Sagenhaft, echt wirklich, das BAMF kann abgeschafft werden - eine Geschichte aus 2017:
http://www.focus.de/politik/deutschland/fluechtlingskrise-so-einfach-ist-es-fuer-fluechtlinge-sich-mit-falscher-identitaet-anzumelden_id_6696274.htmlBis heute ist es spielend leicht, das deutsche Überprüfungssystem für Asylbewerber auszutricksen.
Ist das im Jahr 2017 immer noch möglich? Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt? Nach dem Attentat mit zwölf Toten hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) versichert, jetzt würden die Behörden ganz genau hinschauen. Anis Amri, der Attentäter von Berlin, besaß 14 verschiedene Namen. So etwas sollte nicht mehr möglich sein. Und die Kanzlerin bestätigte mir das persönlich.
Station 1 - Dortmund, als Pakistaner, gibt Fingerabdrücke ab
Station 2 - Unna, als er seine Abdrücke abgeben soll:
Als ich an die Reihe kommen sollte, sagte ich: „Mir ist schlecht. Ich muss auf das Zimmer zurück.“ Kein Problem. „Kommst du halt morgen“, antwortete der Mitarbeiter.
Station 3 - Bremen, als Inder, gibt Fingerabdrücke ab, fliegt nicht auf.
In der Unterkunft drehten sich viele Gespräche unter den Flüchtlingen auch um den Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Es war erschreckend. Einige von ihnen begrüßten diese Mordaktion. Sie sahen darin die Strafe Gottes für die Einmischung Deutschlands in den syrischen Bürgerkrieg. Andere hatten Angst, dass Deutschland wegen des Attentats die Gesetze verschärft und sie deshalb einfacher abgeschoben werden könnten.
Station 4 - Karlsruhe, keine Kontrolle, Drogen und IS Videos als Unterhaltung
Station 5 - München, wird bei der Fingerabdruckkontrolle erwischt, von der Polizei mitgenommen, aber:
Auf ihre Frage, warum ich meine Identität fälschen wollte, tischte ich ihnen eine erfundene Geschichte auf. In Karlsruhe sei ich von einem Sicherheitsmann geschlagen worden, deshalb hätte ich versucht, in Bayern einen neuen Antrag zu stellen. Den falschen Namen deshalb, weil ich auf keinen Fall dorthin zurückwollte.
Offenbar klang das plausibel. Nach einem Telefonat mit Karlsruhe verfassten die Beamten nur eine Meldung für den Dienstgebrauch. Etwas frech fragte ich, ob ich denn noch ein bisschen auf dem Revier bleiben dürfte. „Nein“, sagte der Beamte, „Sie müssen gehen.“
Es ist alles in Ordnung, alles funktioniert wie es gedacht wurde, Kritik ist unangebracht.