Der Mensch Jens Söring

Melusine schrieb:Leider wurden die Bänder vernichtet. Daher können sie jetzt alles behaupten, was sie wollen. Niemand kann es überprüfen, weder du noch ich.

es ging mir eher darum, warum er gestanden hat. Weil er davon ausging, dass die Ermittler die Bänder der Kamera hatten. Das ist schon ein recht wichtiges Detail.

Die Sockenabdrücke führten Richtung Badezimmer, am Lichtschalter wurden keine gefunden, zumindest ist mir dazu nichts bekannt. Um ins Badezimmer zu kommen MUSSTE man durch´s Schlafzimmer. Er hat schließlich gestanden, sich im Badezimmer seine Wunde versorgt zu haben. Also passt doch alles dazu. ich weiß nicht, warum du behauptetest, es hätte lediglich mit dem Lichtschalter zu tun.

Melusine schrieb:a, dazu hatte ich gestern abend schon was geschrieben. Vor der Tiefgarage war nämlich eine Schranke, durch die er sonst mit seiner Blutiges-Laken-Geschichte nicht durchgekommen wäre.

das Laken soll er doch aber nur unten rum gewickelt haben. Er trug doch einen Pullover von DH?

ligala schrieb:ch hatte aber von dir mal was ganz anderes gelesen, nämlich hier, als Antwort mir gegenüber:

ich kann die genau Uhrzeit auch nur schätzen. Es war aber eben zum Zeitpunkt des Dinner´s gewesen. @Melusine ging ja vom Lunch aus, also gegen 12, 13 Uhr.

Melusine schrieb:Und sie brauchten sich nicht unterhalten über die Tat, sie waren gemeinsam dort. Was hätten sie über "our little nasty" hinterher noch groß reden sollen?

das hat doch nicht unbedingt damit zu tun, dass beide die Tat begangen haben. Sondern es war ihr "schmutziges" Geheimnis gewesen, ganz unabhängig davon, wer welchen Anteil an der Tat gehabt hat.

Venice2009 schrieb:ich kann die genau Uhrzeit auch nur schätzen. Es war aber eben zum Zeitpunkt des Dinner´s gewesen. @Melusine ging ja vom Lunch aus, also gegen 12, 13 Uhr.

Nein, das tat @Melusine nicht. Lies nochmal ihre Beiträge dazu durch.

Melusine schrieb:- Wenn man die Kinotickets aus der Timeline eliminiert und nur noch die Ereignisse behält, für die sie wahrscheinlich beinharte Beweise hatten (MOST machine am Vormittag, Zimmerservice gegen 21 Uhr, Kinotickets mit Uhrzeit für 22.15 Uhr, die nicht vor 20 Uhr gekauft sein konnten, dann ergibt sich ein Zeitfenster zwischen 13/14 und 21/22 Uhr. Leider sind die Belege vom Zimmerservice vernichtet worden und wenn sie vorhanden gewesen wären, hätte man die Unterschrift von einem Experten prüfen lassen müssen.)
- Rein von den Zeiten und Strecken her war es innerhalb 8 Stunden machbar, alle drei Kinos lagen in derselben Straße, sie fuhren direkt vom Hotel los, kauften die Kinokarten am 1. Kino, fuhren dann nach Loose Chippings, dann wieder zurück, bestellten den Zimmerservice im Hotel, tätigten den Anruf in Charlottesville und fuhren dann nochmal los, um die 2. und 3. Kinotickets zu kaufen.

@ligala
dann verstehe ich jedoch nicht, wie EH um 17.00 Uhr mit am Tatort gewesen sein soll. Denn jemand war in 3 Vorstellungen im Kino gewesen, die Rückfahrt betrug 3,5 Stunden. Wie schafft man die Eltern zu töten, den Tatort zu reinigen und dann noch pünktlich gegen, 19,20 Uhr im Kino zu sitzen?

ligala schrieb:Ich finde, das klingt nicht unbedingt nach konkreten Mordplänen. Eher nach einigen "Spinnereien".

Ja aber das Problem ist doch, dass später zwei Menschen ermordet worden sind. Ich habe hier im Forum auch gelesen, dass nicht jeder der Gewaltphantasien hat, einen Mord begeht. Stimmt. Aber hier sind Morde geschehen, da muss man die Äußerung von Gewaltphantasien des Tatverdächtigen oder eben auch den Satz: "Mein Gott, wie ich diese Abendessenszene geplant habe!" doch anders bewerten.
Söring hat die Tat vorher angekündigt und hinterher gestanden.
Alles Andere bleibt spekulativ!

