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Der Mensch Jens Söring

40.337 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

26.01.2020 um 09:06
OK keiner interessiert sich für mich, egal ist auch eher an @Rick_Blaine gerichtet:

Danke für Deine Beispiele. Hier eines Deiner Gedanken-Szenarien einmal umgemodelt erstmal im Originalzitat - anschliessend erfolgt die manipulierte Version, hier erstmal Dein Original-Zitat:
Ein ganz anderes Szenario ergibt sich aber, wenn wir es mit einem eher schwächlichen Täter zu tun haben, der vor allem darauf setzt, den Überraschungsmoment bei seiner Tat zum Vorteil zu nutzen, der aber auf einmal feststellen muss, dass er den Widerstandswillen und die Widerstandskraft seines Opfers erheblich unterschätzt hat. Mit anderen Worten, das Opfer wehrt sich weitaus mehr, als der Täter vermutet hatte, und auch seine Waffe, z.B. ein Messer, erweist sich nicht als so effektiv, wie er gehofft hatte. Vielleicht beteiligt sich nun auch noch ein Dritter an der Sache und versucht dem Opfer zu helfen.

Im Täter kann nun folgendes stattfinden: einmal gerät er in Panik, denn er will natürlich weder selbst besiegt werden noch, dass sein Opfer überlebt und ihn identifizieren kann. Zum anderen kann er in dieser Situation auch eine gewisse Wut empfinden, dass sein ursprünglicher Plan nicht aufgeht. In dem Sinne: "Warum stirbst du nicht endlich, verdammt noch mal...
Und jetzt kommt das modulierte Szenarium:

Ein ganz anderes Szenario ergibt sich aber, wenn wir es mit einem eher schwächlichen Täter zu tun haben, der vor allem darauf setzt, den Überraschungsmoment bei seiner Tat zum Vorteil zu nutzen, der aber auf einmal feststellen muss, dass er den Widerstandswillen und die Widerstandskraft seines Opfers erheblich unterschätzt hat. Mit anderen Worten, das Opfer wehrt sich weitaus mehr, als der Täter vermutet hatte, und auch seine Waffe, z.B. ein Messer, erweist sich nicht als so effektiv, wie er gehofft hatte.

Er stellt fest (naheliegender wäre *er weiss*), dass ihn keine hilfreiche dritte Person unterstützen kann, weil keine da ist. Also wir schließen in diesem Gedankengebäude jetzt erstmal einen Dritten aus.

Und dann gehts weiter. so wie Du vorschlägst:

Im Täter kann nun folgendes stattfinden: einmal gerät er in Panik, denn er will natürlich weder selbst besiegt werden noch, dass sein Opfer überlebt und ihn identifizieren kann. Zum anderen kann er in dieser Situation auch eine gewisse Wut empfinden, dass sein ursprünglicher Plan nicht aufgeht. In dem Sinne: "Warum stirbst du nicht endlich, verdammt noch mal..."


So könnte ich mir vorstellen, dass das abgelaufen ist. Der Mann ist nicht so unbefleckt wie er sich selbst darstellt. Noch nicht einmal Wright berichtet darüber dass JS schon als Kind in der Schule einen Mitschüler grundlos verprügelt hat. Wright beschränkt sich auf die offiziellen Aussagen seiner Prügelei und Sauferei während seiner Studienzeit.

Die Quelle könnte ich raussuchen bei Bedarf, es reicht mir nur langsam. Wie lange lassen wir uns alle noch für blöd halten.


