Der ultimative Ostalgie-Thread

Peter0167 schrieb:Gab es die Teile im Westen ähmm in Westbrandenburg eigentlich auch?

Ja natürlich!
Hab selber so´n Ding in der Schule "geknüpft", das muss in den früher 70ern gewesen sein. Mitteldeutschland...
(Ich glaub, die "Unterlage" hieß hier auch Stramin. Und dann gab es noch so ein "spezial Werkzeug" um die Fädchen durchzuziehen und gleich verknoten zu können.)


Als ich Anfang der 90er meine Ausbildung (in Koblenz) machte, hatten wir einen Lehrer aus Berlin.
Wenn man den fragte, aus welchem Teil, meinte der auch "Süden" - war´n Ossi.

Auf den beiden Bildern ist übrigens die gleiche Tapete zu sehen, der Farbstich auf dem oberen kommt daher, dass ich damals vergessen habe, den Orangefilter vom Objektiv zu nehmen, als ich den Dia-Film eingelegt habe ... ist mir öfter schon passiert.

Ich habe früher viel s/w Bilder gemacht, und mit einem Orangefilter konnte man den Kontrast zwischen dem blauen Himmel und den Wolken erhöhen, außerdem war das gleich noch ein Schutz vor Spritzwasser, denn ich war damals viel mit dem Boot unterwegs, und da ging schon mal ne Welle über Deck, und alles war nass. :)

DalaiLotta schrieb:das muss in den früher 70ern gewesen sein

Kommt ungefähr hin, denn so weit ich zurück denken kann, gab es die schon immer bei uns. Wenn sie neu waren, sahen sie auch deutlich besser aus, aber mit der Zeit staubten sie ein, und nach jeder Wäsche sahen sie ein wenig "zerzauster" aus, wie man an den Bildern (aus den 80ern) gut sehen kann.

Erst einmal möchte ich Peter0167 für die Eröffnung dieser Diskussion wirklich danken, einfach total interessant und lustig zu verfolgen.
Diese Wandteppiche gab es auch bei uns in Schleswig-Holstein. Mitte der 70er habe ich so ein Exemplar in der Schule geknüpft.
Es hat nur nie den Weg an unsere heimischen Wände gefunden. Warum nur 🤔...?
Ich kann mich aber gut daran erinnern, dass in anderen Häusern jede Menge Wandteppiche hingen und munter mit den Tapetenmustern kontrastierten...

@Peter0167

Hey aber Eure Tapete ist hübscher als Unsere damals in den 70er - ( dicke fette braune Blumen) 🤮

Ist das ein kleiner Deko Teppich (das an der Wand)?

Penelope05 schrieb:Diese Wandteppiche gab es auch bei uns in Schleswig-Holstein

Okay, dann kann man also festhalten, Wandteppiche waren ein gesamtdeutsches Problem. :D

MiaJinn schrieb:Ist das ein kleiner Deko Teppich (das an der Wand)?

Ja, und genau um die ging es ja, nicht um die Tapeten. :)

@Peter0167

Trotzdem schöne Tapete 😜

Der Deko Teppich geht doch (allerdings an der Wand nicht so^^ )

@Peter0167

Wandteppiche kenne ich aus Kindertagen. Sie wurden, weil von Oma selbst bestickt, aber immer nur aufgehängt, wenn Oma zu Besuch kam.

Sonst kenne ich dergleichen nur von migrationshintergründigen Familien, wo einem dann schon mal die Hagia Sophia oder Kemal Atatürk bzw. Jesus Christus oder Mutter Maria leuchtfarbig von der Wand ins schmerzende Auge sprangen.

Und da fällt mir auch schon die nächste Sache ein, und die gab es wohl exklusiv nur in der DDR :D

Geschwindigkeitskontrollen kennt sicher jeder. Aber unsere VoPos haben sich da was ganz Besonderes einfallen lassen, was an Hinterhältigkeit wohl kaum noch zu überbieten war. In der Regel finden solche Kontrollen ja in verkehrsberuhigten Zonen statt, oder auf Strecken, wo die Geschwindigkeit aus anderen Gründen begrenzt ist.

Unseren Ordnungshütern reichte das aber nicht aus, die platzierten sich lieber an "Schnellstraßen", wo 80km/h erlaubt waren, und stellten dort eigene, eigens für die Kontrollen mitgebrachte Schilder (meist 40km/h oder 60km/h) an unübersichtlichen Stellen auf. Wer diese Strecken öfter fuhr, kannte natürlich die Begrenzungen aus dem FF, und fuhr auch dementsprechend ... bis dann so ein "Grashüpfer" mit seiner Kelle vor einem auf die Straße sprang :D

Selbst heute gibt es nach einer neuen Beschilderung eine gewisse Eingewöhnungsphase, bevor Kontrollen durchgeführt werden, nicht aber in der DDR. Hatte man genug eingenommen kontrolliert, wurden die Schilder wieder eingepackt, und woanders aufgebaut...