Venice2009 schrieb:dann verstehe ich jedoch nicht, wie EH um 17.00 Uhr mit am Tatort gewesen sein soll. Denn jemand war in 3 Vorstellungen im Kino gewesen, die Rückfahrt betrug 3,5 Stunden. Wie schafft man die Eltern zu töten, den Tatort zu reinigen und dann noch pünktlich gegen, 19,20 Uhr im Kino zu sitzen?

Ich gehe ja auch nicht davon aus, dass sie im Kino war.

Judith123 schrieb:Ja aber das Problem ist doch, dass später zwei Menschen ermordet worden sind. Ich habe hier im Forum auch gelesen, dass nicht jeder der Gewaltphantasien hat, einen Mord begeht. Stimmt. Aber hier sind Morde geschehen, da muss man die Äußerung von Gewaltphantasien des Tatverdächtigen oder eben auch den Satz: "Mein Gott, wie ich diese Abendessenszene geplant habe!" doch anders bewerten.

Was das anbelangt, halte ich aber einen anderen Brief für viel deutlicher, und zwar aus zwei Gründen:
1. Wird hier eine konkrete Absicht angedacht 2. wird ein Tatzeitraum angedeutet:

"Mein liebster Jens, ich sollte ernsthaft versuchen schwarze Magie auszuüben. Ein Vater hat Vera Lynn aufgelegt und ihr erstes Lied war Lilly Marleen.Meine Mutter trinkt ihren 6. Gin.Und dann bei ihrem 9. Gin ruft Jim Farmer an.'Eine Party,'sagt er. Er unterbricht meine Gedanken über die vielen Mördergeschichten, die ich gelesen habe. Ein unrasierter Schwuler trinkt etwas mit meinen Eltern.Mein Vater schrillt wie ein Wecker. Ich muss ihn abschalten und in Schlummermodus versetzen.Die Szenerie eines nutzlosen Abendessens. William Styron“Sopies Entscheidung“. Ich sitze in der Badewanne mit viel Schaum. Es macht mich schläfrig und ich trank viel Bier. Die Tage vergehen langsam. Warum legen sich meine Eltern nicht einfach hin und sterben? Ich verachte sie so sehr. Wir können warten, bis wir unser Diplom haben und sie dann hinter uns lassen oder wir können sie bald beseitigen."
(Elizabeth Haysom ab ca. Min . 1.25 )

Quelle: Das Versprechen, DVD-Version

Melusine schrieb:Und das war übrigens auch JSs Schuld (ein weiterer seiner "mistakes") , da er in seiner Hybris bei seinen Briefen die Kopie seines "Abschiedsbriefes" an Gardner aufgehoben hatte.

Ich habe mir übrigens mal die Mühe gemacht, den Brief zu rekonstruieren, den JS vor seiner Flucht an Gardner im Oktober 1985 hinterlassen hat. Nach dem Brief ist es eigentlich kein Wunder, dass Gardner nie mehr Lust hatte, die Einzeltäter-Theorie in Frage stellen zu lassen:

"Dear Officers Reid and Gardner,
I am certain that sooner or later
you will become involved in whatever investigation
may be made into my disappearance.
I tried to save you some effort by including
photocopies of the letters I am leaving for
family and friends, but undoubtedly you will
shuffle extensively through my belongings
anyway. Please try to leave them in a decent
state and return them to my parents - they
may want to keep them. And provide them
with the transcript I requested, too.
I assume that especially you, Mr.
Gardner, will be very excited by now, which
is why I hate to disappoint you (well, that’s
not exactly true). Unfortunately for you
I really am leaving for the reasons I
discussed in my letter to my parents. I don't
know whether you can understand these reasons,
and I do not mean that as an insult. It is
mostly because you probably cannot understand
those reasons, because of that fundamental
difference, I allude to in my letter to my
parents that I am leaving. I suggest that
you continue your investigation as before;
undoubtedly you will find whom you are looking for.
As for me, I am afraid you must remain, as Officer
Reid put it, only “99% sure” of my innocence.
From what Liz has told me of what you discovered
at Loose Chippings, I can only say that I am
incapable of such a thing.
I do not have many friends, but I think they will
substantiate this—and my long-standing dissatisfaction
with my life here. I only regret that
Liz had to supply you with her physical
evidence, had we been sure of my leaving(?)
??? and undoubtedly would have tried to
??? you at that time also ???, you
at least have only one set of physical evidence
to help you if you decide to search for uns.
However America is a big place, and as soon
as we have enough money to give us a start
elsewhere ...
There ist still much to do, so I must say
goodbye. Try to be kind to my parents - they
are going to have a tough enough time without
you gentlemen.
Sincerely, Jens Söring"

