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Der Mensch Jens Söring

40.337 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

18.02.2020 um 00:19
Ein amerikanischer Police Officer sprach vor vielen Jahren schon diese These an.

Außenstehende bewerten gnadenlos die Opfer, wühlen in deren Mülltonnen und suchen Entschuldigungen für die Täter.
Die Opfer werden gnadenlos in den Schmutz gezogen.

Eine grausame Entwicklung und ewiger Schmerz und Leid für die noch lebenden Angehörigen.


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Der Mensch Jens Söring

18.02.2020 um 00:30
2,2 Promille bekommen nur Alkoholiker hin. Das ist nicht gnadenlos, sondern ein Fakt.

Dass Alkoholiker systematisch das gesunde Seelenleben ihrer Kinder gefährden ist ebenfalls Fakt - und gnadenlos für die Kinder.

Und woran liegt es wohl, dass missbrauchten Kindern zu selten geglaubt wird? Und was bewirkt das an Gnadenlosigkeit?

Würde man versuchen soetwas mit dem Mantel des Schweigens zu bedecken, dann machte man sich mitschuldig am Weiterbestehen von Mißbrauch und Gewalt. Das kann niemand wollen.

Hier geht es nicht um Beschuldigungen aus Bösartigkeit, sondern um Aufklärung der Hintergründe.


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18.02.2020 um 00:45
Zitat von asadehasadeh schrieb:Nein, da war niemand in allen drei Vorstellung. Das ist doch gerade der Irrtum, den die Kinokarten erzeugen sollten. Tatsächlich wurden die Karten für die Nachmittagsvorstellung bei ihrer Abfahrt nach 13.00 Uhr in Washington gekauft und sie waren wieder rechtzeitig in Washington, um die Karten für die 22.00 Uhr Vorstellung zu kaufen.
das ist die Frage ob das überhaupt möglich war. Das ist nämlich hier das Kernproblem. Es wird viel angenommen, aber so gut wie gar nichts bewiesen. War es also überhaupt damals möglich gewesen Karten vorher zu besorgen, oder wurden diese nur zeitgleich verkauft usw?

Dann ist immer noch die Frage, weshalb das Außenlicht brannte, wenn die Tat schon um 15 oder 16 Uhr verübt worden ist und weshalb die Haysoms bereits um diese Zeit einen Alkohlpegel von 2,2 Promille intus hatten. So selbstverständlich sehe ich das hier nämlich nicht.


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18.02.2020 um 00:47
@Melusine Terry Wright beschreibt, dass in der Dusche Hundehaare bzw. Blut das nicht von einem Menschen stammte (nicht-menschliche Proteine) gefunden wurde.


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18.02.2020 um 00:55
@Melusine
du schließt aus dem gedeckten Tisch, dass lediglich Eis gegessen worden ist? Das war der Nachtisch gewesen. Der Mageninhalt der Haysoms ist doch untersucht worden. Und somit konnte festgestellt werden, was sie kurz zuvor noch zu sich genommen haben.


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18.02.2020 um 07:53
ich habe mir überlegt wie man früher Kinohits ermittelt hat? Woher konnte man also wissen, ob ein Film erfolgreich ist? Wenn lediglich Kinotickets mit Nummern vergeben wurden (solche Tickets gab es ausschließlich auch nur bei uns laut Google)?

Das ging letztlich nur so, dass man sich notiert haben muss, welche Tickets von ... bis ... zu welchem Film vergeben worden sind. So konnte man überhaupt ermitteln, ob ein Kinofilm erfolgreich war, oder eben nicht.


