Kc schrieb:Es hapert nicht an der theoretischen Verfügbarkeit von Informationen, sondern an der Auswahl und Rezeption!
Woher weißt du das? Kann man das irgendwo nachlesen in Form einer empirischen Studie oder Umfrage, oder ist das lediglich deine persönliche Meinung? Da steht meine dann dagegen, denn ich kenne Afrika ziemlich gut und hab mich im letzten Urlaub auch mit einigen dort über das Flüchtlingsthema unterhalten. Die Leute wollen nicht wissen, was sie gerne glauben möchten, so wie der Tourist dort nicht wissen will, wo die Holzfiguren wirklich hergestellt wurden und was sie tatsächlich gekostet haben, sondern wie es tatsächlich aussieht, denn eine Flucht ist nicht weniger als eine Lebensentscheidung wie bei uns Heirat, Berufswahl oder Auswanderung.
Kc schrieb:Karben.
Die berühmte Ausnahme. Wärs anders, würden "alle" Flüchtlinge so handeln. Spricht also eher gegen deine Aussfassung als dafür.
Kc schrieb:,,Mama Merkel hat gesagt..." gibt's natürlich auch, trotz Informationsmöglichkeiten ;)
Das bezieht sich jetzt wohl auf den regional spezifischen Fall Syrien, und dass Merkel gesagt hat, dass sie alle kommen dürfen, auf ihre 6 humanistischen Wochen im Spätsommer 2015, bevor die erneute Rolle rückwärts begann, erst im Lauf der Auseinandersetzungen in der eigenen Partei mit Maizière ubnd Schäuble, dann vor allem mit der CSU (von November 2015 bis Januar 2016), wo es phasenweise gar nach Erpressung und Koalitionsbruch aussah, dann mit dem Türkeideal.
Kc schrieb:Aber nicht nur die Betriebe hatten eine falsche Vorstellung, auch die Flüchtlinge haben sich den deutschen Arbeitsmarkt anders vorgestellt, sagt Petra Brenner, Bereichsleiterin Ausbildung bei der IHK.
Da möchte man als realistischer Starthilfe schon fast einem "Kolonialis mus 2.0" das Wort reden, der wirklich hilft und eine völlig neue Infrastruktur ankurbelt, indem sie das Geld dort selbst investiert. Aber dazu wären Summen notwendig, die selbst der reiche Westen, selbst wenn er sich einer Schuld bzw. einer Bringschuld bewusst wäre, um die Schäden, die der ursprüngliche Kolonialismus diesen Ländern zugefügt hat, auszugleichen, niemals in der Lage wäre zu stemmen.
Auch hier muss ich zustimmen.
Das ist jetzt wieder ein anderes Thema, und das stimmt, da haben sich viele, auch aus der deutschen Wirtschaft, wohl erhebliche Illusionen gemacht.
Kc schrieb:Es ist nicht ausländerfeindlich oder, auch ein gern geschwungenes Schlagwort, ,,menschenverachtend", auf falsche Vorstellungen von Deutschland unter Zuwanderern und Asylbewerbern hinzuweisen.
Ich weiß nicht, ob in Syrien das Internet voll funktioniert, ist schließlich weiterhin Krieg dort. Unser Gespräch bezog sich auf die Afrikaflüchtlinge und die sind wie gesagt bestens informiert, besonders auch über die Mittelmeersituation und darüber, wie man sich in Deutschland auf nicht ganz legalem Weg gut durchschlagen kann, zB als Drogendealer, oder zB bezogen auf meine eigene Stadt, in welchem Stadtviertel man eine Wohnung oder ein Zimmer beziehen kann, an wen man sich da wenden muss. Das sind Infoirmationsflüsse über das Internet; dazwischen liegt "nur noch" die Flucht selbst. Dass es sich dabei häufig eher um junge Glücksritter als um politisch Verfolgte handelt, gebe ich gerne zu, auch, dass man sich zu politisch Verfolgten machen kann, indem einer etwa aus Lagos (Südnigeria) sich einen Wohnsitz proforma in einer Stadt in Nordnigeria anmeldet (gegen Bakschisch), wo Boko Haram wütet, und sich so als in Lebensgefahr befindlich darstellen kann, wenn man den Grund für die Flucht angibt. Nicht schön, aber menschlich. Das Problem ist eben: es kommen aus der Gegend aber auch tatsächlich politisch Verfolgte. Wir hier haben kaum eine Möglichkeit, wahre von inszenierten Angaben zu unterscheiden, wie sollte das auch gehen?