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Der Mensch Jens Söring

26.01.2020 um 09:12
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Ist es für dich ausreichend, wenn ein Angeklagter behauptet es sei alles anders gewesen, dann ist das uneingeschränkt die Wahrheit für dich? Obwohl er es nicht annähernd beweisen kann und zuvor sogar mehrfach gestanden hat. Findest du es in keinster Weise verdächtig, z. B. Richtung Schutzbehauptung? Sollte man ihn deshalb freisprechen, obwohl viele Indizien für ihn als Täter sprechen? Lediglich weil er behauptet er sei es nicht gewesen. Ist das für dich ausreichend? Denn so argumentierst du. Diese Frage ist Ernst gemeint.
Obwohl ich nicht gefragt bin: Nein. Nur weil es Herr Söring sagt, muss das nicht Wahrheit sein.
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Immerhin hat JS häufig und bewusst gelogen.
Da sind wir dann wieder bei der "Lüge": Hat er mit seinem Geständnis "gelogen"? Oder mit der späteren Behauptung seiner Unschuld (nebst allen daran hängenden Argumenten)? Hat er gelogen, weil die Gerichte zu einem anderen Ergebnis kamen? Das sind Metafragen, die wir im Rechtsstaat einer unabhängigen Justiz überlassen nicht der Schwarmintelligenz im Internet. Hier kann man sich mit einzelnen Argumenten oder Thesen auseinandersetzen.

Beispielsweise, ob sich aus der DNA-Analyse der sichere Beweis ableiten lässt, Söring könne nicht am Tatort gewesen sein. Nein, das geht nicht. Die DNA-Analyse mag die Söring belastende Wertung der Blutgruppe-0-Spuren am Tatort relativieren, wie sie (zulässig) 1990 im Prozess vorgenommen wurde. Es geht um die Wertung von Spuren, nicht um "Lügen".
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Man wünschte sich da mehr Medienkompetenz hier im thrwad.
In der Tat. Statt billiger Polemik. Danke.


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Der Mensch Jens Söring

26.01.2020 um 09:15
Zitat von lucymelucyme schrieb:Im Täter kann nun folgendes stattfinden: einmal gerät er in Panik, denn er will natürlich weder selbst besiegt werden noch, dass sein Opfer überlebt und ihn identifizieren kann. Zum anderen kann er in dieser Situation auch eine gewisse Wut empfinden, dass sein ursprünglicher Plan nicht aufgeht. In dem Sinne: "Warum stirbst du nicht endlich, verdammt noch mal..."
genau zudem die Unerfahrenheit in dieser Situation.
Zitat von monstramonstra schrieb:Da sind wir dann wieder bei der "Lüge": Hat er mit seinem Geständnis "gelogen"? Oder mit der späteren Behauptung seiner Unschuld (nebst allen daran hängenden Argumenten)? Hat er gelogen, weil die Gerichte zu einem anderen Ergebnis kamen? Das sind Metafragen, die wir im Rechtsstaat einer unabhängigen Justiz überlassen nicht der Schwarmintelligenz im Internet. Hier kann man sich mit einzelnen Argumenten oder Thesen auseinandersetzen.
er hat gelogen, es kommt nur darauf an was man glaubt. Es kann nur eine Behauptung richtig sein, und auch diese muss nicht 100%ig stimmen.
Im Übrigen kann ich es nachvollziehen, dass man in dieser Situation lügt. Das ist für mich nicht moralisch verwerflich. Was ich befremdlich finde ist, dass man bei JS einerseits über viele Lügen hinweg sieht, anderseits es bei EH wieder sehr streng nimmt. Sie hat, genauso wie er, zu ihrem Vorteil gelogen.


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Der Mensch Jens Söring

26.01.2020 um 09:23
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:-> Derek Haysoms DNA ergibt sich mit hinreichender Wahrscheinlichkeit aus 35K ("possible father").

Ich gehe davon aus, dass die alternative 4-blutende-Täter-These keiner ernsthaft vertritt.
Bleiben wir also (mit Schanfield) dabei, dass 35K dem DNA-Profil von Derek Haysom entspricht und wir dieses folglich kennen.
Zitat von yasumiyasumi schrieb:2) Es gibt die Vermutung, dass die DNA die im Blut mit der Blutgruppe von Herrn Haysom gefunden wurde, zu Herrn Haysom gehört. Voraussetzung: Es ist die DNA des Blutes und nicht die von etwas anderem und es gibt keine Vermischung.

