Mal ein Beispiel dazu aus meiner Zeit in den USA:
Als vor ein paar Jahren die Psychiatrische Klinik in Oklahoma City geschlossen wurde, weil kein Geld fuer Renovierungsarbeiten da war und die Klinikleitung unter diesen Umstaenden keine Klinik mehr betreiben wollte, wurden die Patienten kurzerhand in Obdachlosenheime gebracht. Dort wurden sie misshandelt und bestohlen und zogen es vor, das Heim zu verlassen. Nun schlagen sie sich mit "Food-Stamps" (Lebensmittelmarken) durchs Leben, schlafen unter den grossen Highway-Bruecken und stehlen hier und da mal ein paar Klamotten auf einem Flohmarkt oder ergattern ein kostenloses Essen bei der kirchlichen Obdachlosenspeisung. Niemand fuehlt sich wirklich fuer sie verantwortlich - sie wuerden sich aber auch nicht helfen lassen. Sie haben teilweise Angst - fuer psychiatrische Patienten keine Seltenheit.
Seit etwa einem Jahr gibt es nun vor der Stadt eine Zeltstadt, die von einer Organisation unterstuetzt wird. (
http://www.homelessalliance.org/)
Die Freiwilligen Helfer bringen Konserven, Trinkwasser und gespendete Zelte zu den Obdachlosen. Der Winter in Oklahoma ist eher mild, nur waehrend Eisstuermen wird es draussen gefaehrlich - bei Tornados hingegen hat ein Zelt keine Chance ...
Ich habe damals beim Sammeln von gespendeten Konserven geholfen, dabei lernte ich einen Mann kennen, der dort in der Zeltstadt gerade in ein Zelt einzog, dessen vorheriger Besitzer darin gestorben war. Das fand ich so schrecklich, dass ich mit meinen Freunden zusammengelegt habe und fuer ihn ein neues Zelt samt Schlafsack und Iso-Matten und Camping-Kocher gekauft habe.