Optimist schrieb:sehe ich genauso. Und ich fürchte, man hat für solch ein Szenario noch keinerlei Pläne in der Schublade. Es wird dann vielleicht wie so oft heißen "konnte doch Keiner ahnen".
Ich hoffe nicht.
Optimist schrieb:richtig. Aber wie gesagt, wird jetzt kaum irgendwelche Politiker interessieren, weil diese oftmals nur kurzfristig denken (sehe ich zumindest bis jetzt in der Politik im Allgemeinen SO)
Ja und nein. Ich denke es gibt gerade über supranationale und internationale Institutionen, Think-Tanks und NGOs und auch Austauschformate schon so etwas wie einen roten Faden der über einzelne Legislaturperioden hinausgeht, und Trends die auch Politik über Legislaturperioden hinaus beeinflusst. In dem Sinne also gute Sache die dagegen wirkt. Bzw. besser als nix.
Optimist schrieb:wie müsste dMn eine vorausschauende Asylpolitik aussehen, die eine potentielle Masseneinwanderung im Visier hätte?
Puh, muss ein bisschen ausholen. Textblob incoming.
Ich bin letztendlich kein Experte aber wenn man keinen Grenzstreifen mit Minenfeld und Gewehrfeuer an den Außengrenzen will:
Massiv Wohnraum bauen. Jetzt investieren und bauen damits zeitnah fertig wird. Erstens mal an sich weil wir generell Mangel haben. Zweitens um später mehr Spielraum zu haben und Kapazität an sich.
Dann könnte man überlegen ob man nicht sinngemäß eine eigene neue Großstadt irgendwo wo noch genug Platz ist aufzieht (wenn man nicht sonst massiv sterbende Kleinststädte und Dörfer revitalisieren will). Warum ne neue Stadt? Naja man kann dann direkt moderne Infrastruktur mitbedenken oder gemäß Zukunftstrends bauen, was bei existierenden Kommunen oft nicht geht. Hat abstrakte Vor- und Nachteile, gerade wenn man perspektivisch eher Asylsuchende und migrierende Personen da unterbringen will. Clusterbildung/Ballung sollte man wg. sozialen Aspekten usw. eher vermeiden. Andererseits glaube ich, dass wir generell den Wohnbedarf haben um ne ganze (Groß-)Stadt zu füllen. Man muss ja nicht nur Asylsuchende etc. pp. da perspektivisch unterbringen, es könnten alle davon profitieren.
Alternativ sah ich Pläne für "Megacities" auch in Europa. Das mag für manche befremdliche Utopie, Dystopie oder unabhängig davon Zukunftsmusik sein. Aber wie heißt es so schön, "Die Zukunft ist jetzt!" Irgendwann muss man damit mal anfangen wenn man das will.
Referenz ist Tri-State City.
Original anzeigen (0,5 MB)Das ist quasi sogar größer vom "scope" her wie nur ne deutsche Stadt. Und es würde prima outsourcen bzw. eine Art europäische Lösung für Wohnraum/Ballungsraum (der Zukunft) präsentieren anstatt einer nationalen. In so einer perspektivischen Megacity/Riesenstadt hätte man vermutlich auch so die Infrastruktur designed, dass man auch massiv mehr Unterbringungsraum in der Fläche hat, vermutlich durch Hochbau bzw. Ausnutzen der Höhe statt nur der Fläche.
Kurzum: Wer kontinental solche Riesenstädte hat und die gut managen und noch im Einklang mit genug Natur und Grünflächen gut balancieren kann, der wird auch massiv Wohnraum schaffen. Wenn jetzt wer an gewisse Dystopie oder Filmszenen wie aus Judge Dredd denkt: Ja, Risiko einer negativen Entwicklung auch von solchen Großräumen besteht. Andererseits sind die teilweise in Fernost schon Realität und da gehts auch irgendwie mehr oder weniger. Im Vergleich zu manchen asiatischen (oder teils US-amerikanischen) Großstädten ist Deutschland mit seiner kommunalen Struktur eher ein Dorf. Klar, viel weniger Bevölkerung, aber just saying: Metropolbau ist jetzt keine Weltneuheit.
Wie gesagt, würde man allein in DEU irgendwie geregelt bekommen ne neue Kommune mit den Bedarf der Zukunft aus dem Boden zu stampfen, dann wäre das ein gutes Investment. Kann man direkt als "smart city" designen - oder man haut die Ressourcen in die Tri-State City und kommt da langsam weiter voran. Ist ggf. auch etwas billiger weil europäisches bzw. internationales Projekt.
Ich fasse kurz zusammen: Asylpolitik ist für mich immer irgendwo an Unterbringungsmöglichkeiten geknüpft: Smarten bzw. massiven Wohnraum zu schaffen gehört für mich dazu. Ansonsten ist das aber nicht alles. Es muss auch optimierte Beschäftigungsmöglichkeiten geben. Oder genug Möglichkeiten nach Prüfung von Asyl auf Migration umzuschalten und hier genug Angebote zu haben. Oft leichter gesagt als getan, aber ein Garant dafür, im Großen Ganzen den sozialen Frieden zu wahren und Aspekte der Ökonomie und Selbstverwirklichung zu fördern. Keiner hat Nutzen von und Bock auf Slums wo die Leute keine Perspektive mehr haben bzw. nur geringe.
Mit genug Wohnraum/Unterbringungsmöglichkeiten hätte man dann Puffer und immer Skalierungsmöglichkeiten. Wird der bestehende Wohn- und Unterbringungsraum komplett ausgereizt, muss man Restriktionen hochskalieren weil dann nicht mehr alle faire bzw. zeitnahe Chancen hätten. Wer bei bestem Angebot querschießt und gewisse Dinge tut, verliert ggf. sein Asyl- oder Aufenthaltsrecht und muss dann aber auch konsequent oder irgendwie wirksam mit zuvoriger oder ohne Sicherungsverwahrung (wo halt justiziell und rechtlich geboten) gehen oder gegangen werden. Den Vorrang haben die Leute, die sich benehmen bzw. die Angebote schätzen.
Anyway, die Crux ist, dass wir so hoffentlich mit vorausschauender Politik die meisten Leute 'retten' bzw. gewisse Dinge bewahren könnten, wenn ganze Landstriche nicht mehr bewohnbar werden. Das muss notfalls global gemanaged werden, aber ohne ausreichend Wohnraum woanders und ohne gewisse Mechanismen und Regularien und Vorgehensweisen wird das nix.
Die Alternative ist halt sehr dystopisch und eher lebensfeindlich den künftigen Betroffenen gegenüber.
Ggf. gäbe es auch präventive Maßnahmen in den betroffenen Landstrichen, die ein Leben dort weiter ermöglichen. Idealerweise.