Eine DNA-Mischspur mehrerer Personen wurde ausgeschlossen, weil nur maximal 2 Allele pro System festgestellt wurden. Es muss aber nicht die DNA aus Blutzellen sein. Es kann auch die DNA von Derek Haysom aus anderen Körperzellen im Blut von Derek Haysom sein. Das Profil unterscheidet sich von dem weiblichen am Tatort in Nancy Haysoms Blutgruppe gefundenen Profil und beim Abgleich mit diesem und mit dem von EH stellt man fest, dass sich hier Derek Haysom verbirgt, der "possible father". Über den Abgleich mit dem Profil von JH würde das Ergebnis dann noch weiter erhärtet werden.
Zitat von yasumiyasumi schrieb:3) Es gibt die Vermutung, dass die DNA die im Blut der Blutgruppe O, der Blutgruppe von Herrn Söring, zu Herrn Haysom gehören könnte. Voraussetzung: Es ist nicht die DNA des Blutes, sondern von etwas anderem oder es gibt eine Vermischung (genau anders herum, wie beim Blut, das Herrn Haysom zugeordnet wird).
Nein, wie gesagt, auch bei Derek Haysoms DNA kann das Trägermaterial etwas anderes als Blut sein. Teile seines Körpers wurden schließlich zerfetzt und Gewebe transportiert, dieses befand sich überall, natürlich auch in seinem eigenen Blut und die DNA daraus überdauerte anscheinend recht gut.
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Man muss also vieles vermuten, um zur Annahme kommen zu können, die DNA am Blut mit der Blutgruppe 0 gehöre zu Herrn Haysom.

Nein, das muss man beim genauen Hinsehen eben nicht. Ein DNA-Forensiker geht auch anders vor. Er guckt sich nicht zuerst die Umstände an, sondern den DNA-Befund. Hier prüft und vergleicht er natürlich die verschiedenen DNA-Profile unter Zugrundelegung der Fragestellung. Danach folgt auch immer eine Wahrscheinlichkeitsberechnung.
Die fehlt hier, würde aber von jedem Gericht verlangt werden. Nun sind wir aber nicht beim Gericht, sondern in Sörings Scheinwelt, da gelten andere Maßstäbe.

@Sector7 hatte eine Wahrscheinlichkeitsberechnung gemacht, die zu dem Ergebnis führt, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit DNA und Blut getrennt zu bewerten sind und die DNA in den Spuren von BG 0 und AB zu Derek Haysom gehört, genauso wie die im Blut der BG A.
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Man müsste dabei jedoch schlüssig erklären können, warum manches Blut zu degeneriert war, um DNA zu finden, anderes aber nicht. Warum also manche DNA dem Blut zugeordnet werden muss, andere DNA aber nichts mit dem Blut zu tun haben kann.

Dazu hatte ich schon etwas geschrieben. Einerseits kann es durchaus sein, dass es sich bei allen Spuren nicht um die DNA aus Blutzellen handelt, zum anderen muss die Wahrscheinlichkeit für die beiden in Betracht zu ziehenden Ereignisse
1. DNA jeweils von DH in eigenem und fremden Blut oder
2. Zufällige Merkmals-Übereinstimmung von zwei Fremden mit der DNA von DH
angegeben werden.

Wenn man für einen Sachverhalt (hier Ereignis 2) eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit errechnet hat, ist dieses Ereignis fernliegend. Das andere Ereignis ist naheliegend. Man muss dann weiter prüfen, ob es Ausschlussgründe für die Bestätigung der ersten These  "Kontamination" gibt. Ich sehe keine.

D.h. DU müsstest nun schlüssig erklären, warum entgegen der hohen Wahrscheinlichkeit NICHT davon auszugehen ist, dass eine Kontamination von Gewebe in Blut vorlag, wo nur die DNA aus den Gewebezellen überlebte. Warum ist das unmöglich oder nahezu unmöglich? Wie kommst du darauf? Gibt es Erkenntnisse dazu? Studien? Statistiken? Du brauchst dafür plausible, wissenschaftlich belegbare Ausschlussgründe, nicht nur Vermutungen. Wenn es keine Ausschlussgründe gibt, bleibt es bei dem weitaus wahrscheinlicheren Sachverhalt.
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Klar ist nur eins: die DNA, die im oder am Blut mit der Blutgruppe 0 gefunden wurde reicht nicht aus, um sie eindeutig einer Person zuordnen zu können. Auch nicht Herrn Haysom, dessen DNA wir noch nicht mal kennen.

