Der Mensch Jens Söring

sooma schrieb:Das ist eine Kritik an Hammel? Den Betreiber kann man ja kontaktieren und wenn man sich nicht ganz schräge anstellt, bekommt man da auch Antwort.

Das interpretierst Du als Kritik. Für mich war das nur eine Feststellung. Ich interpretierte aber Hammels Statement so, dass er Betreiber persönlich kennt und schätzt - und nicht nur per E-Mail.

Rick_Blaine schrieb:Warum man nun RA Hammel irgendwelche Kampagnen unterstellt kann ich nicht nachvollziehen.

Das ist natürlich eine Wertungsfrage. Kampagne kommt bekanntlich von Feldzug. Es ist eine "zeitlich befristete Aktion mit einem definierten Ziel, das durch geplantes und koordiniertes Zusammenwirken mehrerer Personen oder Akteure zu erreichen versucht wird".

Ich meine, dass Hammel kein Einzelkämpfer ist.

silentlistener schrieb:Meine These ist ja, dass der Fall ganz einfach abgelaufen ist:

Ich vermute ja auch so etwas. Aber der Fall bleibt geheimnisvoll, weil keine der möglichen Beteiligungsvarianten (ich habe das hier Thread schon mal ausgeführt) wirklich plausibel ist, gerade unter Berücksichtigung von Vor- und Nachtatverhalten der Beteiligten. Dass Beide beteiligt waren, wie auch immer, ist höchstwahrscheinlich. Und damit ist Sörings Geschichte auch nicht vollständig unglaubhaft - bzw. es fällt mir schwer, ihm zu glauben. Das trifft auf Haysom in gleicher Weise zu.

monstra schrieb:ber der Fall bleibt geheimnisvoll, weil keine der möglichen Beteiligungsvarianten (ich habe das hier Thread schon mal ausgeführt) wirklich plausibel ist,

ich finde den Fall eigentlich gar nicht so kompliziert und schieße mich @silentlistener an. Er wurde ledliglich so aufgebauscht, dass es scheinbar bei einigen den Eindruck erweckt. Was gab es denn so mysteriöses? Dass der Sockenabdruck angeblich nicht passte? Oder das angeblich verschwundene FBI-.Profil, mit der fragwürdigen Aussagekraft?

Er hat quasi mit gar keinen Beweisen viele Menschen auf seine Seite gezogen. Mysteriös ist da nichts, er scheint aber auf bestimmte Menschen eine gewisse Wirkung zu haben und ihnen zu vermitteln, dieser Fall sei unklar. Aber so empfinde ich ihn überhaupt nicht. Da gibt es ganz andere Fälle, bei denen man dieses behaupten könnte.

monstra schrieb:Ich meine, dass Hammel kein Einzelkämpfer ist.

Sondern wer "kämpft" mit ihm? Du druckst rum...

Selbst wenn es so wäre (stille Helferlein bzgl. Grammatik z. B. oder auch echte Finanziers), ändert das den Inhalt, die Sache? Ich meine, nein - "Unterstützerkreise" gibt es schliesslich viele, nicht nur für Herrn Söring oder Darsow oder Toth.

Wie sollte man dann "Pro-Bono-Mandate" beurteilen?

monstra schrieb:wirklich plausibel ist, gerade unter Berücksichtigung von Vor- und Nachtatverhalten der Beteiligten.

Wer so wirr und verrückt ist, mit den gegebenen Motiven die eigenen Eltern zu ermorden oder da mitzumachen, von dem sollte man auch kein strukturiertes, logisches Nachtatverhalten erwarten. Denn das wirre Verhalten hat sich auch in der Rechtfertigungsphase konstant fortgesetzt.
Es wurde ja nicht nur gelogen, es wurde auch wirr gelogen und gehandelt. Handlungen und Aussagen wurden teilweise von einer Psychose und einem Borderline-Syndroms gesteuert.

Und jetzt versuchen vernünftige, kühl abwägende Menschen, dieses wirre Zeug zu einem logischen, ineinander passendes Ganzes zusammenzufügen. M.E. sind die Methoden von Miss Marple und Sherlock Holmes in diesem Fall aber untauglich.

