Abahatschi schrieb:Ich habe eine Sache noch nicht verstanden: Deutschland ist reich...muss/kann aber Schulden machen wenn es das Geld nicht hat?
Hier der geforderte Nachweis, ein Beispiel:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article190547891/Integration-von-Fluechtlingen-Jetzt-beginnen-die-Verteilungskae...
Wie angekündigt:
Ja. Das ist auch kein Widerspruch. Reichtum bezieht sich auch darauf, dass man sich sehr leicht geld zu sehr guten konditionen leihen kann, wenn man mal mehr investieren will. Deutschland kann sich SEHR viel Geld leihen und dafür nur sehr wenige Zinsen bezahlen, wenn es das möchte, sodass es kaum etwas ausmacht im budget und das geld quasi aus dem nichts kommt.
Zum Linke: Du verwechselst hier wieder etwas. Scholz hat einen Plan gefasst, gegen den Kommunen sich wehren (und auch zurecht).
Das heißt nicht, dass weniger Geld für DICH da ist, oder dass Scholz es nicht potentiell geben könnte. Die Behauptung vonwegen 'Infrastruktur' ist an sich sehr fragwürdig. Infrastruktur geht nicht von heute auf morgen kaputt im großen stil, die war auch schon vor der Flüchtlingskrise marode und man hatte das geld nicht (in den kommunen) und der staat, der es hätte, hat es ihnen schon damals nicht gegeben.
Das war vor den Flüchtlingen so, das wird auch nach ihnen so sein, sollte sich die Regierung nicht dazu bequemen.
Richtier wird es hier
Auch Uwe Brandl, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, spricht von einem „völlig indiskutablen“ Vorschlag. „Wir in den Kommunen haben die Integrationsarbeit vor Ort zu leisten und werden zum Dank dafür jetzt auf Raten alleingelassen.“ Die bisher zur Verfügung gestellten Mittel reichten schon jetzt „nicht annähernd“ aus, um eine echte Eingliederung der Flüchtlinge möglich zu machen. „Mit diesem Vorschlag tritt Finanzminister Scholz das Engagement der Kommunen mit Füßen.“
Wenn der Staat weniger bezahlt, wird die Integrationsarbeit schlechter, weil man weniger leisten kann. Da wird man sicherlich nicht für die alteingesessenen Bürger irgendwas wegpacken, man integriert schlichtweg schlechter. Was eine Schande ist, aber was man dennoch nicht als 'da wird uns von den flüchtlingen was weggenommen'
Abahatschi schrieb:Ist "Desaster" die korrekte Bezeichnung für wir haben das Geld©?
Es ist die korrekte bezeichnung für 'wir geben es nicht aus, obwohl wir es haben'.
Der Staat hat es ja vorher ohne weiteres bezahlen können und dabei Schulden abgebaut, oder etwas nicht? Hier will sich eher Scholz profilieren mit einem Vorschlag, der so wohl nicht durchgehen wird.
Abahatschi schrieb:Wenn Du jetzt wieder schreibst, man kann Schulden machen und dann hat trotzdem keiner weniger...können wir diesen Punkt eigentlich ad acta legen.
Es bleibt aber nach wie vor wahr. Du hast nicht wegen den Flüchtlingen weniger, du hast weniger, weil Scholz dir weniger geben will (was er so nicht durchbringen können wird). In Rheinland Pfalz hat man 2.5 Millionen gezahlt letztes Jahr. Rechnen wir das ungefähr hoch (mal 20, grobe hochrechnung auf die gesamtbevölkerung) kommen wir auf unter 50 millionen Euro, die da vorenthalten werden.
Das ist, für unsere Ausgaben betrachtet, sehr sehr wenig geld. Das ist weniger als ein Fünftel von dem, was das statistische BUndesamt so kostet. Daran hängt unser Reichtum nun wirklich nicht. Es ist hier eine Fehlleistung und Fehleinschätzung von Scholz, die ein Problem ist, sicherlich nicht, dass zu wenig Geld da ist.