Klar ist nur eins, wofür sie definitiv nicht ausreicht, ist für die Konstruktion von zwei Fremdtätern.

Dennoch behauptet Söring durch seine Sprecher wider besseres Wissen:
1. Jens Söring ist als Quelle des Bluts der Blutgruppe 0 ausgeschlossen (Leserbrief Freundeskreis)
2. Mehrere unabhängige Experten bestätigen, dass zwei bis heute unidentifizierte Männer am Tatort geblutet haben (Leserbrief Freundeskreis)
3. Hammel sagt „es wurde keinerlei Beweis dafür
gefunden, dass sich irgendjemand anders außer Söring und den Haysoms amTatort befunden
hat“. Das ist wissenschaftlich faktisch falsch. (Leserbrief Sheriff Harding)
4. Die forensischen Untersuchungen in Virginia zeigen, dass zwei nicht identifizierte Männer am Tatort geblutet haben, und bei keinem von beiden handelte es sich um Söring (Leserbrief Sheriff Harding).

1. Schanfield ordnet die DNA aus 35K Derek Haysom zu (possible father).
2. Er sieht selbstverständlich (wie auch wir als Laien) die Übereinstimmung der Merkmale bei den verschiedenen Spuren, äußert sich aber dazu nicht. Er äußert sich aber ausgiebig zu den Unterschieden der AB-Spuren (Blut jeweils von Nancy Haysom, DNA einmal von ihr, einmal von DH).
3. Er zieht gar nicht in Erwägung, dass die DNA von DH aus anderen Körperzellen sich mit Blut von Jens Söring und Nancy Haysom vermischte. Es gibt in Sörings Scheinwelt auch für Experten nur These 2., eine zufällige Merkmals-Übereinstimmung von zwei Fremden mit der DNA von DH.
4. Schanfield macht dementsprechend absichtlich keine Wahrscheinlichkeitsberechnung und stellt sich blind.
5. So schnitzt man sich völlig unwissenschaftlich zwei unbekannte Täter und posaunt diese als "wissenschaftlich erwiesen" hinaus.

Ich nenne diese falschen Behauptungen weiterhin unseriöse Irreführung, Taschenspielertrick, Nebelkerze oder auch schlicht Lügen.

Es gibt nämlich keinen Nachweis von opferfremder DNA am Tatort und Jens Söring ist weiterhin nicht als Quelle für das Blut der BG 0 ausgeschlossen.

Es ist aber interessant, einmal nachzuvollziehen, wie geschickt Gutachter eine mögliche Spannbreite nutzen, um im Sinne ihres Auftraggebers Stellung beziehen zu können. Sie haben auch "keinen Ruf zu verlieren", denn letztlich erreichen sie das vorgegebene Ziel durch Schwerpunktsetzung, Ignorieren und Auslassung. Ihre Kompetenz wird deswegen keiner in Frage stellen. Für mich ist das aber nicht mehr seriös.


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Der Mensch Jens Söring

26.01.2020 um 09:30
Zitat von monstramonstra schrieb:Die DNA-Analyse mag die Söring belastende Wertung der Blutgruppe-0-Spuren am Tatort relativieren, wie sie (zulässig) 1990 im Prozess vorgenommen wurde. Es geht um die Wertung von Spuren, nicht um "Lügen".

Doch, hier kann man nicht mehr von einer anständigen Bewertung sprechen, das befindet sich für mich nach eingehender Beschäftigung mit dem Thema im Bereich "Lüge". Die einzig korrekte Feststellung wäre gewesen, dass keine Aussage, keine Relativierung möglich ist und es somit bei Blutgruppe 0 ohne Be- oder Entlastung durch DNA bleibt. Wie damals im Prozess.

