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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

150 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: DDR, BRD ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 11:03
Ein wesentlicher Unterschied ist wohl der, dass du in der BRD "alles" mit deinem verdienten Geld machen/haben konntest und in der DDR war Vitamin B, Beziehungen das A und O.
Als ich meine Wohnung renovierte brauchte ich dringend Raufasertapete. Im Handel gabs, wenn überhaupt, 2 Rollen maximal. Die restlichen 5 Rollen besorgte mir ein Kollege, der des nachts einen Waggon Ware für das Centrum-Warenhaus entladen hatte.

Oder als ich meinen LKW-Führerschein machte, wir haben nur Schwarzfahrten gemacht. Da mal eine Ladung Sand zum Garten, dort mal Steine zu einem Ratsherren, selbst ein kleiner Umzug war während meiner Fahrstunde drin :)

Ohne Beziehungen hattest du häufig nur das Nachsehen.

Ich fragte mal meinen Onkel, er war aus dem Westen und zur Jugendweihe meiner Schwester da, was er braucht, oder wie er das macht, wenn er ins Ausland fährt. Er sagte, er nimmt den Pass, die Euroschecks und dann gehts los. Das war für mich unbegreiflich.
Wenn man als DDR-Bürger z.B. nach Ungarn wollte, musste man ein Visum beantragen und es gab nur einen bestimmten Geldbetrag für 14 Tage Urlaub am Plattensee. Das Geld reichte hinten und vorne nicht und so war meist der Urlaub nach paar Tagen gelaufen. Ganz zu schweigen von den Konserven, die man mitgeschleppt hat um Geld für Essen zu sparen ... oh Mann, was für eine Zeit ... :D

Wenn ich noch an die Wartezeiten denke:
Telefon: 8 Jahre
Moped Simson S50: 3 Jahre
Lada 1600 - hab den mit 18 bestellt, bekommen hätte ich den mit 36 :D
Die Fernsehzeitung FF-Dabei - dieses Abo konnte man nur erben. Neubestellungen waren unmöglich. Wenn man Glück hatte, erwischte man mal eine am Kiosk.

So traurig wie das eigentlich ist, heute kann ich nur noch schmunzeln ...


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 11:38
Zitat von Taurus66Taurus66 schrieb:Ein wesentlicher Unterschied ist wohl der, dass du in der BRD "alles" mit deinem verdienten Geld machen/haben konntest und in der DDR war Vitamin B, Beziehungen das A und O.
Wenn es nur das gewesen wäre, könnte man sicher von "spannend" und "weniger spannend" sprechen. Ob man nun Raufasertapete bekommt oder nicht oder einen Lada - ist ggf. blöd, aber irgendwie nicht existenziell entscheidend.

Faktisch war es aber so, dass die "guten Sachen" nicht primär von persönlichen Beziehungen abhingen, sondern sehr maßgeblich von der Frage, wie tief man in dem politischen System verankert war. Dann hatte man schon ein eher stabil wohlhabendes Leben mit vielen Annehmlichkeiten, die man sonst höchstens in kleinen Teilen mit Tauschgeschäften erhalten konnte.

Das macht es in meinen Augen nicht spannend, sondern enorm ungerecht. Man musste sich zum Diener eines diktatorischen Systems machen, um in den relevanten Dingen eine stabile Situation zu haben (Ausbildung etc.).

Was auch nicht unbedingt "spannend" ist, sondern ein grundlegend existenzielles Problem ist die Frage, ob man z.B. aufgrund einer Äußerung oder reiner Handlung, die man unter rechtsstaatlichen Gesichtspunkten als adäquat ansehen würde, ohne echten Rechtsschutz inhaftiert, gefoltert und ermordet wird.

Ich finde, solche Systeme werden zu leicht verklärt und ein paar Alltagsprobleme rückblickend als die maßgeblichen Probleme angesehen. Damit beziehe ich mich nicht speziell auf Deinen Beitrag, das war nur ein Aufhänger. Aber bei diesen Themen muss das in meinen Augen zurecht gerückt werden.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 11:42
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Was auch nicht unbedingt "spannend" ist, sondern ein grundlegend existenzielles Problem ist die Frage, ob man z.B. aufgrund einer Äußerung oder reiner Handlung, die man unter rechtsstaatlichen Gesichtspunkten als adäquat ansehen würde, ohne echten Rechtsschutz inhaftiert, gefoltert und ermordet wird.
Ein Zustand, der leider in vielen Ländern derzeit immer noch besteht, und anscheinend auch von vielen Leuten bei uns als nicht bedenklich wahrgenommen wird. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Putins Russland relativ viele Anhänger hat, obwohl dort nach wie vor solche Risiken bestehen.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 11:59
Zitat von martenotmartenot schrieb:und anscheinend auch von vielen Leuten bei uns als nicht bedenklich wahrgenommen wird
Solange das eigene Leben und die eigenen Wertvorstellungen nicht unmittelbar betroffen sind, finden viele Menschen einen starken Führer prima. Diese ganze lästige Bürokratie nervt die Leute - sie verstehen nur nicht, dass schnelle und einfache Lösungen quasi immer damit verbunden sind, dass manche Unglückliche dann sehr blöd über die Klinge springen.

