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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

52.704 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Gesetze, Asyl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 10:02
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In Wirklichkeit war es sogar Deutschland, das andere EU Staaten nötigen wollte, Frau Merkel auf diesem seltsamen Irrweg zu folgen.

Und natürlich können ganz im Gegensatz zu D andere Länder mit einem gewissen Recht darauf hinweisen, dass die Verstetigung illegaler Einwanderung eine deutsche Position war bzw noch ist.

Aus anderen EU Ländern sind mir keine Werbevideos für Aslymigration bekannt oder Fotos mit Regierungschefs, die in der ganzen Welt bekannt wurden.
Du bist einfach so unglaublich unsachlich. Das ist immer noch der Asylthread, bei Merkel ging es um Kriegsflüchtlinge. Für Deine Polemik ist Dir auch nichts zu ungenau, Hauptsache Du kannst irgendeinen Müll dazu beitragen.

Erkläre mir doch noch mal was Asyl mit der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen zu tun hat, sind komplett andere Statuten und Hintergründe, aber vielleicht bekommst Du ja mal wieder mit Geschwurbel die Kurve.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 10:04
Zitat von cejarcejar schrieb:Das ist immer noch der Asylthread, bei Merkel ging es um Kriegsflüchtlinge.
Hä? Ich dachte Flucht vor Krieg ist der anerkannte Asylgrund schlechthin???


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 10:06
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich versuche es mal ganz einfach:

Sind die Zahlen in Österreich rückläufig und in Deutschland steigend oder ist das eine Lüge?
Ist mir zu doof langsam, anstatt einfach mal zuzugeben, dass zumindest mit den ursprünglich von Dir aufgegeben Daten einfach ein Griff ins Klo begangen wurde und Du nur lange nachdem ich meinen Vorwurf geäußert habe Du nachgebessert hast, reitest Du darauf herum.

Was 2023 passiert sind Prognosen. Darauf kannst Du Dir gerne einen herunterholen, aber wir wissen am Ende des Jahres nicht, was tatsächlich rumkommt. Wir haben aber faktenbasierende Zahlen von 2021 und 2022 und die sagen eben was ganz Anderes als Du.


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21.05.2023 um 10:11
Zitat von stereotypstereotyp schrieb:Hä? Ich dachte Flucht vor Krieg ist der anerkannte Asylgrund schlechthin???
Asylsuchende können sich auf folgendes beziehen:

Verfolgung aufgrund:

Rasse (der Begriff "Rasse" wird in Anlehnung an den Vertragstext der Genfer Flüchtlingskonvention verwendet),
Nationalität,
politischen Überzeugung
religiösen Grundentscheidung oder
Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe (als bestimmte soziale Gruppe kann auch eine Gruppe gelten, die sich auf das gemeinsame Merkmal der sexuellen Orientierung gründet)

Kriegsflüchtlinge haben einen anderen Status, der dem Status des Asylbewerbers ähnelt.


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21.05.2023 um 10:11
Zitat von cejarcejar schrieb:Du bist einfach so unglaublich unsachlich. Das ist immer noch der Asylthread, bei Merkel ging es um Kriegsflüchtlinge. Für Deine Polemik ist Dir auch nichts zu ungenau, Hauptsache Du kannst irgendeinen Müll dazu beitragen.
Die mit Abstand meisten Menschen, die in Deutschland einen Antrag auf Asyl gestellt haben, kamen 2022 aus Syrien gefolgt von Afghanistan, Türkei, Irak, Georgien und Iran. Im laufenden Jahr 2023 sind die häufigsten Herkunftsländer Syrien, Afghanistan, Türkei, Iran, Irak und Georgien.

@cejar
Zwar erhielten Migranten aus Syrien zum Teil nur subsidiären Schutz, die Allermeisten haben aber einen Asylantrag gestellt und der wurde in vielen Fällen positiv beschieden.

