Russland das Buhland... aber warum?

Schnapspraline schrieb am 01.03.2022:Zz-Jones schrieb:
Eigentlich ist die "Schmach" nach Putin's Verständnis doch ungleich höher, ein noch anstehender Weiterkampf um weitere Gebiete wird in der Meldung jedoch nicht angedeutet.
Ist auch kalkül. Damit sich der Westen denkt Putin hätte jetzt alles und sie ihm irgendwann wieder langsam anfangen zu trauen. Dann kann er den nächsten Angriff planen.

ich glaube das so mittlerweile auch dass er da nicht aufhören wird....

Denn jetzt wo der Ruf ruiniert ist und annähernd alle Sanktionen
gegen ihn ausgeschöpft sind muss er kaum noch Angst vor Irgendwas haben.

Alle Brücken wurden eingerissen.

Denn da diese ganzen Sanktionen regelrechten physischen Schaden in seinem Land anrichten (werden), hat er auch nicht sehr viel Zeit um da noch was zu reißen.

Wenn er aber weiter expandiert kann er ein Land zu einem Fehler (einem Erstschlag/Angriff) verleiten.
das wäre dann kein Nato-Verteidigunsfall wenn Polen zuerst angreift.

Er könnte dann von sich aus zurück schlagen ohne das Bündnis zu aktivieren (rein theoretisch)

@bgeoweh
@Markusmeier

Und ihr meint die russischen Invasoren werden dagegen mehrheitlich freundlich und als Befreier empfangen?

Bone02943 schrieb:Und ihr meint die russischen Invasoren werden dagegen mehrheitlich freundlich und als Befreier empfangen?

Nein, das meine ich nicht, ich meine nur dass solche Videos eigentlich nichts beweisen, genausowenig wie die Videos der Gegenseite wo irgendwelche Leute den Russen weinend in die Arme fallen. Die Videos können gefaked sein, kein Mensch versteht hier was die Leute sagen, man kann in den meisten Fällen nicht mal überprüfen von wann das Video ist oder ob es aus der angegebenen Stadt kommt. Es ist einfach wertlos als Information.

Bruderchorge schrieb:Das birgt immer ein Risiko, wenn man einen Tyrann immer weiter gewähren lässt, besteht die Gefahr, dass es irgendwann keinen Ort für ein Zurückweichen gibt

Im Falle Russlands und natürlich unter Berücksichtigung der Nato, aber unwahrscheinlich. Der Typ weiß ganz genau, wie weit er gehen bzw. einmarschieren kann. Für so rational halte ich ihn.

Bruderchorge schrieb:Klar im ersten Moment nachvollziehbar, ich weiß auch nicht wie es mir selbst erginge, aber Freiheit ist ebenso ein hohes Gut

Klar, aber im Gegensatz zum Leben ist genommene Freiheit wiederzuerlangen. Ausgelöschtes Leben ist unwiederbringlich ausgelöscht. Freiheit findet man notfalls in einer neuen Heimat, mit einem sicheren rechtsstaatlich-demokratischem Staatswesen.

@bgeoweh

Schon klar das es auch Propaganda gibt. Aber was soll an so einem Video denn gefaked sein? Meinst du da werden ukrainische Statisten mit Fahnen ausgestattet, die sich ukrainischen Soldaten entgegenstellen, damit es so aussieht als würden sie gegen die russischen Invarsoren demonstrieren?
Also, klar, fast alles ist möglich, aber ist es deswegen auch warscheinlich?
Warscheinlich ist es doch wohl eher, dass sich wirklich Zivilisten den Soldaten in den Weg stellen.

bgeoweh schrieb:Videos der Gegenseite wo irgendwelche Leute den Russen weinend in die Arme fallen. Die Videos können gefaked sein,

Da gibt es bereits Videos zu.
Die Russen sind mit Kamerateam und Schauspielern von der Krim angerückt.

Röhrich schrieb:Da gibt es bereits Videos zu.
Die Russen sind mit Kamerateam und Schauspielern von der Krim angerückt.

Ja, das sollte auch seit mindestens 20 Jahren, als man in Afghanistan und später dem Irak mit "eingebetteter Berichterstattung" angefangen hat niemanden überraschen. Die Medien zu bespielen ist heute Teil der ganzen Operationen, und es wäre naiv zu glauben dass irgendwer das nicht macht.

Larry08 schrieb:Bei solchem Umfang von Widerstand und Protest, werden die russischen Streit- und Sicherheitskräft einen immensen personellen Aufwand für jedes eingenommene Dorf und vor allen Dingen jede Stadt betreiben müssen.