Den meisten Menschen ging es in der DDR auf einer existenziellen Ebene nicht schlecht. Genug Nahrung (zum satt werden), günstiges Wohnen vernünftige Gesundheitsversorgung.
Die paar Spinner, die nicht die Klappe halten konnten oder die DDR verlassen wollten, verschwanden zwar oder wurden zumindest massiv behindert. Aber wenn man die Füße still hielt, kam man über die Runden.

Da ist eben die Frage, was man als Mensch möchte. Was ist das Leben von ein paar Abweichlern wert.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 14:19
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Da ist eben die Frage, was man als Mensch möchte. Was ist das Leben von ein paar Abweichlern wert.
Letztlich weiß man halt nie, ob man dem System nicht doch selbst irgendwann im Weg steht oder unter die Räder gerät. Selbst wenn man sich noch so linientreu fühlt. Systeme können außerdem ihre Bedingungen und Anforderungen ändern, und dann muss man schauen, ob man noch so gut dazu passt, wie man zuvor dachte.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 14:29
Zitat von martenotmartenot schrieb:Letztlich weiß man halt nie, ob man dem System nicht doch selbst irgendwann im Weg steht oder unter die Räder gerät. Selbst wenn man sich noch so linientreu fühlt. Systeme können außerdem ihre Bedingungen und Anforderungen ändern, und dann muss man schauen, ob man noch so gut dazu passt, wie man zuvor dachte.
Absolut. Jeder, der z.B. heute AfD wählt wird sich fragen müssen, ob nicht fehlende Migration jetzt irgendwie cool klingt, aber er sich im Alter selbst pflegen kann. Oder ob eine Abkehr von Europa und von Klimaschutz nicht einfach nur bedeutet, morgen noch viel weniger Geld in der Tasche zu haben. Das blöde an Autokratien ist, dass es meist dann blöd wird, wenn es zu spät ist.

Als "vernünftiger Bürger" sollte man versuchen, sich auch die mittel- und langfristigen Auswirkungen seiner Entscheidungen anzusehen. Autokratien funktionieren nur deswegen so gut, weil sie das aktuelle Bauchgefühl ansprechen und vielen Bürgern eine Anschein von einem sorgenärmeren Leben vorgaukeln. Das haben die Faschisten damals gemacht, die Kommunisten und heute geht es in vielen Teilen der Welt gerade so weiter. Der "Aufdruck" ist da echt egal.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 14:34
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Autokratien funktionieren nur deswegen so gut, weil sie das aktuelle Bauchgefühl ansprechen und vielen Bürgern eine Anschein von einem sorgenärmeren Leben vorgaukeln.
Genau. Das Problem bei unseren derzeitigen Demokratien ist, dass sie den Bürgern auch etwas abverlangen, nämlich z.B. auch gewisse Unsicherheiten ertragen zu können, weil es oft keine absoluten Wahrheiten und eindeutigen Prinzipien gibt, sondern weil diskutiert, ausgelotet, abgewogen, Kompromisse gefunden werden muss/müssen. Auf die Dauer funktioniert das meines Erachtens gut, ist aber anstrengend und es dauert manchmal länger, bis man ans Ziel kommt.

Da klingt so ein Set vermeintlich einfacher und geradliniger Regeln auf den ersten Blick angenehmer, wie sie eben von Autokratien gern angeboten werden.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 14:41
@martenot
Das krasse ist: Je freier und transparenter eine Demokratie wird, desto unfreier und intransparenter wird sie wahrgenommen. Die schiere Masse an verfügbaren Informationen überfordert jeden, der sich nicht intensiv, rational und ergebnisoffen damit auseinander setzt. Da kann sich jeder das raus klauben, was gerade passt und den Leuten vorgaukeln, das wäre die ganze Wahrheit. Wobei die klugen politischen Strategen (und auch die dummen, die einfach ein Talent dafür haben) noch nicht mal auf das Herauspicken einzelner wahrer Aspekte angewiesen sind. Dreiste, sogar offensichtliche Lügen sind genau so gut.