Es funktioniert höchstens so, wie Herr Hammel es macht: Bei einzelnen, isolierten Aspekten den Widerspruch herausarbeiten.
Liegen mehrere eklatante Widersprüche vor, kann eine Einschätzung von Schuld oder Unschuld getroffen werden.
Auch wenn es dann z.B. nicht damit zusammenpasst, dass JS keine Erinnerung an den Kittel des Opfers hat. (Ob sich wohl die beiden Landstreicher erinnern könnten?)

silentlistener schrieb:Auch wenn es dann z.B. nicht damit zusammenpasst, dass JS keine Erinnerung an den Kittel des Opfers hat.

das ist so ein Punkt der eben gar nicht so ungewöhnlich ist. Er wurde erst nach über einem Jahr dazu befragt. Kann man sich tatsächlich nach einer so langen Zeit an jede Einzelheit richtig erinnern? Schließlich hatte er sich in einer Ausnahmesituation befunden. Aber das war eben auch so ein Punkt, der extremst aufgebauscht worden ist. Für mich persönlich unverständlich.
Im Grunde genommen kann er z.B. auch bewusst Fehler eingebaut haben. Dafür gibt es verschiedene Erklärungsmöglichkeiten, aber etwas mysteriöses sehe ich darin nicht unbedingt.

@Venice2009
Vollkommen richtig. Der Kerl wird bis zum Scheitel voll Adrenalin gewesen sein. Vor dem Hintergrund waren seine "Fehler" doch sehr gering. Er täuschte sich in der Kleidung eines Opfers und in einem Fall in der exakten Lage des Opfers. Das ist eigentlich nicht viel. Bestimmt auch aufgrund seiner unermesslichen Intelligenz so exakt.

silentlistener schrieb:Ihm hatte keiner gesagt, dass es bei diesen Medien auch Hater gibt.

Genau so sieht es nämlich aus. Wie jeder von uns hier musste er erstmal erkennen, was es heißt, in Social Media präsent zu sein. Wir haben ihm allerdings etliche Jahre voraus. Und dann in seiner Situation den einen oder anderen Shitstorm oder wenigstens Zweifel und Kritik an ihm und seiner Darstellung auszuhalten- das hat ihn höchstwahrscheinlich überrollt.

Blick in ein Parallel-Universum:

In London werden zwei Personen verhaftet.
Als man bei ihnen Briefe findet, die auf einen Mord hinweisen, wird die amerikanische Polizei eingeschaltet. Bei der Befragung der beiden gesteht der junge Mann auch sehr schnell, die beiden Tötungen begangen zu haben. Er erzählt in allen Einzelheiten, wie er den Doppelmord an den Eltern der jungen Frau begangen hat. Diese Aussage kommt den Ermittlern aber von Anfang an unglaubwürdig vor. Würde ein vielversprechender Diplomatensohn eine derartige Tat begehen? Einem so vernünftig auftretenden, intelligenten und empathischen Menschen war die Tat einfach nicht zuzutrauen. Außerdem erinnert er sich nicht an die Lage und Kleidung der Opfer. Schnell kommen die Ermittler zu der Einschätzung, dass er seine Freundin nur schützen möchte und nehmen nun die eigentliche Täterin ins Visier. Diese leugnet aber beharrlich und nur in einem kurzen schwachen Moment räumt sie ihre Täterschaft ein. Das aber reicht der Staatsanwaltschaft und sie wird in den USA zu zweimal lebenslänglich verurteilt. Ihr Freund erhält wegen Beihilfe nach der Tat nur eine verhältnismäßig kurze Haftstrafe und wird bald nach Deutschland abgeschoben. Hier gründet er eine Familie, wird erfolgreicher IT-Spezialist und lässt seine Vergangenheit weit hinter sich.