General Petraeus https://de.wikipedia.org/wiki/David_Petraeus, jemand der sich mit Besatzung aus kennt, hat kurz vor der Invasion ein Interview zu dem Thema gegeben:

Should the Russian military fear this? Yes, very much so, especially if, as is likely, the Ukrainians do fight on as insurgents and are provided support from the outside. Vladimir Putin and his most senior leaders are old enough to remember how painful the Soviet decade in Afghanistan was, and they have to be worried that Ukraine could be very difficult to occupy as well. One hundred and ninety thousand forces sounds like a lot, but counterinsurgency operations are very soldier-intensive. And when one gets down to the actual boots on the ground available for serious counterinsurgency operations conducted 24 hours a day and seven days a week, the resulting number is much less formidable, and [troops are] inevitably spread very thin. Beyond that, can the Russians, over time, replace the 190,000 currently poised to invade and then occupy Ukraine, after they have been on the ground for a number of months? Finally, assuming the Ukrainians do fight hard in significant numbers, given the usual rule-of-thumb ratios for counterinsurgency forces to local inhabitants, 190,000 is unlikely to be enough.

Quelle: https://www.theatlantic.com/international/archive/2022/02/david-petraeus-ukraine-russia-invasion/622893/

Grob auf deutsch: Wenn sich die Ukraine in ein Stachelschwein verwandelt und Hilfe von Außen bekommt..Zu wenig Truppen..

rhapsody3004 schrieb:Was hat eine offizielle Natomitgliedschaft und daraus resultierende Verantwortung und Verpflichtung (natürlich unter Berücksichtigung individueller/nationaler und kollektiver Handlungsspielräume) mit einer EU-Mitgliedschaft zu tun? Beides ist doch unabhängig voneinander. Großbritannien ist doch wohl trotz Brexit weiterhin Natomitglied und will es bleiben oder? Habe dahingehend zumindest nichts gegenteiliges gehört.

ich zitiere hier nochmal den Link von stereotyp:
https://www.juraforum.de/ratgeber/europarecht/buendnisfall-was-ist-eigentlich-art-42-abs-7-eu-vertrag

ich meinte wenn Ukraine EU-Mitglied würde und es käme zu einem Bündnisfall (ausschließlich) der EU.
Dann wäre Großbritannien außen vor und nur noch Frankreich hätte Atomwaffen auf EU-Seite.
( Aber auch nur ein Dutzend oder so ?! )
Ach so in Deutschland sind auch welche gelagert aber ob die Brd die einsetzen darf ?! Gehören ja nicht offiziell der Brd und wenn es kein Bündnisfall der Nato ist müssten die vorher bei Onkel Sam fragen - keine Ahnung. Würde wohl aber auch keine Rolle spielen, vermute ich mal.

Das die Burger vieler Länder Russland verlassen sollen hat das was zu bedeuten ?

Ist das nur eine Vorsichtsmaßnahme oder bedeutet das was ?

Weill da ist ja keine Gefahr durch Bomben ?

@Luka29
Es ist halt jetzt schon nicht mehr möglich, Russland auf dem Luftweg zu verlassen Richtung Nato.
Das war absehbar und damit auch die Warnung gerechtfertigt.

Luka29 schrieb:Das die Burger vieler Länder Russland verlassen sollen hat das was zu bedeuten ?

Ist das nur eine Vorsichtsmaßnahme oder bedeutet das was ?

Weill da ist ja keine Gefahr durch Bomben ?

Die kommen sonst bald nicht mehr raus weil ja kaum noch eine westliche Airline nach Russland fliegt und umgekehrt die Russen nicht mehr in den westlichen Luftraum dürfen. Du kannst ja schon nicht mehr wirklich Tickets kaufen weil die Banken die Zusammenarbeit auch weitgehend eingestellt haben. Niemand will irgendwo in Russland festsitzen und dann hunderte oder tausende Kilometer mit der Russenbahn an die Grenze fahren müssen oder mit irgendeiner neutralen Airline über endlose Umwege nach Pakistan und Qatar ausfliegen.

rhapsody3004 schrieb:Atommacht, nämlich Großbritannien, ist nicht mehr EU-Mitglied.
Bleibt nur noch Frankreich

Was nützt uns wenn wir mehr Atombomben hätten ?

Wenn ich tot bin interessiert mich nicht was mit Gegner passiert.

Es darf zu keinem Weltkrieg kommen. Wenn wir wegen einem Land Weltkrieg beginnen würden hätten wir jetz 10 Weltkriege

Luka29 schrieb:Weill da ist ja keine Gefahr durch Bomben ?

