Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

Optimist schrieb:Der Menschheit schien schon so manches nicht machbar und dann ging es irgendwann doch

Tussinelda schrieb:kommt eben immer darauf an, was man Willens ist dafür zu opfern und auszugeben...

...oder was man willens ist in Kauf zu nehmen - z.B. "sozialen Sprengstoff"? ...wenn man es nicht wirklich effektiv anpacken will, die Einreisen von Asyl-Unberechtigten nachhaltig einzudämmen.

Ansonsten kann ich mich diesbezüglich nur Warden anschließen:

Warden schrieb:In Deutschland - so mein Eindruck - lebt man aber gerne besonders lange, wenn möglich, in gewissen ideologisch motivierten und sonst wie moralisch erhabenen Blasen und kommt gerne mit Verweigerungshaltung wie "Das geht doch nicht", "Das haben wir noch nie so gemacht", "Aber die Widerstände...!" usw.

Warden schrieb:Deswegen laufen im Land auch in anderen Bereichen manche Dinge eher schief - weil man zu starr/statisch denkt oder handelt und Dinge ewig dauern bzw. nicht zeitnah und oft nie in riesiegen Sprüngen optimiert werden können

sehe ich ganz genauso und ärgert mich immer wieder.

Ray. schrieb:Da du die Personen gleichsam einsperren möchtest kann man das schon recht gut vergleichen.

nein, finde ich immer noch nicht.
Wie ich ziemlich am Anfang des Themas schrieb, sollen sie ja nicht leben wie in einem richtigen "Knast" und da sie keine Kriminellen sind, werden sie dementsprechend auch nicht als solche behandelt.
Sie dürfen lediglich das Gelände nicht verlassen. Als kleine Analogie dazu (die natürlich auch hinkt so wie dein Vergleich mit Gefängnis): Die Bevölkerung der DDR war weder kriminell, noch in einem Gefängnis. Die durften lediglich nicht raus, waren ihrer Freiheit beraubt.

Aber bitte jetzt nicht an dieser hinkenden Analogie "aufhängen", damit wollte ich nur verdeutlichen, warum ich solch eine Abschiebehaft mit guten Bedingungen nicht als Gefängnis sehen oder vergleichen kann.
Und hoffentlich kommt jetzt niemand mit dem Schießbefehl des Weges (wegen des hinkenden DDR-Vergleiches) - diesen soll es selbstverständlich in Abschiebehaft nicht geben.

@peekaboo
na jeder. Das spielt ja aber auch für Deutschland keine Rolle.

@Optimist

Optimist schrieb:Aber bitte jetzt nicht an dieser hinkenden Analogie "aufhängen", damit wollte ich nur verdeutlichen, warum ich solch eine Abschiebehaft mit guten Bedingungen nicht als Gefängnis sehen oder vergleichen kann.

aha, Du bringst eine Analogie, die keine ist, man darf sich auch nicht dran aufhängen, trotzdem soll es ein Vergleich sein. Was soll man dazu noch sagen?

peekaboo schrieb:Nach drei Jahren hat Deutschland 28 afghanische Kriminelle nach Afghanistan abgeschoben. Sie kamen dort ins Gefängnis. Doch die dort herrschenden Taliban sahen die Vergehen der Kriminellen nicht als relevant an und setzten sie unter geringen Auflagen wieder auf freien Fuß.

Naja: "Na und?"

Die haben eh 2/3 ihrer Strafe in DEU abgesessen. Ist mir Wumpe, sollen die Taliban sich mit jenen halt rumschlagen, ob in Freiheit oder im Knast, ist das für uns wirklich relevant? Suchen (wen es betreffen möge) wieder manche nur einen Grund sich aufzuregen, frage ich mich manchmal?

Gerade die Leute die vorher ggf. auf Abschiebung jener pochten sollen nun froh sein, dass die Leute woanders sind. Ob im Knast oder nicht, was juckt uns das jetzt noch wirklich? Einfach wiederkommen werden sie wohl nicht.

@Warden
Es zeigt mglws sehr gut, welches Rechtsverständnis Menschen aus diesem Herkunftsland erfahren haben.

Schnapspraline schrieb:finde man sollte den armen Menschen eher Möglichkeiten geben, mit denen sie nicht mehr untertauchen müssen. Hier wird mittlerweile so rechts argumentiert, das wäre 2015 undenkbar gewesen. Wir sollten aufpassen, dass wir da nicht noch weiter abdriften und arme fliehende Menschen unter Generalverdacht stellen und ihnen eher mehr Chancen und Möglichkeiten geben, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Daher bin ich auf jeden Fall gegen Abschiebehaft.