Sie hingegen bleibt hinter Gittern und schreibt im Gefängnis über ihre Sicht der Geschehnisse ein Buch:
Dass sie unter einer psychischen Krankheit leidet und daher immer Probleme hatte, eine stabile Liebesbeziehung mit einem Mann einzugehen. Und dass sie aufgrund ihrer Krankheit gegenüber ihren Eltern unerklärliche Hassgefühle entwickelt habe.
Dies habe ein selbstverliebter, egomanisch veranlagter Mitschüler mit Gewaltphantasien ausgenutzt und ihr seine ewige Liebe versprochen. Außerdem bestärkte er sie in ihrem Hass auf ihre Eltern und regte an, dass sie ermordet werden sollten. Bei einem Ausflug nach Washington verschwand er plötzlich und kehrte nach einigen Stunden blutüberströmt zurück. Er eröffnete ihr, dass er ihre Eltern ermordet habe. Als die Polizei mit ihren Ermittlungen begannen, habe er sie genötigt, mit ihm auf die Flucht zu gehen.

Ein Religionslehrer aus den Rocky Mountains las dieses Buch und war davon sehr berührt. Er beschloss, der zu unrecht verurteilten Frau zu helfen. So gründete er einen Freundeskreis und sie sammelten Fakten zu diesem - aus ihrer Sicht - himmelschreienden Unrecht:
- Denn niemals hätte diese schwache, kranke und drogensüchtige Frau ganz alleine zwei Personen ermorden können - darunter einen
wehrhaften Mann!
- Der Richter war männlich und hat ihr als Frau daher weniger Glauben geschenkt.
- Sie hatte in London keinen ordentlichen Anwalt
- Der Fußabdruck, der ihr zugeordnet wurde, hätte auch ebenso seiner sein können.
- Die Anklage stütze sich auf ihren Fingerabdruck, obwohl sie in dem Haushalt wohnte

Aber alle Bemühungen waren umsonst. Sie musste über 30 Jahre im Gefängnis verbleiben, während ihr früherer Freund während dieser Zeit ein erfülltes Leben in Deutschland führte.

Es gibt in unserer Welt zahlreiche Personen, die in diesem Parallel-Universum lieber leben würden.

Jamegumb schrieb:Aktuell kamen Spekulationen über seine aktuelle Schnalle auf und es wurden auch Namen genannt.

Weiß man da irgendwas genaueres?

@silentlistener

Danke für deine unterhaltsamen wie auch lesenswerten Beiträge. Und ja, so hätte es theoretisch auch in unserem Universum ablaufen können. Aber wie wir wissen, kam es anders.

silentlistener schrieb:Ein Religionslehrer aus den Rocky Mountains las dieses Buch und war davon sehr berührt.

😂😂

Genauso hätte es auch ablaufen können. Wobei ich ein Spielverderber bin und sage, dass EH tatsächlich sehr viel Glück hatte, dass sie eine seltenere Blutgruppe besitzt. Denn hätte sie BG 0, so wie JS, dann wäre der Fall tatsächlich recht spannend gewesen. Aber so war es ja eigentlich immer klar, dass es zumindest (wenn man auch von ihr als Täterin ausgeht) einen Mittäter geben musste.

EH hätte trotzdem die Ahnungslose mimen können. So nach dem Motto, sie hätte zwar darüber geschrieben und es sich gewünscht dass die Eltern sterben, aber nie damit gerechnet, dass JS tatsächlich diese Morde verübt. Ganz so abgebrüht war sie dann scheinbar doch nicht gewesen.

Venice2009 schrieb:EH hätte trotzdem die Ahnungslose mimen können. So nach dem Motto, sie hätte zwar darüber geschrieben und es sich gewünscht dass die Eltern sterben, aber nie damit gerechnet, dass JS tatsächlich diese Morde verübt. Ganz so abgebrüht war sie dann scheinbar doch nicht gewesen.

dass hätte sie nicht gekonnt, da die doppelten Kinokarten die Beschaffung eines Alibi´s beweisen. Auch wenn sie ihre Anstiftung nicht gestanden hätte wäre sie vermutlich mit dem gleichen Strafmass verurteilt worden. Das gleiche gilt natürlich auch für JS. Selbst wenn man ihm die aktive Ermordung des Ehepaars Haysom nicht hätte nachweisen können, wäre er doch auf jedem Fall als ein
Accessory before the fact verurteilt worden.

Rosenmontag schrieb:dass hätte sie nicht gekonnt, da die doppelten Kinokarten die Beschaffung eines Alibi´s beweisen

Sie hätte ja eine ähnliche Geschichte wie JS erzählen können. Er behauptete ja auch, dass er dachte EH wäre wegen einem Drogendeal zurück nach Charlottesville gefahren.