(Quelle: "Das Versprechen, Director's Cut, 38:36 + 39:19 + "The Parent Slashers", https://www.youtube.com/ watch?v=OdzuSTQN6Gc, 30:22)

ligala schrieb:Ich gehe ja auch nicht davon aus, dass sie im Kino war.

irgend jemand muss ja die Kinokarten besorgt haben. Das wird nicht JS gewesen sein.

ligala schrieb:arum legen sich meine Eltern nicht einfach hin und sterben? Ich verachte sie so sehr. Wir können warten, bis wir unser Diplom haben und sie dann hinter uns lassen oder wir können sie bald beseitigen."

so einen Brief schreibt man sicherlich nicht jemanden den man erst 3 Monate kennt, ohne dass es dazu bereits schon im Vorfeld Gespräche gegeben hat. Deshalb sind die Briefe eben auch belastend, auf beide bezogen.

Venice2009 schrieb:irgend jemand muss ja die Kinokarten besorgt haben. Das wird nicht JS gewesen sein.

Dass du so denkst weiß ich. Bitte respektiere einfach, dass ich das anders sehe.

Venice2009 schrieb:so einen Brief schreibt man sicherlich nicht jemanden den man erst 3 Monate kennt, ohne dass es dazu nicht schon im Vorfeld Gespräche gegeben hat. Deshalb sind die Briefe eben auch belastend, auf beide bezogen.

Da gebe ich dir recht. Aber dieser Brief belastet nun mal E. Haysom stärker als J. Söring, weil sie ihn ja schrieb.

ligala schrieb:Da gebe ich dir recht. Aber dieser Brief belastet nun mal E. Haysom stärker als J. Söring, weil sie ihn ja schrieb.

ja, er ist jedoch so geschrieben, als ob JS genau wusste um was es geht.
Solche Worte wählt man wohl nicht, wenn man das erste mal seine Tötungswünsche bezüglich der eigenen Eltern offenbart. Das klingt eher danach, als ob der andere darüber bereits bestens informiert ist.

Venice2009 schrieb:Das klingt eher danach, als ob der andere darüber bereits bestens informiert ist.

und auch danach dass es JS letztendlich entschieden hat, das die Eltern gleich beseitigt werden sollen.

Melusine schrieb:Und sie brauchten sich nicht unterhalten über die Tat, sie waren gemeinsam dort. Was hätten sie über "our little nasty" hinterher noch groß reden sollen?

So sehe ich das auch. Es gab über das Verbrechen kein Gespräch mehr, nicht, weil es zu grausam war oder dergleichen, sondern weil beide anwesend waren und es gemeinsam begangen haben.
Mich hat schon immer irritiert, dass es im Hotel weder von der einen noch von der anderen Seite angeblich größere Fragen gab. Er wollte angeblich nicht nachfragen, weil zu grausam und sie konnte angeblich nicht nachfagen, weil er sofort einschlief......na ja, wenig überzeugend.

Venice2009 schrieb:Die Sockenabdrücke führten Richtung Badezimmer, am Lichtschalter wurden keine gefunden, zumindest ist mir dazu nichts bekannt. Um ins Badezimmer zu kommen MUSSTE man durch´s Schlafzimmer. Er hat schließlich gestanden, sich im Badezimmer seine Wunde versorgt zu haben. Also passt doch alles dazu. ich weiß nicht, warum du behauptetest, es hätte lediglich mit dem Lichtschalter zu tun.

Man mußte um das Bett herum laufen, um ins Bad zu kommen, entgegen dem Uhrzeigersinn, weil das Bad hinter dem Kopfende des Bettes war.
Der Lichtschalter war direkt links, wenn man ins Schlafzimmer kommt vom Living-Room aus.

Venice2009 schrieb:Sondern es war ihr "schmutziges" Geheimnis gewesen, ganz unabhängig davon, wer welchen Anteil an der Tat gehabt hat.

