Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

Ich hab ein 20Jahre altes Fahrzeug, bei den Kosten, die der noch verursacht wäre ich blöd, wenn ich dafür auf ÖPNV umsteigen würde. So lange der noch fährt wäre das nie eine Option. Und wenn der platt ist...gibt's halt einen neuen, da selbst wenn der Wunsch da wäre ein Umstieg hier auf dem Land gar nicht möglich wäre.

alibert schrieb:Korrekt, Auto habe ich geerbt, der Hobel ist 15 Jahre alt und damit mehrfach abgeschrieben.

Das spielt für die Kostenrechnung keine Rolle! Erstens mal is sowas kaum der Regelfall und zwotens hatte "der Hobel" bei Erbschaftsantritt einen Wert, welcher sich durch die Nutzung verringert, es fallen also mindestens Opportunitätskosten an.
Auch die 300€/a scheinen mir bei ner 15 Jahre alten Kiste recht optimistisch, denn wenn mal was größeres kaputt geht, wird das kaum noch reichen.

kuno

Gwyddion schrieb:Naja.... frag mal in Sylt nach. Ich fand´s cool. Die Sylter Prominenz war nicht so angetan. :)

Achja.. die armen, armen Leute auf Sylt mussten sich halt mal ein bisschen mit dem gemeinen Pöbel abgeben.
Mir blutet das Herz.

Kurzschluss schrieb:Ja, weil in der Rechnung der Smart offensichtlich kostenlos zu haben ist, bzw keinen Wertverlust hat und kein Benzin verbraucht...

Man kann sich alles schön rechnen...

Stimmt. Es ist auch nicht jeder Arbeitnehmer mit der Versicherung so weit unten, da kommt man auch erst gegen Ende des Arbeitslebens hin, von Vollkasko bei Neuwagen fang ich nicht erst an. Bei 300 für Wartung darf auch nichts kaputtgehen, oder man sich einen Nagel in den Reifen fahren. Irgendwann steht man ohne da, weil man keine Rücklagen gebildet hat. Ich habe einen Kleinwagen, bin in der VS bei 30%, ohne Kasko , mein Arbeitsweg ist so "mittel" und bin jetzt an die 1000 Euro. Wenn jemand weiter fahren muss und in der VS nicht so günstig fährt ist das natürlich viel mehr.

fischersfritzi schrieb:Klingt bisschen anders als das übliche Geheule über die hohen Kosten für Autofahrer:innen.

Geheult wird doch eher, wenn Öffi-Fahrer ihren Preis dafür selbst zahlen sollen und nicht auf Kosten der Allgemeinheit fahren können. ODER, wenn überhaupt kein Nahverkehr stattfindet und man in der Familie 2-3 Autos braucht, damit jedes Familienmitglied zur Arbeit kommt, dann heult der Autofahrer.

Bei einem Auto in der Familie ist es auch kein Smart, denn man muss das Auto für Einkäufe nutzen, Läden/Ärzte usw. gibt es auf dem Land auch wenig, da erledigt man das auf dem Arbeitsweg ,oder man muss blöderweise mal die Kinder mitnehmen. :D

Von daher bin ich noch immer zuerst für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, da wird so manches Auto gar nicht erst angeschafft und kann somit nicht gefahren werden.

alibert schrieb:Es ist/war als Nachfolge vom 9€ Ticket das 49-69€ Ticket im Gespräch. Das finde ich schon unverschämt teuer, wieviel bitte kostet sowas aktuell regulär?

Von meinem Großen das neue Azubiticket kostet aktuell 48 €. Da sind dann 3 Tarifzonen mit drin, das war es. Ob sich das nochmals verteuert oder nicht, wird sich dann zeigen. Normal kaufen kann er es nicht, ist so eine Abo-Sache. Dafür brauch er natürlich ein Konto.
Leider gibt es öfters Verspätung bei den Zügen obwohl die aller halbe Stunde fahren. Und fast immer überfüllt, manchmal muss er auf den Nachfolgezug warten.

Kurzschluss schrieb:Realität: mein VW T6 kostet etwa 2.000€ pro Monat ohne MwSt realistisch gerechnet...

Dann bist du sicherlich selbstständig und legst deine Kosten gewiss auf deine Kundschaft um. Wie das jeder normale Kaufmann tun würde. Du kannst dann auch Rücklagen für einen (neuen) Wagen bilden und schon vorher von der Steuer abziehen lassen. Von daher ist deine Angabe nicht mit einem privaten PKW-Besitz vergleichbar.

