Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

@Abahatschi

Es sind viele Wohnungen leer, ja. Aber auch diese werden immer weniger, im Osten hat man ganze Viertel abgerissen. Aber frag mal nach bezahlbaren und freien Wohnungen in Städten wie München. Da wird es dann schon schwierig.

Abahatschi schrieb:Immer diese Dramatik - im Freien (facepalm) oder sie ziehen in billigere Wohnungen um.

Wenn aber wie wir wissen 1 Mio. Wohnungen fehlen und die Mieten "versteigert" werden, fallen unten eben immer die durch, die am wenigsten haben und die müssen dann tatsächlich entweder (im Sommer) im freien schlafen oder (im Winter) in der U-Bahn. Das ist nun mal die schlichte Logik deines grandiosen Vorschlags.

Oder man wandert eben aus nach Kleinkleckersdorf in MeckPomm.

@Realo

Heut gibts wenigstens einen durchgehenden Nachtverkehr, aber da muss man auch aufpassen das einem nix passiert. Gerade am Wochenende kann es da mal brenzlig werden, wenn man in den Öffis übernachtet. Aber auch in Berlin ist das möglich.

neugierchen schrieb:Deshalb wirbt die Stadt um Vermieterinnen und Vermieter, die bereit sind, Wohnungen an Flüchtlinge zu vermieten. Dabei wird mit dem Vorteil pünktlicher und zuverlässiger Mietzahlungen argumentiert. „Wir werden die Objekte in einem guten Zustand zurückgeben", verspricht der Sozialdezernent.

Realo schrieb:Wenn aber wie wir wissen 1 Mio. Wohnungen fehlen und die Mieten "versteigert" werden, fallen unten eben immer die durch, die am wenigsten haben und die müssen dann tatsächlich entweder (im Sommer) im freien schlafen oder (im Winter) in der U-Bahn. Das ist nun mal die schlichte Logik deines grandiosen Vorschlags.

Naja, ein paar Arme werden schon besser gestellt als die alleinerziehende Mutter. Denn die kann mal vergessen den Weiterbewilligungsantrag pünktlich abzugeben, dann wartet man als Vermieter auch mal vier Wochen auf die Miete. Kann bei Flüchtlingen nicht passieren.

Realo schrieb:Oder man wandert eben aus nach Kleinkleckersdorf in MeckPomm.

Besser als unter einer Brücke zu schlafen oder?

Gibt es bei uns den Anspruch dort zu wohnen wo ich will, unabhängig von meiner finanziellen Situation?

@Bruderchorge

Wenn du studieren willst, evtl. sogar in München, dann ist der Wohnort "Kleinkleckersdorf in Meck-Pomm" nicht gerade ideal. Oder wie siehst du das?

Bruderchorge schrieb:Gibt es bei uns den Anspruch dort zu wohnen wo ich will, unabhängig von meiner finanziellen Situation?

Tja, das nennt man bei uns "Freizügigkeit" - nicht bezogen auf eine spezifische Wohnung, sondern auf das (Bundes)Land und die Stadt der Wahl.

Bone02943 schrieb:Wenn du studieren willst, evtl. sogar in München, dann ist der Wohnort "Kleinkleckersdorf in Meck-Pomm" nicht gerade ideal. Oder wie siehst du das?

Ohne Geld kann man auch in Bremen studieren ....

Fällt was auf? Bildung muss ohne eigenes Kapital möglich sein. Auch mal ne Forderung die sinnvoll wäre, nicht nur alle sollen bleiben können ...
Unter Brandt ging es mal in die Richtung ... SPD, links und

Willy Brandt und der Anwerbestopp: Zuerst an unsere Leute denken!

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Bafög eingeführt das Arbeiterkinder studieren können ....