Durch Bomben vielleicht nicht. Aber man weiß ja nicht, ob Putin nicht noch einfällt, seinen Frust an den Bürgern auszulassen, die aus einem Land kommen, die Russland sanktioniert haben.

Luka29 schrieb:Wenn ich tot bin interessiert mich nicht was mit Gegner passiert.

Ja, ganz genau, denk mal drüber nach.

Abschreckung ist extrem wichtig und die Nato schreckt mögliche Angreifer wesentlich mehr ab als die EU.

Rasenmayer schrieb:Durch Bomben vielleicht nicht. Aber man weiß ja nicht, ob Putin nicht noch einfällt, seinen Frust an den Bürgern auszulassen, die aus einem Land kommen, die Russland sanktioniert haben.

Braucht es auch gar nicht mehr, die Mehrzahl der Leute die ihr Geld aus dem Westen bekommen haben, Korrespondenten usw. sind jetzt ja praktisch einkommens- und guthabenslos wenn sie nicht irgendwie an einer funktionierenden westlichen Filiale in Russland Bargeld abheben können, an ihre Konten bei Westbanken kommen sie sonst ja praktisch nicht ran, an russische Banken können die auch nichts überweisen und Kreditkarten die auf Westbanken laufen funktionieren in Russland im Zahlungsverkehr auch kaum noch. In Moskau oder anderen Großstädten findest du vielleicht solche Filialen, aber irgendwo auf dem Land sieht das sicher düster aus.

ELMysterie schrieb:ich meinte wenn Ukraine EU-Mitglied würde und es käme zu einem Bündnisfall (ausschließlich) der EU.
Dann wäre Großbritannien außen vor und nur noch Frankreich hätte Atomwaffen auf EU-Seite.
( Aber auch nur ein Dutzend oder so ?! )
Ach so in Deutschland sind auch welche gelagert aber ob die Brd die einsetzen darf ?! Gehören ja nicht offiziell der Brd und wenn es kein Bündnisfall der Nato ist müssten die vorher bei Onkel Sam fragen - keine Ahnung. Würde wohl aber auch keine Rolle spielen, vermute ich mal.

Aso, du meinst nur einen reinen EU-Bündnisfall ohne Nato-Bündnisfall.

Wie wahrscheinlich ist das eigentlich?, wenn man bedenkt wie viele EU-Staaten gleichzeitig auch Natomitgliedstaaten sind.

Bei einem reinen EU-Bündnisfall bzw. nur von einem solchen zu sprechen, dürften ja nur EU-Mitgliedstaaten, die keine Natomitgliedstaaten sind, involviert sein. Wäre bei Deutschland und Frankreich schon nicht mehr gegeben. Wäre auch nur einer von beiden in deinem theoretischen Fall involviert bzw. würde von Russland angegriffen, entweder auf heimischen oder ukrainischen Boden, weil sie bspw. in deinem theoretischen Fall dem EU-Mitglied Ukraine helfen würden, würde das nach meinem Verständnis auch den Nato-Bündnisfall auslösen.

Macht es eigentlich Sinn, als Russe in Deutschland seine paar tausend Euro, die man hat, von der Bank zu holen? Ich war gerade bei unserer Postbank um ein Paket abzuholen und an 3 anderen Schaltern standen Russen die mehr als die 5000,-Euro, die der Automat ausspuckt haben wollten. Auf meine Frage an den Postbedienstenten, ob das letzter Zeit häufiger vorkommt kam nur ein verhaltenes Nicken.
Macht das irgendeinen Sinn? Haben die Angst, dass bald jeder Russe in Deutschland sanktioniert wird?

ELMysterie schrieb:Ach so in Deutschland sind auch welche gelagert aber ob die Brd die einsetzen darf ?! Gehören ja nicht offiziell der Brd und wenn es kein Bündnisfall der Nato ist müssten die vorher bei Onkel Sam fragen - keine Ahnung. Würde wohl aber auch keine Rolle spielen, vermute ich mal.

Selbst im Kriegsfall dürfte die Bundeswehr die nicht einsetzen,
damit rumhantieren ja aber unter dem Befehlt der US Army.

Zz-Jones schrieb:Ich finde dafür einfach keine Erklärung.
Wenn man das mal mit den Nachschubproblemen der Wehrmacht vergleicht, wird es noch viel unverständlicher.

Es gibt viele Berichte von liegengebliebenen Fahrzeugen wegen vernachlässigter Wartung.
Und dazu das Treibstoffproblem.

