Eingebildete Entscheidungsfreiheit

@Yoshi 

Fragt sich halt, was genau diese Instanz sein soll, die frei agieren können soll.

Einige nennen es Gott, andere Chaos, Natur, die Welt, das Eine und Ganze oder Universum.
Und wir wissen nichtmal ob bewusst oder unbewusst,
auch Abgrenzungen sind nicht möglich.

F.W. Schelling:

"Die Natur schlägt im Menschen die Augen auf"

Eine Betrachtungsart. Und eine niederschmetternde noch dazu.

Omnios schrieb:Einige nennen es Gott, andere Chaos, Natur, die Welt, das Eine und Ganze oder Universum.

Ja, nur ob diese Instanz nun frei agiert oder es einfach alles ein Passieren ist, sei mal dahingestellt...

@Yoshi
Ich bezog mich auf die Freiheit als Konzept, losgelöst von Willen.

Geist und Chaos vertragen sich wie gesagt nicht besonders gut.

Fazit (ohje jetzt kommt das heiße Eisen!)

Allmächtig und Frei ist nur das Chaos, aber damit auch geistlos.


(Vor meiner Wohnung steht auf einmal ein wütender Mob mit Fackeln und Mistgabeln,
und sie rufen dauernd irgendetwas von "verbrennen" und "Ketzerei" -
sollte ich mir Sorgen machen?)

Herodes fühlt sich bedroht und tötet alle Gefühle bis auf das heilige Eine das von ihm erwartet wird. Denn Gott hat nicht die Frau sondern seinen Verstand geschwängert damit er der Frau dient um sich vor ihr zu schützen. Infolgedessen bleibt er von seinen toten Gefühlen abhängig.

... und er sagt sich durch den Verstand er braucht sich so nicht bedroht zu fühlen aber seine Gefühle sagen er wird bedroht, von der Frau. Mit Recht und Gesetz.

Die Entscheidungsfreiheit ist nicht eingebildet.
Es gibt zwar Dinge, die die Entscheidungen beeinflussen, aber wir brauchen ja Abwägungen und so fällt uns die Entscheidung entweder leichter oder schwerer.

Entscheidungsfreiheit ist tatsächlich eine Sache, zu der man sich wirklich mal entscheiden muss, ob man nun etwas freiwillig entscheiden will, oder ob man sich entscheidet, die Entscheidung zu vertagen und das Entschiedene zu akzeptieren, wozu man sich freiwillig ja doch entschieden hat.

Lebewesen sind selbstbewegt anders als leblose Körper die nur von außen bewegt werden können.
Dieses Konzept erscheint mir sinnvoller als die dogmatische Annahme unendlicher Kausalität.
Nehmen wir an auch die Welt hat niemals angefangen und einen Anteil am seelischen.
So wäre sie ebenfalls selbstbewegend ohne einen ersten unbewegten Beweger.

Hallöchen ☺️ Mein erster Beitrag in diesem Forum - wow!

Das sind alles Dinge, die jeder für sich definiert. Man kann gemeinsam philosophieren aber letztlich "entscheidet " jeder für sich, welche Stellung er zum jeweiligen Thema einnimmt! Keiner von uns kann exakt die gleiche Einstellung zu etwas haben - selbst dann nicht, wenn der Unterrichtende der selbe wäre.

Zu Deiner Frage, würde Dir ein "ja, wir entscheiden nicht frei" oder "nein, wir entscheiden frei" ausreichen?

Was bedeutet denn "frei"? Frei von Einflüssen?

Wären wir frei von Einflüssen, wenn wir als Baby gänzlich auf uns alleine gestellt wären auf einer einsamen Insel? Was würde uns dort alles beeinflussen? Welche Einwirkungen hätten die Faktoren dort auf uns uns unsere Entscheidungen? Dann ist doch alles reine, persönliche, Unbewusste Interpretation in Gedanken und Taten. Dann bedeutet es für mich, dass wir rein gar nichts entscheiden, sondern interpretieren aus Erfahrung, Prägungen etc.

Es gibt das Wort "frei" nur in Abhängigkeiten und in diesen Situationen nur eingeschränkt. Nicht einmal erwähnenswert. Dann gibt es die Fähigkeit des freien Handelns auch nicht; sondern nur Handlungen, die auf bewusste und unbewusste Interpretation beruhen.
Es ist dennoch wichtig, dass wir uns diese Fragen stellen, dabei aber nicht in Depressionen verfallen.

Wille ist das eingehen in den Fluss. Entscheidungen sind sich auf meist ähnliche Weise wiederholende Denkmuster, die wiederum selbstähnlich zu beobachteten oder erfahrenen Kommunikationen sind. Manchmal benötigen Menschen zur Entscheidung die Argumente anderer und geben das offen zu. Manchmal können sie sich erst entscheiden wenn sie ihre eigenen Argumente von anderen bestätigt bekommen. Manchmal können sie sich erst entscheiden wenn sei ihre Argumente gegen andere Menschen durchgesetzt sehen. Manchmal können sie sich nicht entscheiden und kritisieren aber die Worte anderer, die für sie wie Argumente aussehen die sie nicht verstehen. Vampire können sich auch nicht entscheiden, aber indem sie an den Entscheidungen anderer verzweifeln.

@AnGSt wie kommst Du jetzt auf Vampiere und woher weißt Du, dass sie sich nicht entscheiden können?

Interessanter Einwurf ☺️

es gibt in der gesellschaft eigentlich keine bis kaum möglichkeiten sich wirklich frei zu entscheiden. bzw entscheidungen zu treffen die von der allgemeinheit als falsch angesehen werden. und wo man es früher konnte wird immer mehr diese "lücken" geschlossen

wenn jemand sich dazu entscheidet zu sterben (warum auch immer) und das selbst "bewerkstelligen" will wird es von dder gesellschaft als falsch angesehen und psychiatrie lässt grüssen...

@buddyer

logisch wirst du diese Frage nicht beantworten können ...
Wikipedia: Antinomien der reinen Vernunft

aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich frei bin, was meine Entscheidungen betrifft und dass ich spontan und autonom handle ...
das heißt nicht, dass ich nicht durch äußere Faktoren beeinflusst sein kann die gradezu gesetzmäßig zu wirken scheinen ...