Auch in der DDR - um den Bogen zurück zu schlagen - war vielen Leuten auf einer rationalen Ebene klar, wenn Produktions- oder Wahlergebnisse erfunden wurden. Aber so richtig schlimm war das nicht.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 18:19
Zitat von azazeelazazeel schrieb:. Ob man nun Raufasertapete bekommt oder nicht oder einen Lada - ist ggf. blöd, aber irgendwie nicht existenziell entscheidend.
Das ist als Beispiel, eins von vielen zu verstehen.
Ich berichte hier aus der Zeit in der ich 17 - 23 war (ergo lagen da noch ca. 60 Lebensjahre vor mir). Und da willst du raus, die Welt erobern. Dann kann man die erste eigene Wohnung beziehen (da war ich 19) und dann scheitert es schon an einer Rolle Tapete ...
Und es gab tagtäglich irgendwelche Nadelstiche dazu. Kleinigkeiten, die sich immer größer anstauten.
Ich persönlich bin froh, dass ich heute in der Lage bin, diese Sachen als Anekdote zu verpacken und eben heute drüber zu schmunzeln. Wie viele meiner Bekannten auch. Damals war es einfach nur Fluch.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich finde, solche Systeme werden zu leicht verklärt und ein paar Alltagsprobleme rückblickend als die maßgeblichen Probleme angesehen. Damit beziehe ich mich nicht speziell auf Deinen Beitrag, das war nur ein Aufhänger
Ein paar Alltagsprobleme?
Vor allem, wenn Wasser gepredigt, aber Wein gesoffen wird (Wandlitz).
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Genug Nahrung (zum satt werden), günstiges Wohnen vernünftige Gesundheitsversorgung.
Genug Nahrung: Das stimmt nicht, was du da schreibst. Meine Mutter war alleinerziehend mit vier Kindern. Das Geld reichte hinten und vorne nicht, sie ging abends kellnern. Wenn sie einkaufen war, dann gab es eben nur noch ein halbes Brot und 1 Fl. Milch. Entweder der Konsum war leer gefegt oder, wenn es mal was "gutes" gab, dann aber bittte nur zwei mal nehmen ...
Wir haben uns in der Schulspeisung bedient und satt gegessen, bevor es nach Hause ging.

Günstiges Wohnen: Klar günstig. So eine FDJ-Ausbauwohnung, die man selbst erst mal teilsanieren (nicht renovieren) musste, um die überhaupt bewohnbar zu machen ... Wo dafür das Material her kommt, dein Problem - Baumärkte o.ä. gab es nicht - und da sind wir wieder bei Vitamin B.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Die paar Spinner, die nicht die Klappe halten konnten oder die DDR verlassen wollten, verschwanden zwar oder wurden zumindest massiv behindert. Aber wenn man die Füße still hielt, kam man über die Runden.
Also diese Aussage ist ja wohl ein Schlag ins Gesicht.
Dann waren das alles Spinner, die auf die Straße gegangen sind oder ausreisen wollten? Okay.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Auch in der DDR - um den Bogen zurück zu schlagen - war vielen Leuten auf einer rationalen Ebene klar, wenn Produktions- oder Wahlergebnisse erfunden wurden. Aber so richtig schlimm war das nicht.
Nein, war nicht schlimm, war alles super!
Ich nehme an, du bist in der BRD aufgewachsen. Deine Äußerungen sind Pauschalisierungen und stark Klischeebehaftet.
Du redest hier, was du hier und da gehört hast.
Ich habe die DDR erlebt und erzähle nur das, was ich persönlich auch wirklich erfahren habe.

Mehr hab ich dazu nicht zu sagen.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 18:22
Zitat von Taurus66Taurus66 schrieb:Dann waren das alles Spinner
Ich hatte den Ausdruck "Spinner" ironisch verstanden, also nicht im wörtlichen Sinne. Besser gesagt, "Spinner" aus Sicht der DDR bzw. der Stasi, die solche Ausreisewilligen und Andersdenkenden eben drangsalieren wollte.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 18:36
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber so richtig schlimm war das nicht.
nö - das war nur ein anlass unter vielen, die Ostzone abzuhaken.

schade um die zeit - 40 jahre, oder so...