Jetzt kommen mehrere Sachen zusammen:
Durch die vernachlässigte Wartung, darunter einfache Bewegungsfahrten(!), sind die Reifen nicht mehr gut. Da Russland Truppen gerne per Eisenbahn transportiert, fällt das nicht auf. Aber jetzt fahren diese Fahrzeuge nicht nur auf Straßen, sondern auch durch das Gelände. Schnee und Matsch - eine ungleich höhere Belastung! Und das je nach Ankunft im „Manövergebiet“ nicht nur seit Tagen, sondern Wochen bzw. Monate. Und im Feld ist Wartung noch schwerer als im Stützpunkt in einer warmen Halle. Und da man ja eh nur „im Manöver“ war, kann man auch warten bis es nach Hause geht, oder?

Also hat sich das Wartungsproblem während der Aufmarschzeit noch mehr verschlimmert.
Und dann kam der Befehl in Richtung Ukraine zu marschieren. Blöd, dass jetzt auch die Schlammzeit einsetzt. Durch die mangelnde Wartung funktionieren die Reifendruck-Kontrollsysteme nicht mehr zuverlässig, so dass man beim Wechsel von Straße ins Gelände auf einmal mit einer Reifenpanne liegen bleibt. Ganz blöd, wenn man zwei Ersatzreifen dabei hat - aber drei Reifen platt sind.
Also ist Russland gezwungen, auf den Straßen zu bleiben. Und das ist schon mal eine extreme Einschränkung.

Und jetzt kommen bei dem Konvoi mehrere Sachen zusätzlich zusammen - die ersten Fahrzeuge bleiben liegen. Wenn aber mehrere Fahrzeuge gleichzeitig liegen bleiben, dann hast Du einen Pfropfen. Dann staut es sich. Scheinbar hat man auch vergessen, das militärische Äquivalent einer Rettungsgasse zu bilden. So kommt jetzt auch kein Reparatur- oder Bergungsfahrzeug durch. Der Stau wird länger. Es ist aber nicht im Sommer, sondern die Temperaturen sind nicht gerade angenehm - also lässt man den Motor laufen. Irgendwann ist der Tank leer. Und ein Tankfahrzeug kommt wegen dem Stau nicht durch. Und da auch noch andere Verbraucher am System hängen, wie Funkgeräte, ist irgendwann auch die Batterie leer.
Jetzt braucht man nicht nur ein Tanklaster, sondern auch noch eine Starthilfe…

Und deswegen kommt der Konvoi nicht weiter voran - er steht in einem Stau und die einzige Möglichkeit diesen Stau aufzulösen ist von hinten, weil man vorne nicht ran kommt. Und die Fahrzeuge vorn im Stau stecken hilflos fest.

RayWonders schrieb:könnte man vermuten. wenn da nämlich als Grund Pannen angegeben werden, dann ist das nicht besonders glaubwürdig finde ich.
es sind zwar viele Fahrzeuge, aber wieso können die Fahrzeuge nicht mal 300km ohne Panne irgendwo langfahren.. da ist Sabotage so wie es vom Pentagon mal vermeldet wurde vielleicht doch wahrscheinlicher?

Schau Dir mal die aufgegebenen Fahrzeuge richtig an. Selbst modernste Systeme, wie die Panzir bleiben wegen simplen Reifenpannen liegen. Da ist massiv an der Wartung gespart worden.

So lange man in Friedenszeiten ist, dann ist das kein Problem. Selbst wenn man große Manöver macht. Aber die Kombination aus verschleppter Wartung, langem Manöver und dann direkt ab in den Kampfeinsatz ist nicht nur für die Soldaten ein Problem, sondern auch für das Material.

Zz-Jones schrieb:Drum möchte ich 2 von mir bereits dsbzgl. schon gestellte Fragen noch einmal wiederholen:

1) Will man die ukrainische Luftwaffe (oder aber auch die NATO) womöglich einfach ködern ?

2) Fährt Putin Russland absichtlich an die Wand ?

1. Warum willst Du den Konvoi angreifen, wenn er wegen simpler Pannen und Treibstoffmangel jetzt liegen geblieben ist? Dieser Wurm bindet gerade massive Kapazitäten der russischen Armee. Die ukrainische Armee kann sich zurück lehnen und Popcorn futtern.

2. Putin steckt so tief drin in der eigenen Propaganda, der hat das wirklich geglaubt. Er hat geglaubt, dass die Ukrainer die Russen alle mit Blumen und nicht mit Sonnenblumensamen empfangen. Er hat geglaubt, dass die russische Armee nur eine „Spezialoperation“ macht, ein 3-Tage-Abenteuer. Darauf war die ganze Logistik auch ausgerichtet.
Blöd, dass wir jetzt bei Tag 9 sind.