Aber weil Du im zunehmenden Defenismodus wie die Meisten, die argumentativ nicht viel beitragen können, zunehmend auf die verbale Fäkalschiene kommst, lassen wir es besser.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 10:17
@sacredheart

Du bist doch clever. Gerade Syrien ist ja nun mal ein Mix aus Asyl und Kriegsflüchtling. Es gibt Menschen die vom Assad-Regime aufgrund der Asylmerkmale politisch verfolgt werden - Asyl korrekt ausgelegt. Und es gibt eine Menge Menschen die nur vor dem Krieg an sich flüchten - kein Asyl.

Aber wenn Du behauptest - dann musst Du belegen. Zeig doch mal die Zahlen der Asylbewerber aus Syrien im Vergleich zu tatsächlich gewährtem Asyl an. Dann kann man wenigstens auf einer Grundlage diskutieren.

Btw - wo ich auf eine Fäkalschiene komme, ist mir wirklich nicht klar. Nur weil ich eine Aussage von Dir als Müll betitelt habe? Wollen wir gemeinsam Fäkalien googeln?


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 10:21
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Aber weil Du im zunehmenden Defenismodus wie die Meisten, die argumentativ nicht viel beitragen können
btw Nachtrag: Ich bin es nicht der Argumente gegen Asyl herbeizaubert, aber diese völlig in den Sand setzt, weil er immer wieder Themen hervorholt die mit dem Thema Asyl nichts zu tun hat. Mir irgendeinen Defensivmodus anzudichten geht völlig am Thread vorbei, aber ein geneigter Leser mit der Möglichkeit Themen auseinanderhalten zu können wird es schon erkennen, Deine Zielgruppe wohl eher nicht.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 12:20
Zitat von OptimistOptimist schrieb:In einigen nördlichen Ländern klappt das doch auch - die haben auch hinbekommen, nicht mehr so viele Flüchtlinge aufzunehmen, bzw. dass dort nicht mehr so viele Flüchtlinge ein Asylbegehren bekunden (wurde letztens hier belegt, woran das liegt - Stichwort verminderte Transferleistungen)
Zitat von cejarcejar schrieb:Wir haben im Jahr 2021 - Du kannst gerne aktuellere Zahlen bringen - ca 4,5 Milliarden für Asylbewerber ausgeben. Bei einem BIP von 4,26 Billionen. Und nun machst Du die Neid-Debatte auf?
mir gehts dabei nicht um eine Neiddebatte. Im Gegenteil, mir wäre es lieb, wenn die Regierung - z.B. die Faeser - mehr Geld für Flüchtlinge und Asylbewerber in die Hand nehmen würde, die Kommunen besser unterstützen würde, damit diese genug Geld für Wohnraum, Bildung und Integration hätten.

Und mir gehts darum, sich ein Beispiel an anderen nördlichen Ländern zu nehmen - hinsichtlich der Aufnahme von Menschen die hier in Deutschland ein Asylbegehren äußern, jedoch genau wissen, dass sie eigentlich gar keinen Asylgrund haben.
Wie gesagt, hier in D heißt es immer "geht nicht", erlaubt die Verfassung und das Verfassungsgericht nicht usw. Aber in anderen Ländern gehts ja auch.
Und was nicht geht müsste halt mal passend gemacht werden - Gesetze, sind doch nicht in Stein gemeißelt - oder doch? ;)