Genau ihr schmutziges Geheimnis, weil sie es gemeinsam begangen haben; es wäre ansonsten JS schmutziges Geheimnis, das EH für ihn bewahrt oder umgekehrt.

Venice2009 schrieb:dann verstehe ich jedoch nicht, wie EH um 17.00 Uhr mit am Tatort gewesen sein soll. Denn jemand war in 3 Vorstellungen im Kino gewesen,

Nein, da war niemand in allen drei Vorstellung. Das ist doch gerade der Irrtum, den die Kinokarten erzeugen sollten. Tatsächlich wurden die Karten für die Nachmittagsvorstellung bei ihrer Abfahrt nach 13.00 Uhr in Washington gekauft und sie waren wieder rechtzeitig in Washington, um die Karten für die 22.00 Uhr Vorstellung zu kaufen.

Venice2009 schrieb:Ich schließe EH Anwesenheit am Tatort nicht aus, vielleicht kam es falsch rüber. Es gibt allerdings Dinge die dagegen sprechen.

Aus dem Bauch heraus spricht auch einiges dafür:
Schwer vorstellbar, dass er als alleiniger Auftragskiller agiert hat.
Führt man solch eine gemeinsame Verschwörung nicht auch gemeinsam durch?
Hätte er nicht befürchten müssen, sonst plötzlich alleine im Regen zu stehen?
Es waren zwei Personen umzubringen. Traute er sich das alleine zu?
Wie erklärt er den Eltern sein alleiniges Kommen? (Waren nicht beide angekündigt?)
War der Verbleib einer Person in Washington für das vermeintliche Alibi so entscheidend?

Und: Warum sagt er vor Gericht so überzeugt, fast schon triumphierend (Motto: 'ich weiß es besser als Sie'), dass sie dazu fähig ist, zu morden? Wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Selbst wenn sie wirklich alleine zu ihren Eltern gefahren wäre, hätte er es gar nicht so genau wissen können. Wenn es denn auch ihr Drogendealer erledigt haben könnte.

Was für JS gilt, müsste doch auch für EH gelten:
Warum begibt sie sich auf die Flucht? (Ist ihr Bruder geflohen, als seine
Ex-Freundin verdächtigt wurde?)
Hätte sie befürchten müssen, dass man ihr die Beteiligung nachweisen kann, wenn sie gar nicht am Tatort war und keinerlei Spuren von ihr vorhanden sein können.

Venice2009 schrieb:das hat doch nicht unbedingt damit zu tun, dass beide die Tat begangen haben. Sondern es war ihr "schmutziges" Geheimnis gewesen, ganz unabhängig davon, wer welchen Anteil an der Tat gehabt hat.

Übersetzt man nasty mit "Garstigkeit" ergibt sich ein anderer Sinn: Kein gemeinsames Wissen, sondern gemeinsame Tat.

So, jetzt noch einmal Elizabeths Weihnachtsbrief, soweit ich ihn nach "On the case" ergänzen konnte:

-----------------------------------
Elizabeths Weihnachtsbrief
(1. Version mit den restlichen Screenshots hier: Beitrag von Melusine (Seite 1.348))
-----------------------------------
Der „Weihnachtsbrief“ von Elizabeth hatte laut Ken Englade nur 9 Seiten. Er begann am Mittwoch, dem 19.12.1984 (Quelle: „Das Versprechen Director’s Cut", 00:17:34) und ging bis zum Montag, dem 24.12.1984. Elizabeth gab ihn am 28.12.1984 in die Post, als sie nach Jugoslawien abreiste. Jens erhielt den Brief am 3.1.1985 (Quelle: JS Weihnachtsbrief, Seite 19).

1.) Quelle: Film "Das Versprechen Director’s Cut", 00:17:34 (Brief-Ausschnitt im Bild zu sehen) + „On the Case“, https://www.tvnow.de/shows/on-the-case-15810/2020-02/episode-22-gefaehrliche-liebschaft-1206308, Kapitel 2, 09:49 (Brief-Ausschnitt im Bild zu sehen)

20/12/84
My dearest Jens,
About half a sorry hour after you left me, Daniel Mozes
appeared. Then he left too. Then I was alone.
21/12/84
I wake up and I'm still alone. A day of raining lonliness.

