Der Mensch Jens Söring
20.06.2020 um 10:36silentlistener schrieb:Dann denk doch einfach mal eine Woche lang (als Simulation von "mehrere Jahre") darüber nach, ob Dir eine bessere Begründung einfällt, warum man zwei Kinokarten aufbewahrt haben könnte, ohne ein Alibi für ein Verbrechen besorgen zu wollen.Ein halbes Dutzend:
Nicht alle Menschen werfen Kinokarten nach dem Besuch in den Mülleimer. Wie viele tun das eigentlich?
Habe in jungen Jahren alle möglichen Eintrittskarten als Erinnerung aufbewahrt.
Als Erinnerung an an besonders intensives Kuscheln im leeren Kinosaal.
Als Beweis im Wohnheim für den größten Kino-Marathon aller Zeiten.
Schlicht Faulheit, auszusortieren und wegzuwerfen.
Usw.
Seps13 schrieb:Denn diese doppelten Kinokarten im Besitz von Söring bewiesen, dass dieser einst ein Alibi für den Doppelmord arrangiert hatte.Man kann die als Indiz so interpretieren und die Anklage hat das ja dann auch getan und in ihre Geschichte eingebaut. Aber bewiesen ist damit noch rein gar nichts. Zudem: Wer ist denn so doof und will mit diesen Karten ein Alibi beweisen? Es ist eben sofort möglich, dieses Beweismittel umzudrehen und als belastend zu werten.
Rosenmontag schrieb:1990 kannte JS schon die Beweislage, die er durch seine Geschichte entkräften musste. Es gab 5 Kinokarten ( 2+2+1) für 3 verschiedene hintereinander folgende Filme.Umso mehr völlig untauglich für die Eltern-Liz-keine-Drogen-Geschichte. Eher tauglich für: Haben uns bis Oberkante Unterkiefer zugekifft und sind im Kino auf den großen Trip gegangen.
Das größere Problem - aus meiner Sicht: Baut ein Ankläger diese Karten als Indiz in seine Geschichte ein, hier also vom Alibi, das konstruiert werden soll, dann kann man - egal mit welcher Erklärung (s.o.) - das kaum widerlegen. Jedenfalls ist kein Beweis möglich, dass man tatsächlich im Kino war. Außer man hätte sehr viel intelligenter vorgesorgt und weitere Alibi-Indizien fingiert.