Und z.B. auch das:
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das wäre regulierbar über den Selbsteintritt, der rechtlich nicht verbindlich in der Höhe vorgeschrieben ist.
Es geht mir also um keine Neiddebatte sondern um dieses:
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Allerdings hat die Aufnahmekapazität der Kommunen schon mit der Anzahl der Menschen zu tun, die wir aufnehmen können.
Und das:
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Du sagtest die anderen machen da mit.
Ne machen sie nicht.
Im Gegenteil.
Sie verschärfen konsequent ihre Gesetze in Richtung: Keine Armutsmigranten und Flüchtlinge.
Und ja im Osten sind noch ein paar verlassene Bruchbuden frei. Die müssten aber erst mal hergerichtet werden -> haben wir dafür genug Kapazitäten?
Die schon lange hier Wohnenden (egal welcher Herkunft) haben doch schon zu tun, dass sie Handwerker bekommen.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Es ist doch wirklich so, dass D EU-mäßig überwiegend angehalten wird, noch und nöcher Menschen aufzunehmen oder siehst du das anders?
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Niemand hielte uns dazu an.
Da wir aber dieses bodenlose aufnehmen zur Staatdoktrin erhoben haben erwartet man dass wir uns um unser Problem auch selber kümmern.
sehe ich genauso.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 13:38
Zitat von cejarcejar schrieb:Gerade Syrien ist ja nun mal ein Mix aus Asyl und Kriegsflüchtling.
Tja, Krieg oder Bürgerkrieg sind an sich keine Asylgründe. Es muss eine konkrete, persönliche Gefahr vorliegen (über der allgemeinen Gefahr).


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 14:02
@Abahatschi

Sag ich ja.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und ja im Osten sind noch ein paar verlassene Bruchbuden frei. Die müssten aber erst mal hergerichtet werden -> haben wir dafür genug Kapazitäten?
Die schon lange hier Wohnenden (egal welcher Herkunft) haben doch schon zu tun, dass sie Handwerker bekommen.
Im Osten haben wir ganze Lanstriche frei. Geh mal nach Brandenburg, es ist krass da. Ein Kumpel von mir hat sich in 50km Reichweite ein Haus mit 300 qm Wohnfläche gekauft, für den Betrag bekommst Du in Hamburg eine zwei Zimmer Wohnung. Er hat das Haus mittlerweile mit Verlust verkauft, weil die Gegend tot ist.

@Optimist

Mir ist überhaupt nicht klar worum es Dir in der Asyldebatte geht, denn ich glaube Du argumentierst auch an Asyl vorbei sondern Dir geht es um Flüchtlinge allgemein, aber dann solle man entweder einen Extra-Thread aufmachen oder kenntlich machen das eben micht um Asyl geht und man OT ist.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 15:35
Zitat von cannabisnormalcannabisnormal schrieb:Ich denke shinoro hat ein nicht vergessen, dann ergibt der Satz Sinn.
@sacredheart
@Optimist


Das stimmt, ich habe dort ein "nicht" vergessen.

Das erste, was man verstehen muss, ist, dass wir eine Verantwortung haben. Wir als Nordhalbkugel (und insbesondere Deutschland) haben den Klimawandel angeheizt. Wir und andere haben kolonialisiert, wir und andere profitieren von der Armut gerade in Afrika und unsere Ausbeutung geht auch heute noch weiter.

Jede Lösung muss auf dieser Prämisse fußen. Wir haben die Verantwortung und die moralische Pflicht, aus diesem Fakt heraus zu helfen.

Was aber versucht wird, ist so zu tun, als seien wir in der Opferrolle. Die armen Deutschen, die ja schon so viel geholfen haben aber jetzt muss doch endlich mal Schluss sein. Vielleicht noch ein paar Kinder, der Rest kann gucken, wo er bleibt.
Und dazu bezahlen wir geld und versuchen Politik einzurichten, die tödlich ist. Illegale Pushbacks, ein tödlicher hindernisparcour bis an unsere Grenzen (stichwort lybische küstenwache) und dann auch noch innerhalb der europäischen grenzen (stichwort moria).

Wir sind gewalttätig. Wir waren es auch vorher, wir sind ein führender Grund dafür, dass Menschen fliehen müssen und wir benutzen gewalt bis hin zu tödlicher gewalt (auch wenn das maskiert wird, indem man es z.b. nach lybien auslagert) um unserer Verantwortung nicht gerecht zu werden. Während wir im öffentlichen Diskurs darüber lamentieren, dass wir die Guten sind und ausgenutzt werden.

Das geht nicht. Zunächst muss man verstehen, dass wir hier in der Pflicht sind.

und dann gilt es, möglichst gute Strategien zu finden, um dieser Pflicht gerecht zu werden. Dazu gehört natürlich Aufnahme von Flüchtlingen, aber eben auch die anderen Dinge, die ich Ansprach.
Erstmal wäre es schon sinnvoll, die Ausbeutung zu stoppen, eben z.b. durch einen Schuldenschnitt und Lieferkettengesetze.