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18.02.2020 um 08:25
Zitat von silentlistenersilentlistener schrieb:Schwer vorstellbar, dass er als alleiniger Auftragskiller agiert hat.
Unabhängig jetzt von diesem Fall ist es doch möglich, 2 Menschen mit einem Messer zu töten. Der Überraschungsmoment steht dem Täter zur Seite, die Opfer sind wahrscheinlich durch den Angriff erst einmal wie gelähmt.
Zitat von silentlistenersilentlistener schrieb:Führt man solch eine gemeinsame Verschwörung nicht auch gemeinsam durch?
ich weiß nicht inwiefern EH ihre Eltern tot sehen wollte, oder sie selber mit bloßer Hand töten wollte. Ich meine das ist etwas völlig anderes, die eigenen Eltern so zu töten, als lediglich davon zu träumen.
Zitat von silentlistenersilentlistener schrieb:Hätte er nicht befürchten müssen, sonst plötzlich alleine im Regen zu stehen?
nein, er hatte die Briefe, das Washington Alibi mit den 2 Kinotickets spricht ja auch dafür, dass dort ein Alibi konstruiert werden sollte.
Zitat von silentlistenersilentlistener schrieb:War der Verbleib einer Person in Washington für das vermeintliche Alibi so entscheidend?
in der Gedankenwelt der beiden vielleicht. Ansonsten verstehe ich den ganzen Washington Trip nicht. Es ging doch eigentlich nur darum, sich ein Alibi zu verschaffen. Auch wenn es wiederum verdächtigt wirkt, weshalb man unbedingt nach Washington fahren musste um den ganzen Abend im Kino zu verbringen. Das hätte man in der näheren Umgebung sicherlich auch hinbekommen.
Zitat von silentlistenersilentlistener schrieb:nd: Warum sagt er vor Gericht so überzeugt, fast schon triumphierend (Motto: 'ich weiß es besser als Sie'), dass sie dazu fähig ist, zu morden
das ist doch eigentlich reine Interpretation. Was er genau meinte, das wissen wir nicht. Denn er hat sich nicht nur an einer Stelle sonderbar verhalten. Auch das häufige Grinsen oder fast Lachen wirkt recht befremdlich.
Zitat von silentlistenersilentlistener schrieb:Warum begibt sie sich auf die Flucht? (Ist ihr Bruder geflohen, als seine
Ex-Freundin verdächtigt wurde?)
weil auch beide in der Sache steckten. Es ist ja nicht so, dass EH von nichts gewusst haben will. Das hätte man ihr so auch gar nicht geglaubt.

Wie gesagt, ich weiß nicht ob EH mit am Tatort gewesen ist oder nicht, aber Widersprüche gibt es eben bei beiden Theorien.


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Der Mensch Jens Söring

18.02.2020 um 08:39
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:ich weiß nicht inwiefern EH ihre Eltern tot sehen wollte, oder sie selber mit bloßer Hand töten wollte. Ich meine das ist etwas völlig anderes, die eigenen Eltern so zu töten, als lediglich davon zu träumen.
SEHR guter Punkt! Ihre Fantasien beschränken sich ja darauf, dass der gestürzte Vater einfach liegenbleibt und nicht mehr aufsteht. Oder dass sie das Problem aus sicherer Entfernung durch Woodoo quasi per Geisteskraft aus der Welt schafft.

Das ist meilenweit entfernt von aktivem, blutigen Abschlachten. Da dürften die Messerfantasien eines geübten Fechters deutlich konkreter gewesen sein.

Insofern sind die angeblichen Hinweise auf Woodoo, ein Herumschmieren im Blut der Opfer - so sie denn überhaupt existieren! - das genaue Gegenteil ihrer Intention eines sicheren, distanzierten Tötens mit maximalem Abstand.

Wohingegen das Töten durch einen folgsamen Beauftragten exakt dieser Intention entspricht.


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Der Mensch Jens Söring

18.02.2020 um 09:36
Zitat von Tatort70Tatort70 schrieb:Terry Wright beschreibt, dass in der Dusche Hundehaare bzw. Blut das nicht von einem Menschen stammte (nicht-menschliche Proteine) gefunden wurde.
Könntest du bitte die entsprechende Stelle zitieren?

