@Venice2009 Das sagt doch keiner. Das Parole Board hat Herrn Söring
trotz der neuen Anschuldigungen von Mathias Schröder vorzeitig entlassen.
Die Wirkung eines solchen Schreibens darf dabei nicht unterschätzt werden. Eine andere (erschreckende) Geschichte, an die ich dabei denken muss:
Im Mai 2005 sollte der gebürtige Bremer und türkische Staatsbürger Murat Kurnaz aus Guantanamo in die Türkei auf einen US-Luftwaffenstützpunkt überstellt und freigelassen werden. Die Angehörigen warteten schon dort. Die Presse kündigte die Rückkehr des "Bremer Taliban" an. Doch Kurnaz kam nicht. Er blieb noch über 1 Jahr länger (bis Oktober 2006) in Guantanamo eingesperrt.
Jahre später ergab die Arbeit eines Untersuchungsausschusses, dass im Jahr 2005, unmittelbar vor der geplanten Freilassung, eine E-Mail an das FBI geschrieben wurde. Dort stand, man solle Kurnaz nicht freilassen, "I know him. He is a terrorist." Die E-Mail hatte ein braver Bremer Bürger abgeschickt, der keinerlei spezifische Erkenntnisse über Kurnaz sondern nur Zeitungswissen hatte. Er wurde als Zeuge befragt. Die Abgeordneten waren fassungslos. Die E-Mail reichte anscheinend, um auf US-Seite das ganze Freilassungsprozedere zu stoppen und zu überprüfen, ob Kurnaz nicht doch in terroristische Aktivitäten verwickelt war (wofür es keinen Anhaltspunkt gibt). Und weil Inhaftierung und Freilassung unter der Willkürherrschaft des Pentagon standen, war die Türe erst einmal wieder zu, bis Angela Merkel erneut um die Freilassung bat.
Wie schon einmal gesagt: Es geht nicht um die Frage "schuldig" oder nicht. Die ist ja gerichtlich schon entschieden. Es geht um die Frage Freiheit oder nicht. Und das muss auch ein Parole Board verantworten können.