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

19.02.2025 um 18:42
Ich denke, viele ältere DDRler haben noch die alten Ausländerregelungen im Kopf, viele sind heute AFD wähler und wünschen sich diese Zustände wieder.
Ausländer kamen auch in der DDR vor aber sie mussten arbeiten, lernen etc, sonst gings ganz schnell wieder nach hause. Auch wer viel lernte oder arbeitete musste irgendwann wieder gehen, sogar unsere Familie betraff es damals, sagten mir meine Eltern. Meine Großeltern arbeiteten damals in der gleichen Fabrik, dort war auch ein sehr nette Afrikaner der schnell ein Familienfreund wurde, da er so nett war und auch gut überall einfügte. Er war sogar bei meinen Eltern und Großeltern zuhause zu Besuch und man trank viel, aß gut und quatschte über die Welt. Warum auch immer wurde sein Arbeitervisum nicht verlängert, eines Tages schenkte er meinen Eltern eine Afrikanische Schnitzstatue, die übrigens heute noch in unserer Wohnung steht und geachtet wird und das war das letzte Mal , dass sie ihn sahen.
Er musste zurrück in sein Afrikanisches Land, ich weiß leider nicht mehr in welches, wir wissen zwar den Namen aber haben sonst keine Kontaktdaten bekommen. Er und unsere Familie war das ein harter Schlag, da er ein enger Freund geworden war aber was will man machen, man hatte damals keine Mittel.

Auch wenn damals Ausländer z.b. Schlägerein anfingen ging es ganz schnell und sie waren wie vom Erdboden verschluckt, sprich abgeschoben, das passierte auch in unserem, verhältnissmäßig kleinen Stadt, 2 oder 3 mal , damals gabs in unserer Stadt verschiedene "Diskos", sogar die benachbarten Dörfern war, im Gegensatz zu heute, immer was los, das erzählten mir meine Eltern, damals war viel mehr los als heute , viel mehr Diskos , Parties auf die man gehen konnte, Kinos, jedenfalls in unserer kleinen Stadt.
Manchmal war ein ausländischer Fabrikmitarbeiter so betrunken, dass sie Streit anfingen, diePolizei kam ganz schnell und man sah sie nie wieder im Kollektiv, damals waren die Regeln hart aber gerecht.


wer solche Zustände erlebt hat, sieht die Gegenwart denke ich auch mit anderen Augen und man wünscht sich, dass Straftäter schneller gehen müssen, was aber oft nicht passiert


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

20.02.2025 um 08:37
Zitat von Taurus66Taurus66 schrieb:Also diese Aussage ist ja wohl ein Schlag ins Gesicht.
Dann waren das alles Spinner, die auf die Straße gegangen sind oder ausreisen wollten?
Das ist doch ganz klar als Widergabe der Aussage dieser Leute zu erkennen. Nicht als meine Sichtweise.
Zitat von Taurus66Taurus66 schrieb:Ein paar Alltagsprobleme?
Du musst es in den Kontext setzen.
Die DDR war ein unfreies und diktatorisches System. Aber sie hat ihren Bestand dadurch verlängert, dass sie die Grundversorgung der Bevölkerung unter Verwendung sehr defizitärer Maßnahmen (deswegen ging sie u.a. pleite) durchgeführt hat.
Zitat von Taurus66Taurus66 schrieb:Genug Nahrung: Das stimmt nicht, was du da schreibst. Meine Mutter war alleinerziehend mit vier Kindern. Das Geld reichte hinten und vorne nicht, sie ging abends kellnern. Wenn sie einkaufen war, dann gab es eben nur noch ein halbes Brot und 1 Fl. Milch. Entweder der Konsum war leer gefegt oder, wenn es mal was "gutes" gab, dann aber bittte nur zwei mal nehmen ...
Also satt werden war eigentlich nicht das Problem, dass alles hochkalorische ausverkauft war, gab es eigentlich selten. Die "guten Sachen" gab es halt nicht oder selten.
Auch das war Teil der Strategie des Systems. Eine hungrige Bevölkerung rebelliert viel eher.
Zitat von Taurus66Taurus66 schrieb:Günstiges Wohnen: Klar günstig. So eine FDJ-Ausbauwohnung, die man selbst erst mal teilsanieren (nicht renovieren) musste, um die überhaupt bewohnbar zu machen
Keiner spricht von "schönem Wohnen". Aber die Mieten waren in der Regel billig.
Auch das Teil des Systems, die Bevölkerung nicht zu rebellisch werden zu lassen.
Zitat von Taurus66Taurus66 schrieb:Nein, war nicht schlimm, war alles super!
Du musst ein bisschen Deine Lesefähigkeit verbessern. Auch das ist aus Sicht der Leute geschrieben.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

20.02.2025 um 08:47
Zitat von rainloverainlove schrieb:Ausländer kamen auch in der DDR vor aber sie mussten arbeiten, lernen etc, sonst gings ganz schnell wieder nach hause.
Die DDR hat einfach den Anschein erweckt, das wäre so. So wie sie den Anschein von Vollbeschäftigung und sozialer Stabilität (wenig Kriminalität, hartes Durchgreifen etc.) erweckt hat.
Aber das konnte sie nur tun, weil sie komplett die mediale Berichterstattung kontrolliert hat.

