Wie sieht unsere Gesellschaft den ,,perfekten Menschen" ?

Wenn es wirklich so wäre, dass man Interesse daran hat Behinderte mehr zu integrieren, dann frag ich mich, warum überall nur Barrieren sind, egal ob auf Bahnhöfen, Ämtern, oder anderen öffentlichen Einrichtungen ! ?

Manche dieser Programme die schon laufen, sind mehr Lippenbekenntnis als wirkliche Hilfe zur Selbsthilfe...schön dass man wenigstens die Para- Olympics hat, da kann man wenigstens so tun als ob man Interesse an den Einzelschicksalen hätte, im Grunde juckt es doch niemanden wenn Herr X ne neue Prothese braucht, er sie aber nicht von der Kasse bewilligt bekommt (zwar ein fiktives Bild, dennoch Alltag für viele !).

Der perfekte Mensch ist für mich auch jemand, der stets gute Noten hat ohne viel zu lernen ;) Der später auch sein Studium problemlos schafft und es später karrieremäßig zu was bringt. Der perfekte Mensch ist also klug, geschickt, und von Natur aus intelligent.

Charakterlich ist der perfekte Mensch jemand, der überall stets beliebt ist, der lustig ist, nett, und auch mal seine Meinung vertritt, allerdings nicht zu starkt rebelliert, da er die Grenzen von Normen nicht überschreitet. Somit dient er auch als Vorbild.

@Jackykim

Jackykim schrieb: ich bräuchte noch ein paar Punkte...

Es gibt auch viele behindertengerechte Einrichtungen, beispielsweise Rampen. Auch gibt es einen Dienst, der Behinderte in den Flieger befördert. Sie können also auch Urlaub machen.

Ach ja und wenns ums arbeiten in diesen Behindertenwerkstätten geht, ihr wisst hoffentlich alle, dass die teils nur cent Beträge für ihre Arbeit bekommen, selbst wenn es nur leichte Montagearbeiten sind, aber ich finde die bekommen oft wirklich viel zu wenig bezahlt !

Karitative Vereine Arbeiten oft eng mit Argen zusammen, ich finde mitunter beutet man die Leute mit Handycap ganz schön aus, ich weiß wovon ich reden, ich war selbst in so einer Werkstatt zum "Wiedereingliederungsversuch" !

@DieSache

Auch wenn es noch nicht überall so ist gibt es schon einen großen Fortschritt im Gegensatz zur Vergangenheit.Leider ist es,wie ich geschreiben habe,noch nicht überall so.Aber so lange es keinen fatalen Rückschlag gibt,wird es baldig auch möglich sein in öffentlichen Einrichtungen und Plätzen nicht wegen einer Behinderung schief angesehen zu werden.Natürlich wird es immer Menschen geben die soetwas wie eine Behinderung nicht akzeptieren wollen ,allerdings ist der Fortschritt zu früheren Zeiten schon ziemlich weit.

Lg

Perfekter Mensch dieser Gesellschaft? Ist 20 Jahre, hat studiert und bringt 10 Jahre Arbeitserfahrung mit. Dann ist er schlank, arbeitet nach Möglichkeit 20h am Tage ohne sich zu beschweren. Und er wagt es niemals aufzumucken, sondern schluckt brav das, was in der Bild steht. :D

Soviel sehe ich nicht, von der Integration Behinderter. Sie werden von Amt zu Amt geschubst, von den Argen drangsaliert, mit Werkstätten oder Eineurojobs abgespeist.

ich persönlich habe keine vorstellung vom perfekten menschen. aber auch nur weil ich weiß das es ihn nicht gibt.

Das kommt doch in dem Zusammenhang absolut auf die Sicht der Dinge an und wie man "perfekt" definiert...

Z.B. stellt sich ein Unternehmer die Kunden anders vor, als wir sie uns als beste Freunde etc...

@Jackykim

Aus wessen Sicht genau soll der Mensch den perfekt sein?

Der Perfekte Mensch? Für Wen?


Der Perfekte MEnsch sehe für die A**** ja wohl so aus. Arbeiten bis zum Umfallen, so wenig wie möglich ausgaben ( sprich Lohn ) dafür abgeben. Und Am besten noch bis ins hohe Alter Arbeiten und gleich nach dem Einsteig in die rente ins Grab fallen.