Ist doch irgendwie komisch, scheinen nur junge Männer zu sein die arm und schwach sind. Warum kommen so gut wie keine Frauen? Und arm sein ist ja noch lange kein Asylgrund. Bin ja überrascht wie positiv sich das Forum hier nach 5 Tagen Abwesenheit meinerseits entwickelt hat. Bis vor Kurzem sah keiner Möglichkeiten an den Asylverfahren was zu tun, teilweise wurde ich angegangen für meine Vorschläge ..... aber gut, dass nun der eine oder andere aufgewacht ist.

Ray. schrieb:Ausbildungsplätze usw vorhanden sein sollen...
Frag mich nur für was? Die sollen ja abgeschoben werden.

Wie wäre es mit einem Lager (so ungerne ich das mag) direkt nach der Ankunft und binnen max. 2 Wochen die Entscheidung ob sie bleiben dürfen oder abgeschoben werden. Beim letzterem erfolgt binnen 24 Stunden danach die Abschiebung und der Rest bekommt Wohnungen usw.
Kostet halt einiges, vor allem an Personal

Wer in Abschiebehaft ist - also kein Aufenthaltsrecht hat - braucht nicht ausgebildet werden, dass ist m. E. Quatsch.

Vielmehr sollte man sich auf ausländische Studierende fokussieren. Es gibt sehr viele Studierende aus dem Ausland, die nach dem Studium nicht bleiben dürfen - hier müsste man mal ansetzen.

HorstHamster schrieb:Vielmehr sollte man sich auf ausländische Studierende fokussieren. Es gibt sehr viele Studierende aus dem Ausland, die nach dem Studium nicht bleiben dürfen - hier müsste man mal ansetzen.

Das sind aber 2 paar Schuhe. Fachkräfte die kommen wollen sind ja schön und gut aber du hast auch immer die breite Masse an Flüchtlinge wegen krieg oder Armut. Letzte werden sich vervielfältigen wenn es mit dem Planeten so weitergeht.

Aus dem anderen Faden, weil es hier besser passen könnte:

Abahatschi schrieb:Auf jede Anfrage von Bulgarien, egal um was es geht, EU Fonds zB. immer antworten mit:
Sehr gerne, aber zuerst lösen wir das Rückführungsproblem.

finde ich eine sehr gute Idee.

Heide_witzka schrieb:Du suchst dein Heil also in der Erpressung anderer Länder.

ich sehe darin genauso wenig eine Erpressung als wenn seitens von Politikern gesagt wird: wer keine Asylbewerber aufnehmen will, muss dafür etwas in die EU-Kasse einzahlen.

Heide_witzka schrieb:Kann Deutschland denn die Auszahlung von der EU bewilligter Gelder mal so einfach auf Eis legen?

Es wird oder wurde doch seitens der EU-Politik mal angedacht, dass es so laufen soll, wie ich oben schrieb - um andere Länder auch zu animieren, Asylbewerber aufzunehmen.

Heide_witzka schrieb:Auch wenn es schwierig ist, würde ich versuchen es auf diplomatischem Weg zu lösen

wie sähe die Diplomatie inhaltlich aus?
Man muss doch finanziell oder anderweitig auch etwas anbieten?
Wo ist dann der Unterschied, ob man Gelder zahlt oder Gelder weglässt?

Ray. schrieb:Das sind aber 2 paar Schuhe. Fachkräfte die kommen wollen sind ja schön und gut aber du hast auch immer die breite Masse an Flüchtlinge wegen krieg oder Armut. Letzte werden sich vervielfältigen wenn es mit dem Planeten so weitergeht.

So schlimm das alles auch ist. Armut ist kein Asylgrund. Und wir dürfen keinesfalls den Anschein erwecken, dass sich das Leben für Flüchtlinge hier bessern wird. Weißt Du wie viele auf Fluchtrouten sterben, weil sie die Illusion haben, hier warte das tolle Leben auf sie? Das Leben ist aus deren Sicht hier nicht besser. Sie bringen ihre Werte und Traditionen mit, für viele ist unser Leben hier, das Gegenteil dessen woran sie glauben! Die meisten haben auch keinen Bock in der Pflege zu arbeiten (ich nenne das jetzt hier mal, da dies häufig als Perspektive genannt wird). Kinderreichtum & Bürgergeld ist da im Vergleich schon attraktiver.

Man muss es wie die Dänen durchziehen und klipp & klar sagen, dass es hier nichts zu holen gibt. Wenn der Fluchtgrund Wirtschaft wegfällt, wäre allen beteiligten geholfen. Für tatsächlich verfolgte Menschen sind Aufnahmelager in Drittstaaten zu gründen und die Asylberechtigung vor Ort zu klären. Außerdem ist jeder ohne Papiere oder Beleg aus welchem Land er stammt (zur Not Bestimmung per Isotopenanalyse) direkt zurückzuweisen. Hierzu ist mit allen EU-Ländern ein Abkommen zu treffen bzw. eine Koalition der Willigen zu schmieden.

