@skagerak Ich denke, dann würden einige Menschen etwas empathischer werden und auch ihre eigene Sichtweise auf die Welt relativieren. Vielleicht würden sie auch zufriedener mit ihrem Leben oder ehrgeiziger.
Ich denke, dass das je nach Charakter des Menschen, sehr unterschiedliche Auswirkungen haben könnte (positive und auch negative).
skagerak schrieb:Ja, es gibt viele Heuchler.
Mein persönlich bestes Beispiel ist die Sängerin Pink.
Wenn ich das Lied "Dear mr. President" höre, muss ich mich immer innerlich aufregen.
Da singt die von der Ignoranz, Intoleranz und der ganzen sozialen Ungerechtigkeit,
aber lebt selbst ein Luxusleben in Saus und Braus.
Das ist einfach nur zum kotzen.
Es mag sein, dass sie ein Leben im Luxus führt. Aber die negativen Dinge, die sie besingt, existieren ja wirklich. Also hat sie Recht mit dem, was sie anprangert. Somit ist es ja auch gut, dass es angesprochen wird. Wie sie selbst lebt, hat letztendlich nicht direkt etwas damit zu tun, was ihr künstlerisches Schaffen ausdrückt.
Außerdem ist der von dir aufgezeigte Widerspruch ja nur ein scheinbarer:
Sie prangert in dem Lied an, dass der Präsident die schlechten Zustände im Land ändern soll. Dass sie selbst im Luxus lebt, steht diesem Ziel ja nicht zwingend im Wege.
Viel problematischer, als ein klein wenig heuchelei, wenn es darum geht, was harte Arbeit darstelle, finde ich an dem Lied die suggestion, dass all diese Dinge ein einziger Präsident ändern soll. Selbst vom Wortlaut her, wird der Präsident allen anderen Einwohnern der USA gegenübergestellt. Alle anderen würden über die Zustände trauern, während der Präsident sie zulasse.
Das ist natürlich quatsch. Um tatsächlich die bemängelten Zustände in den USA zu ändern, müsste jeder Bürger mit anpacken und nicht nur die Verantwortung auf den Präsidenten abschieben.
Das gilt meiner Meinung nach übrigens generell. Alle wollen immer Veränderung der Zustände, aber niemand ist bereit, sich selbst zu ändern.