was ist das überhaupt? - Gewissen?
20.06.2004 um 12:25Hallo Leute,
was ist Gewissen überhaupt? brauchen wir so etwas überhaupt oder ist es besser für uns all die Schuldgefühle einfach auszuklammern? können wir ein
besseres Leben ohne dieses Gewissen leben, dass uns täglich Vorwürfe macht und uns nicht zur Ruhe kommen lässt.
Mich würde mal gerne eure Meinung dazu interessieren.
In den Industrienationen haben die Menschen nicht nur genug von den lebensnotwendigen materiellen Dingen, sondern sie haben darüber hinaus viele Luxusgüter wie Autos, Fernseher, Ferienreisen usw. Zur gleichen Zeit leben hunderte Millionen Menschen in bitterster Armut und zig Millionen verhungern jedes Jahr oder gehen an vermeidbaren Krankheiten zu grunde. Mit dem Geld, das ich zum Beispiel für ein Buch oder eine CD ausgebe, könnte ich wahrscheinlich einem anderen Menschen das Leben retten. Aber ich tue es nicht. Der Egoismus ist in mir stärker als die Hilfsbereitschaft und das Elend ist weit weg und von daher kann ich es leichter verdrängen, als wenn direkt vor meiner Haustür jemand verhungern würde. Mit jedem Kauf eines Luxusgegen-standes verhalten wir uns in einer für andere Menschen tödlichen Weise egoistisch!
Aber die meisten Menschen, und unter ihnen gerade die sensibleren, fortschrittlichen, linken, können mit einer solchen Wahrheit nicht leben, weil sie zu starke Schuldgefühle erzeugen und damit ein glückliches Leben unmöglich machen würde.
Ist Moral etwas, was uns wirklich nur eingeredet wurde?
Ist also alles, was Gewissen ist, letztlich nur anerzogen? Wäre es nicht besser und einfacher für uns, wenn wir das alles wieder vergäßen? Dieses Denken läßt wohl außer acht, daß es mit Sicherheit eine menschheitsgeschichtliche VERANLAGUNG zur Moral in uns Menschen gibt. Es ist also das alte Thema, das auch den russischen Dichter Dostojewski in seinem Werk "Der Großinquisitor" bewegt, wenn er in einer fiktiven Erzählung den Großinquisitor mit Jesus über den Begriff der FREIHEIT (von der moralisierenden Gängelei) diskutieren läßt, der Großinquisitor behauptet, daß der Mensch nicht zur Freiheit fähig sei, Jesus steht auf der Seite der Freiheit. Die Frage ist wohl nur, ob unser Gewissen von Kind an entsprechend unserer Veranlagung geprägt wird - oder ob es "daneben läuft".
Definition:
Das GEWISSEN ist die Fähigkeit des Menschen, sich selbst, sein Wollen und sein Verhalten am Maßstab der im Laufe seines Lebens erfahrenen und bewußt und unbewußt akzeptierten Auffassungen ("Wissen") von GUT UND BÖSE zu prüfen und zu bewerten. Wir haben es also mit einer Art innerer Waage zum Vergleichen zwischen Ideal und Wirklichkeit im ganz persönlichen Leben jedes einzelnen Menschen zu tun, soweit es um Dinge geht, die die MORAL betreffen. In welchem Ausmaß das Gewissen dabei von Wertvorstellungen abhängig ist, die in einer jeweiligen Gesellschaft vorhanden sind und die bewußt oder unbewußt übernommenen werden, können wir an der Einstellung der Eskimos zu menschlichem Leben ersehen: Sie finden es ganz normal und spüren vermutlich ihr Gewissen kaum, wenn sie alte Leute im ewigen Schnee und Eis aussetzen, während sie uns in den zivilisierten Ländern jedoch als Kindermörder verachten, weil wir hier nur zu oft ungeborene Kinder abtreiben. Wir hier dagegen empfinden nur zu oft kaum Gewissensbisse bei Abtreibungen, sehen aber das Aussetzen und damit das indirekte Töten alter Menschen als Mord an
Welt ist ein Schachbrett, tag-und nacht-geschrägt,
wo Schicksal Menschen hin und her bewegt,
sie durcheinander schiebt, Schach bietet, schlägt
und nacheinander in die Schachtel legt.
was ist Gewissen überhaupt? brauchen wir so etwas überhaupt oder ist es besser für uns all die Schuldgefühle einfach auszuklammern? können wir ein
besseres Leben ohne dieses Gewissen leben, dass uns täglich Vorwürfe macht und uns nicht zur Ruhe kommen lässt.