HorstHamster schrieb:Man muss es wie die Dänen durchziehen

die haben aber einen Sonderstatus in der EU. Dänemark ist nicht an die Asyl- und Migrationspolitik der EU gebunden. Im Gegensatz zu uns. Außerdem schiebt Dänemark nicht nach Afghanistan und Syrien ab. Die bleiben also auch vorerst.

Tussinelda schrieb:Dänemark ist nicht an die Asyl- und Migrationspolitik der EU gebunden.

weshalb bekommen die denn eine "Extrawurst" gebraten? Doch sicherlich nicht weil die was "Besseres" sind? Oder ist es weil sie ein kleines Land sind? (sind aber andere nördliche Länder auch).

Optimist schrieb:weshalb bekommen die denn eine "Extrawurst" gebraten?

Weil sie normale Politiker haben die die Bevölkerung sprechen lassen und auch drauf hören.
Die Politiker hier wissen nur was man müsste und was nicht geht.

Optimist schrieb:weshalb bekommen die denn eine "Extrawurst" gebraten? Doch sicherlich nicht weil die was "Besseres" sind? Oder ist es weil sie ein kleines Land sind? (sind aber andere nördliche Länder auch).

hatte ich doch schon mal erklärt....wird nur immer wieder gerne "vergessen"....war ein post an Dich

Beitrag von Tussinelda (Seite 2.620)

@Tussinelda
in deinem Link steht, dass die Dänen mit der EU Sonderrechte ausgehandelt hatten. Nun ja, das war mir schon klar, wie sonst hätten die Sonderrechte bekommen können?

Die Frage ist halt, weshalb sich D nicht bemüht hatte oder wenigstens jetzt vielleicht noch bemüht, Sonderrechte auszuhandeln.
Womöglich als Grund hier was dran? :

Abahatschi schrieb:Weil sie normale Politiker haben die die Bevölkerung sprechen lassen und auch drauf hören.
Die Politiker hier wissen nur was man müsste und was nicht geht.

Optimist schrieb:Die Frage ist halt, weshalb sich D nicht bemüht hatte oder wenigstens jetzt vielleicht noch bemüht, Sonderrechte auszuhandeln.

Vielleicht weil dann alle ihre Extrawurst haben wollen und die EU, so wie existiert, dann praktisch gestorben ist?

Deutschland hat doch eh schon die luxuriöse Gegebenheit keine EU Außengrenze zu haben und vom Meer her auch nur aus dem Norden erreichbar zu sein.

@Optimist
Und , haste dir schon was überlegt was man den Taliban anbietet um Migranten zurückzunehmen?
Dieses Lied vom " besorgten Bürger " der kein gehör beim Politiker findet hat sich ausgedudelt, langweilig .

Optimist schrieb:Nun ja, das war mir schon klar, wie sonst hätten die Sonderrechte bekommen können?

weshalb fragst Du dann?

Bone02943 schrieb:Deutschland hat doch eh schon die luxuriöse Gegebenheit keine EU Außengrenze zu haben und vom Meer her auch nur aus dem Norden erreichbar zu sein.

Und aus dem Kopf:
Andorra, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Niederlande, Dänemark, Schweden, Tchechien, Slowakei, Österreich, Ungarn,Slowenien...nur Luxus!
Also das ist kein Kriterium, viel mehr sollte man sich überlegen warum so viele Migranten so viele Länder überqueren um nach ausgerechnet nach DE zu kommen.

Tussinelda schrieb:die haben aber einen Sonderstatus in der EU. Dänemark ist nicht an die Asyl- und Migrationspolitik der EU gebunden. Im Gegensatz zu uns. Außerdem schiebt Dänemark nicht nach Afghanistan und Syrien ab. Die bleiben also auch vorerst.

Ne, aber die reden erstmal so, dass die Afghanen und Syrer zu uns gehen! Hmm Ungarn, Polen, Tschechien, Slowakei, Niederlande etc. scheinen sich auch nicht sonderlich an die EU-Politik halten zu wollen, oder?

Abahatschi schrieb:Also das ist kein Kriterium, viel mehr sollte man sich überlegen warum so viele Migranten so viele Länder überqueren um nach ausgerechnet nach DE zu kommen.

sehe ich ganz genauso.
Wenn sich die anderen Länder einen "schlanken Fuß" machen und die Flüchtlinge weiter schicken, dann wäre es nur Recht und billig, dass auch D Sonderrechte aushandelt.