lawine schrieb:es wäre allen geholfen, sich ans Asylrecht zu erinnern und keine überzogenen Erwartungen zu schüren.
Ein Asylantrag, das liegt in der Natur der Sache, wird abgelehnt, wenn es keine ausreichenden Gründe für Asyl gibt (gilt für weitere Schutzgewährung genauso).
DAS müsste doch auch vermittelbar sein. Sowohl den Antragstellern als auch den wohlmeindenden Helfern, Arbeitsgebern etc.
das Risiko, dass man bei frühzeitigen Integrationsmaßnahmen auch Menschen fördert, die trotz allem Einsatzes keinen Schutzstatus gewährt bekommen, ist bekannt.
deswegen die Mehrzahl nicht bei der Integration zu unterstützen, wäre fatal.
Es ist aber auch für einen Kleinbetrieb fatal, wenn ein Azubi über Nacht abgeschoben wird, wie schon geschehen. Das meine ich, wenn ich schreibe, dass die Bereitschaft zum Einstellen eines Asylbewerbers sinkt, die lang andauernden Verfahren aber den Staat umso teurer zu stehen kommen, wenn die Antragsteller nicht arbeiten können.
lawine schrieb:FF schrieb:
Du willst Länder in die Hilfe einbeziehen, die zum Teil schon bis zu Kapazitätsgrenze Flüchtlinge beherbergen, oder in denen die Menschenrechtslage ähnlich katastrophal wie in Libyen ist?
Lawine:
steht so im Migrationspakt.
wir wollen den doch nicht zum Papiertiger verkommen lassen?
darin verpflichten sich alle Unterzeichnerstaaten
Und damit kann man sich darauf verlassen, dass das eingehalten wird?
lawine schrieb:damit war nicht die Aufnahme von Flüchtende in , sondern aus Pakistan, Afghanistan gemeint
Ok, falsch gelesen.
shionoro schrieb:Da liegt ja aber ein gewisses Problem. Wenn ein Flüchtling, der keinen Anspruch auf Asyl hat, nicht abgeschoben wird, nur weil er Arbeit findet, dann ist das ja sehr nah an normaler Arbeitsmigration dran.
Da verschwimmt die Grenze zwischen Migration und Asyl.
Und das ist in wie fern schädlich, wenn damit freie Arbeitsplätze besetzt werden?
shionoro schrieb:Genau das wollen wir ja eigentlich nicht. Es sollen die Schutz bekommen, die aus Gründen der politischen oder ethnischen Verfolgung fliehen, nicht Leute, die ein besseres Leben für sich suchen (so verständlich das natürlich auch ist).
Beides darf man also nicht?
Viele beginnen als Flüchtlinge ein Studium, eine Ausbildung, heiraten. Nicht selten ist das der Beginn einer Integration, warum soll man dann nicht auch ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht beantragen können?
shionoro schrieb:Das Asyl war ja eigentlich mal so gedacht, dass einzelne politisch verfolgte es erhalten und bei kriegen leute zeitweise beherbergt werden, bis sie wieder in ihr land zurückgehen. Dass man Leute integriert und sie hier ein Leben aufbauen war für so große Massen von Menschen nicht vorgesehen.
Es war auch mal überhaupt keine Immigration vorgesehen.
;)Es käme doch nur darauf an, auf die jeweilige Situation flexibler zu reagieren, so wie auch im Fall von Schülern, die mitten im Abi abgeschoben werden sollen, weil die Eltern kein Aufenthaltsrecht mehr haben - auch wenn die Arbeit haben - und ähnlichem.
shionoro schrieb:Insofern müsste die Logik lauten: Sobald man wieder Menschen in ein bestimmtes Land zurückschicken kann, weil die Sicherheitslage dort es wieder erlaubt, soll die Person sich hier gar nicht mehr integrieren (oder andere personen die aus demselben grund von da geflohen sind), sondern sie sollen gehen und Arbeitgeber brauchen denen auch gar keine Arbeit mehr zu geben, weil ihr Herkunftsort jetzt sicher genug für die Ausreise ist.
So ist es ja auch bisher. Nur bedeutet das eben manchmal für alle Seiten eine ganz unnötige Härte.
Ein Bäcker, der endlich einen guten Azubi fand, kann den nicht einfach ersetzen.
Baubetriebe würden gerade mit Kusshand jeden nehmen, der eine Kelle oder einen Fliesenschneider richtig rum halten kann.
Lehrer werden in Berlin händeringend gesucht... es finden sich auch unter den Flüchtlingen welche, die qualifiziert wären oder sich qualifizieren könnten. (Neulich hörte ich einen Bericht über einen solchen Fall.)
shionoro schrieb:Man kann das natürlich anders sehen, und sich fragen, warum eine person gehen soll, die lieber hier ist und hier bereits eine arbeit gefunden hat. Das ist dann aber nicht mehr Asyl, das ist dann eine Arbeitsmigration und dann sollte man das auch so nennen.
Wie gesagt: Es kann doch ebenso gut beides sein. Jemand flüchtet vor Bürgerkrieg oder Verfolgung, plant eigentlich gar nicht, lange zu bleiben und findet dann doch eine neue Existenz. Und dann muss er wieder gehen, weil es nicht sein kann, dass sich die Situation ändert?