2.) Quelle: Nathan Heller: Blood Ties, https://www.newyorker.com/magazine/2015/11/09/blood-ties (Archiv-Version vom 10.01.2020) (nur Zitat) + Brief-Ausschnitt zu sehen in „On the Case, Kapitel 2, 09:49)

This morning I built my father a desk for his computer.
It took all morning. I didn’t smoke.
Then I went shopping.
I bought cigarettes.
I bought other things too — my father
fell down [I prayed] he got up. -

3.) Quelle: Film "Das Versprechen Director’s Cut", 00:16:58 (Brief-Ausschnitt im Bild zu sehen) + „On the Case, https://www.tvnow.de/shows/on-the-case-15810/2020-02/episode-22-gefaehrliche-liebschaft-1206308, Kapitel 2, 09:49 (Brief-Ausschnitt im Bild zu sehen)

Then I came home ...
The next door neigbour, who hires in ...
the poor horse, can ... supper
He's just bought ...
old food who ...
Sell a insurance (???) ...
other people's sex ...

4.) Quelle: Nathan Heller: Blood Ties, https://www.newyorker.com/magazine/2015/11/09/blood-ties (Archiv-Version vom 10.01.2020) (nur Zitat)

My parents began to drink. My father says that the juniper extract used to flavor gin is a potent poison/drug. It causes similar aggression as “speed.” My mother begins her 6th gin (I pray she’ll use the poker on my cold, guiding father)

5.) Quelle: Terry-Wright-Bericht, https://soeringguiltyascharged.files.wordpress.com/2020/01/the-detectives-report-by-terry-wright-final.pdf, S. 220 (Brief-Ausschnitt im Bild zu sehen)

and then on her 9th gin Jim Farmers calls. A party he says, breaking my concentration of the many murder storys I have read. He arrives with a black. Jim is growing a beard. An unshaven homosexual and a black have a drink with my parents. Then we left. Then we got wasted. Then my parents interrupted my 4th joint. Home. Before I knew Jim invites me to menage a trois with Steve. I don't know Steve and I don't care but I only have 10 minutes. SoH(?) says the speakers are Jensen. I start ...
... start to cry. I came home ...

6.) Quelle: Lover's Leap, youtube.com /watch?v=C54-s3Sj1Ak, 1:03:18 + 1:03:25 + 1:04:47 (Brief-Ausschnitte im Bild zu sehen) + „On the Case“, Kapitel 3, 00:06 (Brief-Ausschnitt im Bild zu sehen) ) + „On the Case“, https://www.tvnow.de/shows/on-the-case-15810/2020-02/episode-22-gefaehrliche-liebschaft-1206308, Kapitel 2, 16:54 + Kapitel 3, 00:06+ Kapitel 2, 15:27 (Brief-Ausschnitt im Bild zu sehen) + Film "Das Versprechen Director’s Cut", 00:16:58 (Brief-Ausschnitt im Bild zu sehen)

[Datum unbekannt, muss aber ebenfalls 21/12/84 sein]
... I cry tears of waste.
.. there have been many burgularies in this area recently.
I am making an enormous mural.
Only 22 days left. 1 day gone.
... have found the editing equipment but the cameras are at Mayhill.
My unreal dog has a Lenin badge on his forhead. He parades his politics ...
... way you parade your Nationality. Wild animals make me burp.

22/12/84
My mother went to her hair appointment, 3 days late.
My fater and I cut down cedars for Christmas presents
Would it be possible to hypnotise my parents, do voodoo on them and
will them to death?
It seems my concentration on their death is causing them problems.
My father nearly drove over a cliff at lunch, he nearly got squashed by
a tree when he got home (and he keeps falling over) and my mother (drunk)
fell into the fire. I think I shall seriously take up black magic.
.. ally came to Summer School? I have almost discovered a
... (over the summer at least)
[My father has put] Vera Lynn on and her first song was Lili Marlene.
that I should make a living from singing. He's confident
... the Christmas and Easter passion tide at
... is concerned about my Charisma. He‘s
... t my role ...

7.) Quelle: Film "Das Versprechen Director’s Cut" (1:27:27) (nur vorgelesen)

My father calls like an alarm clock. I must turn him off and put him on snooze. The scene of a freckless dinner party. William Styron [Sophie's Choice]. I'm sitting in the bath with lots of bubbles. It makes me sleepy and I drank lots of beer.