Aus einer Kontamination einen Unschuldsbeweis zu drehen, mag verständlich sein, ist aber eine Vorspiegelung falscher Tatsachen.


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Der Mensch Jens Söring

26.01.2020 um 09:31
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Es kann nur eine Behauptung richtig sein, und auch diese muss nicht 100%ig stimmen.
Dann sollte man sehr genau differenzieren, was eine (Tatsachen-)Behauptung ist und was eine Wertung/Meinung. Und nicht von "Lüge" sprechen.

Ein Beispiel: "Ich war nicht am Tatort" ist eine Behauptung. Wenn es nun DNA-Spuren am Tatort gibt, heißt das erst mal nur, die Person war (nicht notwendig zum Tatzeitpunkt) am Tatort. Deshalb muss sie noch nicht "lügen". Kann ja sein, dass der Verdächtige vor der Tat mehrmals dort eingeladen war. Sind die Spuren dergestalt, dass sie nur im Zusammenhang mit der Tat verursacht worden sein können (blutiger Fingerabdruck), sieht das anders aus. Der Teufel liegt da im Detail. Spuren sind aber nicht immer so 100%ig eindeutig, das zeigt sich ja schon an unterschiedlichen Interpretationen (!) durch Experten.

"Mein Prozess war unfair" ist dagegen eine Wertung/Meinung. Dieser können Behauptungen zu Grunde liegen ("Mein Anwalt war unzurechungsfähig"), die oft auch nicht widerlegt werden können. Also keine Lüge.

Die Gerichte sagen dann: "Herr Söring, das können Sie nicht beweisen, weil er 1990 die Zulassung hatte und es im Prozess keine Anzeichen dafür gab. Sie haben es im Prozess nicht geltend gemacht. Und deshalb kommt es darauf nicht an, ob er zwei Jahre später die Zulassung verloren hat."


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26.01.2020 um 09:46
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Es ist aber interessant, einmal nachzuvollziehen, wie geschickt Gutachter eine mögliche Spannbreite nutzen, um im Sinne ihres Auftraggebers Stellung beziehen zu können. Sie haben auch "keinen Ruf zu verlieren", denn letztlich erreichen sie das vorgegebene Ziel durch Schwerpunktsetzung, Ignorieren und Auslassung. Ihre Kompetenz wird deswegen keiner in Frage stellen. Für mich ist das aber nicht mehr seriös.
Nein. So einfach ist das nicht. Wobei ich Deine Argumente zur DNA im Ergebnis teile. Schon aus Laiensicht kann aus der Nichtexistenz von DNA am Tatort kein Unschuldsbeweis abgeleitet werden. Erst recht, wenn weitere belastende Indizien fortbestehen.

1. Was Gutachter machen ist das Eine. Was die Staatsanwaltschaft oder Verteidigung daraus macht, das ist das Andere. Das zeigt sich v.a. an den Anträgen zur Wiederaufnahme (z.B. "Babenhausen" oder "Ursula Herrmann").

2. Werden Gutachter beauftragt, ist der prozessual wesentliche Punkt die Fragestellung, die das Gutachten beantworten soll. Als Verteidiger würde ich einmal versuchen, den Knackpunkt der Verurteilung ("Anwesenheit am Tatort") anzugreifen. Und zum anderen die Fragestellung so zu erweitern oder zu verengen, dass sie nicht für meinen Mandanten nachteilig ist.

3. Als seriöser Gutachter akzeptiere ich nur eine Fragestellung, die ich auch seriös wissenschaftlich beantworten kann. Riskiere ich vor Gericht, in der Öffentlichkeit oder der Scientific Community meinen guten Ruf für ein paar Dollar, indem ich Dinge behaupte, die ich nicht wissenschaftlich seriös belegen kann? Wer das mehr als einmal tut, der wird zur "Nutte" und das wirkt sich früher oder später auch auf den Verdienst aus. Deshalb muss der Gegenstand eines Gutachtens oft mühsam zwischen Auftraggeber und Gutachter verhandelt werden. Das scheitert auch nicht selten.


