jimmy82 schrieb am 15.04.2017:Hierzu mal ein Gedankenexperiment. Angenommen ein Esoteriker der die Ansicht vertritt Glück käme von innen heraus hätte eine attraktive Frau. Nun könnte man zu ihm sagen: Hör zu, wir machen folgendes: Ich werde dich brutal zusammen schlagen und anschließend deine Frau vergewaltigen. Da ja Glück von innen heraus kommt wird sich dein Wohlbefinden dadurch nicht verändern. Du solltest also keine Motivation haben mich davon abzuhalten deine Frau zu vergewaltigen, denn hinterher wird es euch beiden - da Glück ja von innen kommt und nicht von äußeren Faktoren beeinflusst wird - ja genauso gut gehen wie vorher.
Also, ich finde, dass dein Gedankenexperiment ordentlich humpelt.
Ich bin doch der Ansicht, dass dein Glück von innen kommt... wenn du nämlich möchtest, dass es von Extern kommen soll, dann drückst du anderen die Last auf, dich glücklich zu machen, insbesondere wenn du willst, dass andere Menschen (also lebendige Wesen) dich glücklich machen sollen.
Das Glück von innen kommt, bedeutet nicht, dass irgendeine ominöse Substanz (oder ein Konzept) dies berwerkstelligt... es ist eher eine innere Einstellung, eine Art Geisteshaltung, die dich davon abbringt, das Glück im "Außenbereich" zu suchen.
Bei mir ist es jedenfalls genau so gewesen. Ich muss mich selber "glücklich" machen können, d. h., auch für mich leben können, ohne das jemand anderes mich komplementieren muss... der Schlüssel dazu war, jedenfalls bei mir, zu erkennen, dass ich auch allein etwas "wert" bin, ohne das ein anderer mich "aufwertet".
Man sagt ja dann, man habe etwas "verinnerlicht"... und als ich das hatte, ging es mir wirklich besser... ich brauche heute niemanden mehr, der mich mehr "wert" macht, weil ich weiß, ich bin es... wie jeder andere Mensch auch.
Daraus resultiert, für mich, auch die Ansicht, dass niemand mehr wert ist als ich... und das ich auch nicht mehr wert bin als andere.
Das bedeutet aber nicht, dass ich ohne meine Freunde oder meine Familie sein möchte... ich brauche sie unbedingt, um mich im Ganzen wohl zu fühlen, weil ich sie eben liebe... ich habe nur den Druck von mir genommen, dass ich sie brauche, um mich mehr "wert" zu fühlen.
Für mich bedeutet das, zusammengefasst, dass dieses Konzept von Glück, also das Glücklich sein, doch aus dir selbst kommen muss... und doch braucht man auch seine Mitmenschen, weil der Mensch ein soziales Wesen ist, der es liebt, sich mit anderen ihm wohl gesonnenen Wesen zu umgeben...