Darf man foltern um Menschen zu retten?

@Thawra

Thawra schrieb:Der Unterschied liegt in der Situation. Einmal ist der Verbrecher in Gewahrsam, unbewaffnet, und bei der anderen Situation laufen sie bewaffnet ums Flugzeug rum. Nicht mal ansatzweise dasselbe.

Für die betroffenen unschuldigen Menschen läufts aber auf dasselbe raus.
Was willst du den Verwandten sagen? "Oh sorry, wir konnten leider niemanden retten weil der Verbrecher nicht mehr bewaffnet war"?

@MareTranquil
Die chance ist immerhin noch 50 / 50
Was wenn der Mann totgeschlagen wird? Ohnmächtig wird vor schmerz? Da kann er auch nichts mehr sagen. Und im Eifer des Gefechts übers Ziel hinausgeschossen? Das kann schnell passieren wenn man unter stress steht...

@Addy

Da hast du schon Recht, aber ich sag es mal so, jeder hat andere Ansichten, von solchen "Menschen"...

@Addy

Addy schrieb:Die chance ist immerhin noch 50 / 50

Hä?

Addy schrieb:Was wenn der Mann totgeschlagen wird? Ohnmächtig wird vor schmerz? Da kann er auch nichts mehr sagen. Und im Eifer des Gefechts übers Ziel hinausgeschossen? Das kann schnell passieren wenn man unter stress steht...

Also, im schlimmsten Fall liefe das für die Betroffenen auf das gleiche raus wie wenn man nicht gefoltert hätte...

@MareTranquil

MareTranquil schrieb:Was willst du den Verwandten sagen? "Oh sorry, wir konnten leider niemanden retten weil der Verbrecher nicht mehr bewaffnet war"?

Nicht ganz so, aber darauf läuft es hinaus, ja.

es hat eigentlich nur einen Sinn zu "foltern", wenn man sich sicher ist, dass der Täter dadurch auspacken würde, ansonsten würde ich mal zuerst mit einer guten psychologin versuchen, es gibt sicher einen Grund, warum er/sie so geworden ist, wie er/sie ist. Und darauf auf bauend kann man einen espräch einfädeln.

ethisch ist das nicht korrekt, einen mensch überhaupt zu foltern.
ich persönlich würde sagen, nein, auch unter diesen Umstände darf man nicht foltern.

Oder was ist wichtiger? Dass ein Land sich an seinem Prinzipien und Vorsätze haltet, oder sich gleichfalls strafbar macht mit solchen Ansätze wie Foltern?

@lisschen
Meinst du ich bin begeistert von Pädophilie? Mit sicherheit nicht. Dennoch sind es für mich Menschen. Das ist nunmal das Grundgesetz. Vor dem Gesetz sind wir alle gleich. Egal welche Hautfarbe, welche sexuelle Neigung, welche Religion.

@MareTranquil
Mit 50 / 50 meine ich:
Die chance ist 50 % zu 50 % das der Mensch sagt, wo die Bombe versteckt ist. Ob mit oder ohne Folter. Er kann auch Falsch aussagen. "Die Bombe liegt im Linken Flügel!" und dabei liegt sie im Rechten Flügel... man kann das nie so genau sagen. Aber Folter wird in der Situation nicht wirklich weit führen denke ich.

@Addy

Gesetz hin oder her, die Gesetze kann man sowieso vergessen in Deutschland!

Kommt drauf an ob schon klar ist, dass ein anderer Mensch auf jeden Fall dadurch gerettet werden kann. Wenn nur eine 50-50 Chance besteht, würde ich es nicht machen. Eigentlich bin ich ja generell dagegen.

@lisschen

Sorry, das kommt für mich ein bisschen wohlstandsverwöhnt rüber.

Wie ich schon mal geschrieben habe - geh mal in ein Land, in dem der Staat und die Justiz WIRKLICH nicht funktionieren. Dann erscheint das deutsche Rechtssystem plötzlich in einem ganz anderen Licht.

@lisschen
Alle Gesetze haben ihre Berechtigung und ihren Grund. Auch wenn manche Gesetze sinnloser erscheinen als andere.
Die Gesetze werden festgelegt, viele Leute machen sich über Gesetze gedanken bevor sie in Kraft treten.
Einfach, damit wir in Deutschland ein halbwegs funktionierendes System haben.
Klar, es gibt bei vielen Dingen Grauzonen, aber dennoch. Wir brauchen Gesetze in Deutschland.

