Realo schrieb:Na, haste dich wieder verplappert? Es geht dir also anders als du immer so großspurig behauptest, obwohl ich es längst als aufgesetzt enttarnt hatte, nicht um Integration, sondern um Anpassung (Assimilation).
Ich hab mich nicht verplappert, oh Meister der deutschen Rechtschreibung.
Es heißt nicht:,,Integration ODER Anpassung". Sondern Integration BRAUCHT Anpassung. ,,Anpassung" wiederum ist nicht gleichbedeutend mit dem Ablegen sämtlicher bisheriger Überzeugungen, Eigenschaften oder Traditionen.
Diese Behauptung, die du beständig implizierst, ist einfach falsch.
Schon allein die Einhaltung von Gesetzen eines Landes, was du selbst ja als absolutes Minimum siehst, bedeutet bereits Anpassung.
Dann nämlich, wenn die heimatlichen Gesetze einem erlaubt hätten, eine Tat zu begehen, die in Deutschland als Straftat gilt und man sie deshalb in Deutschland nicht begeht. Dann hat man sich
angepasst.
Deine extreme Ablehnung von Leitkultur entbehrt jeglicher sinnvoller Grundlage.
Realo schrieb:Alles andere, besonders das, was wir typisch deutsche Kultur nennen (Feste, Trachten, Essgewohnheiten, Volkslieder etc.) ist eher Tradition, auf die ich auch gerne verzichten kann
Traditionen sind TEIL von Kultur
:DDu kannst nicht einfach so ohne jede vernünftige Grundlage die Klassiker wie Bach und Goethe aufzählen und meinen, das gehöre zur Kultur, aber das seit 300 Jahren gefeierte Fischfest in einem norddeutschen Dorf sei nicht Teil deutscher Kultur.
Nach welchen Kriterien gehst du denn vor?
Realo schrieb:Aber das alles meine ich nicht, sondern unseren Mangel im Umgang mit Nichtdeutschen. Daran kann leider auch die schönste Kultur nix dran ändern, wenn sie Menschen zweiter Klasse sind und bleiben und wir ihnen keine Wohnungen vermieten.
Woher weißt du denn, welche Gründe jeweils vorliegen, wenn jemand keine Wohnung bekommt?
Selbst die so genannten Studien dazu basieren lediglich auf Vermutungen. Denn die Vermieter wurden kaum immer befragt und haben dann angegeben:,,Ich hab nicht vermietet, weil der Bewerber Ausländer ist".
In Städten wie Hamburg, München oder Berlin kann es selbst für Akademiker mit gutem Job und Einkommen schwer werden, eine passende Wohnung oder ein Haus zu finden.
Es gibt davon einfach an einzelnen Orten zu wenig. Für den Vermieter ist zuerst entscheidend, ob er pünktlich die Miete erhält und wie mit seinem Eigentum umgegangen wird.
Darüber hinaus liegt das Angebot, wie bereits erwähnt, an einzelnen sehr beliebten Orten stark unter der Nachfrage, was die Preise in die Höhe treibt. Würde niemand in Hamburg wohnen wollen, würden die Preise auch massiv nach unten gehen.
Realo schrieb:Das ist nicht nur eine glatte Lüge, sondern infam noch dazu.
Nee, Tatsache.
Erst hast du dich vor allem damit hervorgetan, meine Vorschläge schlechtzumachen und zu kritisieren. Dann hab ich dich gefragt, was du machen würdest. Du hast ein paar Dinge aufgezählt, wie die Einrichtung eines direkten Transfers nach Europa, Verteilung der Asylbewerber in alle Länder außer den Osteuropäern, die du einfach rausschmeißen wolltest etc.
Aber was danach kommen sollte, auf Fragen zur konkreten Umsetzung von Integration oder auch nur der Möglichkeit der Perspektivbietung für die betreffenden Asylbewerber, darauf konntest du keine Antworten geben. Sondern hast dich wiederum daran festgebissen, wie verwerflich Leitkultur sei, wie gemein und ausländerfeindlich die Deutschen etc.
Das heißt: du hast anscheinend keinen Begriff über die detaillierten Herausforderungen der Integrationsthematik und hast keine Vorstellungen davon, wie sie zu lösen seien.
Realo schrieb: Dabei versuche ich nur einen universalistischen, also gesamtmenschlichen Standpunkt einzunehmen, und wenn man den Globus betrachtet, ist Deutschland eigentlich nur ein kleiner Klecks.
Die Menschheit ist aber keine große Familie, in der sich jeder mit jedem innig verbunden fühlt.
Einige Menschen bezeichnen sich gerne als Weltbürger, wobei sie sich selbst auf die Schulter klopfen und sich gratulieren, sich von ,,Fesseln der Nationalität" befreit zu haben.
Die Wahrheit ist, dass die allermeisten Menschen der Welt sich zuerst als Teil ihrer lokalen Gruppen definieren und dann als Teil der nationalen Gruppe. Aber nicht als Weltbürger.
Realo schrieb: Aber muss er sie sich zu 100% zu eigen machen?
Muss er nicht.
Das ist ja eben dein großes Missverständnis in Bezug auf die Leitkultur.
DU denkst, dass dies völlige Unterwerfung und Aufgabe der eigenen Identität und Herkunft bedeute.
Das ist nicht der Fall, das ist nicht der Sinn von Leitkultur.
Der Sinn von Leitkultur besteht wortwörtlich darin, Anleitung und Orientierung zu geben für potenzielle Neumitglieder der Gesellschaft, wie es in der örtlichen Gesellschaft läuft.
Und jedem, dem an Integration gelegen ist, also daran, mit der Gesellschaft eines Landes ZUSAMMEN zu leben und nicht nur NEBEN ihr, dem muss auch daran gelegen sein, zu erfahren, wie dieses Zusammenleben abläuft.
Was seine - nicht niedergeschriebenen - Regeln sind.