8.) Quelle: ABC, https://abcnews.go.com/2020/video/boyfriend-girlfriend-travel-europe-murder-investigation-part-52975057, 05:24 (Brief-Ausschnitte im Bild zu sehen, ergänzt durch die vorgelesenen Sätze)

The days go so slowly. Will you love me when ...
begin to wonder? Can my feramones reach you ...
if you don't love me. Stay close to me. ...
My God I wish I hadn't hesitated at school ...
Why don't my parents just lay down and die. I despise them so much.

9.) Quelle: ABC, https://abcnews.go.com/2020/video/boyfriend-girlfriend-travel-europe-murder-investigation-part-52975057, 05:24 (Brief-Ausschnitte im Bild zu sehen) + „On the Case“, https://www.tvnow.de/shows/on-the-case-15810/2020-02/episode-22-gefaehrliche-liebschaft-1206308, Kapitel 2, 15:29 (Brief-Ausschnitt im Bild zu sehen)

an Englishman he has definitely lost the art
told my parents I was going to marry you
suggested I visit Detroit, and all come too close(?)
made you up. You are very rich (well grand)
?er, with a c??? p???z throught it, is a castle
something. I ended up speaking German.
Mother noticed with her visual acumen that all
. in my life have been German. Hans from
Child of Hitler - Sebastian from Hamburg "an unwitting child
from no where - a posing child of Hitler
. my early years memoirs that I would
.. torture(?) around .. at our house today ...

10.) Quelle: Nathan Heller: Blood Ties, https://www.newyorker.com/magazine/2015/11/09/blood-ties (Archiv-Version vom 10.01.2020) (nur Zitat)

[23/12/84 (zeitlich nicht ganz sicher, siehe Ken Englade, Beyond Reason, S. 119/376)
We can either wait till we graduate and then leave them behind or we can get rid of them soon. My mother said today that if some accident befell them she knew I would become a worthless adventurer. More maternal acumen.

11.) Quelle: https://killingforlove.com/love-letters/ --> https://i.vimeocdn.com/video/591298655.webp?mw=1200&mh=675 + „On the Case“, https://www.tvnow.de/shows/on-the-case-15810/2020-02/episode-22-gefaehrliche-liebschaft-1206308, Kapitel 2, 15:27 (Brief-Ausschnitt im Bild zu sehen)

[laut Webseite 24/12/1984]
.. can have ..
.. no .. ors for me
.. vicissitude ... appeal me
Not even death can dismay me
fixed in the certainty of love unchanging.
I feel utterly secure in you;
I am a part of you
Elizabeth

12.) Quelle: Film "Das Versprechen Director’s Cut" (00:18:02), Brief aus Ausschnitt ist kurz zu sehen, Rest wird vorgelesen
[hier bin ich mir zeitlich nicht sicher]

I want to be with you, around you, in you, through you, tied to you forever and ever. Please, my darling Jens, all I love and miss you. Elizabeth

Keiner hier weiß, ob NH oder DH Alkoholiker waren und jegliche Spekulation darüber sollten aufhören.

Keiner weiß, ob NH jemals ihre Tochter sexuell missbrauchte. Hört auf, diese Gerüchte weiter zu streuen

EH hat ihre Meinung dazu schon mehrfach geändert und sie ist laut ihrer Halbbrüder schon immer eine Lügnerin gewesen.

Wie kann man so verachtend über zwei brutal ermordete Menschen schreiben?

Alle Kinder der Haysoms sind sehr liebevoll aufgewachsen und heute nicht nur sehr erfolgreich, sondern belegen auch Ehrenämter und setzen sich für soziales ein. SIE LIEBTEN IHRE ELTERN!
Dass sie EIN troubled kid hatten und ihr trotzdem eine Schulbildung in den besten Internaten der Welt ermöglichten spricht ebenfalls für sorgsame Eltern.

Nur hätten sie diese notorische Lügnerin, auch in den Ferien besser nicht nach Hause kommen lassen. Aber sie war die Tochter und sie liebten sie halt.

Hört aber bitte auf 2 Menschen, die sich nicht mehr wehren können zu beschmutzen.
Elendiger Tratsch, mehr ist da nicht hinter.

Schämt euch!

