Laura_Maelle schrieb:Diese permanente Voreingenommenheit bringt keinen philosophischen oder sonstigen Fortschritt zum Thema Seele und Leben nach dem Tod.
Welche Voreingenommenheit meinst Du, wie von wem und konkret auch in welche Richtung, in Bezug zu was genau?
Der reine Glaube an eine wie auch immer eben nicht näher definierter ewigen Existenz einer wie auch immer gearteter "Geistseele" bringt wo genau wie einen philosophischen oder sonstigen Fortschritt zum Thema Seele und Leben nach dem Tod?
Laura_Maelle schrieb:
Meine Haltung dazu beschrieb ich schon:Laura_Maelle schrieb am 10.11.2023:Für mich wird es eigentlich erst richtig interessant, wenn man die Erfahrungen unzähliger Menschen zur Geistseele als Zeugnis einer solchen Binnenerfahrung ernsthaft in Betracht ziehen würde. Oder gilt immer noch der Vorsatz "Es kann nicht sein, was nicht sein darf"?
Es gibt sehr wohl Möglichkeiten, solche Erfahrungen selbst zu machen, um zu wissen, wie diese "Mango" schmeckt.
Diese Binnenperspektive kann man nur unzureichend vermitteln, wenn der Gesprächspartner nicht Vergleichbares erlebt hat.
Aja. Was ist denn Binnenerfahrung, kenne das Wort nicht wirklich, ist wohl selten. Wohl wie Innenerfahrung, wo wird da nun was genau interessant? Und wo sollen da unzählige Menschen sein, und Zeugnis über ihre persönliche "Binnenerfahrung" zur Geistseele ablegen?
Ist doch nichts anderes, als wenn 1.000 Esoteriker über ihre Erfahrungen mit Heilsteinen, oder Wünschelruten oder was es sonst noch alles auf Astro-TV so gab, berichten.
Und was soll das mit "es kann nicht sein, was nicht sein darf"?
Das klingt für mich immer so wie ein Unterstellung hintenherum, so, Du bist ja nicht offen, eben "Maulwurfsperspektive", die Verkopften Wissenschaftler, wir anderen hier, wir sind offen für alles, so ewige Existenz einer Geistseele, jede kann die sich frei vorstellen, wie er auch immer mag, alles ist möglich.
Nach dem Motto, es kann alles sein, was jeder mag, hoch lebe Pipi Langstrumpf.
Die Folge von so einer - ich bin absolut offen für jeden Unfug - Sichtweise auf die Welt ist, man bekommt keine Evidenz mehr, man trifft eben Esoteriker, und da gibt es dann alles, Heilsteine, Heilwasser, Heilkristalle, Heilkarten, Heil-Sand, und Hexen, Naturgeister, Naturseelen, Baby-Seelen, Geistseelen, Baby-Geistseelen, alles auch in grün und gelb und rot, mit Noppen und ohne Noppen, gekräuselt und geringelt, flache Erde, flache Scheibenerde, Hohle Erde, Doppel-Erde, kein Erde, ein Gott, zwei Götter, Göttergötter, Götterspeise, ...
Man kann nichts mehr trennen, alles ist möglich, man muss sich einfach nur mal dafür öffnen, bereit sein, über den Tellerrand blicken, raus aus der Maulwurfsperspektive, den Kopf aus dem Sand ziehen und schon kann man die Aura all der Menschen sehen, der Tiere, der Pflanzen, aller Dinge, man ist das so schön bunt hier.
Ja, mag für den einen oder anderen sein Weg sein, aber das ist einfach keine Philosophie mehr.
Wenn wir wirklich jede Regel über Bord werfen und offen für alles sind, dann gibt es nur noch Chaos, keine Gewissheit für nichts mehr, man kann sich auf nichts verlassen. Ein Welt wird so auf dem Level wie unsere nicht funktionieren, so kann man kein Auto bauen, kein Krankenhaus führen.
Man stelle sich vor, man fährt in die Werkstatt und der Autoheiler und Magier und Oberhexer murmelt ein paar unverständliche Worte, erklärt, die Seele des Autos habe Magendrücken, die energetischen Felder wären gestört, man ist zu viel Autobahn gefahren, man sollte mal mehr ruhige Landstraßen fahren, damit die Seele des Autos heilen kann, er gibt uns noch ein paar Heil-Schrauben fürs Handschuhfach mit und wünscht gute Besserung.
Der Arzt im Krankenhaus schient nicht etwa den Bruch, da wird nicht mal geröntgt, Naturwissenschaften, alles so beschränkt, er hat da ein paar Wasserflachen besprochen und gesegnet, die träufelt er über das gebrochene Bein und verspricht, wird schon.
Ernsthaft, 99 % der Esoteriker die ich kennenlernen durfte, die mir so alles mögliche an "Ideen" über die Welt ans Ohr getragen haben, all die fahren mit ihrem Auto in eine Werkstatt wo echte Mechatroniker mit Ahnung an den Bremsen schrauben und da soll auch ein Meister mit Brief vor Ort sein.
Die Kinder bringt man in ein gutes Krankenhaus, wo echte Ärzte arbeiten, die lange studiert haben und kein Quacksalber.
Und so sehe ich es auch in der Philosophie, ich bin für so vieles offen, wenn man es hinterfragen darf und hinterfragt, wenn man doch ein paar Regeln noch gelten lässt, nicht jeder Logik über Bord wirft und einfach alles für möglich erklärt.
Habe die Ehre ...