@Rhythm Wie kann man nur zu einer so naiven Einstellung kommen wie Du? Dazu muss man ja so ziemlich überhaupt keine Ahnung von der Geschichte der DDR, Mauerbau und 17. Juni haben.
Rhythm schrieb:Die DDR erinnert mich an einem Science Fiction Film.
Naja, wenn man den Lebensstandard der späten Sechziger als Science Fiction empfindet ...
Rhythm schrieb:Die Partei hatte das sagen alles wurde geplant, dass heißt es gab keine Verschwendung.
Wo nix is, kann man nix verschwenden. Man könnte das auch Verwaltung des Mangels nennen, denn ein grosser Teil der Produktion ging ins Ausland, gegen die bitter benötigten Devisen und Tauschwaren. Im Land blieb nur das Nötigste ... und manchmal nichtmal das. Ohne gehöriges Organisationstalent und gute Beziehungen eine Waschmaschine oder einen Kühlschrank zu bekommen, konnte Monate dauern. Ganz zu schweigen von Auto, Baumaterial fürs Häuschen, ....
Verschwendet wurde hingegen die Kreativität und Produktivität der Menschen. Oder woran lag es, dass die technische Entwicklung so weit hinter Westdeutschland zurückhinkte?
Diese Entwicklung war unter Ulbricht schon abzusehen.
Rhythm schrieb:So wurden die überall Genossenschaften gegründet und Teamwork war das Schlüsselwort. Da hat niemand für sich selber gearbeitet sondern alle für die Gesellschaft.
Das Wort "Teamwork" war gewiss nicht das Schlüsselwort. Wenn überhaupt, dann sprach man von "Kollektiv".
Wären alle so selbstlos und vom System überzeugt gewesen, hätte es weder den Aufstand vom 17. Juni, noch den Mauerbau gegeben.
Rhythm schrieb:Ich denke die DDR wäre unter Ulbricht weiterhin gut gelaufen. Nur der Putsch von Honecker hat die DDR zu Fall gebracht.
Sie wäre genauso "gut" gelaufen: mit einem Spitzelsystem, dem Unterdrücken der Opposition, dem Einsperren von "Abweichlern", dem Ausbürgern der Unbequemen, mit dem Verhindern privater Initiative und Behindern privater Handwerksbetriebe ...
Zu Fall ist die DDR gekommen, seit die Mauer gebaut wurde. Das war die Bankrotterklärung.
Rhythm schrieb:Mit Ulbricht hätte die DDR doch weiterhin bestand oder?
Das mögen sich manche wünschen, die unpolitisch und angepasst ihrem anspruchslosen Leben nachgingen, zufrieden mit der zensierten Presse und dem Fernsehprogramm, zurückgezogen ins Private und den Kleingarten. Alle anderen sehen darin eher eine Horrorvision.
Wer sich nur mal mit jemandem unterhalten hat, der aus politischen Gründen ausreisen wollte und deswegen in den Knast kam, dessen einjähriges Baby ihm und seiner Frau weggenommen und einem Parteifunktionärs-Paar zur Adoption gegeben wurde, der nach langen Monaten in Bautzen erst freigekauft wurde ...
Das Kind haben sie erst 18 Jahre später nach dem Mauerfall ausfindig machen können. Ihm wurde immer erzählt, die Eltern hätten ihn herzlos zurückgelassen, um in der BRD sorglos leben zu können.