@dwt Da müssen wir jetzt unterscheiden. Die heutige Welt funktioniert eigentlich mit win/win situation. Konfrontationen sind teuer, kräfteaufreibend und meist gehen beide Parteien, auch der Sieger, irgendwie geschwächt daraus hervor.
Das zu verstehen, ist wichtig.
Es gibt akute Notsituationen, wie jetzt in der Ukraine, in der man Militär benötigt und natürlich ist Abeschreckung auch ein Wert. Aber auch da geht es uns ja eigentlich um win/win situationen bei strukturen wie der Nato. Wir beschützen uns gegenseitig, dabei gewinnen alle, auch, weil Verteidigung uns weniger kostet, als wenn jeder sich selbst verteidigen müsste.
Die Lektion die wir lernen ist keinesfalls "das Recht des stärkeren ist das Gesetz der WElt". Das stimmt nämlich nicht. Die Ukraine will nicht in Richtung Westen, weil wir stärker sind. Die Ukraine wollte in Richtung Westen wegen freiheitsrechten, wirtschaftlicher Entwicklung und weil sie keine Autokratie sein wollte. Da geht es um Werte, weniger darum, wer mehr Atomwaffen hat.
Es ist richtig, dass es dazu notwendig ist, Russland militärisch zu besiegen, aber würden wir uns aufführen wie Russland, wäre es überhaupt nicht zum Westdrift gekommen.
Europa driftet in Richtung EU zum Teil aus wirtschaftlichen Überlegungen, aber zum meiner ANsicht nach größeren Teil auch weil die westlichen Gesellschaftsformen schlicht attraktiver erscheinen als Russland oder China.