Tussinelda schrieb:sie sind dazu da, um denen, die Verantwortung tragen, zu sagen, was falsch läuft, den ganzen Mist zu dokumentieren, zu recherchieren, publik zu machen, damit die Verantwortlichen nicht einfach machen, was sie wollen, denn es merkt ja keiner. Außerdem kümmern sie sich auch um Flüchtlinge und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte beruft sich gerne mal in seinen Urteilen auf eben diese Recherchen und Dokumentationen, aber das alles ist natürlich "keine" gesellschaftliche Verantwortung, nur eine menschliche
Wie gesagt:
AI, PA und andere sehen ihre Verantwortung allein darin, andere zum richtigen Verhalten im Sinne ihrer moralischen Werte anzuhalten.
Über die Details der Umsetzung machen sie sich keine Gedanken und sehen sich auch nicht in der Verantwortung, ihre eigenen Forderungen zu realisieren.
Pro Asyl oder Amnesty International haben Vorstellungen davon, wie die Welt zu sein habe. Das ist ok. Ich teile theoretisch auch viele dieser Vorstellungen. Aber die Organisationen haben kein Bewusstsein für die Details und die Realisierung ihrer Forderungen.
Das sollen andere dann erledigen, dafür ist man nicht zuständig.
Realo schrieb:Und diesbezüglich verhält sich unsere Kultur nach wie vor imperialistisch und versucht Unterwerfung unter sie zu erzwingen ("Leitkultur").
:DJaaa, wir sind Imperialisten, weil wir gerne möchten, dass in unserem eigenen Land unsere Kultur gewürdigt wird. Göttlich, ich lach mich schief.
Aber das war sicherlich nur ein Verschreiber, du weißt natürlich, dass Imperialismus eigentlich bedeutet, FREMDEN Ländern und DORTIGEN Völkern die eigene Lebensweise aufzuzwingen. Und dass es 0,0 mit Imperialismus zu tun hat, wenn man wünscht, dass Zuwanderer im eigenen Land die dortigen Regeln würdigen und befolgen.
Auch scheint da wieder ein Problem beim Leseverstehen vorzuliegen: du schreibst in Bezug auf Leitkultur von ,,zwingen" und ,,unterwerfen". Und das ist nicht die Absicht von Leitkultur. Niemand ist
gezwungen, sich in Deutschland nach den kulturellen Gepflogenheiten zu richten. Aber es
empfiehlt sich, dies zu tun. Es ist
von Vorteil.
Dir ist hoffentlich bewusst, dass Begriffe wie Zwang, Unterwerfung, Empfehlung oder von Vorteil sein unterschiedliche Bedeutungsgehalte haben?
Realo schrieb:statt endlich die EU-Asylpolitik anzugehen und auf die Beine zu stellen, faselt er wieder von "Hot Spots" irgendwo in der Wüste, nur nicht in Europa.
Macron faselt nicht und schon gar nicht von ,,Hot Spots irgendwo in der Wüste". Wo die entstehen würden, ist noch gar nicht raus und die Vernunft gebietet es bereits, dass diese in Küstennähe sind.
Darüber hinaus handelt Macron, statt nur über die Schlechtigkeit der Welt zu heulen und Gründe zu finden, warum XY auf keinen Fall geht, während wieder mal Menschen absaufen.
Realo schrieb:Ähm... wenn ich mal schmunzeln darf. Wenn Herr Macron da ankommt, wird sich Libyen natürlich ganz von allein über Nacht in eine Musterdemokratie verwandeln.
Du darfst machen, was du willst
:DAllerdings offenbarst du damit auch, dass an dir offensichtlich die erfolgreichen jüngsten Vermittlungen Macrons zwischen der anerkannten lybischen Regierung und dem einflussreichsten Rebellenführer/Kriegsherrn des Landes vorbeigegangen sind.
Was die Chance für Sicherheit und Frieden drastisch erhöht.
Aber wer weiß, vielleicht lässt du es nur gelten, wenn der französische Präsi mit dem Finger schnippt und bumm, wie durch Zauberhand sieht ganz Lybien aus, wie das moderne Deutschland.
Realo schrieb:Ja, und solange er nur auf dsem Papier steht und nicht mehr wert ist als eben selbiges, auf das er gedruckt ist, sind alle schönen Pläne zu einer Neugestaltung und "Optimierung" der Flüchtlingspolitik Opium fürs Volk.
