Wie steht ihr zum Abriss von Lützerath?

Die Räumung ist nach wie vor im Gange, Gebäude werden abgerissen.

Aber was ist eure Meinung dazu?

Ist es ok, mit unseren Klimazielen, dieses Örtchen platt zu machen, um Braunkohle abzubauen?
Gab es keine andere Lösung und ist das wirklich notwendig?

Lehnt sich unsere Regierung da zu weit aus dem Fenster?

Und wie passt das ganze zum Braunkohleausstieg 2030 in NRW?

Oder ist euch das Thema vielleicht völlig egal, da es sich lediglich um ein paar alte Häuschen handelt und die Leute halt einfach still und leise umgesiedelt werden sollen? Die Leute werden von RWE ja schließlich auch entschädigt.

https://www.google.com/amp/s/amp.zdf.de/nachrichten/politik/luetzerath-hintergrund-umsiedlung-abriss-rwe-braunkohle-protest-100.html

Erzählt mal!

Pony2.4 schrieb:und die Leute halt einfach still und leise umgesiedelt werden sollen

Die sind längst weg...

Ab 2006 begannen die Umsiedlungsmaßnahmen. Einwohner*innen wurden entschädigt und zogen weg. Einige blieben aber zunächst.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/luetzerath-hintergrund-umsiedlung-abriss-rwe-braunkohle-protest-100.html (Archiv-Version vom 15.01.2023)

Und die drei, die geblieben sind, sind ja nicht still.

Rein Objektiv und realistisch betrachtet ist der Ort schon weg. Selbst wenn die Baggerarbeiten nicht fortgeführt werden wäre es meiner Meinung nach viel zu gefährlich so nah an der Abbruchkante zu wohnen. Die angrenzenden Felder sind definitiv nicht mehr für die Landwirtschaft nutzbar.

Seit 2005 ist der Abriss beschlossene Sache wo waren denn die vielen Klima-Aktivisten die letzten 17 Jahre ?
Ich kann verstehen das man damit ein Zeichen für den Ausstieg setzen möchte aber auf der anderen Seite wenn man wirklich für das Klima protestiert errichte ich dann Baumhäuser und zerstöre Fauna und Flora durch Molotov Coktails ? Durch das besetzen von Gebäuden und Hallen werden meist auch mehr Schäden an der Struktur verursacht als für so ein Denkmalgeschütztes Gebäude gedacht wäre ?

Und Btw. wie läuft das denn bei den ganzen Protesten mit Müllentsorgung oder ganz natürlichen Bedürfnissen ? Da stehen jetzt sicherlich überall genderneutrale Dixie Klos rum ? Und wie ist das so mit Strom wo kommt der da her ? Natürlich nicht aus einem Notstromaggregat
mit fossilem Antrieb !

Ich kann verstehen das Leute sich für Ziele einsetzen aber dann sollte man das vielleicht auch mit aller Konsequenz tun und nicht nur sich selbst schön geredet, nach dem Motto der Zweck heiligt die Mittel.

Rein spekulativ wenn man aufgrund der Laufzeitverlängerung von AKW der Ort einem Endlager weichen müsste wäre die Empörung dann die selbe ?

Original anzeigen (0,2 MB)

Wenn man bedenkt, was für diese paar Häuschen da gerade für ein Aufstand gemacht wird... sollen lieber arbeiten gehen.

Fotoquelle: Wikipedia-Artikel Lützerath

Domino420 schrieb:Wenn man bedenkt, was für diese paar Häuschen da gerade für ein Aufstand gemacht wird

Nunja, diese paar Häuschen sind meines Wissens nach aus dem 13. Jahrhundert und Denkmal geschützt. Warum sollte man wegen dem Abriss eines denkmalgeschützten Gebäudes aus dem 13. Jahrhundert keinen Aufstand machen, wenn es andere Leute gibt, die einen riesen Aufstand machen, weil die Plexiglasscheibe eines Gemäldes mit Kartoffelbrei beschmiert wurde?

Domino420 schrieb:sollen lieber arbeiten gehen.

Aktivismus ist Arbeit.
Oder denkst Du einen Tunnel zu graben, Baumhäuser zu bauen und für Klimagerechtigkeit zu kämpfen ist keine Arbeit?

#FreeLützerath

peekaboo schrieb:Nunja, diese paar Häuschen sind meines Wissens nach aus dem 13. Jahrhundert und Denkmal geschützt.

Geht ja vielleicht hier mal ohne Übertreibungen...

Baudenkmäler gibt es drei in Lützerath: ein Gebäude, ein Wegekreuz und ein ehemaliger, bereits versetzter Grabstein. Die beiden letzten sollten vor Abriss versetzt werden. Und davon ist auch nichts aus dem 13. Jahrhundert:

Wikipedia: Liste der Baudenkmäler in Lützerath

https://twitter.com/OliverMaksan/status/1614237488784048129?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Etweet

Aktivisten versuchen Journalisten aus den Niederlanden zu verprügeln
*.*

Der Vorwurf die Aktivisten würden mit Molotowcocktails hantieren, macht sie so sympathisch als wären es griechische Anarchisten *.*

Den meisten Leuten ist überhaupt nicht klar, dass die Betroffenen ordentlich entschädigt werden.

https://rp-online.de/nrw/panorama/luetzerath-raeumung-wie-wurden-die-bewohner-entschaedigt_aid-82779027

Jüngere sind aus der Region eh längst weg. Ein Problem ist natürlich immer, dass ältere Menschen ein Heimatgefühl haben, das schlecht mit Geld kompensiert werden kann.