Venice2009 schrieb:Sie hätte ja eine ähnliche Geschichte wie JS erzählen können. Er behauptete ja auch, dass er dachte EH wäre wegen einem Drogendeal zurück nach Charlottesville gefahren.

das erkärt noch nicht die doppelten Kinogarten, die sich in Sörings Besitz fanden. JS begründete die doppelten Kinokarten damit, dass er den Eltern von EH nachweisen wollte, dass EH mit ihm zusammen war und deswegen keine Drogen genommen haben kann.

Er hat einfach keine glauwürdige Begründung gefunden warum ein doppelter Satz Kinokarten gefunden wurde. EH hätte auch keine gefunden. Die Konstruktion eines Alibis ist zu offensichtlich. Daher ist JS Behauptung er ist unschuldig so unglaubwürdig.

Rosenmontag schrieb:Er hat einfach keine glauwürdige Begründung gefunden warum ein doppelter Satz Kinokarten gefunden wurde.

Wieso hat er das nicht bei seinem Geständnis 1986 zugegeben? Oder hätte er damit EH belastet?

monstra schrieb:Rosenmontag schrieb:
Er hat einfach keine glauwürdige Begründung gefunden warum ein doppelter Satz Kinokarten gefunden wurde.

Wieso hat er das nicht bei seinem Geständnis 1986 zugegeben? Oder hätte er damit EH belastet?

die doppelten Kinokarten wurden für Söring doch erst 1990 ein Thema, als er sein Geständnis zurück gezogen hatte.
1986 hatten beide übereinstimmen ausgesagt, dass er am Tatort war und die Morde verübte hatte und sie in Wahington D.C. geblieben ist.
Erst als Söring sein Geständnis zurück gezogen hatte, wurden die Kinokarten zu einem Problem für ihn.

Rosenmontag schrieb:Erst als Söring sein Geständnis zurück gezogen hatte, wurden die Kinokarten zu einem Problem für ihn.

Wieso? Er hätte doch sagen können, er habe mit EH ins Kino gewollt und deshalb zwei Karten gekauft. Doch EH sei nicht gekommen (weil sie ja mal schnell ihre Eltern abgemurkst hat oder hat lassen) und erst wieder aufgetaucht, als der Film vorbei war.

Für seine erste Geschichte (Geständnis) hatte er ja nicht viel Zeit, sich das auszudenken. Für seine zweite Geschichte hatte er immerhin mehrere Jahre Zeit. Wenn er dann nur auf diese Begründung kommt:

Rosenmontag schrieb:JS begründete die doppelten Kinokarten damit, dass er den Eltern von EH nachweisen wollte, dass EH mit ihm zusammen war und deswegen keine Drogen genommen haben kann.

Dann lachen da doch die Hühner. Wie sollen zwei Kinokarten das beweisen? Warum nicht eine Kreditkartenabrechnung? Oder gleich ein Polaroid vom Lincoln-Memorial? Das ist so absurd, dass man fast schon glauben könnte, das ist die Wahrheit...

monstra schrieb:Dann lachen da doch die Hühner. Wie sollen zwei Kinokarten das beweisen? Warum nicht eine Kreditkartenabrechnung? Oder gleich ein Polaroid vom Lincoln-Memorial? Das ist so absurd, dass man fast schon glauben könnte, das ist die Wahrheit...

Dann denk doch einfach mal eine Woche lang (als Simulation von "mehrere Jahre") darüber nach, ob Dir eine bessere Begründung einfällt, warum man zwei Kinokarten aufbewahrt haben könnte, ohne ein Alibi für ein Verbrechen besorgen zu wollen. Falls Dir wirklich etwas besseres einfällt, könnte es tatsächlich die absurde Wahrheit sein.
(Meld Dich am Freitag, den 26. Juni, an dieser Stelle mit der Lösung.)

monstra schrieb:Wieso? Er hätte doch sagen können, er habe mit EH ins Kino gewollt und deshalb zwei Karten gekauft.

Es geht ja nicht darum, die beiden Karten gekauft zu haben. Es geht darum, die beiden wertlosen Schnipsel so lange aufbewahrt zu haben bei einem zeitgleichen Mordgeschehen.

monstra schrieb:Für seine erste Geschichte (Geständnis) hatte er ja nicht viel Zeit, sich das auszudenken. Für seine zweite Geschichte hatte er immerhin mehrere Jahre Zeit.