JS schreibt dazu in Mortal Thoughts, dass er von ihren Fantasien nicht geschockt gewesen sei, da sie ihm zuvor anvertraut hätte, wie schlecht ihre Eltern sie behandelt hätten (das ist alles schwer zu ertragen):

- Ihre Mutter hätte sie nach der Vergewaltigung beschuldigt, selber schuld zu sein
- Ihre Mutter hätte sie insbesondere beschimpft, wenn sie betrunken gewesen sei
- Ihre Mutter hätte sie gegen ihren Willen berührt
- Ihre Mutter hätte ein Baderitual entwickelt und sich zu ihr ins Bett gelegt
- Ihre Mutter hätte Nacktfotos von Elizabeth gemacht
- Ihr Vater hätte sie nicht beschützt, er hätte einfach nur vor sich hingestarrt, wenn sie Hilfe gesucht hätte.
- Sie wusste nie, ob ihr Vater ihr nicht glaubte oder ob sie ihm egal sei.
- Elizabeth hätte alle diese Anschuldigungen vor der 1987er Verhandlung wiederholt, aber dann vor Gericht zurückgezogen.
(Quelle: Mortal Thoughts, Kapitel 2, Seite 25, http://web.archive.org/web/20050907103609/http://lucy.ukc.ac.uk:80/Soering/chapter02.html#25)

Er selber hätte ihr ihre Schilderungen geglaubt, wäre sich aber mittlerweile nicht mehr sicher, was davon stimme. Zum damaligen Zeitpunkt habe er ihr aber geglaubt und sei daher von ihren Hassgefühlen nicht geschockt gewesen:

"Having become a victim of Liz's wild allegations myself, I can
only say that I now disbelieve these stories of sexual abuse. But I
have to repeat them here because I did believe
Elizabeth's accusations in the years 1984 to 1986, and my belief
in her lies were a powerful determinant of my own attitudes and
actions at that time.
It is my trust in Liz's tales of molestation which explains why,
during the Christmas holidays of 1984, I was not shocked by her
diary-letter containing fantasies of killing her parents. Given the
supposed fact that her father had abandoned her to the sexual
perversions of her mother, I sympathized with the feelings
Elizabeth expressed. My only concern was to give her any
comfort and support I could."

(Quelle: Mortal Thoughts, Kapitel 2, Seite 25, http://web.archive.org/web/20050907103609/http://lucy.ukc.ac.uk:80/Soering/chapter02.html#25)

Ich frage mich gerade ernsthaft, ob ein 18-jähriger nicht mit dieser Situation komplett überfordert war (falls das alles so stimmt). Was hätte er tun können/sollen/müssen? Die beiden waren gerade einmal 3 Wochen fest zusammen, als sie ihm den Weihnachtsbrief schrieb. Eigentlich hätte EH dringend Hilfe gebraucht.

Mich irritiert vor allem die Antwort von JS, der gerade einen Nervenzusammenbruch seiner Mutter miterlebt hat, nachdem beide gemeinsam "Einer flog über das Kuckucksnest" gesehen hatten:

Jan. 3. 23:49p.m.
Many things happened today, the most important of which I
will list now: Your letter arrived; I watched One Flew Over
the Kookoo's Nest; my mother had one of her strange reactions
("I don't want to go to an insane asylum, I don't want to go to
an insane asylum" repeated several times while crying.
(...)

(Quelle: JS Weihnachtsbrief, https://soeringguiltyascharged.files.wordpress.com/2019/06/jens-soering-letter-dec-jan-1984-85-complete.pdf, S. 19)

Ich habe mir am Wochenende "Einer flog über das Kuckucksnest" angeschaut, der Film ist wirklich schrecklich. Ich glaube, wenn man den gesehen hat, will man sich wirklich keine psychologische/psychiatrische Hilfe holen. Ich hatte ganz vergessen, dass Randle McMurphy (Jack Nicholson) im Film sogar Elektroschocks bekommt und nach einer Lobotomie mit einer großen Narbe am Kopf wie ein Zombie herumläuft (bevor er von einem Mitgefangenen erstickt wird). Ein anderer Gefangener (Billy Bibbit) nimmt sich am Ende des Films mit einer großen Glasscherbe das Leben.

Der Film ist an JSs Mutter nicht spurlos vorbeigegangen und an ihm sicherlich auch nicht.

Es ist für mich wirklich sehr schwer zu greifen, inwiefern sich JS und EH in diesem Stadium lediglich Fantasien hingaben oder ob sie hier wirklich schon konkret irgendeine Tat planten? Auf Seite 19/20 kann ich überhaupt nichts von Planung herauslesen. Der ganze Brief von Elizabeth ist ja sehr verworren, was ist Wahrheit, was ist Fantasie ("menage a trois", "unreal dog")?

