Ente, Tod und Tulpe...

@Sterntänzerin
@Rea

Ich gebe euch beiden ausnahmslos Recht. :)

Nicht nur Kinder haben "Probleme" mit der endgültigkeit des Todes. Wir Erwachsenen genauso.
Als mein Verlobter starb, der Patenonkel meines damals 4jährigen Neffen war, habe ich ihm dieses Gedicht vorgelesen.
Er hat auch verstanden, was es bedeutet. Dass sein Patenonkel nicht mehr wiederkommt, aber er immer an ihn denken kann und ihn in den kleinen Dingen des Lebens sehen.
Schon erstaunlich, was Kinder begreifen können.

Stehe nicht an meinem Grab und weine

Stehe nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort, ich schlafe nicht.
Ich bin wie tausend Winde, die wehen.
Ich bin das diamantene Glitzern des Schnees.
Ich bin das Sonnenlicht.
Ich bin der sanfte Herbstregen.
Ich bin der Morgentau.
Wenn du aufwachst in des Morgens Stille,
bin ich der flinke Flügelschlag friedlicher Vögel im kreisenden Flug.
Ich bin der milde Stern, der in der Nacht leuchtet.

Stehe nicht an meinem Grab und weine
Ich bin nicht dort, ich bin nicht tot.

(altes Gebet der Hopi Indianer)

@mothwoman
das ist voll schön....
habe da auch eines welches auch für Kinder gut geeignet ist, aber auch die Erwachsenen auf der Beerdigung meiner Mutter zu einem Lächeln bewegte, als meine Schwester es vorlas....

Wenn jemand stirbt, verwandelt sich eine Wolke zu einem Engel,
fliegt in den Himmel und bittet Gott,
noch eine Blume auf das Kissen zu legen.
Ein Vogel bringt der Erde die Nachricht wieder
und singt leise ein Gebet, das den Regen zum Weinen bringt.
Menschen verschwinden, sie sind aber nie wirklich weggegangen.
Ihre Seele und ihr Geist hoch oben bringen die Sonne zu Bett,
erwecken das Gras und drehen die Erde in schwindelerregenen Kreisen.
Manchmal kannst du sie tagsüber in den Wolken tanzen sehen,
wenn sie eigentlich schlafen sollten.
Sie malen den Regenbogen und den Sonnenuntergang an,
bringen die Wellen zum Spritzen und zerren an der Tide.
Sie schleudern Sternschnuppen durchs All
und hören sich unsere Wünsche an.
Und wenn sie Windlieder singen, flüstern sie uns zu:
„Vermisse mich nicht zu viel, der Ausblick ist schön
und mir geht es wirklich gut“

( aus AustraIien)

@Rea
Superschön...und nicht nur für Kinder ein Trost. :)

@mothwoman
ja... vor allem der satz.. die aussicht ist schön und mir geht es wirklich gut... meistens bekomme ich trotzdem Pipi in die Augen...

Meine Tochter hatte damals kein Problem damit, die Wahrheit und Endgültigkeit des gewaltsamen Todes ihrer Mutter zu akzeptieren. Die Probleme hatten eher Erzieherinnen in der Kita oder Freunde der Familie.
Auch mit der Tatsache, dass es eben kein Grab (zumindest im herkömmlichen Sinne) gab, konnte sie sehr gut umgehen. Sie war eben schon mit vier ein sehr verständiges und vernunftgeleitetes Kind.
Sicher sind Kinder - wie Erwachsene - unterschiedliche Persönlichkeiten.
Was bei dem einen funktioniert muss es bei einem anderen noch lange nicht.