Ich habe kein Problem damit, wenn jemand einen ernsthaften Plan aus dieser Pflicht heraus formuliert, der Lösungen abseits der Flüchtlingsaufnahme findet (z.B. dadurch, dass man zwar breite Arbeitskontingente aufbaut, sodass z.b. arbeitslose Jugendliche in Marokko hier eine Ausbildung machen können und nicht als Flüchtlinge gelten).
Aber was meistens gespielt wird, ist der Versuch, den Karma Houdini zu machen und so zu tun, als träfe Deutschland keine Schuld für die desolate Lage in der dritten Welt und als seien wir schon über allen Maßen großzügig dafür, dass wir einige Flüchtlinge aufgenommen haben.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 15:41
@shionoro

Das Ding bei der Moral ist eben, das nicht jeder Deine Moral hat, ohne diese bewerten zu wollen.

Das Problem wiederum mit Menschen wie Dir ist das Du jedem Deine Moralvorstellung aufsetzen willst und was noch viel schlimmer ist - Du stellst Deine Moralvorstellung als Fakt dar und argumentierst daraus heraus. Moral ist ganz höchstpersönlich. Dh man kann an Moral appellieren, man kann um Verständnis bitten, aber man kann Moral eben nicht als Fakt verkaufen. Moral ist eine Meinungsäußerung, kein Fakt.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 15:49
Zitat von cejarcejar schrieb:Das Ding bei der Moral ist eben, das nicht jeder Deine Moral hat, ohne diese bewerten zu wollen.

Das Problem wiederum mit Menschen wie Dir ist das Du jedem Deine Moralvorstellung aufsetzen willst und was noch viel schlimmer ist - Du stellst Deine Moralvorstellung als Fakt dar und argumentierst daraus heraus. Moral ist ganz höchstpersönlich. Dh man kann an Moral appellieren, man kann um Verständnis bitten, aber man kann Moral eben nicht als Fakt verkaufen. Moral ist eine Meinungsäußerung, kein Fakt.
Das Problem fängt da an, wo man glaubt, dass Politik frei von moralischer Grundhaltung sein sollte. So ein Relativismus ist nicht zielführend und er ist auch gefährlich.

Es schient ja auch kein Problem zu sein, wenn mir vor ein paar Seiten gesagt wird, ich solle doch an die deutsche Bevölkerung denken? Fußt das nicht auf einer moralischen Sicht, sowas zu sagen?
Doch, natürlich. Weil jede politische Meinungsäußerung (und politik ist die Frage danach, wie wir uns als Staat organisieren sollten) auf moralischen Überlegungen und Sichtweisen fußt.

Komischerweise wird nur denen vorgeworfen, zu moralisieren, die gerne etwas für andere Menschen tun wollen.

Wie ist es denn um deine moralische Sichtweise bestellt (oder um die der anderen hier), wenn für dich nicht aus dem Umstand, dass wir als Nordhalbkugel federführend bei der Ausbeutung Afrika waren und sind, eine moralische Pflicht folgt? Wie soll man das anders beurteilen?

In allen threads hier wird andauernd in moralischen Kategorien gesprochen. Freiheit, Gerechtigkeit, was weiß ich (und mal nebenbei, würde ich jetzt deine Posts durchsuchen, würde ich da sicher auch fündig werden bei Argumentationen aus moralischen Weltbildern heraus). Aber seltsamerweise ist das immer nur dann in Ordnung, wenn es darum geht, armen Menschen etwas wegzunehmen oder vorzuenthalten. Ansonsten ist Moral natürlich relativ ;)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 15:54
Damit Moralisten, Sektenführer, Sterndeuter sich nicht durchsetzen hat die Menschheit Gesetze nieder geschrieben und für eventuelle Fälle in der unterschiedlichen Interpretation Richter eingesetzt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Komischerweise wird nur denen vorgeworfen, zu moralisieren, die gerne etwas für andere Menschen tun wollen.
Gähn, du willst es aber mit Ressourcen von anderen machen - also sei nicht böse wenn diese mitsprechen wollen.