Die vernünftige Vorgehensweise ist: Erst denken, dann handeln.
Du scheinst erstmal irgendwie irgendwas machen und danach dann zu überlegen, ob und wie das überhaupt geht und ob es sinnvoll ist.
Ich bin ja dafür, dass man sich erstmal drüber einig ist, was und wie man es tun will, bevor man handelt.
Damit man nicht mitten im Fahrwasser merkt:,,Oh Scheiße, geht doch nicht" oder ,,oh, ähm, was machen wir denn nun...".
Realo schrieb:Und genau deshalb wollte ich dioe Visegradstaaten raus aus der EU haben, weil die jede solcher Ideen grundsätzlich ablehnen und das Prozedere blockieren, selbst wenn sich die Staaten der Kern-EU einig wären, aber sogar das ist weiterhin nur ein Wunschdenken. Es wäre Macrons einmalige Chance gewesen, genau dies zu bewirken - Merkel ist zu verbraucht dafür und hat in der EU zu viele Feinde - aber offenbar will er lieber in die entgegengesetzte Richtung.
Das zeigt natürlich eine stabile EU - die Querulanten wirft man einfach raus (kann man natürlich nicht real, das geben die Gesetze nicht her aber naja...). Zudem heißt es natürlich, aber wen kümmert das schon, dass auf weniger Fläche und weniger Versorger im Verhältnis wesentlich mehr Bedürftige und Zuwanderer kommen.
Jop, das klingt doch sinnvoll, so löst sich alles in Wohlgefallen auf.
Realo schrieb:Und genau das könnte verhindert werden, wennn man es bei "Hot Spots" in Europa belässt und zusätzlich die Leute von Libyen aus legal übernimmt (wie gesagt, hierzu reicht ein einfacher Vertrag mit der libyschen Regierung) und so den Schleppern das Handwerk legt und dafür sorgt, dass es keine Ertrinkende mehr gibt. Da Macron aber die Lager eher noch verstärkt in Afrika errichten will, wird sich die illegale Reise übers Mittelmeer eher noch verstärken, zumal jetzt auch der kleine Hoffnungsschimmer Macron geplatzt ist.
Macron macht das völlig richtig. Er strebt danach, die Überfahrten nach Europa einzuschränken und die Kontrolle über Zuwanderung und Asyl zu erlangen
ohne die Tür vollkommen zuzuwerfen.
Du selbst hattest schon mal zugegeben, dass Europa die Kontrolle über die Ströme von Asylbewerbern und Zuwanderern erlangen müsse.
Realo schrieb:Joa, genau wie die Todesstrafe, die sich in allen Diktaturen seit Jahrtausenden "bewährt" hat. Dass es mal ein Schengen-Abkommen gab, das die Grenzen in der EU beseitigte, liegt für viele jenseits des Erinnerungshorizonts wohl schon so weit in der Vergangenheit, das sie es längst vergessen haben oder nur noch als smiling footnote of history mit einem Smiley den Fußnoten der bizarrsten Einfälle der Menschheit zufügen.
Was willst du jetzt wieder mit der Todesstrafe?
Die hat doch mit der Sinnhaftigkeit von Grenzen überhaupt nichts gemein, das ist eine vollkommen andere Thematik!
Nur so viel dazu: obwohl es ja heute eine beliebte Ansicht ist, dass Todesstrafe mit einem modernen, zivilisierten Rechtsstaat selbstverständlich nicht vereinbar ist, ist diese Annahme keineswegs in Stein gemeißelt.
Liegt ein Rechtsstaat vor, bedeutet das lediglich, dass der Staat in seinem Handeln durch geltendes Recht, auf welches sich die dauerhaften Bewohner des Staates geeinigt haben, beschränkt ist.
Es gibt kein Naturgesetz, das Todesstrafe verbietet. Wenn die Einwohner eines Staates sich darauf einigen, dass für ein bestimmtes Verbrechen die Todesstrafe verhängt wird, kann der Staat trotzdem eindeutig ein geordneter Rechtsstaat sein.
Er wäre nur DANN kein Rechtsstaat, wenn beispielsweise der gerade vom Pizzaboten angefahrene Staatschef, obwohl dies im Gesetzeskanon nicht vorgesehen ist, den Pizzaboten wegen Körperverletzung erschießen lässt.