Sollte es dennoch dein Privat-Fahrzeug zu einem solchen Preis sein, dann wirfst du wohl sinnlos Geld zum Fenster hinaus. Und erst einmal 2000 € für Umme haben ist schon eine Leistung. :Y: Klimaschutz wäre dann noch einmal ein Thema, aber das sprengt hier wohl den Rahmen. ;)

alibert schrieb:Das finde ich schon unverschämt teuer, wieviel bitte kostet sowas aktuell regulär?

Unverschämt teuer? Hängt davon ab, welchen Umfang das neue Ticket haben soll. Für ein bundesweites Monatsticket wäre der Preis doch immer noch sehr günstig, meiner Ansicht nach. Jedenfalls viel günstiger als bisherige Monatstickets, die nur jeweils für die eigene Stadt gelten.

kuno7 schrieb:Bin mit dem Zug schneller, entspannter und umweltfreundlicher auf Arbeit, außerdem kann man die Zeit im Zug grundsätzlich auch produktiv nutzen.

Vor allem die Möglichkeit, die Zeit in der Bahn anderweitig nutzen zu können, und mich nicht auf den Verkehr konzentrieren zu müssen, gehört zu den großen Vorteilen des ÖPNV für mich. Abgesehen davon, dass ich mich in der Bahn wesentlich entspannter und sicherer fühle, weil trotz gelegentlicher Zugunglücke im Durchschnitt viel weniger Unfälle passieren.

Beispielsweise fahre ich zurzeit regelmäßig die etwa 100 km zu meiner alten Mutter, um sie zu unterstützen. Während der Bahnfahrt lese ich entweder ein Buch oder ich schlafe zeitweise. Wenn ich ankomme, bin ich so entspannt, als ob ich zuhause auf dem Sofa gesessen wäre. Für mich die beste Option.

Wir sind die Strecke auch schon mit dem Auto gefahren, aber die Bundesstraße ist meistens stark überlastet, mit vielen LKWs. Für mich ist das kein Spaß, und wenn wir ankommen, fühle ich mich wie ein Nervenbündel.

kuno7 schrieb:Auch die 300€/a scheinen mir bei ner 15 Jahre alten Kiste recht optimistisch, denn wenn mal was größeres kaputt geht, wird das kaum noch reichen.

Ich mache alles selber an der Kiste. Im Internet bekommst du die Teil recht preiswert

Frau.N.Zimmer schrieb:da kommt man auch erst gegen Ende des Arbeitslebens hin, von Vollkasko bei Neuwagen fang ich nicht erst an.

Ich habe noch über 20 Jahre Arbeitsleben vor mir. Der Smart ist nach wie vor Vollkasko versichert😉

Es kommt stark auf das Fahrzeug und auch die Regionalklasse an. Mein alter Benz hat mehr Versicherung gekostet als meine jetzigen drei Autos incl. Steuern!

martenot schrieb:Vor allem die Möglichkeit, die Zeit in der Bahn anderweitig nutzen zu können, und mich nicht auf den Verkehr konzentrieren zu müssen, gehört zu den großen Vorteilen des ÖPNV für mich. Abgesehen davon, dass ich mich in der Bahn wesentlich entspannter und sicherer fühle, weil trotz gelegentlicher Zugunglücke im Durchschnitt viel weniger Unfälle passieren.

Kommt halt auch immer auf das persönliche Nutzungsverhalten an - deine Mutter hockt ja nicht mit der Stechuhr an der Keksdose und droht dir mit Abmahnung und Kündigung wenn du zu spät kommst. Und diese berühmte Sache mit ''Zeit nutzen'' und lesen im Zug funktioniert in den typischen vollgestopften Pendlerbahnen auch nur so mittelmäßig. Und schlafen... ich kenn da Bahnen, wenn du da einschläfst wachst du nicht mehr lebend auf. Kannst du halt alles nicht pauschalisieren, aber was du da beschreibst ist eigentlich klassischer Freizeitkonsum. Eher so das Tutorial; Pendlerverkehr zur Stoßzeit ist dann Nightmare Mode. Fairerweise sei gesagt: auf der Straße natürlich auch.

alibert schrieb:Ich mache alles selber an der Kiste. Im Internet bekommst du die Teil recht preiswert

Da lügst Du Dir in die eigene Tasche. Zumindest musstest Du auch einen Stundenlohn ansetzen, wenn Du die wahren Kosten berechnen willst. Es bleibt Dir überlassen, ob Du den Mindestlohn oder den Stundenlohn Deiner Haupterwerbstätigkeit berechnest.

