monstra schrieb:Weil es interessant ist, mit welchem Schubladendenken Menschen auf differenzierte Gedanken reagieren.
Meine These ist ja, dass der Fall ganz einfach abgelaufen ist:
Zwei wirre Heranwachsende setzen ihre irre Idee eines Mordes mit viel Dilettantismus in die Tat um.
Über einen angeblich alibibringenden Umweg fahren sie beide mit dem Auto zu den Eltern und bringen sie um.
Da sie nicht mit so viel Blut gerechnet haben, versuchen sie es irgendwie wegzuwischen und sich selbst notdürftig abzuwaschen.
Dann fahren sie wieder weg und leben ihr Leben weiter.
Als die Polizei kommt und mit Nachdruck auch mal bei ihnen nachfragt, machen sie sich Hals über Kopf auf die Flucht.
Alle diese Aktion waren nicht sehr aufwändig geplant.
(Der Wahnsinn war, dass sie trotz ihres Dilettantismus kaum eine verräterische Spur hinterlassen haben.)
Als sie dann gefasst wurden, agieren beide wieder ohne Sinn und Verstand völlig spontan und sprunghaft.
Erst, als er in amerikanischer Haft zur Ruhe kam und realisiert hat, dass er da jetzt gar nicht mehr rauskommt, fing er an, eine ganz differenzierte Geschichte zu stricken, die er in mehreren Büchern darlegte. Sein einfaches Leugnen und sein selbstbewusstes Auftreten mobilisierte über die Jahre eine zwei- oder dreistellige Anzahl von Personen, jeden winzigen Aspekt des ganzen Vorgangs zu beleuchten und zu diskutieren. (Polizei mehrerer Länder, Justiz mehrerer Länder, Journalisten mehrerer Länder usw. usw.)