cannabisnormal schrieb:Ich denke shinoro hat ein nicht vergessen, dann ergibt der Satz Sinn.
@sacredheart @Optimist Das stimmt, ich habe dort ein "nicht" vergessen.
Das erste, was man verstehen muss, ist, dass wir eine Verantwortung haben. Wir als Nordhalbkugel (und insbesondere Deutschland) haben den Klimawandel angeheizt. Wir und andere haben kolonialisiert, wir und andere profitieren von der Armut gerade in Afrika und unsere Ausbeutung geht auch heute noch weiter.
Jede Lösung muss auf dieser Prämisse fußen. Wir haben die Verantwortung und die moralische Pflicht, aus diesem Fakt heraus zu helfen.
Was aber versucht wird, ist so zu tun, als seien wir in der Opferrolle. Die armen Deutschen, die ja schon so viel geholfen haben aber jetzt muss doch endlich mal Schluss sein. Vielleicht noch ein paar Kinder, der Rest kann gucken, wo er bleibt.
Und dazu bezahlen wir geld und versuchen Politik einzurichten, die tödlich ist. Illegale Pushbacks, ein tödlicher hindernisparcour bis an unsere Grenzen (stichwort lybische küstenwache) und dann auch noch innerhalb der europäischen grenzen (stichwort moria).
Wir sind gewalttätig. Wir waren es auch vorher, wir sind ein führender Grund dafür, dass Menschen fliehen müssen und wir benutzen gewalt bis hin zu tödlicher gewalt (auch wenn das maskiert wird, indem man es z.b. nach lybien auslagert) um unserer Verantwortung nicht gerecht zu werden. Während wir im öffentlichen Diskurs darüber lamentieren, dass wir die Guten sind und ausgenutzt werden.
Das geht nicht. Zunächst muss man verstehen, dass wir hier in der Pflicht sind.
und dann gilt es, möglichst gute Strategien zu finden, um dieser Pflicht gerecht zu werden. Dazu gehört natürlich Aufnahme von Flüchtlingen, aber eben auch die anderen Dinge, die ich Ansprach.
Erstmal wäre es schon sinnvoll, die Ausbeutung zu stoppen, eben z.b. durch einen Schuldenschnitt und Lieferkettengesetze.
Ich habe kein Problem damit, wenn jemand einen ernsthaften Plan aus dieser Pflicht heraus formuliert, der Lösungen abseits der Flüchtlingsaufnahme findet (z.B. dadurch, dass man zwar breite Arbeitskontingente aufbaut, sodass z.b. arbeitslose Jugendliche in Marokko hier eine Ausbildung machen können und nicht als Flüchtlinge gelten).
Aber was meistens gespielt wird, ist der Versuch, den Karma Houdini zu machen und so zu tun, als träfe Deutschland keine Schuld für die desolate Lage in der dritten Welt und als seien wir schon über allen Maßen großzügig dafür, dass wir einige Flüchtlinge aufgenommen haben.