Optimist schrieb:Aber in der obigen Berechnung bzw. Voraussage wird etwas Entscheidendes vernachlässigt:
Es bleibt eben nicht bei den derzeitigen Asylbewerber-Zahlen
Optimist schrieb:Diese jedes Jahr hinzu kommenden Menschen in großer Zahl wollen/sollen/müssten ja dann wiederum auch integriert werden. Und deshalb können sich die Prozente der Erwerbstätigen gar nicht so ohne weiteres annähern. Aber das berücksichtigen diese Verfasser aus deinem Link nicht (absichtlich oder ausverstehen?) - also dass ja jedes Jahr soundsoviel hinzu kommen werden.
Der Artikel bezieht sich auf die große Fluchtbewegung um 2015, als sehr viele Syrer nach Deutschland kamen, das ist richtig. Deren Erwerbstätigenquote wird mit bis zu 65% erwartet in den Jahren 2025-2030.
Ich habe ihn hier reingestellt, weil ja unter anderem diese Flüchtlingsgruppe hier als Beispiel genannt wurde:
sacredheart schrieb:Und da helfen Menschen weiter, die nicht gut in unsere Arbeitswelt integriert sind, zB Syrer, die nach 8 Jahren immer noch zu mehr als 50% ausschließlich oder überwiegend von Transfer leben?
Wie das mit derzeitigen Fluchtbewegungen ist? Das wird man wahrscheinlich erst retrospektiv derartig detailliert erfassen können.
Der Artikel zeigt zum Beispiel auch auf, dass die Integration der Syrer besser/schneller verlief als die der Ex-Jugoslawen in den 1990er Jahren. Mutmaßlich wegen auch staatlicher vermehrter Anstrengungen. Aber auch die Ex-Jugoslawen haben sich mittlerweile recht gut integriert; auch die sind nicht alle kriminell geworden. Ich arbeite teilweise mit ihren Kindern zusammen, die sprechen akzentfrei Deutsch und gehen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Wenn die Syrer stand jetzt schon besser integriert sind als diese Gruppe zu einem ähnlichen Zeitraum damals, dann lässt uns das doch durchaus positiv in die Zukunft blicken.
Wie das mit derzeitigen/zukünftigen Fluchtbewegungen wie z.B. den Ukrainern ist, darüber lässt sich stand jetzt nur spekulieren. Einerseits ist es denkbar, dass aufgrund unseres Fachkräftemangels nicht ausreichend Integrationskurse stattfinden können und der Prozess mit höheren Flüchtlingszahlen schlechter abläuft.
Andererseits haben wir mittlerweile mehr Erfahrung gesammelt wie es funktionieren kann und sind da möglicherweise effizienter geworden. Zudem können Ukrainer einfacher als Syrer Anschluss finden, weil es hier bereits einen Großteil russigsprachiger Bevölkerung gibt.
Die hier gerne propagierten rechten Mythen von der Massenimmigration nur ins Sozialsystem sind jedenfalls nicht haltbar beziehungsweise die Kosten heute ein überschaubar kleiner Beitrag (dazu später ein Vergleich).
Auch hierzu enthält der Artikel einen Abschnitt. Daher habe ich ihn hier auch gepostet, meiner Meinung nach durchaus lesenswert und nüchtern verfasst, aber tldr: Die Fluchtbewegung hat uns im "teuersten" Jahr 6,3 Mrd gekostet, die Simulation (mit natürlich reichlich Unschärfe) geht dann von sinkenden Beträgen auf etwa 1 Milliarde Kosten im Jahr 2030 aus, hier endet die Simulation.
Was nicht berücksichtigt wurde:
Dass die Kinder der Geflüchteten später vermutlich auch zu steuerzahlenden Erwachsenen werden, ist anzunehmen, die möglichen Erträge liegen aber außerhalb des Simulationszeitraums.
Quelle:
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-gut-die-haelfte-der-gefluechteten-von-2015-arbeitet,TVqMU1GLangfristig ist damit also sogar eine Art "Geschäft" daraus geworden, welches das umlagefinanzierte Rentensystem entlasten wird. Die staatlichen Zuschüsse hierzu lassen die 6,3 Milliarden aus 2016 übrigens wie Peanuts aussehen:
Im Jahr 2021 beliefen sich die Zuschüsse des Bundes zur deutschen Rentenversicherung auf eine Summe von rund 78,9 Milliarden Euro
Quelle:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/7031/umfrage/bundeszuschuesse-an-die-rentenversicherung-seit-1950/#:~:text=Diese%20Statistik%20zeigt%20die%20Entwicklung,rund%2078%2C9%20Milliarden%20Euro.