@Jackykim

Jackykim schrieb:jetzt hab ich noch eine Frage und zwar was für Möglichkeiten und "Hilfsmittel" gibt es alle für Menschen mit Behinderungen... also z.b gibt es ja die Para- Olympics, wo Sportler mit Behinderungen dran teilnehmen können, dann gibt es Arbeit die behinderten gerrecht ist

Ja.ich war damals einige Zeit als Betreuungskraft in den "Mürwiker Werkstätten"(siehe Link, gibt auch weiterführende Infos).

http://www.muerwiker.de/

Bei diesem Konzept ist es wichtig, dass auf den Menschen eingegangen wird und ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten eine sinnvolle Beschäftigung anzubieten und ein Platz zum leben.Unter diesen Vorraussetzungen kann er im Gegensatz zu "früher" eigene Lebensgeschichte schreiben, das damals im Grunde überhaupt nicht möglich, Behinderte mussten ihr Grundrecht schwer erkämpfen.

Der behinderte Mensch entspricht in so gut wie keinen Fällen dem "perfekten Menschen"(den gibt es natürlich nicht) unserer Gesellschaft.Alles, was unsere Gesellschaft fordert, basiert auf Arbeits-oder allgemein Leistungskraft und dient somit primär der Wirtschaft.Aber neben der Leistungskraft ist eben auch die Menge und Wertigkeit der Resultate ausschlaggebend.Was viele Menschen ohne Behinderung nur schwer schaffen, schaffen schwerst behinderte Menschen so gut wie gar nicht, zumal sich die Arbeiten auf das abisolieren von Kabelmaterial beschränkt, dem Bau von Lichterketten(in schweren Fällen) oder aber auch Dienstleistungen im Gartenbereich beispielsweise.Die Mürwiker bieten solche Dienstleistungen an beispielsweise, das ist aber erst aufgrund von intensiver Betreuung möglich.

Technische Hilfsmittel für behinderte Meschen gibt es zahlreiche, google am besten mal nach technischen Hilfsmitteln für Behinderte im Alltag.

Für mich gibt es keinen ,,perfekten" Menschen und das finde ich auch gut so. ;)

Genau solches liebe ich ja sehr :>

Der perfekte Mensch, der der Industrie hörig ist wie eine Arbeiterameise seiner Aufgabe, stellt nichts in Frage, führt seine Aufgaben bis zum Tod hin, bedingungslos aus. Im Idealfall auch unentgeldlich^^ und lebt nur seiner Aufgabe wegen.

Das der Mensch perfekt sein soll oder nah dran sein sollte, um gut zu "funktionieren" ist in meinen Augen beinah das Denken eines Herrenmenschen. Völlig absurd sowas.

Der perfekte Mensch ist in erster Linie ein Wunschbild. Etwas an dem man sich orientieren möchte, ein Idol oder Vorbild.

Jeder Mensch macht Fehler und das ist etwas was wir gerne verdrängen möchten. Selbst die Größen in Religionen haben in Ihrer Vita ganze Passagen in denen sie Fehler begangen haben. Und diese waren immer mitverantwortlich für Ihre Entwicklung.

Ein "gesellschaftlich gesehen perfekter Mensch" ist genauso Existent wie die Gesellschaft selbst. In der Praxis ist dieser perfekte Mensch individuell und wird auch gern als Lichtgestalt gesehen. Denn ein genaues Bild existiert ganz selten davon, da man ja dann genau sehen würde, worin die Eigenen Fehler liegen und was man ändern müßte um perfekt zu sein. Der Wunsch sich diesem Bild so schnell wie möglich anzunähern überwiegt oft die Einsicht, sich auch Fehler zu erlauben die einen auf diesen Weg bringen.

Wollte man jetzt den gesellschaftlich perfekten Menschen beschreiben, sollte man sich wohl erstmal darüber klar werden, wer denn die Gesellschaft ist. Hier in Deutschland fällt es mir mittlerweile schwer, nicht von einer 2 Klassengesellschaft zu sprechen wenn ich sehe, daß Lieschen Müller wegen einer gemopsten Frikadelle vom Gericht verdonnert und gekündigt wird, während ein Herr Baron sich offensichtlich einen Doktortitel zusammenklauen darf ohne daß es (bis auf den Titelverzicht, autsch) weitere Konsequenzen für Ihn hat.

Diese (mindestens 2 Klassen von Gesellschaften) haben dann ganz sicher eine unterschiedliche Vorstellung davon, wie der perfekte Mensch auszusehen hat. Letztlich wird aber auch hier immer eine Lichtgestalt erschaffen. Blendend, unscharf aber in jedweder Vorstellung schön und begehrenswert :)

Optisch einwandfrei, pflegeleicht, strapazierfähig und preiswert. So in etwa wie ein Kleidungsstück?

Es gab bisher keinen perfekten Menschen und wird es bestimmt auch nie geben ...

Der Mensch ist ein spezielles Individuum mit Vorlieben, Neigungen, Stärken und Schwächen ...

und das ist auch gut so ...