Uns hat es auf diese Weise zwei mal getroffen. Beim ersten mal hatte Vaddern noch eine Eingabe geschrieben, wo er die verkehrserzieherischen Effekte solcher Aktionen in Frage stellte, aber auch das half am Ende nichts, die schwer verdienten Kröten waren weg. :(

@Peter0167

Spannend, das wäre nach westdeutscher Rechtslage nicht erlaubt gewesen. (§ 45 (9) StVO)

Wobei ich mich frage, ob es nach DDR-Recht wirklich erlaubt war oder sich nur niemand darum gekümmert hat. Das kam öfter vor.

Peter0167 schrieb:bis dann so ein "Grashüpfer" mit seiner Kelle vor einem auf die Straße sprang :D

Die hatten keine "Kelle" sondern den berühmten schwarz-weissen "Anhaltestab" :D

Peter0167 schrieb:und dazu gehört eindeutig auch der sogenannte Wandteppich

Hihi...die Tapete hatten wir auch.
Oder habe ich bei dir gewohnt? ;)

Da gab es aber auch noch diese rote Tapete mit runden Silberornamenten.
Die sollte wohl Aristokratisch aussehen...

Peter0167 schrieb:Aber unsere VoPos haben sich da was ganz Besonderes einfallen lassen

Alles zum Wohle des Volkes!

Venceremos!!

Peter0167 schrieb:Unseren Ordnungshütern reichte das aber nicht aus, die platzierten sich lieber an "Schnellstraßen", wo 80km/h erlaubt waren, und stellten dort eigene, eigens für die Kontrollen mitgebrachte Schilder (meist 40km/h oder 60km/h) an unübersichtlichen Stellen auf.

Ich kenne das von der A 24, der Transitstrecke Hamburg-Westberlin noch zu gut. Aber ich habe immer rechtzeitig und heftig gebremst, frei nach dem Motto: Wer hinten auffährt hat Schuld. Auf den Transitstrecken war das offenbar eine beliebte Devisen-Einnahmequelle. Alu-Chips haben die Gen. VoPo nämlich von Westlern nicht akzeptiert, nur "harte Westmark".
Sonst fand ich das Fahren in der DDR eigentlich dank Tempolimit recht entspannt - ausser, das Brudervolk aus der UdSSR kam auf Landstrasse auf die schräge Idee, mit einer Panzerkolonne in raschem Tempo aus dem Unterholz die Strasse zu überqueren. Das war, vor allem bei schlechter Sicht auf der alten B5 zwischen Lauenburg/Horst und Westberlin, schon mal ein Adrenalinstoss.

Doors schrieb:ausser, das Brudervolk aus der UdSSR kam auf Landstrasse auf die schräge Idee, mit einer Panzerkolonne in raschem Tempo aus dem Unterholz die Strasse zu überqueren. Das war, vor allem bei schlechter Sicht auf der alten B5 zwischen Lauenburg/Horst und Westberlin, schon mal ein Adrenalinstoss.

Frei nach dem Motto, wer auffährt, hat Schuld?

Bei diesem Film bin ich mir immer noch nicht sicher, ob das alles nicht gestellt wurde, quasi als Lehrfilm für Polizei-Anwärter :D

Strassen-Kontrolle in der DDR

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Ich hatte wenig Berührungspunkte mit dem Osten, mein erstes Mal war 1984, Klassenfahrt nach Berlin.
Auf der Transitstrecke haben wir keinen Halt gemacht, nur kurze Berührung mit der Grenzkontrolle in Marienborn und bei der Einfahrt nach Berlin-West.
Wir logierten in einer alternativen Jugendherberge mit Kneipe in Kreuzberg, Kategorie bepisstes Matratzenlager, nach vier Tagen sahen alle aus wie die Zombies.
Am Mittwoch ging es nach Ostberlin, unsere Klassenlehrerin war Amerikanerin, und musste zum Checkpoint Charlie, wir sind mit der S-Bahn über die Friedrichstraße eingereist. Bei der Grenzkontrolle wurde ich in ein Verhörzimmer geführt, weil ich mir wohl eine blöde Bemerkung nicht verkneifen konnte, und von einer sehr jungen Grenzbeamtin verhört, ich nenne sie mal Gabi, weil die auch so eine schöne Dauerkrause hatte :D

Gabi: Nehmen Sie Drögen?
Ralf: Keinen Illegalen, nur zu viel Alc die letzten Tage, wir wohnen halt in Kreuzberg.
Gabi; Machen Sie mal ihre Taschen leer!

Meine Hose war neu und stone-washed, in der linken Tasche befand sich ein kleiner Bimsstein:
Gabi: Was ist denn das, etwa Hasch?
Ralf: Nein das ist ein Bimsstein, die Jeans ist stone-washed, so etwas kenn ihr wohl noch nicht.
Gabi: Ich muss meinen Vorgesetzten rufen, einen Moment.
Vorgesetzter: Geben Sie mir mal den Stein, Ja das ist Bimsstein, lassen sie den Jungen Mann gehen.

Wieder an der frischen Luft, wurde ich gleich von mehreren Leuten angesprochen, ob ich Valuta in Ostmark umtauschen wollte, brauchte ich aber nicht, da ich mich nicht für Ostprodukte interessierte und der Zwangsumtausch für Bier und Broiler reichte.

Im Pergamonmuseum hab ich es nicht lange ausgehalten, weil ich zu verkatert war, bin dann schnell wieder in die Jugendherberge gefahren, um mich auszuschlafen.