Laut Blutanalysebericht wurde ein Tierhaar und ein menschliches Haar gefunden. Von Hundehaar steht da nichts.

burton 11B

11B ist das rechte Waschbecken:

4400af343a bed room sketch small

Wenn das Tierhaar mit der Tat zu tun hat, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das auch auf das menschliche Haar zutrifft.

Das menschliche Haare gehört weder Derek und Nancy Haysom noch Jens Söring.
Laut Söring wurde es nicht (offiziell) mit den Haaren von Elizabeth Haysom verglichen.

Siehe Diskussion ab Beitrag von yasumi (Seite 446)


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Der Mensch Jens Söring

18.02.2020 um 10:27
@yasumi
es ist immer so eine Sache mit dern Aussagen von JS...
Subsequently, the police investigation focused on
Elizabeth, who voluntarily furnished blood and hair samples,
fingerprints, and footprints.
http://www.courts.state.va.us/opinions/opnscvwp/1971647.pdf auf Seite 4 des Urteils.Warum hätte man die Probe entnommen, aber nicht untersucht?


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18.02.2020 um 10:58
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Nach der Tat muss Söring nochmal auf Socken zurück in die Küche gegangen sein. Der unvollständige Sockenabdruck K23 ist hier zu finden. Was wollte Söring in der Küche? Licht ausmachen? Damit die Leiche von NH nicht gleich durchs Küchenfenster hell erleuchtet zu sehen ist?
Sonnenuntergang in Lynchburg um 18:05 am 30.3.85
Ich habe heute morgen darüber nachgedacht (ich reklamiere nicht alle Weisheit für mich und auch für mich sind immer noch Fragen offen).
Ich habe mich immer gefragt, warum EH ihre Füße beim Putzen mit den Sockenabdrücken verglichen hat? Das kann eigentlich doch nur bedeuten, dass sie ebenfalls ihre Schuhe ausgezogen hat und auf Socken herumgelaufen ist. Denn sonst hätte sie das doch nicht machen müssen.
Ich denke, dass die Sockenabdrücke in der Küche von EH stammen. Schließlich musste ja auch noch das Messer abgewaschen und à la Macbeth in die Schublade des Esstisches gelegt werden.

Wie man beim Fußvergleich-Thema gesehen hat, sahen sich ihre Füße ähnlich und bei unvollständigen Sockenabdrücken ist es nicht möglich zu klären, welche Sockenabdrücke von wem stammen.
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Insofern sind die angeblichen Hinweise auf Woodoo, ein Herumschmieren im Blut der Opfer - so sie denn überhaupt existieren! - das genaue Gegenteil ihrer Intention eines sicheren, distanzierten Tötens mit maximalem Abstand.
Oh Mist, ich habe gestern abend vergessen, das Bild hochzuladen. Man sieht es in der "On the case"-Doku bei 3:17.
https://www.tvnow.de/shows/on-the-case-15810/2020-02/episode-22-gefaehrliche-liebschaft-1206308
Da ist ein Dreieck ins Blut gemalt.
Zitat von ligalaligala schrieb:Sörings im Geständnis beim dt. Staatsanwalt gemachte Aussage, er sei zu einem ca 1 Meile entfernten Müllcontainer und wieder zurück gefahren, bekomme ich allerdings hier wirklich nicht mehr unter.
Wie siehst du das?
Ich glaube, dass es diese Mülleimer-Fahrt nicht gegeben hat, nicht gegeben haben kann (das wäre absolut irre gewesen).
Ich überlege: Es mussten ja die Teller und das Besteck und die blutigen Klamotten beseitigt werden. Vielleicht (Spekulation) haben die beiden sich einfach ein Bettlaken gegriffen (fehlt offensichtlich auf dem rechten Bett) und da alles reingeworfen. (Oder was würde sich noch anbieten? Ein großer Koffer o.ä.?)
JS musste die doppelten Fußspuren erklären. Also musste er logischerweise ins Haus zurückgekehrt sein.
Gleichzeitig musste er aber logischerweise auch die Tatwaffe(n), die blutige Kleidung und Geschirr, Platzsets und Besteck irgendwo entsorgt haben. Bei seiner Einzeltäter-Story wäre aber ein Aussteigen ohne Hose irgendwo sehr riskant gewesen, deswegen musste er erfinden, dass er die Sachen in der Nähe des Hauses weggeworfen hat, wo ihn keiner gesehen hatte. Aber natürlich so weit entfernt, dass man die Sachen nicht finden konnte (denn man hatte doch nach der Tat die direkte Umgebung abgesucht).
Diese ganzen Überlegungen führten dann zur Mülleimer-Geschichte.
Ich frage mich einfach, warum sie das Bettlaken überhaupt in ihre Geschichte eingebaut haben. Es wäre doch kein Problem gewesen, einfach eine Hose von DH anzuziehen.