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21.05.2023 um 15:58
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das Problem fängt da an, wo man glaubt, dass Politik frei von moralischer Grundhaltung sein sollte. So ein Relativismus ist nicht zielführend und er ist auch gefährlich.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wie ist es denn um deine moralische Sichtweise bestellt (oder um die der anderen hier), wenn für dich nicht aus dem Umstand, dass wir als Nordhalbkugel federführend bei der Ausbeutung Afrika waren und sind, eine moralische Pflicht folgt? Wie soll man das anders beurteilen?
Also, wie gesagt, ich habe Deine Moral nicht mal bewertet, ich habe dargestellt, das Deine Moral eben nicht die Moral Aller ist, da Moral höchst subjektiv ist.

Aber wenn Du es tatsächlich so willst - wieso ist Deutschland, was eine ganz kleine Nummer in der weltweiten Kolonisierung war so viel mehr in der Pflicht als alle anderen Länder?


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 16:28
Zitat von cejarcejar schrieb:Also, wie gesagt, ich habe Deine Moral nicht mal bewertet, ich habe dargestellt, das Deine Moral eben nicht die Moral Aller ist, da Moral höchst subjektiv ist.

Aber wenn Du es tatsächlich so willst - wieso ist Deutschland, was eine ganz kleine Nummer in der weltweiten Kolonisierung war so viel mehr in der Pflicht als alle anderen Länder?
Jede Moral ist subjektiv, jede politische Argumentation fußt letztendlich auf Moral. Warum überhaupt erwähnen?
Wenn hier leute schrieben "mir alles egal" fußt das auch auf einem moralischen Weltbild.
Genauso wie "wir können doch nicht alle aufnehmen" letztendlich auf einem moralischen Weltbild fußt.

Zunächst mal: Deutschland war keine "kleine Nummer" in der Weltweiten kolonialisierung. Das ist etwas, was man in Deutschland gerne glaubt, aber so nicht stimmt. Nur weil wir nicht so viele Kolonien wie England hatten bedeutet das nicht, dass wir da nicht mitgemischt haben und natürlich auch von der Kolonialisierung anderer Imperien profitiert haben (wenn GB eine enorme Industrialisierung durchmacht, ist das auch gut für uns, wenn wir mit GB handeln).

Dass Deutschland "mehr" in der Pflicht steht als z.b. GB habe ich nie behauptet. Im Gegenteil, es macht wenig Sinn, alle Einzelfälle aufzuwiegen und zu sagen, wir haben mehr oder weniger Schuld als dieses oder jenes erste Welt Land.
Darum spreche ich von der Nordhalbkugel. Diese Pflicht teilen wir mit den anderen europäischen Staaten und dazu gehören auch die Staaten, die damals keine Kolonien hatten (also z.b. Finnland, was in seiner Geschichte eher kolonialisiert wurde), weil wir alle trotzdem an dem heute passierenden Unrecht beteiligt sind, davon profitieren und auch am vergangenen Unrecht profitiert haben.
Und das gilt natürlich auch für Staaten, die später mit eingestiegen sind in das imperiale Spiel, wie z.b. China, Russland und so weiter.

Dass andere Staaten ggf. weniger handeln wollen als wir, kann aber wohl kaum eine Begründung dafür sein, dass wir unserer Verantwortung nicht gerecht werden. Warum denn auch?
Das ist höchstens eine Hürde, mit der man umgehen muss, aber keine Begründung zum Nichthandeln.