@Addy

Addy schrieb:Einfach, damit wir in Deutschland ein halbwegs funktionierendes System haben.
Klar, es gibt bei vielen Dingen Grauzonen, aber dennoch. Wir brauchen Gesetze in Deutschland.

Ich sage nicht, dass wir keine Gesetze brauchen, natürlich brauchen wir die. Ich meine zb damit, wo ist die Gerechtigkeit, wenn ein Pädophiler 3-5 Jahre, wenn überhaupt bekommt und ein Steuerhinterzieher 10- 12 Jahre, wenn nicht noch mehr?

Für manche kommt es einfach so rüber, als ob Kinder in dem Staat keinerlei Bedeutung hätten, aber wenn es ums Geld geht, da ist der Ofen aus.

@Thawra

Das war auch mit an dich, sorry

@lisschen
Nunja, Kinderfreundlich ist der Staat selten ;)
Trotzdem... was bekommt ein Heroinsüchtiger wenn er mit seiner Droge erwischt wird? Wenn er mehr als die Menge für Eigenbedarf dabei hat?
Ist es nicht strafe genug das er sich selbst kaputt macht?
Dennoch, er würde ins Gefängnis kommen, da wurde auch noch keiner Clean so wie man hört ;)
Gesetz ist Gesetz. Und wenn ein Kinderschänder "mildernde Umstände" bekommt, weil ... was auch immer, dann ist das halt so. Damit muss man Leben.
Ich halte doch auch nichts davon, Drogensüchtige einzusperren, aber eine erzwungene Therapie bringt auch null.
Wenn ein Steuerhinterzieher die Höchststrafe bekommt, ist das nunmal auch so.
Es gibt ja auch Kinderschänder die Lebenslang bekommen, oder? Es ist nunmal so, das manche sich auf eine Therapie einlassen und Mitarbeiten, und dafür "belohnt" werden.
Außerdem... wenn du wüsstest, das ein Kinderschänder in der Nachbarschaft wohnt, auch wenn er seine Gefängnisstrafe abgesessen hat.. würdest du dich mit anderen zusammenrotten, und ihm das Leben zur hölle machen?
Manchmal glaub ich kinderschänder sind im Gefängnis sicherer als draußen vor der Tür...
Mittlerweile ists ein richtiger Sport... http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-17114489.html

@Addy

Wo du Recht hast, hast du Recht. Gut über Drogensüchtige lässt sich jetzt auch streiten, aber

Addy schrieb:wenn du wüsstest, das ein Kinderschänder in der Nachbarschaft wohnt, auch wenn er seine Gefängnisstrafe abgesessen hat.. würdest du dich mit anderen zusammenrotten, und ihm das Leben zur hölle machen?
Manchmal glaub ich kinderschänder sind im Gefängnis sicherer als draußen vor der Tür...

ein Kinderschänder ist im Gefängnis eher gefährdet, als draußen. Es gibt mehr als genug Menschen, die Kinderschänder verachten und das auch im Gefängnis. Im Gefängnis gibt es meist gefährlichere Leute, als in der Nachbarschaft, die zu "verschärften Maßnahmen" greifen, wenn du verstehst, was ich meine.

Natürlich, würde ich einem Pädophilen das Leben zur Hölle machen, aber wer leidet denn mehr? Der Pädophile in der Nachbarschaft, oder die Familien mit den Kindern? Gut, darüber lässt sich jetzt auch streiten, aber wenn eine Mutter in ständiger Angst um ihr Kind lebt, das ist doch kein Leben mehr.

@lisschen
Wenn ein Pädophiler seine Strafe abgesessen hat, dann ist das nunmal so. Da sollte dann auch in der Nachbarschaft Ruhe herrschen.
Im Gefängnis gibt es soweit ich informiert bin gesonderte Zellen für Kinderschänder. Eben damit niemand ihn verletzt, droht, etc.