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Der Mensch Jens Söring

18.02.2020 um 11:08
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Wie man beim Fußvergleich-Thema gesehen hat, sahen sich ihre Füße ähnlich und bei unvollständigen Sockenabdrücken ist es nicht möglich zu klären, welche Sockenabdrücke von wem stammen.
und du weißt mit Sicherheit natürlich auch, dass sie dabei Socken trug. Denn mit Schuhen hätte so ein Sockenabdruckvergleich keinen Sinn gemacht.
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Wie man beim Fußvergleich-Thema gesehen hat, sahen sich ihre Füße ähnlich
zeige mir die Ähnlichkeiten betreffend des Fußabdrucks von EH. Denn hier wurde eben keine große Ähnlichkeit festgestellt. Bitte im Vergleich zu JS Abdruck, was deiner Meinung nach bei ihrem mehr ähnelt im Vergleich zu seinem Abdruck.
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Ich frage mich einfach, warum sie das Bettlaken überhaupt in ihre Geschichte eingebaut haben. Es wäre doch kein Problem gewesen, einfach eine Hose von DH anzuziehen.
wahrscheinlich weil es genau so gewesen ist. Du versucht ein brutales Verbrechen logisch zu erklären. Wenn die beiden ihren Verstand an irgend einer Stelle eingeschaltet hätten, dann hätte es dieses Verbrechen gar nicht gegeben.

Im Übrigen hast du dich schon mit der Frage beschäftigt, warum die Elten ausgerechnet starben, als EH JS kennenlernte. Wieso nicht vorher? Wieso hat sie es nicht alleine z. B. mit einer Schußwaffe erledigt? Wozu brauchte sie eigentlich JS?


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Der Mensch Jens Söring

18.02.2020 um 11:34
Ich muss jetzt aus diesem Ping-Pong-Spiel leider aussteigen. Das führt mich persönlich nicht weiter.

Ich habe versprochen, noch die drei anderen Bücher vorzustellen. Und dann habe ich heute morgen angefangen, "1984" zu lesen. (Was mir als erstes aufgefallen ist: Die Hauptfigur lebt in den "Victory Mansions" und führt ein Tagebuch über ihre verbotenen Gefühle. Sie wird täglich dem Ritual des "2-Minuten-Hasses" unterzogen. Weiter habe ich noch nicht gelesen.)


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Der Mensch Jens Söring

18.02.2020 um 11:37
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Ich muss jetzt aus diesem Ping-Pong-Spiel leider aussteigen. Das führt mich persönlich nicht weiter.
weil du die Fragen nicht schlüssig beantworten kann. Dann ist das eben so. Für dich steht der Hergang fest und du möchtest nicht mit Widersprüchen verwirrt werden. Kann man stehen lassen. Nur wird man dich trotzdem darauf aufmerksam machen.

Das ist ja genau das, was JS auch macht. Er möchte mit widersprüchlichen Fragen nicht belästigt werden.