Das ist genau so, wenn man den Preis einer Bahnfahrt von A nach B mit den Kosten für den Sprit des eigenen Autos vergleicht, aber die anderen Kosten (Verschleiß, Wertminderung usw.) nicht mitrechnet.

Fichtenmoped schrieb:Das ist genau so, wenn man den Preis einer Bahnfahrt von A nach B mit den Kosten für den Sprit des eigenen Autos vergleicht, aber die anderen Kosten (Verschleiß, Wertminderung usw.) nicht mitrechnet.

Wobei diese Kosten teilweise auch wieder kilometerunabhängig sind, Steuern zahlst du so oder so, Ölwechsel sollten mindestens jährlich gemacht werden. Insofern kommen die reinen Benzinkosten der Realität vermutlich näher als sämtliche Fixkosten auf den einzelnen Kilometer runterzurechnen, zumal dann jeder Kilometer rechnerisch teurer wird, je weniger man fährt.

bgeoweh schrieb:Und schlafen... ich kenn da Bahnen, wenn du da einschläfst wachst du nicht mehr lebend auf. Kannst du halt alles nicht pauschalisieren, aber was du da beschreibst ist eigentlich klassischer Freizeitkonsum.

Okay, also Bahnstrecken, in denen man das Einschlafen nicht überlebt, gibt es meiner Einschätzung nach hier in meiner Region nicht (wer es besser weiß, kann mir natürlich die gefährlichsten Zugstrecken in Oberbayern nennen, aber mir sind sie bisher nicht aufgefallen).

Natürlich pendle ich auch mit dem ÖPNV, aber zum Glück nur innerhalb der Stadt, da lohnt sich das Einschlafen nicht. Bus und U-Bahn sind aber in der Regel glücklicherweise nur durchschnittlich gefüllt, sodass es nicht zu einem Gedränge kommt (da habe ich wahrscheinlich Glück mit meiner Strecke).

Übrigens muss ich sagen, dass das Autofahren zu den Hauptverkehrszeiten (für mich) der noch größere Alptraum wäre....

alibert schrieb:Holla, die Waldfee.
Das sind schlanke 1710€ im Jahr.
Mein Smart kostet mich 25€ Versicherung im Monat, 70€ Steuern im Jahr, ca. 70€ TÜV im Jahr und ca. 300€ Wartung/Reparaturen im Jahr
Macht etwa 740€ Fixkosten. Letzte Tankfüllung (nach Wegfall des Tankrabatt) lag bei etwas unter 10€/100km. Das heißt, ich fahre 10000km pro Jahr für die gleiche Kohle wie für ein Bahnticket. Wenn ich jetzt noch die ca. 1,5h, die ich täglich durchs Auto spare, mit einbereche, macht Bahnfahren, ja absolut keinen Sinn!

Ob bahnfahren sinn macht oder nicht, kannst du mit den erhaltenen infos gar nicht beurteilen, weil du nicht weißt, wieviel strecke mit dem monatsticket zurückgelegt wird. In meinem falle würde ein monatsticket für den bus 190€ kosten (täglich ~100km, 5 tage die woche)... ich zahle allein für sprit monatlich ~200€ tendenz steigend :D , kosten für versicherung, wartung/werkstatt und co muss ich da nichteinmal mehr einberechnen, um zu sehen, dass sich das preislich lohnen würde.

Also würde es sich wirklich, wenn wir nicht zu zweit in dem wagen zur arbeit fahren würden und sich so die kosten für den wagen quasi halbieren, während sie sich für das monatsticket verdoppeln würden. So ist es für unseren haushalt grob überschlagen finanziell egal, ob wir nun den bus nehmen oder das auto. Bei uns sprechen eher andere faktoren gegen die nutzung der öffentlichen. Allen voran der umstand, dass der erste bus erst um 7uhr fährt, der letzte bus nach hause allerdings schon um 16uhr. Das beißt sich mit den arbeitszeiten.

alibert schrieb:Das sind schlanke 1710€ im Jahr.
Mein Smart kostet mich 25€ Versicherung im Monat, 70€ Steuern im Jahr, ca. 70€ TÜV im Jahr und ca. 300€ Wartung/Reparaturen im Jahr
Macht etwa 740€ Fixkosten.