Wenn du jemanden umbringst, aus welchem Grund auch immer, lass es einen Unfall gewesen sein, und du wirst verurteilt auf Bewährung, weil du doch Mitschuld trägst (Nur mal gesponnen) und du hast Strafe genug (Ein Mensch auf dem Gewissen, und die Bewährungsstrafe) und trotzdem würdest du jeden Morgen schilder in deinem Garten entdecken, auf denen "Du Mörder" steht... Begeistert wärst du nicht. Die Leute würden dich auf der Straße beschimpfen, du hättest überall die A-Karte...

@Addy

Ja, aber man versucht quasi den Pädophilen weg zu mobben, damit die ständige Angst aufhört. Auch wenn in der Nachbarschaft Ruhe herrschen würde, man hätte trotz allem ständige Angst um sein eigenes Kind, auch wenn der pädophile keine Kinder mehr schändet und Hilfe bei seinem Problem hat, man weiß einfach, dass er einem Kind Leid angetan hat und man lebt in ständiger Angst um das eigene Kind, man weiß nie, was noch passieren kann.

Natürlich wäre es nicht schön, wenn ich dann als Mörder beschimpft werde oder sonstiges, aber so sind die Menschen nun einmal, sie machen so etwas auch nur aus Angst um ihr eigenes Leben, oder der Kinder/Familie. Sowas kann man einfach nicht aus dem Weg gehen, als Täter, das Leben ist quasi vorbei für den jenigen.

@lisschen
Für mich wäre das schon kein Mobbing mehr, das würde für mich schon fast an Folter grenzen ;)
Das würde ja alles unter ganz andere Gesetze fallen. Rufmord oder ähnliches.
Ich finde es eine ganz harte Nummer, stell dir mal vor, Herr XY ist seit 20 Jahren wohnhaft in Wasweißichhausen. Familie YZ lebt nun schon 16 Jahre dort. Beide wollen dort wohnen bleiben.
Da gibt es nicht viel, was man tun kann. Familie YZ will Herrn XY loswerden und versucht es auf die genannten Arten. Herr XY erstattet eine Anzeige nach der anderen.
Da wird es nunmal nie eine Lösung geben.
So. Ich muss dann auch mal los, also keine Antwort mehr erwarten ;)
Ich kann deine Seite verstehen, voll und ganz aber trotzdem, selbst Kinderschänder sind auch "nur" Menschen. Mit den gleichen Grundrechten wie wir.
Auch wenn uns das nicht immer passt ;)
(Ich bin selbst Mutter, und manchmal hab ich auch regelrechte Hass, Verachtungs und Ekelgefühle, natürlich, aber ich muss eben einsehen, das es nunmal so geregelt ist, und mich diesen Gesetzen fügen. Ob ich will oder nicht.) ;)

@Addy

Ja, es wäre ein harter jahrelanger kampf zwischen familie yz und herrn xy, aber ich denke schon, dass familie yz am längeren Hebel sitzt, trotz anzeigen. Es kommt drauf an, was herr xy getan hat.Ob es zb ein Kinderschänder ist, da würde nicht nur Familie yz ihn loswerden wollen, sondern auch die anderen Nachbarn.

Jeder sieht Kinderschänder anders, ich sehe sie nicht als "Menschen".

Und ich habe keine Kinder und möchte persönlich keine eigenen, ich möchte mir später eines adoptieren.

Meine Schwester hat ein eigenes Kind, deswegen kann ich mich gut in Mütter rein versetzen.

Naja, wie dem auch sei, es war eine interessante Diskussion, aber ich muss jetzt auch los. ;)

@Addy

Addy schrieb:Ich bin selbst Mutter, und manchmal hab ich auch regelrechte Hass, Verachtungs und Ekelgefühle, natürlich, aber ich muss eben einsehen, das es nunmal so geregelt ist, und mich diesen Gesetzen fügen. Ob ich will oder nicht.

Das ist ein sehr guter Punkt. Niemand kann Leute dran hindern, solche Gefühle zu haben, es wird wohl auch niemand dich dafür verurteilen. Der Punkt ist, was du damit machst.

Mein Gott, es gibt genügend Leute, bei denen ich mir schon vorgestellt habe, wie schön das doch wäre, ihnen eine kerzengerade in die Fresse hauen zu können. Manche hätten es, denke ich in solchen Momenten, wirklich verdient. Trotzdem habe ich zu akzeptieren, dass so was nicht geht, und das tue ich auch.