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Der Mensch Jens Söring

26.01.2020 um 09:52
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Die einzig korrekte Feststellung wäre gewesen, dass keine Aussage, keine Relativierung möglich ist und es somit bei Blutgruppe 0 ohne Be- oder Entlastung durch DNA bleibt. Wie damals im Prozess.
Ist das Deine Meinung? Deine Wertung? Oder ist das eine Tatsache, die wir hier irgendwie be- oder widerlegen können? Ich denke nicht. Denn ich kann es nicht.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Ich nenne diese falschen Behauptungen weiterhin unseriöse Irreführung, Taschenspielertrick, Nebelkerze oder auch schlicht Lügen.
Das trifft aber dann auch auf die Socke zu... Und deshalb entwertet diese Wertung leider Deine Argumente, warum sich aus den DNA-Spuren nichts im Sinne der Verteidiger von Söring ergibt. Schade.


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Der Mensch Jens Söring

26.01.2020 um 09:57
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Ich denke dann kommt wahrscheinlich, dass sie ihm genau das erzählt hat. Alles andere natürlich nicht, sondern nur genau die Details die er wusste.
Man bedient sich allem, Hauptsache, Söring ist unschuldig.
Das viele Erklärungen an den Haaren herbei gezogen sind u. dem Betrachter zuviel abgwinnen, wird scheinbar nicht bemerkt.
Am Ende verliert man sich noch in Begrifflichkeiten, was Lügen sind, was Behauptungen, Unterstellungen..

Söring ist ein verurteilter Doppelmörder, darf man ihm dann nicht als Lügner bezeichnen oder sagen, hier u. da hat er gelogen?
Das wäre mMn keine Unterstellung, sondern eine Feststellung.


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Der Mensch Jens Söring

26.01.2020 um 10:04
@borabora
genau so sehe ich das auch. Da kann man Leuten, die damit angeben, völlig objektiv zu sein und sich mit der Rechtsprechung auszukennen, erklären, dass die Theorie so aussieht wie sie glauben aber die Praxis oftmals nicht so läuft, dass Hanswurste Urteile sprechen und dann texten sie trotzdem immer weiter und weiter und weiter und weiter..


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26.01.2020 um 10:11
Zitat von monstramonstra schrieb:Ist das Deine Meinung? Deine Wertung? Oder ist das eine Tatsache, die wir hier irgendwie be- oder widerlegen können? Ich denke nicht. Denn ich kann es nicht.
Zitat von monstramonstra schrieb:Das trifft aber dann auch auf die Socke zu... Und deshalb entwertet diese Wertung leider Deine Argumente, warum sich aus den DNA-Spuren nichts im Sinne der Verteidiger von Söring ergibt. Schade.

Durch konsequente Nichtbeschäftigung mit den Details und deine Vorliebe für wortreiche Allgemeinplätze wirst du immer eine eigene Auseinandersetzung mit den Fakten eines Falls vermeiden, aber trotzdem irgendwie alles angreifen können, was andere herausgefunden haben und deiner Lust an Sophisterei frönen können. Diese eigentümliche Art, eine Diskussion zu vernebeln, finde ich wieder schade.


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26.01.2020 um 10:15
@Seps13

Es geht hier um die Lufthoheit über das Geschwurbel. Die lässt sich nur mit einer Suppe aus Relativierungen aufrechterhalten. Deshalb werden hier Wortverbote erteilt, Klare Worte werden als billig abgewertet, Sophismen sollen Urteile ersetzen.

Nicht irritieren lassen. Gute Arbeit!


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26.01.2020 um 10:43
Zitat von boraboraborabora schrieb:Am Ende verliert man sich noch in Begrifflichkeiten, was Lügen sind, was Behauptungen, Unterstellungen..
sehe ich auch so. Das sind nur Wortklaubereien.
Man kann es netter umschreiben, aber im Grundsatz bleibt es war es ist.