Wer anerkennt, dass ein großes Unrecht passiert ist (und passiert), von dem wir direkt profitiert haben und profitieren, der muss natürlich versuchen, etwas an diesem Zustand zu ändern oder wiedergutzumachen. dass es dabei Schwierigkeiten und Grenzen gibt, ist das eine, aber das größere Problem ist ja, dass man in Deutschland diese Verantwortung nicht anerkennen will (und in den meisten anderen Ländern auch nicht)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 16:31
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das erste, was man verstehen muss, ist, dass wir eine Verantwortung haben. Wir als Nordhalbkugel (und insbesondere Deutschland) haben den Klimawandel angeheizt. Wir und andere haben kolonialisiert, wir und andere profitieren von der Armut gerade in Afrika und unsere Ausbeutung geht auch heute noch weiter.
Ich denke es geht grundsätzlich um die folgende Frage: Worauf legt man mehr Wert - in einem moralisch möglichst einwandfreien Land zu leben, oder in einem möglichst wohlhabendem Land zu leben?
Als Ralf Stegner kürzlich in der Phoenix-Runde den Standpunkt vertrat, dass unbegrenzt viele Menschen aus humanitären Gründen aufgenommen werden sollten, und gefragt wurde woher das Geld kommen solle, antwortete er sinngemäß:" Dann muss eben der Steuerzahler dafür aufkommen."

Und das ist eben eine reale Gefahr der Asylpolitik: Die Lage der Infrastruktur in Deutschland verschlechtert sich (Kita, Schulen, Wohnungen), die Steuerabgaben werden noch höher (Deutschland ist ohnehin auf den vordersten Plätzen), das Bildungsniveau sinkt und das Leben in Deutschland wird unattraktiver.
Ich bin relativ jung, Mitte 20, habe keine Kinder, bin gut ausgebildet und mich könnte Deutschland nicht halten, wenn es hier wirtschaftlich bergab geht. Ein paar Leute aus meinem Freundeskreis sind auch bereits in die Schweiz und in die USA ausgewandert, weil sie dort bessere Lebensverhältnisse haben.
Und das ist eben die Kehrseite deiner Überlegungen. Was unternimmt man, damit Deutschland attraktiv für gut ausgebildete Menschen ist und die halten und sogar anziehen kann?


Es ist auch fraglich, ob es aus einer moralischen Perspektive sinnvoll ist, den Wohlstand hier zu gefährden. Schließlich werden sich dann voraussichtlich die politischen Verhältnisse verändern und damit ist auch die Stabilität des Landes in Gefahr und Moral und Werte werden darunter voraussichtlich leiden.

Last but not least verkennt deine Argumentation auch etwas die politische Situation innerhalb der EU. Du forderst ja im Prinzip ein Umlenken zu einer viel aufnahmebereiteren Asylpolitik. Dafür sind keine Mehrheiten innerhalb der EU in Sicht und somit wird es schwierig, oder fast unmöglich, das umzusetzen.

Da halte ich doch den, vielleicht moralisch nicht ganz einwandfreien Ansatz, den ich hier schon oft angesprochen habe für sinnvoller: Humanitäre Kontingente, um so vielen Menschen zu helfen, wie man das als Land verkraften kann und will, ohne hier die Lebensqualität maßgeblich zu verschlechtern.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 16:39
@cannabisnormal

"moralisch einwandfreies land" hört sich so nach fancy selbstoptimierung an. Aber lass es uns mal anders formulieren:

Ist unsere Priorität, dass wir uns nicht weiter an einem unglück beteiligen (und es schlimmer machen), was wir verursacht haben und worunter milliarden von Menschen leiden und noch mehr leiden werden?
Oder sind uns vermögen extrem reicher Personen und gewinne von firmen wichtiger? So wird eher ein Schuh aus der Frage.

"Steuerzahler" ist da auch so ein Euphemismus. Würden wir vermögen besteuern und firmen zu lieferkettengesetzen zwingen die in den entsprechenden Ländern löhne steigen und arbeitsbedingungen verbessern, hätten wir substanziell mehr geld, auch für arme Menschen hier. Dass jetzt die armen Mindestlöhner oder Mittelschichtler einschnitte machen müssten, wenn wir mehr flüchtlingehilfe leisten (in welcher form auch immer), stimmt nicht. Zumindest nicht wenn wir es nicht absichtlich genau so einrichten, um extrem reiche Menschen zu schonen.