Ich weiß nicht, ob diese Kosten realistisch sind.
Reifen, Reparaturen, Inspektion, Ölwechsel etc. - 300 Euro kommt mir wenig vor.
In meiner Stadt kostet die Parkplatzmiete in der Innenstadt schon über 100 Euro im Monat. Wenn man zu Hause auch noch Garagenmiete zahlen muss oder eine Karte fürs Anwohnerparken kommt das auch noch oben drauf.

Für viele Langstreckenpendler......

-Ich kenne bei uns in Kassel einige, die 2 mal am Tag die Strecke nach Frankfurt oder Hannover bewältigen müssen-

wäre das Ticket unbrauchbar.

Die brauchen die Geschwindigkeit eines ICE oder eines Intercity. Der Zeitverbrauch von Nahverkehrszügen wäre da unannehmbar.

Die haben mit der Bahncard 100 (quasi ein Netzticket), aber nur ein hochpreisiges Angebot.

Knapp über 4000€/ca.350 € Monat.

@nairobi

Bei mir steht die Garagentaxe bei 2 Kästen Bier im Monat (30 €). Habe seit 2 Jahren, eine meiner Garagen vermietet.

EDGARallanPOE schrieb:Bei mir steht die Garagentaxe bei 2 Kästen Bier im Monat (30 €). Habe seit 2 Jahren, eine meiner Garagen vermietet

Das ist extrem günstig und sicher nicht die Regel 😉

Bei uns wird über den Arbeitgeber das Job-Ticket angeboten. Erst in diesem Jahr kamen genug Leute zusammen, die das verbindlich bestellt haben.
Vorher war die Nachfrage zu gering.
66 Euro kostet das Ticket im Monat.

Fichtenmoped schrieb:Da lügst Du Dir in die eigene Tasche. Zumindest musstest Du auch einen Stundenlohn ansetzen, wenn Du die wahren Kosten berechnen willst. Es bleibt Dir überlassen, ob Du den Mindestlohn oder den Stundenlohn Deiner Haupterwerbstätigkeit berechnest.

Kein Problem, da rechne ich dann einfach mit gleichem Stundenlohn die 1,5h, die ich täglich durch das Auto spare, gegen. Dann wird das Auto gleich noch viel billiger;)

nairobi schrieb:Reifen, Reparaturen, Inspektion, Ölwechsel etc. - 300 Euro kommt mir wenig vor.

Der letzte Service (Öl, Filter, Kerzen) hat mich letzten Monat 90€ gekostet. Der letzte Satz Reifen lag irgendwo bei knapp unter 200€ und ist jetzt 2 Jahre alt und wird vermutlich noch einmal so lange halten.

nairobi schrieb:In meiner Stadt kostet die Parkplatzmiete in der Innenstadt schon über 100 Euro im Monat.

In meinem Ort parke ich kostenlos vor der Haustüre

Wer keine vernünftige ÖPNV Anbindung hat, dem nützt weder das 9€ noch ein 49€ was, einen kostenlos erhaltenen Smart, an dem man alle Reparaturen selbst durchführt, da kostenmäßig gegenzurechnen macht jetz aber auch nich wirklich viel Sinn.

mfg
kuno

@kuno7
Ich benötige das auch nicht, um mir mein Auto schön zu rechnen, ich war einfach nur erstaunt, wie teuer Öfis sind. Ich stehe dazu, selbst, wenn der Bus vor meiner Haustür und direkt vor der Arbeit halten würde und dazu kostenlos fährt, würde ich das Auto nehmen😉

alibert schrieb:Ich benötige das auch nicht, um mir mein Auto schön zu rechnen, ich war einfach nur erstaunt, wie teuer Öfis sind.

Naja, wie schon gesagt, bei mir deutlich günstiger als mit dem Auto. Du hattest ja selbst vorgerechnet, dass du (bei deinen sehr niedrigen Kosten fürs Auto) mit mehr Geld (ich benötige ja nur 10 Karten pro Jahr) etwa 10.000km schaffst, ich komme aber auf ca. 40.000km/a.
Damit dürfte der ÖPNV in meinem Fall etwa 2-3 mal günstiger sein als das Autofahren. Teuer is anders.

kuno