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18.02.2020 um 11:58
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Trimalchio schrieb:
Insofern sind die angeblichen Hinweise auf Woodoo, ein Herumschmieren im Blut der Opfer - so sie denn überhaupt existieren! - das genaue Gegenteil ihrer Intention eines sicheren, distanzierten Tötens mit maximalem Abstand.

Melusine schrieb:
Oh Mist, ich habe gestern abend vergessen, das Bild hochzuladen. Man sieht es in der "On the case"-Doku bei 3:17.
https://www.tvnow.de/shows/on-the-case-15810/2020-02/episode-22-gefaehrliche-liebschaft-1206308
Da ist ein Dreieck ins Blut gemalt.
Mag ja sein dass das wie ein absichtlich hingemaltes Dreieck aussieht. Ich halte das für einen Zufall beim hin und herwischen. Typischer Fall von Pareidolie
Wikipedia: Pareidolie

Aber entscheidend ist doch: Selbst wenn es ein absichtlich gemaltes Zeichen wäre, entkräftet das ja mein Argument nicht, sondern bestätigt es.

EH phantasierte und favorisierte eine klinisch reine Lösung auf Abstand, ohne körperlichen Kontakt. Nicht Nähe suchte sie, sondern Befreiung. Nicht schmierige Verschmelzung mit ihren Erzeugern sondern deren Entfernung. Man könnte auch sagen, sie war schon genug körperlich in Kontakt gewesen... !

JS bot sich hierfür als das ideale Werkzeug an.
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Ich habe mich immer gefragt, warum EH ihre Füße beim Putzen mit den Sockenabdrücken verglichen hat?
Der Sockenvergleich ist m.W. erstens nur als Teil eines Romans überliefert, und also quellenmässig nur über drei Umwege belegt. Daran eine Täterschaft festmachen zu wollen ist harter Tobak.

Aber selbst wenn hier zweitens ein Zeuge exakt und unvoreingenommen beobachtet und zeitnah berichtet haben sollte: Ich habe genug Phantasie, mir zehn oder mehr Motive für eine solche Handlung vorzudtellen. "Passt mir der Schuh?" "War ich doch als Geist mit dabei und habe Spuren hinterlassen?" "Kann man Jens Schuhgrösse bestimmen?"... Nichts davon deutet zwingend auf eine aktive Tatbeteiligung.


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Der Mensch Jens Söring

18.02.2020 um 12:18
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Aber selbst wenn hier zweitens ein Zeuge exakt und unvoreingenommen beobachtet und zeitnah berichtet haben sollte:
mehr als reine Spekulation ist es eben nicht. Anhand dessen sollte man doch niemanden verurteilen. Daher wurde EH eben auch nicht wegen der Morde angeklagt, sondern lediglich wegen der Anstiftung zu den Morden. Mehr konnte man ihr nicht nachweisen.
Beide haben ihren Anteil an der Tat exakt so gestanden. Es mag ja sein, dass das dem ein oder anderen nicht gefällt, nichtsdestotrotz muss man jemanden eine Tatbeteiligung nachweisen. Das sollte doch eigentlich selbstverständlich sein.


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18.02.2020 um 13:07
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Das menschliche Haare gehört weder Derek und Nancy Haysom noch Jens Söring.
Laut Söring wurde es nicht (offiziell) mit den Haaren von Elizabeth Haysom verglichen.
Was will uns Herr Söring damit andeuten? Dass man hier aus Schlamperei versäumt hat, sie als Alleintäter zu identifizieren?

Fakt ist: Der Fingerabdruck gehörte ja z.B. auch EH. Ändert aber nichts. Es wäre absolut nichts Ungewöhnliches daran, im Elternhaus von EH ihre Haare zu finden, egal wo. Ein Vergleich wäre sicher möglich gewesen, aber hätte nichts zum Nachweis ihrer Tatbeteiligung beigetragen.