Zudem ist die Flucht aus Afrika bis Libyen nicht ganz so teuer, wie wir uns das vorstellen. Bis Timbuktu gibt es eine spottbillige Busverbindung; danach muss man dann für die 2000 km durch die Wüste tatsächlich auf einen der Schlepper LKW, ich kenne nicht die genauen Preise, glaube aber kaum dass das teurer ist als 1000 Dollar, schließlich sind die Ladeflächen proppenvoll mit mindestens 50 Leuten pro LKW, das wären dann also 50.000 Dollar pro LKW, das ist schon viel, besonders für afrikanische Verhältnisse, gleichzeitig aber für den Einzelnen, wenn er etwas angespart hat, auch finanzierbar. Ich schätze eher, dass es pro Person wohl nur $500 kostet - richtet sich ja auch nach Angebot und Nachfrage.
Abahatschi schrieb:Wenn Iuventa illegal handelt, warum soll das direkte Abholen legal sein?
Das Recht auf Asyl beeinhaltet keine Abholung, oder habe ich was übersehen?
Wie schon gesagt, es ist besser die HS in Europa oder auf dem Meer (auisgediente Kreuzfahrtschiffe) zu errichten als in Libyen selbst. Darüber wurde genug diskutiert. Dann kann man auch einen Fährbetrieb dahin errichten, um den Schleppern das Handwerk zu legen. Geholfen wäre damit allen gutwilligen Seiten, und es gäbe keine Ertrunkenen mehr. Was sollte daran illegal sein, wenn man sich mit Libyen entsprechend einigt? Die sind eher froh die Flüchtlinge aus dem Land zu bekommen.
Fedaykin schrieb:Und naja es läuft auf Festung Europa hinaus.
Da sind wir leider tatsächlich wirklich mal einer Meinung. In diesem Fall: wenn du als eher Flüchtlingskritiker das sagst, hat das mehr Gewicht als bei einem Befürworter wie mir, denn ich könnte ja einfach nur den Teufel an die Wand malen, um zu zeigen wie böse die Welt ist.
Fedaykin schrieb:Siehe Mali. MAn will keine Flüchtlinge aus Mali? Will sich dort aber auch nicht wirklich engagieren. Das war schon in Afgahnistan Halbherzug, weil man die unangenehme Realität was nötig wäre, ausgeblendet hat.
Fedaykin schrieb:Wenn die LEute sehen das es nix bringt in dei Boote zu steigen, überdenken sie ihre Pläne. Grundsätzlich mit der Aufklärung über Realitäten in Europa
Was zur Folge hätte, dass es in Europa für Afrikaflüchtlinge keinen Zugang gäbe und damit die wirklich Betroffenen außen vor gelassen würden. Genausogut könnten wir dass das Asylrecht auch gleich ganz abschaffen, meinst du nicht? Die elenden Masenlager Libyen, wo sie vergammeln mögen, kann man schlecht als Asyl bezeichnen, ich tu mir damit leider sehr sehr schwer, dazu reicht meine Fantasie leider nicht aus. Aber genau darauf wird es nach den EU-Plänen, an denen jetzt an erster Stelle Macron bastelt, hinauslaufen. Ich bin da also absoluter Pessimist. Somit wären unsere ganzen heißen Diskussionen hier eigentlich überflüssig, denn die Gegenseite hat schon immer gewonnen. "Jugend Rettet" würde dann wohl in spätere Geschichtsbücher als keiner, tapferer Robin Hood eingehen, der mit nicht ganz legalen Mitteln das Unmögliche an Menschlichkeit versuchte und natürlich scheitern musste, wie immer. Weil die Gesetze der Macht gegen ihn sind.
Kc schrieb:Das Verhandeln und das Beweisen guten Willens, indem man Geld gibt, ein paar Einrichtungen irgendwo hinpflanzt und dergleichen, hat kaum Erfolge erzielt.
Kc schrieb:Einfach weiter Geld geben? Oder ganz Afrika von Grund auf neubauen?
Letzteres wäre wirklich notwendig. Aber wir sind uns im klaren darüber, dass das eine weitere Illusion ist, denn das würde nicht in die Milliarden, sondern in die Billionen gehen. Wir plärren ja schon über die 0,3% Entwicklungshilfe, die wir vom Staatspolster abzweigen, geben jetzt seit fast 3 Jahrzehnten der ehemaligen DDR mehr als dreimal soviel Geld wie dem ganzen Rest der Welt.
Fedaykin schrieb:Und schon gibt es eine Rückkopplung weil Lybien auch keine Lust drauf hat.
Man kann in Lybien Vertretungen installieren wo die Leute ihren Asylantrag stellen können. Wie erwähnt das ist eine Luxusgeschichte, sollte es zur Belastung werden wärst du überrascht wie sehr Nationen sich wiede auf sich selbst und ihren Schutz konzentrieren.
Ja wie gesagt, Asylrecht am besten gleich ganz abschaffen, dann haben wir ein Problem weniger.
Begründung: Wir importieren doch bloß Islam und Gewalt.