@neugierchen

Man kann in Bremen aber nicht unbedingt genau das studieren, was man in München studieren kann. Umgekehrt sieht das natürlich nicht anders aus.
Es muss möglich sein das alle eine bezahlbare Wohnung bekommen. Und wenn es zu wenige gibt, dann müssen mehr gebaut werden. Und wenn private Vermieter den Hals nicht voll bekommen, dann muss eben die Stadt bezahlbaren Wohnraum schaffen.
Evtl. ist es sogar gut das man sich jetzt um Flüchtlinge kümmern muss, die auch zum Teil eine Wohnung brauchen. Es kurbelt hoffentlich den Bau von neuem Wohnraum an.

Bone02943 schrieb:Wenn du studieren willst, evtl. sogar in München, dann ist der Wohnort "Kleinkleckersdorf in Meck-Pomm" nicht gerade ideal. Oder wie siehst du das?

Ich denke es geht hier nicht um das Problem für Studenten, da gebe ich dir auch Recht.

Nach meinem Verständnis ist es nicht Teil des Asylrecht einen Anspruch auf freie Wohnungswahl auch in Metropolen zu haben.

Bone02943 schrieb:Es kurbelt hoffentlich den Bau von neuem Wohnraum an.

Es verschärft das Problem, löst es nicht. Aber richtig ist das jeder bezahlbar wohnen können muss. Und nicht die Flüchtlinge sind schuld. Sondern die kläglichen Versuche der Politik Mieten bezahlbar zu machen.
Vor allem hätten sie nicht die ganzen Wohnungen im Staatsbesitz verschleudern sollen. Denn nur Eigentümer können bestimmen was mit Wohnungen passiert.

Bruderchorge schrieb:Nach meinem Verständnis ist es nicht Teil des Asylrecht einen Anspruch auf freie Wohnungswahl auch in Metropolen zu haben.

Ich denke auch das eine bessere Verteilung sinnvoll wäre. Gerade im Osten gibt es noch immer viel Leerstand, doch müssen nur die wenigsten dort hin.
Auf der anderen Seite ist aber auch hier Freizügigkeit angebracht, wenn die Familie schon wo anders lebt. Aber ich würde mir wünschen wenn die Verteilung flächendenkender wäre. Denke das ist auch für die Integration besser.
In Großstädten bilden sich zu schnell Gruppen die unter sich bleiben.

Bone02943 schrieb:Es kurbelt hoffentlich den Bau von neuem Wohnraum an.

Man kann auch - zumindest bei neueren Gebäuden, so weit ist die Ingenieurskunst inzwischen - auf Hochhäusern einige Zusatzetagen draufbauen. Das hat immerhin den Charme, dass kein neues Bauland ausgewiesen werden muss und dass es recht preisgünstig ist. Allerdings müssten dann die Mieter für die Dauer der Arbeiten bei der Miethöhe etwas entschädigt werden, wegen dem permanenten Lärm und der optischen Belastung (Gerüste etc.).

Realo schrieb:Allerdings müssten dann die Mieter für die Dauer der Arbeiten bei der Miethöhe etwas entschädigt werden, wegen dem permanenten Lärm und der optischen Belastung (Gerüste etc.).

Als unser Plattenbau saniert wurde gab es für die Zeit nicht einen € Entschädigung. Weder für den Lärm, noch für die fehlende Aussicht. Finde ich auch ok so.

Realo schrieb:Tja, das nennt man bei uns "Freizügigkeit"

Jo ist mir bekannt. Dann sollte man aber die Kohle auch über haben.

Asylbewerber sollten nicht den Anspruch auf bezahlte Apartments mit Blick auf die Hamburger Alster haben.

Also nicht auf Kosten des sozial Staat der ist nämlich für die Grundsicherung zuständig und nicht für Luxus Probleme, ich würde auch gern näher an der Stadt wohnen.....

Bone02943 schrieb:Ich denke auch das eine bessere Verteilung sinnvoll wäre. Gerade im Osten gibt es noch immer viel Leerstand, doch müssen nur die wenigsten dort hin.
Auf der anderen Seite ist aber auch hier Freizügigkeit angebracht, wenn die Familie schon wo anders lebt. Aber ich würde mir wünschen wenn die Verteilung flächendenkender wäre. Denke das ist auch für die Integration besser.

