Darf man foltern um Menschen zu retten?

DerFremde schrieb:Bei Drogenhändlern etc. wie Kc schrieb, ist sowas überhaupt nicht notwendig.

Nun aber wenn du dem Drogenhändler wichtige Infos mit Folter entlocken könntest, dann könntest du vielleicht dafür sorgen, dass eine Menge von gefährlichem Stoff nicht verkauft wird, er nicht an arme, süchtige Schweine geht, keine Jugendlichen angefixt werden oder sich keiner damit einen Schuß setzt.

Prinzipiell wäre das doch auch ein guter Grund, nicht wahr?

@MareTranquil

MareTranquil schrieb:Solche Leute verstecken sich imho einfach nur hinter moralischen Überlegenheitsfloskeln und weigern sich, auch mal schwere Entscheidungen zu treffen.

Unsinn. Denn genau die von dir gestellte Frage IST nämlich die zentrale Frage. Und meine Entscheidung ist einfach - Folter ist nicht gerechtfertigt - PUNKT.

@Kc

Bei Drogen sag ich immer, wer das Zeug braucht und meint er wird damit glücklich, dann soll er das halt benutzen. Früher hat man teilweise bei Operationen den Patienten unter Drogen gesetzt um Operieren zu können. Aber das geht jetzt zu weit in die OT rein.

@Addy
ähm, war nicht der Entführer derjenige, dem es scheiss egal war, ob das Kind Todesangst hat, die Eltern verzweifeln etc. und da denkst Du, dass eine verzweifelte Mutter das schon richten könnte? Interessanter Ansatz. Funktioniert aber wahrscheinlich nicht bei Menschen, die über Leichen gehen, denn die interessiert ja nur, wie sie ihre Bedürfnisse erfüllt bekommen. Trotzdem ist Folter ggf. nachvollziehbar, darf aber nicht erlaubt sein.

@Thawra
Dann lass mich die Frage mal umdrehen:

Jemand hat eine Bombe in einem Fußballstadion versteckt. Man kann sich sicher sein, dass der Gefangene der Täter ist. Ein Polizist beginnt, ihn zu foltern. Du stehst daneben und hast einen Taser in der Hand.

Du könntest die Folter beenden, indem du den Polizisten mit deinem Taser außer Gefecht setzt. Dadurch würdest du aber ca. 10.000 Menschen zum Tode verurteilen.

Was tust du?

@MareTranquil

1. Solch konstruierte Situationen bringen genau nichts.

2. Nichts, denn ich bin nicht die Polizei

3. Ev. den Polizisten tasern.

@Tussinelda
Wie gesagt, ich glaube immer noch an das Gute im Menschen. Einen wunden Punkt hat jeder, und ich denke, wenn man diesen trifft, dann trifft das besser als jede Folter.
Nur die wenigsten Menschen können wirklich über Leichen gehen. Ich denke sogar ein Massenmörder hat seine wunden Punkte.
Da gab es mal einen Amoklauf in einer Schule, ich weiß jetzt nicht mehr wo. Zuviele in letzter Zeit, leider. Dort rannte ein Junge mit einer Schusswaffe durch die Schule und traf auf einen Lehrer. Der Lehrer sagte "Okay, erschieß mich, aber sieh mir dabei in die Augen...!" Dieser Lehrer lebt noch.
Aber das geht auch langsam ins OT. Ich wollte dir nur aufzeigen, das es dort auch ganz ohne Gewalt klappte, allerdings gehört da auch eine riesige Portion Mut dazu.

wer böses sieht,nimmt böses in sich auf
wer böses vollbringt,lässt das böse als ein mittel zu

„Wenn aber das Gesetz so beschaffen ist, dass es notwendigerweise aus dir den Arm des Unrechts an einem anderen macht, dann, sage ich, brich das Gesetz. Mach' dein Leben zu einem Gegengewicht, um die Maschine aufzuhalten. Jedenfalls muss ich zusehen, dass ich mich nicht zu dem Unrecht hergebe, das ich verdamme."
Thoureau

was soll eine folter bringen?

versetzt euch mal in die lage eines menschen der gefoltert wird!
was würdet ihr tun, damit die folter aufhört?
ja, ihr würdet alles gestehen. selbst das ihr schuld seit am untergang der titanic, nur damit die folter aufhört.

ergo: folter bringt überhaupt nichts.

@Addy

Das gute im Menschen existiert nicht mehr wirklich. Guck doch mal an, was Tagtäglich für Morde passieren, für Leute Amok laufen, Kinder geschändet werden usw usf.

@DerFremde

Du weisst aber, dass das schon immer so war, oder? Das 'mehr' ist da komplett unnötig, in Europa wurde die Situation besser und nicht schlimmer.

@MareTranquil

MareTranquil schrieb:Du könntest die Folter beenden, indem du den Polizisten mit deinem Taser außer Gefecht setzt. Dadurch würdest du aber ca. 10.000 Menschen zum Tode verurteilen.

Nunja. Der Typ wird vielleicht nicht unbedingt sagen "Danke für die Rettung vor dem bösen Polizisten, hier ich sag dir wo die Bombe ist weil du so nett bist!"
Aber... meinst du nicht, das Gewalt gegen einen Kollegen nicht etwas hart ist? Wie wäre es mit einem "Hey, lass das!" anstelle eines Teasers?

@DerFremde
als ob es das nicht schon immer gegeben hätte, nur ein Amoklauf war vielleicht ohne Zugang zu modernen Waffen etwas schwieriger und wurde bestimmt auch nicht so genannt.

@DerFremde
Irgendwas gutes hat jeder in sich. Dessen bin ich mir sicher. Das ist keine jugendliche Naivität.
Selbst der schlimmste Massenmörder hat sicher den ein oder anderen den er abgöttisch liebt...

@DerFremde
ich halte dir dagegen, das tausende menschen tag tägl, kranke und alte menschen pflegen für ein butterbrot u. ein ei.
die arbeiten in drei schichten, lassen sich anspucken und schlagen usw.

Natürlich nicht. Wir sind nicht mehr im Mittelalter.

Überhaupt, stellt sich dabei die Frage ob der Folterer besser ist als der gefolterte. Wer soll den foltern? Ein Rechtsstaat oder ein Verbrecher? Müsste der Folterer, dann nicht ebenfalls bestraft werden?

@dasewige

Das sagt aber nichts darüber aus, ob derjenige ein guter Mensch ist. Nur weil er sozial veranlagt ist.

@DerFremde
darum geht es nicht, es geht darum das wir gegen die verallgemeinerung sind.
jeder mensch ist zu altruistischen aktionen fähig aber auch natürlich zur jeder grausamkeit.

@Addy

Addy schrieb:Aber... meinst du nicht, das Gewalt gegen einen Kollegen nicht etwas hart ist? Wie wäre es mit einem "Hey, lass das!" anstelle eines Teasers?

Du kannst davon ausgehen, dass er nicht einfach aus heiterem Himmel mit dem Foltern anfängt, sondern sich schon darüber im klaren ist, dass du was dagegen hast. Er selbst ist aber fest davon überzeugt, dass er das richtige tut, und setzt dafür auch die Freundschaft zu dir aufs Spiel.

@Rumpelstil

Rumpelstil schrieb:Überhaupt, stellt sich dabei die Frage ob der Folterer besser ist als der gefolterte. Wer soll den foltern? Ein Rechtsstaat oder ein Verbrecher? Müsste der Folterer, dann nicht ebenfalls bestraft werden?

Kennst du die Geschichte um die Entführung der Landshut?
Müsste man die SEK-Leute nach dieser Logik auch als Mörder verurteilen?