Das, was Dich hierzulande stört, ist vor allem das Ergebnis einer freien Presse und auch das Ergebnis einer Berichterstattung, die dadurch geprägt ist, dass eben vorrangig über Dinge berichtet wird, die "besonders" sind und dadurch Quote generieren.
In einem Land mit über 80 Mio Menschen passieren jeden Tag viele schlimme Dinge. Das geht gar nicht anders. Aber wenn man in der Berichterstattung den Fokus darauf legt, kann das zu einer Verzerrung der Wahrnehmung hin zu einer gefühlt schlechten Gesamtsituation kommt.

Als mündiger Wahlbürger ist man aber auch in der Pflicht, so etwas zu erkennen und besser zu gewichten. Und es ist sicher keine Entschuldigung, dann die AfD zu wählen.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

20.02.2025 um 09:35
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Widergabe der Aussage dieser Leute
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Auch das ist aus Sicht der Leute geschrieben.

Welche "Leute"? Ich steh' auf dem Schlauch.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

20.02.2025 um 10:26
Zitat von soomasooma schrieb:Welche "Leute"? Ich steh' auf dem Schlauch.
Das ist der Beitrag:
Beitrag von azazeel (Seite 8)

Das war eine Antwort darauf, dass in solchen Systemen viele Leute sich mit den Umständen abfinden, solange sie nicht selbst von den schlimmeren Auswirkungen betroffen sind.
Die sehen eben gerne diejenigen, die sich auflehnen und dann sanktioniert werden als Außenseiter, als Spinner, damit sie selbst nicht diese Umstände wahrnehmen wollen.
Die meisten Menschen in solchen Systemen verdrängen diese Probleme und reden sich ein, dass sie selbst nicht betroffen sind, solange sie sich systemtreu verhalten. Weil sie aber schon auch wissen, dass dieses Verhalten die Diktatur stützt und es für sich betrachtet kein moralisch gutes Verhalten ist, rechtfertigen sie es.

Die Zustimmung so vieler Menschen zu diktatorischen Systemen kommt ja nicht aus dem Nichts. Es ist eine Abwägung eigener Risiken und des eigenen Komforts zu dem moralischen Dilemma.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

gestern um 06:41
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich hatte den Ausdruck "Spinner" ironisch verstanden
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Du musst ein bisschen Deine Lesefähigkeit verbessern
Dann muss ich mich wohl bei Dir entschuldigen, sorry @azazeel
Wenn ich höre/lese ... in der DDR hatte jeder Arbeit, Wohnung, genug zu Essen usw., dann koche ich emotional über Spoilerdann sollte ich besser nicht schreiben weil ich es eben anders kenne bzw. erfahren musste. Wie sagte mein damaliger Chef: In der DDR sind wir alle gleich, nur manche sind gleicher ...


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

gestern um 09:05
@Taurus66
Gar kein Ding, Sarkasmus ist immer schwierig.

Aber ich finde schon, dass die DDR sehr bemüht war, die Grundbedürfnisse wie "satt werden", wohnen und auch ÖPNV stark zu subventionieren und in der Breite auch recht belastbar sicher zu stellen. Nicht aus Menschenliebe, sondern um Auflehnung einzudämmen.
Wer hungrig ist und friert wird einfach viel eher rebellieren.

Es ist nun schon lange her und die Erinnerung kann immer auch trügen. Aber Grundnahrungsmittel, um satt zu werden, waren in meiner Erinnerung eigentlich ausreichend verfügbar. Was das Wohnen an geht: Wer nicht sich systemtreu verhalten hat, hatte auf jeden Fall Probleme, eine zu bekommen. Und die Qualität der Wohnungen war natürlich nicht vergleichbar zu heute. Aber generell waren die Mieten sehr niedrig, sehr stark subventioniert.

Was die Qualität der Wohnungen an geht: Als ich ausgereist war und in der BRD zum Studium (was mir in der DDR verwehrt war) auf Wohnungssuche ging, waren das auch vielfach "Löcher" in denen heute keiner mehr wohnen würde. Klar, Tapeten bekam man natürlich ohne Probleme.


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