Das interessiert die Schreihälse, die sich dort mit der Polizei streiten, aber gar nicht.

Hier hört man einige verschiedene Perspektiven von Anwohnern. Finde ich sehr spannend, eigentlich sieht es jeder anders.

https://www.ardmediathek.de/video/dokumentationen-und-reportagen/luetzeraths-nachbardoerfer-und-der-tagebau/sr/Y3JpZDovL3NyLW9ubGluZS5kZS9EVVJfMTIzMjE4 (Archiv-Version vom 25.01.2023)

@Papaya64
Es ist doch so einfach, lieber Unsinn zu verbreiten als sich mal zu informieren. Deshalb kann ich diese Chaoten nicht ernst nehmen. Die blöde Thunberg sowie nicht.

[x] weg damit
Man kann nicht auf Kohle setzen und dann keine Kohle abbauen.
Auch wenn man jetzt aus Kolumbien Steinkohle kaufen kann, entfällt bei der Kohle hier die Umweltverschmutzung durch den Schiffstransport.
Lächerlich ist bei dem Thema das Votum der #Grünen für den Abriss um dann auf der Demo rumzuhampeln und sich anbiedern...ist ja klar man hat die Leute verraten und verkauft...zeitgleich erzählt der Habeck irgendwas von 20J die Angst haben Kinder in die Welt zu setzen.

Wenn man bedenkt, dass kaum mehr als eine Hand voll Menschen in dem Kaff (Ortschaft kann man das eigentlich nicht einmal nennen) gewohnt haben und diesen die Häuser für teures Geld abgekauft wurden, kann abgerissen werden. Nu weil ein paar Ideologen meinen dicke Backen machen zu müssen, muss man die Sache nicht derart aufbauschen.

Ob Lützerath nu bleibt oder nicht, ist mir ehrlich gesagt nicht wichtig. Das die Demonstranten den Fokus auf den Braunkohleabbau und die Hinterzimmerdeals mit RWE lenkt ist aber höchst willkommen.

Domino420 schrieb:Wenn man bedenkt, was für diese paar Häuschen da gerade für ein Aufstand gemacht wird... sollen lieber arbeiten gehen.

Ob man für oder gegen sowas ist, ist ja eine Sache aber die Argumentation, sie sollen arbeiten gehen, impliziert dass die protestierenden nicht arbeiten. Hast du denn für diese Behauptung hinreichende Belege? Und was hat das eigentlich, dass eine per se mit dem anderen zu tun? Darf zb ein Arbeitsloser, ein Student, ein Schüler nicht protestieren? Sind das Menschen zweiter Klasse?

Kann weg, war da vor gar nicht langer Zeit mal mitm Rad. Die Fahrt dahin war genau so trostlos wie der Fleck dort.
Protest ja, sehr gerne und sogar richtig. Nur nicht dort, ähnlich wie die Klebe Proteste sollte man diese nach Berlin verlegen.
Bundes oder Düsseldorfer Landtag.

Da vor Ort ist es dann eher medienwirksamme Selbstdarstellung von Leuten die im Vorfeld ihrer Arbeit nicht nachgekommen sind.

Ich glaube, da wird viel Wut projeziert, das ist einer der Orte, der woanders in strukturarmen Gegenden ohnehin leerstehen würde.

Was mich gerade generell sehr stört: Ich versuche, in Maßen umweltgerecht zu leben - ich fahre viel Fahrrad (sogar ohne Motor), quäle mich mit dem öffentlichen Nahverkehr, obwohl ich ein Auto habe, kaufe viele Lebensmittel auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen, wir leben mit 4,5 Personen auf 125qm - und ich heize mein Haus mit Gas, wie viele andere auch.

Ich wäre bereit, für eine Alternative mehr zu bezahlen - aber ich sehe ehrlich keine Alternative. Da finde ich die Regierung auch in der Bringpflicht - eine gangbare, bezahlbare Alternative zu überlegen, dass man aus Gas und Kohle aussteigen kann. Was soll man denn machen? Ich hänge mir gerne Solarzellen aufs Dach, grabe meine Buchshecke aus und pflanze was ökologisch Sinnvolleres. Solange mir als Bürger aber keine Alternative bleibt - dann muss ich halt Kohle verbrennen. Frieren möchte ich nicht.

Mein Frust ist nicht, dass dieses Dorf nun stirbt (hier sterben viele Dörfer - langsam), sondern, dass es kein Konzept zu geben scheint, wie man von der Braunkohle vernünftig wegkommt.

Das grenzwertige ist, dass der Fokus auf ein paar Krawalltouristen gerichtet ist, die nur hinkamen, um Gewalt auszuüben. Die überwiegende Mehrheit, die friedlich protestiert hat, wird nur nebenbei erwähnt ...

Und davon abgesehen ... wer meint, dass ein profitgeiler Konzern wie RWE nun die Preise senkt, träumt weiter 😉