalten.

CosmicQueen schrieb:Ja, eine extreme Minderheit.

Das ist nur ein Behauptung, die du nicht belegen kannst.

shionoro schrieb:Oft habe ich das gefühl, dass PC nicht an die ärmeren Minderheiten denkt, sondern eigentlich eher daran interessiert ist, dass sich gut angepasste intellektuelle unter sich möglichst neutral unterhalten.

Lass uns nicht deine Gefühle diskutieren, da landet man schnell beim userbezug.
Hast du irgendwelche Fakten, die dieselbe Sprache sprechen?

Was genau meinst du mit "ärmere Minderheiten" und wieso wird an die nicht gedacht?

CosmicQueen schrieb:In meinem Umfeld höre ich auch niemanden gendern,

Was ich vollkommen ok finde.

CosmicQueen schrieb:so etwas kriegt man doch nur aus Medien oder von Behörden etc zu hören oder zu lesen.

Was ich bei Behörden absolut richtig finde.

Groucho schrieb:Lass uns nicht deine Gefühle diskutieren, da landet man schnell beim userbezug.
Hast du irgendwelche Fakten, die dieselbe Sprache sprechen?

Was genau meinst du mit "ärmere Minderheiten" und wieso wird an die nicht gedacht?

Weil Gendern und Sprachregelungen in der Lebensrealität eines Arbeiters gar nicht statt finden und ihm normalerweise auch nicht so schrecklich wichtig sind.

Ich glaub beim besten willen nicht, dass die osteuropäischen Putzfrauen die ich jeden Tag bei ihrem Schichtbeginn sehe sich groß dafür interessieren, ob sie Putzfrau oder 'Reinigungsfachkraft' genannt werden. Weil sie ganz andere Probleme haben.
Die interessiert es sehr woh, ob sie diskriminiert werden und ob sie an der Gesellschaft teilhaben. Das macht sich aber an ganz anderen Parametern bei ihnen fest, die oft ökonomischer Natur sind, oder bei der Frage, ob ihre Kinder dieselben Chancen haben.

Die Teilhabe dieser Menschen ändert sich nicht dadurch, dass Sprachregelungen geändert werden, die ihnen weitestgehend egal sind.

Das interessiert größtenteils weiße und ein paar POC Intellektuelle. Die gut angepassten Menschen unter sich.

@shionoro

Ah, der alte, bekannte - und genau so lange auch schon unsinnige - Sermon von "es gibt Wichtigeres"
Schade, ich dachte es würde vielleicht mal ein Argument kommen, gar eines mit Substanz.

Niemand, absolut niemand behauptet, dass gendern nun das Wichtigste überhaupt wäre, oder gar das einzige Problem.
Niemand glaubt, dass eine osteuropäische Putzfrau besser bezahlt wird, weil sie nun Reinigungskraft genannt wird.

shionoro schrieb:Die Teilhabe dieser Menschen ändert sich nicht dadurch, dass Sprachregelungen geändert werden, die ihnen weitestgehend egal sind

Hat ja so auch niemand behauptet.

Deine "Argumentation" geht ungefähr so: Ein Fahrradfahrer hat sich böse Kopfverletzungen zugezogen, weil er ohne Helm gefahren ist und du sagst nun "Na, sag ich doch, die Anschnallpflicht im Auto hat dem überhaupt nichts gebracht"

@Groucho

Groucho schrieb:Niemand glaubt, dass eine osteuropäische Putzfrau besser bezahlt wird, weil sie nun Reinigungskraft genannt wird.

Das wird dafür benutzt. Gendern usw. kostet halt nix, aber kann sich als Kämpfer gegen Diskriminierung inszenieren. Das macht Diskriminhierung bzw. Teilhabeentzug viel einfacher.

Groucho schrieb:Deine "Argumentation" geht ungefähr so: Ein Fahrradfahrer hat sich böse Kopfverletzungen zugezogen, weil er ohne Helm gefahren ist und du sagst nun "Na, sag ich doch, die Anschnallpflicht im Auto hat dem überhaupt nichts gebracht"

Nein, meine Argumentation geht so, dass ich sage, die PC Debatte lenkt von der Teilhabeproblematik ab und nützt den besonders diskriminierten Schichten unserer Bevölkerung nichts.

Groucho schrieb:Das ist nur ein Behauptung, die du nicht belegen kannst.

Naja, es wurde hier doch schon belegt, dass eine Mehrheit das Gendern ablehnt. Außerdem hatte ich ja nicht behauptet dass niemand privat gendert, sondern das ich es in meinem Umfeld feststelle, dass nicht gegendert wird.

shionoro schrieb:Gendern usw. kostet halt nix, aber kann sich als Kämpfer gegen Diskriminierung inszenieren. Das macht Diskriminhierung bzw. Teilhabeentzug viel einfacher.

Ach du liebes Bisschen, der PCler als Diskriminierer der wenigstens als Helfer?

Da das nur boshafte Diskreditierungen sind, aber kein Argument in der Sache, muss ich dazu nichts sagen.

CosmicQueen schrieb:Naja, es wurde hier doch schon belegt, dass eine Mehrheit das Gendern ablehnt.

Darf ich dich an deine genauen Worte erinnern?

CosmicQueen schrieb:Ja, eine extreme Minderheit.

41% sind kaum eine "extreme" Minderheit