Das sehe ich auch so.

Hier in der Nähe wird auch wieder eine Einrichtung für Asylbewerber geschlossen. Was auch zeigt das kaum noch neue Deutschland erreichen.
An sich ist es ja positiv, denn so bekommen alle Wohnungen in der nächsten("meiner") Stadt, doch kann auch das natürlich für Probleme sorgen.

Die Ehrenamtlichen, die bislang die Asylbewerber in Weißkeißel unterstützt hatten, kritisierten die Entscheidung zur Schließung der Unterkunft. Kinder und Jugendliche, die die Schulen der Umgebung besuchen, müssten durch die Kreisentscheidung in einem neuen Umfeld integriert werden. „Für all diese Kinder und auch die Erwachsenen ist ein erneuter Wechsel des Umfeldes eine große psychische Belastung. Kann es wirklich beabsichtigt sein, diese Kinder aus ihrem Umfeld zu reißen und ihre Fortschritte zunichtezumachen, nur um Haushaltsmittel einzusparen?“, fragten die Helfer in einem offenen Brief an den Görlitzer Landrat.
http://www.sz-online.de/nachrichten/die-schliessung-ist-alternativlos-3838978.html

Bone02943 schrieb:Es muss möglich sein das alle eine bezahlbare Wohnung bekommen. Und wenn es zu wenige gibt, dann müssen mehr gebaut werden. Und wenn private Vermieter den Hals nicht voll bekommen

Auf diese neue Finanzmathematik wäre ich schon mal gespannt.
Also: jemand kann sich keine Wohnung kaufen(leisten), gibt als Miete jemanden noch weniger...damit der das kauft oder baut? :)

Bone02943 schrieb:Als unser Plattenbau saniert wurde gab es für die Zeit nicht einen € Entschädigung. Weder für den Lärm, noch für die fehlende Aussicht.

Bei staatlichen/städtischen Maßnahmen gibt es keine Entschädigung.

@Tussinelda

Optimist schrieb:
Du kannst dir also teurere Produkte leisten, welche fair gehandelt wurden?
Naja ich weiß ja nicht wie du das machst, aber Hartz-4-Empfänger und welche mit ähnlich kleinen Einkommen können das nicht alle.Es ging gerade um Produkte?

-->
ich dachte, es ging um die Denke...verdrehst Du da was?
Und ich kann verzichten, glaube mir, ich kaufe nicht bei kick und nicht bei Primark, nur so als Beispiel, ich kaufe sehr selten überhaupt etwas Neues. Ich muss nämlich nicht im Überfluss leben.....

Ja es geht um die Denke, Einstellung usw.
Und auch ich wäre dafür, so kaufen zu können, dass niemand wegen meines Konsums leiden muss. Und natürlich wäre es gut, wenn sich jeder etwas mehr bescheiden könnte.
Was Klamotten und Gegenstände betrifft, könnte man das nun auch durchziehen.
Aber was ist mit Lebensmitteln?
Da fängt es doch auch an bezüglich fairem Handeln oder nicht? Aber Lebensmittel braucht man nun mal ständig. Und auch da haben sicher nicht Alle das nötige Geld, müssen also billig kaufen...

(Wegen Topic: Es ging um die Ursachen von Flucht und wo man u.a. ansetzen müsste als Verbraucher ...)

Bone02943 schrieb:Kinder und Jugendliche, die die Schulen der Umgebung besuchen, müssten durch die Kreisentscheidung in einem neuen Umfeld integriert werden.

Asyl ist kein Integrationsprogramm. Die betreffenden Kinder und Jugendlichen werden es im Normalfall auch im neuen Umfeld schaffen. Sowieso ein Wahnsinn, welche Überfürsorge sich da manche so vorstellen.