Was du da in deinem post in vielen freundlich klingenden Worten sagst, hat doch die Konsequenz: "unser Wohlstand (bzw. wie ich sagte eigentlich der Luxus derer, die hier schon wohlhabend sind), ist wichtiger als deren Leben".
Du wiegst "deutschland unattraktiver machen" als etwas nicht hinnehmbares auf gegen das von uns mitverursachte Leid von sehr vielen Menschen (zumindest millionen), die sich in in Hunger, Lebensgefahr oder extremer Armut befinden oder bald befinden werden.

Dass die Stabilität unseres Landes in Gefahr wäre oder dass z.b. ein Schuldenschnitt für Afrika uns in den wirtschaftlichen Ruin treiben würde, das wäre etwas, was du dann erstmal belegen müsstest. Ich wüsste nicht, warum das so sein sollte.

Im Gegenteil: Unsere Demokratie ist in Gefahr, wenn wir immer repressiver auf Flüchtlinge reagieren (denn es werden immer mehr kommen, durch den von uns verursachten Klimawandel).


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 16:51
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Im Gegenteil: Unsere Demokratie ist in Gefahr, wenn wir immer repressiver auf Flüchtlinge reagieren (denn es werden immer mehr kommen, durch den von uns verursachten Klimawandel).
In welchem Gewand siehst Du die Gefahr? Wenn wir repressiver auf Flüchlinge reagieren - Obergrenze - , dann machen mehr Flüchtlinge keinen Unterschied...


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.05.2023 um 16:58
@shionoro
Ich sehe nicht diese Verantwortung des Westens, insbesondere Deutschlands, die du nahelegst. Der Westen trägt einen Anteil am Leid der armen Länder und am Umgang mit den Flüchtlingen. Es stehen aber auch andere Länder, wie China, Russland, Saudi Arabien, USA, und viele andere Länder in der Verantwortung:
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Was du da in deinem post in vielen freundlich klingenden Worten sagst, hat doch die Konsequenz: "unser Wohlstand (bzw. wie ich sagte eigentlich der Luxus derer, die hier schon wohlhabend sind), ist wichtiger als deren Leben".
Daher kann man nicht sagen, dass der Westen für die Toten verantwortlich ist, wenn er nicht allen Flüchtlingen hilft.



Ich persönlich gehe das Thema viel pragmatischer, und nicht so moralisch aufgeladen, an. Ich vergleiche in welchem Land man mit meinen Qualifikationen die besten Lebensmöglichkeiten hat und dort möchte ich leben. Natürlich hat da Deutschland viele Pluspunkte, weil hier viele Freunde und die Familie lebt. Aber wenn man wo anders unverhältnismäßig mehr Geld verdienen kann und unverhältnismäßig bessere Lebensverhältnisse hat, wiegt das diese Faktoren auf.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass jetzt die armen Mindestlöhner oder Mittelschichtler einschnitte machen müssten, wenn wir mehr flüchtlingehilfe leisten (in welcher form auch immer), stimmt nicht. Zumindest nicht wenn wir es nicht absichtlich genau so einrichten, um extrem reiche Menschen zu schonen.
Es geht mir nicht nur um die, sondern auch um Besserverdiener, bis so um die 150k / Jahr. Gerade für solche Leute ist Deutschland relativ unattraktiv. Für arme Menschen sind die Verhältnisse hier ja noch relativ gut, wenn man es mit den USA, oder auch anderen Ländern aus der EU, vergleicht. Auch wenn es tendenziell schlechter wird.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Oder sind uns vermögen extrem reicher Personen und gewinne von firmen wichtiger? So wird eher ein Schuh aus der Frage.
Ich glaube nicht, dass man es schafft die Kosten komplett auf die extrem Vermögenden umzuwälzen. Es gibt schon heute die Wohnungsknappheit, es und die Knappheit in der Infrastruktur. Das sind alles Dinge, für die die Allgemeinheit aufkommen muss.


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