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26.01.2020 um 10:47
Zitat von DearMRHazzardDearMRHazzard schrieb:Ich möchte hierbei anmerken das die Opfer förmlich abgeschlachtet wurden. Jemand der seine Opfer förmlich abschlachtet der hat für mein Verständnis einen unglaublichen Hass auf die Opfer. JS kannte die Opfer jedoch kaum.
Dann möchte ich hierzu anmerken, dass du dich evtl. nicht ausführlich (genug) mit den Fakten befasst hast. Ein Messermord ist per se immer blutig und er ist umso blutiger, wenn es zu einem Kampf kommt und das Opfer sich weigert "sich hinzulegen und zu sterben". Eine Übertötung findet statt, wenn auf das bereits am Boden liegende (tote) Opfer weiterhin mit (hier) Messerstichen malträtiert wird. Das fand bei DH und NH aber nicht statt.

Wie sehr JS die Opfer hasste, können wir nicht erraten. Wir müssen uns da schon auf die Briefe und Aussagen verlassen. Fest steht, dass er sie nicht leiden konnte und fest steht auch, dass durch Mordplanungen in diesen Briefen die britische Polizei überhaupt erst darauf aufmerksam wurde.

Im Übrigen haben auch schon Menschen aus Liebe derartige Schlachthäuser angerichtet. Und es hat auch schon Mörder gegeben, die ihnen völlig fremde Menschen niedermetzeln. Warum nun ausgerechnet JS sowas nie getan haben soll (obwohl er sogar wusste, wie alles ablief), erschliesst sich mir absolut nicht. Und vermutlich auch sonst niemandem, der bei halbwegs klarem (juristischen?) Verstand ist...um es mal mit Peter Beyers Worten zu sagen. ;)


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26.01.2020 um 10:48
Muss sich ein Verlag eigentlich nicht an Tatsachen halten? Gerade sah ich auf Amazon, dass das Buch "Nicht schuldig" vom Knaur-Verlag mit dem Aufkleber "Deutsches Justizopfer endlich frei" versehen wurde.


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26.01.2020 um 10:51
Zitat von LesendeLesende schrieb:Muss sich ein Verlag eigentlich nicht an Tatsachen halten? Gerade sah ich auf Amazon, dass das Buch "Nicht schuldig" vom Knaur-Verlag mit dem Aufkleber "Deutsches Justizopfer endlich frei" versehen wurde.
Nein, warum sollte er das müssen? Er verlegt Bücher. Mehr nicht.

Der rote Aufkleber prangte da schon, als Söring grad erst in Farmville angekommen war.


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26.01.2020 um 10:52
Zitat von LesendeLesende schrieb:Muss sich ein Verlag eigentlich nicht an Tatsachen halten? Gerade sah ich auf Amazon, dass das Buch "Nicht schuldig" vom Knaur-Verlag mit dem Aufkleber "Deutsches Justizopfer endlich frei" versehen wurde.
Vermutlich könnte Söring selbst eine Richtigstellung verlangen. :-D


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26.01.2020 um 10:56
@Lesende
Irgendwas muss man sich ja einfallen lassen, um die Märchenbücher loszuwerden. Das Vorwort bzw. die Einleitung wurde auch angepasst. Ändert aber nichts daran, dass es ergiebiger ist, Hänsel und Gretel zu lesen. Die Auflösung ist auch plausibler.


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26.01.2020 um 11:25
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Ich gehe davon aus, dass die alternative 4-blutende-Täter-These keiner ernsthaft vertritt.
Bleiben wir also (mit Schanfield) dabei, dass 35K dem DNA-Profil von Derek Haysom entspricht und wir dieses folglich kennen.
Jetzt hatte ich erst angefangen zu lesen und dachte doch glatt unser Hobby-Biologe ist wieder unter uns.
Ich gehe davon aus, dass er gemeint ist, wenn Hammel von Recherchen eines Hobby-Biologen spricht und dessen Auswertungen er auch herangezogen hat.
Bemerkenswert.


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