TatzFatal schrieb:Fällt dann jetzt wohl unter ne Art von "höherer Gewalt". Wenn Ressourcen zum Heizen fehlen, kann diesen Winter niemand in die Haftung genommen werden.
Ich persönlich würde da jetzt schon einen Unterschied machen wollen, ob kein Gas zum Heizen da ist oder ob es einfach nur so teuer ist, dass der Mieter die Heizung extrem runter regelt oder ganz ausstellt. Wobei das jetzt nur meine Meinung ist. Rechtlich mag das in der Realität in diesem Jahr anders aussehen.
Denn wenn nix da ist, mit dem ich meine Gastherme befeuern kann, dann ist das tatsächlich höhere Gewalt. Hängt zwar im konkreten Fall auch immer von den sonstigen Gegebenheiten ab, aber in vielen Fällen dürften solche Wohnungen, wenn dieser Zustand andauert, dann auch unbewohnbar sein. Mit allen Problemen, die das mit sich bringt.
Ich für meinen Teil würde in einem solchen (hoffentlich nicht eintretendem) Szenario meine Wohnung verlassen, um bei meiner Familie mit Ölheizung unterzukommen. Wenn es dann schimmelt, dann schimmelt es. Hinzu kommt dann auch die Frage, ob bzw. wie viel Miete ich überhaupt für eine Wohnung zahlen muss, die kalt und unbewohnbar ist.
Ich muss zugeben, dass ich in dem Punkt mit konkret meinem Vermieter auch wenig Mitgefühl hätte. Ich werde da umgekehrt von ihm nämlich auch ziemlich allein gelassen.
Ein Beispiel: Die Gasthermen im Haus müssen jährlich gewartet werden. Mein Vermieter will sich damit nicht befassen. Also wurden alle Mieter dazu genötigt, jeweils selbst einen Vertrag mit dem örtlichen Grundversorger abzuschließen, der zusätzlich auch solche Wartungen anbietet. Letztes Jahr wurde Anfang August ein Termin mit mir vereinbart. Dieses Jahr sind wir jetzt in der Mitte des Septembers, die Heizperiode beginnt theoretisch in zwei Wochen und bislang... nichts. Der Versuch einer telefonischen Klärung hat leider auch wenig konkretes ergeben. Wahrscheinlich wollen jetzt alle diesen Service.
Also habe ich mich bei meinem Vermieter gemeldet und darum gebeten, im Zweifelsfall mal seiner Pflicht nachzukommen, zumal ich ja wohl nicht die einzige im Haus bin, die insbesondere in diesem Winter gerne sichergestellt hätte, dass die Therme so effizient wie möglich kommt. Es kam... nichts. Peinlich berührtes Gelächel und die Antwort, dass sich bestimmt noch rechtzeitig ein Termin ergeben wird.
Ist auch bei vielen anderen Dingen so, die eigentlich Vermietersache wären, die ich aber extra zahle, damit die Vermieterseite weniger Arbeit für ihr Geld hat. Man kann halt nicht immer nur das Geld abgreifen und ansonsten die Hände in den Schoß legen. Wenn die jetzt in diesem Winter Einbußen haben, dann ist das so.
Wenn die Bude aber kalt bleibt, weil ich mir das Gas nicht leisten kann oder will, dann bin ich eben doch irgendwie Schuld. So eine finanzielle Problematik sollte man aber am besten auch direkt mit dem Vermieter oder dem Versorger (je nachdem, ob man daheim eine Zentral- oder Gasetagenheizung hat) besprechen, statt einfach zu handeln und sich später drauf zu berufen, dass man keine andere Wahl hatte.