Bleibt natürlich der grosse Unbekannte...
*augenverdreh*


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Der Mensch Jens Söring

18.02.2020 um 13:23
Was Gerichte als Tatnachweis fordern und als nachgewiesen feststellen, weicht logischerweise voneinander ab.
Strafprozess ist also Rekonstruktion einer Wirklichkeit, die notwendig und zwingend nicht aktuell, sondern Teil der Vergangenheit ist.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-09/strafprozess-wirklichkeit-wahrheit-fischer-im-recht/komplettansicht

Es gibt also einen Unterschied zwischen "historischer" und "forensischer" Wahrheit. Bezeichnet auch mit dem Begriffspaar "materielle" versus "formelle" Wahrheit. Am bekanntesten ist das Stichwort "prozessuale Wahrheit".

Denn es gibt einen Unterschied zwischen dem, was formell in einem Urteil als Sachverhalt festgestellt wird ("forensisch" bzw. "prozessual") und dem, was materiell tatsächlich passiert ist ("historisch"). Ein Sachverhalt kann nie gerichtlich zu 100% rekonstruiert werden. Ein Urteil ergeht, wenn die Sachaufklärung eine Tatbestandserfüllung zur Überzeugung des Gerichts (oder der Jury) ergibt.

Aber:
Ob die "Feststellungen" die reine, ganze, wirkliche Wahrheit sind, weiß aber niemand; es gibt auch keine Möglichkeit, dies objektiv festzustellen.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-11/strafprozess-wahrheitsfindung-beweise-fischer-im-recht/seite-7

Wohlgemerkt: Das weiß auch das Gericht nicht. Es kennt nicht die wirkliche Wahrheit. Wie auch wir.

Man kann nun jeglichen Versuch einer Rekonstruktion der historischen Wirklichkeit außerhalb eines gerichtlichen Verfahrens für sinnlos halten. Das dürfte die Position des Juristen sein. Der Historiker tut das aber ebensowenig, wie der Politikwissenschaftler oder Linguist. Man denke an die ständige Begleitung des NSU-Verfahrens in Münschen, an die Auschwitzprozesse in Frankfurt, den Stammheimer RAF-Prozess 1975 aber auch an Hitlers Hochverratsprozess 1924. Aber auch die Prozesse gegen O.J. Simpson, Michael Jackson oder aktuell Harvey Weinstein haben eine Ebene, die sich außerhalb des prozessualen Ergebnisses abspielt.

Nun möchte ich diesen Fall nicht mit historischen Ereignissen vergleichen. Aber Mittel, Methoden und Darstellung sind gleich: Was ist wirklich (!) passiert? Wie und warum wurde es prozessual behandelt? Was waren die Folgen?


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Der Mensch Jens Söring

18.02.2020 um 14:06
Zitat von monstramonstra schrieb:Nun möchte ich diesen Fall nicht mit historischen Ereignissen vergleichen. Aber Mittel, Methoden und Darstellung sind gleich: Was ist wirklich (!) passiert? Wie und warum wurde es prozessual behandelt? Was waren die Folgen?
Man kann das, was Gerichte betreiben, nicht mit Geschichts- oder Politikwissenschaft vergleichen. Der Jurist hat eine andere Aufgabe als ein Historiker, Archäologe, Linguist, Paläontologe. Der Jurist muss ein bestimmtes - rekonstruiertes - Geschehen unter vorhandene kodifizierte Straftatbestände subsumieren und nichts anderes. Sachverhaltsaufklärung ist insoweit kein Selbstzweck, sondern auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet. Die Frage ist immer: Passt das, was passiert ist, unter eine vvom Gesetzgeber vorgegebene und damit zu beachtende Strafnorm?


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18.02.2020 um 20:19
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Der Sockenvergleich ist m.W. erstens nur als Teil eines Romans überliefert, und also quellenmässig nur über drei Umwege belegt. Daran eine Täterschaft festmachen zu wollen ist harter Tobak.

