Fedaykin schrieb:Zum unangenehmen Notwendigkeit von Fluchtursachenbekämpfung schweigen sich die selbsternannten Humanisten eh gerne aus.
Naja, der Slogan ,,Fluchtursachen bekämpfen" klingt halt gut und knackig.
Wen kümmern da schon langweilige, schnöde Details? Da wird doch eh nur von Rechten scheinheilig nachgefragt, die wollen doch gar keine Antwort und überhaupt...
:DBone02943 schrieb:Also warum baut man da nich einfach mehrere Millionenstädte im chinesischen Stil hin, mit Infrastruktur und allem drum und dran, Fabriken zur Arbeit, Geschäfte für Selbstständige,... ?
So wird sogar noch was erwirtschaftet, oder will man das nicht, könnte ja unseren Wohlstand gefährden, wenn es in Afrika aufwärts geht? :o
Keine Ahnung, ob du das ernst meinst.
Aber was schätzt du denn so, wie lange es dauert, bis man eine nagelneue Stadt mit allem drum und dran gebaut hat?
Wobei man sicherlich auch noch den dt. Maßstab anlegen möchte bezüglich Arbeitssicherheit, tarifliche Bezahlung, Arbeitnehmerrechte...
Immerhin hat es ja auch große Empörung über katarische Baustellen gegeben.
Beispiel Kangbashi:
https://www.welt.de/vermischtes/article106186204/Niemand-will-in-Chinas-riesiger-Geisterstadt-leben.htmlDenn niemand will in der neuen Vorzeige-Vorstadt leben, für den die Behörden laut der Zeitung „Daily China“ bis 2010 etwa zwei Milliarden Euro ausgegeben haben sollen. Die Gründe dafür sind vielfältig, heißt es. Nach mehr als als zehn Jahren fehlt zum Beispiel noch immer eine lebenswichtige Infrastruktur mit Schulen, Restaurants, Geschäften oder Krankenhäusern.
Außerdem würden sich viele Bewohner davor scheuen, die kommenden Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, auf einer Baustelle leben zu wollen, denn natürlich soll der Stadtteil trotz des Rückschlags noch erweitert werden. Dann soll Platz für knapp eine Million Menschen geschaffen sein.@Fedaykin Hat durchaus Recht, wenn er mal ganz unverblümt drauf hinweist, dass die Möglichkeiten Europas oder auch Deutschlands im Besonderen, ,,Fluchtursachen zu bekämpfen", realistisch gesehen relativ gering sind.
In der Vergangenheit wurden viele Milliarden Euros/Dollars Entwicklungsgelder in diverse afrikanische Staaten investiert.
Was ist dabei herausgekommen?
Oftmals halbgare und sehr marginale Erfolge, muss man leider sagen.
Die jeweiligen Regierungen, die Beamten, die lokalen Herrscher, die Armeeangehörigen haben gerne die Gelder genommen, ja.
Und sich dann in der Regel weiter um ihren Kram gekümmert, die Sicherung ihres persönlichen Wohls und des Wohls ihrer Familie, ihres Stammes, ihrer Organisation. Das wird gerne auch mit Waffengewalt erkämpft (die Waffen liefert Europa ja bedauerlicherweise auch frei Haus) und behalten.
Möglicherweise liegt EIN Fehlurteil der hilfsbereiten Europäer in der falschen Annahme, die Leute würden sich als Angehörige einer Nation betrachten. Als Somalis, als Kenyaner, als Malier...
Tun sie aber nicht.
Das Verhandeln und das Beweisen guten Willens, indem man Geld gibt, ein paar Einrichtungen irgendwo hinpflanzt und dergleichen, hat kaum Erfolge erzielt.
Was will man tun, wenn Gebiete durch Auseinandersetzungen verschiedener Warlords und Regierungstruppen zerrissen ist in Kulturen, die großen Wert auf Rache legen? Reden tut man seit Langem erfolglos.
Selbst mitmischen mit Soldaten? Dann würden die Vorwürfe von Imperialismus und Neokolonialismus mal wieder ins Schwarze treffen.
Finden die Linken glaub ich auch nicht so toll.
Einfach weiter Geld geben? Oder ganz Afrika von Grund auf neubauen?
Wie sieht ,,Bekämpfung von Fluchtursachen" durch Europa konkret aus?