1990 kannte JS schon die Beweislage, die er durch seine Geschichte entkräften musste. Es gab 5 Kinokarten ( 2+2+1) für 3 verschiedene hintereinander folgende Filme.

monstra schrieb:Wieso? Er hätte doch sagen können, er habe mit EH ins Kino gewollt und deshalb zwei Karten gekauft. Doch EH sei nicht gekommen (weil sie ja mal schnell ihre Eltern abgemurkst hat oder hat lassen) und erst wieder aufgetaucht, als der Film vorbei war.

bei 3 Filmen wird´s schwieriger. JS musste außerdem Blutgruppe Null und den blutigen Sockenabdruck am Tatort erklären, den EH nicht hinterlassen haben kann. Daher als Coverstory die Drogendealergeschichte.

Außerdem gab es doch auch noch die Briefe zwischen EH und JS, die den Tod der Eltern zum Inhalt hatten.

silentlistener schrieb:Es geht ja nicht darum, die beiden Karten gekauft zu haben. Es geht darum, die beiden wertlosen Schnipsel so lange aufbewahrt zu haben bei einem zeitgleichen Mordgeschehen.

das kommt noch hinzu.

silentlistener schrieb:Falls Dir wirklich etwas besseres einfällt, könnte es tatsächlich die absurde Wahrheit sein.
(Meld Dich am Freitag, den 26. Juni, an dieser Stelle mit der Lösung.)

da bin ich auch gespannt. Mir wäre nichts besseres eingefallen.

monstra schrieb:Für seine erste Geschichte (Geständnis) hatte er ja nicht viel Zeit, sich das auszudenken. Für seine zweite Geschichte hatte er immerhin mehrere Jahre Zeit. Wenn er dann nur auf diese Begründung kommt

monstra schrieb:Dann lachen da doch die Hühner.

Ja, Hühner sind vielleicht auch gar nicht so dumm wie man allgemein annimmt.

Mr.Stielz schrieb am 29.11.2019:Kurz nach meiner Verhaftung 1986 hatte mein Vater Kontakt zu John Lowe aufgenommen, einem bekannten Strafverteidiger in Virginia, um mit ihm über meine Verteidigung in einem möglichen Prozess zu sprechen. Meinem Vater war klar, dass die Kinokarten möglicherweise sehr wichtig sein würden, und deshalb hatte er ihm Kopien davon gefaxt, zusammen mit anderen Dokumenten, die er in meinem Wohnheimzimmer gefunden hatte. Mr. Lowe nahm dann doch nicht an meiner Verteidigung teil
[...]
Am Vorabend von Liz' großem Auftritt im Zeugenstand entschloss sich John Lowe, die Faxkopien der Kinokarten Staatsanwalt Updike zu übergeben.
[...]
Für meine Anwälte und mich war Mr. Lowes Entschluss, dem Staatsanwalt zu helfen, natürlich eine mittlere Katastrophe

Denn diese doppelten Kinokarten im Besitz von Söring bewiesen, dass dieser einst ein Alibi für den Doppelmord arrangiert hatte. Das liegt so klar und deutlich auf der Hand, das nur ein Blinder diese Eindeutigkeit und die Problemsituation nicht sehen kann, in der JS sich befand.

Er musste sich eine andere Erklärung für das Aufbewahren von verfänglichen doppelten Kinokarten ausdenken, die mit seiner Unschuldsbehauptung korrespondiert, was quasi unmöglich ist. Er fand eine Erklärung, aber nur eine, bei der die Hühner lachen müssen. Es gibt aber immerhin Menschen, die kaufen ihm diese hühnerbelustigende Geschichte ab.

Sollte jemandem eine plausiblere Geschichte einfallen, kann er sich damit brüsten, schlauer bzw. fantasiebegabter zu sein als JS.
Ich bin auch raus. Ich finde, er hat mit seiner Drogenkurierfahrt-Erpressungs-Elternpetze-Story noch die beste Erklärung gefunden, die man sich hierfür aus den Fingern sagen kann.