Mich würde mal gerne eure Meinung dazu interessieren.
In den Industrienationen haben die Menschen nicht nur genug von den lebensnotwendigen materiellen Dingen, sondern sie haben darüber hinaus viele Luxusgüter wie Autos, Fernseher, Ferienreisen usw. Zur gleichen Zeit leben hunderte Millionen Menschen in bitterster Armut und zig Millionen verhungern jedes Jahr oder gehen an vermeidbaren Krankheiten zu grunde. Mit dem Geld, das ich zum Beispiel für ein Buch oder eine CD ausgebe, könnte ich wahrscheinlich einem anderen Menschen das Leben retten. Aber ich tue es nicht. Der Egoismus ist in mir stärker als die Hilfsbereitschaft und das Elend ist weit weg und von daher kann ich es leichter verdrängen, als wenn direkt vor meiner Haustür jemand verhungern würde. Mit jedem Kauf eines Luxusgegen-standes verhalten wir uns in einer für andere Menschen tödlichen Weise egoistisch!
Aber die meisten Menschen, und unter ihnen gerade die sensibleren, fortschrittlichen, linken, können mit einer solchen Wahrheit nicht leben, weil sie zu starke Schuldgefühle erzeugen und damit ein glückliches Leben unmöglich machen würde.
Ist Moral etwas, was uns wirklich nur eingeredet wurde?
Ist also alles, was Gewissen ist, letztlich nur anerzogen? Wäre es nicht besser und einfacher für uns, wenn wir das alles wieder vergäßen? Dieses Denken läßt wohl außer acht, daß es mit Sicherheit eine menschheitsgeschichtliche VERANLAGUNG zur Moral in uns Menschen gibt. Es ist also das alte Thema, das auch den russischen Dichter Dostojewski in seinem Werk "Der Großinquisitor" bewegt, wenn er in einer fiktiven Erzählung den Großinquisitor mit Jesus über den Begriff der FREIHEIT (von der moralisierenden Gängelei) diskutieren läßt, der Großinquisitor behauptet, daß der Mensch nicht zur Freiheit fähig sei, Jesus steht auf der Seite der Freiheit. Die Frage ist wohl nur, ob unser Gewissen von Kind an entsprechend unserer Veranlagung geprägt wird - oder ob es "daneben läuft".
Definition:
Das GEWISSEN ist die Fähigkeit des Menschen, sich selbst, sein Wollen und sein Verhalten am Maßstab der im Laufe seines Lebens erfahrenen und bewußt und unbewußt akzeptierten Auffassungen ("Wissen") von GUT UND BÖSE zu prüfen und zu bewerten. Wir haben es also mit einer Art innerer Waage zum Vergleichen zwischen Ideal und Wirklichkeit im ganz persönlichen Leben jedes einzelnen Menschen zu tun, soweit es um Dinge geht, die die MORAL betreffen. In welchem Ausmaß das Gewissen dabei von Wertvorstellungen abhängig ist, die in einer jeweiligen Gesellschaft vorhanden sind und die bewußt oder unbewußt übernommenen werden, können wir an der Einstellung der Eskimos zu menschlichem Leben ersehen: Sie finden es ganz normal und spüren vermutlich ihr Gewissen kaum, wenn sie alte Leute im ewigen Schnee und Eis aussetzen, während sie uns in den zivilisierten Ländern jedoch als Kindermörder verachten, weil wir hier nur zu oft ungeborene Kinder abtreiben. Wir hier dagegen empfinden nur zu oft kaum Gewissensbisse bei Abtreibungen, sehen aber das Aussetzen und damit das indirekte Töten alter Menschen als Mord an
Welt ist ein Schachbrett, tag-und nacht-geschrägt,
wo Schicksal Menschen hin und her bewegt,
sie durcheinander schiebt, Schach bietet, schlägt
und nacheinander in die Schachtel legt.