du bist es oder: eine neue erde
07.09.2006 um 17:11
Hallo Lesslow! Schön, dass Du hier ein paar Texte von Tolle zum Besten gibst. Ich schätzeihn sehr, da seine Worte mir Optimusmus schenken und mir helfen, das, was ich in meinemLeben erfahre, anzunehmen. Ich schreibe hier mal ein paar Gedanken, die mir beimDurchlesen Deiner Textauszüge gekommen sind:
Wandel - Wendezeit - Neue Erde -Goldenes Zeitalter - Paradigmenwechsel
Es gibt viele Begriffe, die mir zubeschreiben versuchen, dass sich auf diesem Planeten etwas Bedeutendes tut. Mancheglauben fest daran, dass es gewisse Vorgaben gibt, an die sich die Veränderungen haltenwerden, andere sagen, es sei völlig unklar, in welcher Art und Weise das menschlicheKollektiv jetzt und in den nächsten Jahren einen Bewusstseinssprung durchlebt. Auch ichbin der festen Überzeugung, dass sich etwas verändert. Schließlich kann ich nicht nur mirselbst ein ziemlich radikales Erwachen attestieren sondern sehe auch um mich herum eineVeränderung von Sichtweisen und Meinungen und eine neue Bereitschaft, sein Leben mit mehrSelbstbestimmtheit zu leben.
Für mich ergibt sich oft das Problem, dass man auseiner Lehre wie der von Tolle zu interpretieren versucht, dass wir als Menschen einenWandel von "weniger" zu "mehr" zu durchlaufen haben und dass das, was wir jetzt haben,nicht okay ist. Zwar sehe ich es aus meiner rein menschlich-persönlichen und daher auchgezwungenermaßen egoistischen Perspektive manchmal ganz genau so, doch ich glaube, dasses aus einer höheren Perspektive keine Wertung für das gibt, was wir auf diesem Planetenanstellen. Das Leben ist ein Prozess der Expansion und Kontraktion, der Formwerdung undFormauflösung, sagt Eckhart Tolle. Ich sehe es auch so und beschreibe es mir außerdem alsKreislaufprozess zwischen Bewusstlosigkeit und Bewusst-Sein. Das Leben ist ewig und esgibt keine Treppe von weniger zu mehr zu besteigen, sondern einzig einen endlosen Weg vonEntscheidungen und Erfahrungen zu beschreiten, meine ich. Das Bewusstsein dehnt sichdabei aus und kontrahiert, es ist beides völlig okay und führt zu vielfältigsten Formendes Seins. Eckhart Tolle gibt selbst ein gutes Beispiel dafür, dass etwas was der Menschals negativ bewertet, aus höherer Sicht völlig okay und sogar notwendig ist. Er sagt,dass Ego müsse nicht verteufelt werden, denn es selbst erschaffe das menschliche Leid,welches wiederrum die treibende Kraft für die Bewusstwerdung und die Nicht-Identifikationmit dem Ego hervorbringt. Ich stimme dieser Aussage voll und ganz zu.
DenAufstieg, der uns möglicherweise bevorsteht, bewerte ich zwar als gut und wünschenswertaber ich glaube, ich halte mich da an eine rein menschliche und beschränkte Perspektive,in der ich das Wahrnehmen von Leid, Lieblosigkeit und Tod als etwas Negativesinterpretiere. Die von mir angesprochene andere, "höhere" Perspektive wertet nicht undsagt: Es ist nur verschieden von dem was Du hier erfährst. Nicht besser und nichtschlechter.
Für mich als Mensch mit Gefühlen, Wertungen und beschränkter Sicht,der sich einen Aufstieg wünscht, ist die größte Frage zur Zeit, welche Intensität dasLeiden für die Menschheit annehmen muss, dass eine kritische Masse an Personen erreichtist, die ihr Leben neuen, von materieller Selbstbereicherung und Lieblosigkeit gelöstenHerangehensweisen widmen wollen. Denn Leid mag mich und andere zwar verändern aber dieVorstellung davon macht mir auch Angst und ich weiß nicht ob ich bedingungslos annehmenkann, was ich demnächst erfahren werde und bereits erfahre.