Aber selbst wenn hier zweitens ein Zeuge exakt und unvoreingenommen beobachtet und zeitnah berichtet haben sollte: Ich habe genug Phantasie, mir zehn oder mehr Motive für eine solche Handlung vorzudtellen. "Passt mir der Schuh?" "War ich doch als Geist mit dabei und habe Spuren hinterlassen?" "Kann man Jens Schuhgrösse bestimmen?"... Nichts davon deutet zwingend auf eine aktive Tatbeteiligung.
Schon wieder der Sockenabdrucksvergleich :-) .... das hatten wir zuletzt am 09.02.20....
Zitat von asadehasadeh schrieb am 09.02.2020:Mein Beitrag vom 03.01.2020, 17.31 Uhr:

asadeh schrieb am 03.01.2020:
Zu dem Thema, ob EH ihren Fuß mit dem blutigen Abdruck bei der Tatortreinigung verglichen hat, habe ich eine entsprechende Passage in Parent Slasher ab min. 13.30 gefunden. Da berichtet Reid davon, dass Howard Haysom EH verdächtigte, mit dem Mord etwas zu tun zu haben und von EH´s Fußvergleich berichtete.
https://www.youtube.com/watch?v=OdzuSTQN6Gc (Video: The Parent Slashers - Teen Murderers Elizabeth Haysom & Jens Soering (Crime Documentary))
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Ich muss jetzt aus diesem Ping-Pong-Spiel leider aussteigen. Das führt mich persönlich nicht weiter.
Das kann ich sehr gut verstehen. "Täglich grüßt das Murmeltier" ;-) ist auf Dauer ermüdend und bringt nichts.
Ich bin jedenfalls gespannt, ob du noch ein paar "lose Enden" zusammenfügen kannst.
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Fakt ist: Der Fingerabdruck gehörte ja z.B. auch EH. Ändert aber nichts. Es wäre absolut nichts Ungewöhnliches daran, im Elternhaus von EH ihre Haare zu finden, egal wo. Ein Vergleich wäre sicher möglich gewesen, aber hätte nichts zum Nachweis ihrer Tatbeteiligung beigetragen.
Es sind schon andere verurteilt worden ohne dass man irgend einen Nachweis ihrer physischen Anwesenheit am Tatort gefunden/gebraucht hätte, z.B. Darsow - freie richterliche Beweiswürdigung. Sie hatte ein Motiv (Hass auf ihre Eltern), sie wünschte ihren Eltern den Tod (Briefe), sie hatte kein Alibi (niemand kann ihre Anwesenheit zur fraglichen Zeit in Washington bestätigen) und sie war am Tattag nachweislich mit dem geständigen Mörder zusammen. Wenn ich noch länger drüber nachdenke, fallen mir bestimmt noch einige Punkte ein.....ach ja, ihr Nachtatverhalten, Tatortreinigung....der Täter kehrt an den Tatort zurück, ihr Sockenabdruckvergleich, das Beschuldigen Dritter, die gemeinsame Flucht mit dem Mittäter etc. etc. etc...

Also ich hätte da nicht die Hand für ins Feuer legen wollen, dass nicht auch eine Jury zu der Überzeugung ihrer Tatbeteiligung gekommen wäre. Denn es ist ja auch nicht so, dass man gar nichts von ihr am Tatort gefunden hätte. Blut, Fingerabdrücke..... Es spricht nichts gegen ihre Tatbeteiligung, nichts schließt sie eindeutig als Täterin aus.

Ach ja und es sind natürlich auch schon Angeklagte freigesprochen worden, die Spuren am Tatort hinterlassen haben, die geflohen sind, ein Motiv und kein Alibi hatten und die nicht verurteilt wurden, ich sag nur O.J. ....

Wir werden nicht mehr erfahren, was eine Jury mit einer Mordanklage gegen EH gemacht hätte.




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