Er geht auf ihren Brief nämlich nur mit diesem kleinen Abschnitt ein:

"To your actual letter: The fact that there have been many
burglaries in the area opens the possibility for another one with
the same general circumstances, only this time the unfortunate
owners... By the way, "yes", "voodoo", etc., is possible. In a
real sense, we are the victims. I'll explain in person. This
summer: My parents are pushing hard for me to go to Europe."

(Quelle: JS Weihnachtsbrief, https://soeringguiltyascharged.files.wordpress.com/2019/06/jens-soering-letter-dec-jan-1984-85-complete.pdf, S. 19)

Und besonders der Teil über das Heiraten irritiert ihn (nach 3 Wochen Beziehung verständlich) total:

"Liz, we need to talk not so much about marriage but you
telling your parents about us marrying. What does [unleserlich] mean?
"Jens from nowhere -- a posing child of Hitler" -- I'm too stupid,
Elizabeth, I don't understand."

(Quelle: JS Weihnachtsbrief, https://soeringguiltyascharged.files.wordpress.com/2019/06/jens-soering-letter-dec-jan-1984-85-complete.pdf, S. 20)

Es ist wirklich alles schwer zu greifen. Ich könnte mir vorstellen, dass er, nachdem er ihre Zeilen las, dann auch anfing, seine dunkelsten Gedanken aufs Papier zu bringen. Normalerweise würde man solche Gedanken anderen nicht anvertrauen, aber da EH hier in eine Art "Vorleistung" ging, dachte er wohl auch, sich komplett offenbaren zu können.

-----------------------------
Die Geschichte mit dem Hund
-----------------------------

Es ist nur ein flüchtiger Gedanke, aber Elizabeth Haysom wurde als Kind von einem Hund gebissen!

1.) Sie schreibt selber, sie wurde von einem Bernardiner gebissen. Fünf Jahre später biss der Hund ein weiteres Kind:

"When I was a youngster, I had my face severely bitten by a St. Bernard. Not a breed noted for its viciousness, so in spite of his behavior, because of his non-violent label, he was deemed safe. Five years later after biting me, he bit another child. But because he was a beautiful specimen of a popular breed, he lived out his life as a stud breeder."

Quelle: Elizabeth Haysom, Fluvanna Review, Kolumne "Signs of the Times", Artikel "The Bonnie Label", October 18, 2007)
http://george.loper.org/trends/2007/Oct/954.html

2.) Amy Lemley beschreibt, dass EH sich immer ein Haustier gewünscht hatte, aber dass ihre Eltern ihren diesen Wunsch (den sie unter der Tür durchschob) niemals erfüllten. Stattdessen kauften sie einen Bernardiner, der Elizabeth dann biss, wovon sie eine Narbe davontrug. Elizabeth rannte nach diesem Vorfall aus dem leeren Haus, aber ihre Mutter war nicht da, so dass sie zu den Nachbarn laufen musste:

"Even a pet of her own would have helped, but the requests for a cuddly animal she coyly slipped under her parents door went unanswered. Instead, the family acquired a huge St. Bernard, hardly the ideal dog for a lonely child. Afflicted with a mangy skin condition, Ben was irritable and intolerant of the little girl, and her cheek still bears the scar from the time he bit her as she tried to retrieve his food howl. Crying, Elizabeth, fled the empty house to find her mother, but she was nowhere in sight, having wandered from the yard’s edge. The terrified child had to walk a good distance to a neighbor’s house to get treatment for the gash."

(Quelle: Amy Lemley: Misfit, Murderess, Martyr. The Changing Face of Elizabeth Haysom, Albemarle Magazin; Albemarle-Magazin, Juni/Juli 1990, Seite S. 58)

3.) Ken Englade schildert es sogar noch dramatischer. Derek und Nancy seien oft ausgegangen und hätten sie alleine gelassen. Als sie 10 Jahre alt war, wurde sie vom Bernardiner gebissen. Sie musste zu Nachbarn laufen, die mit ihr zum Krankenhaus fuhren. Später wurde sogar eine Kinderschutzbehörde eingeschaltet:

"Often, Elizabeth said, Derek and Nancy would leave her by herself while they partied or visited with friends. Once, before she was ten years old, Derek and Nancy went away for the afternoon, leaving her alone with her large, rambunctious puppy. The dog bit her, opening a horrible wound on her cheek. “See,” she told Jens, pointing to her face, “the scar is still there.”
With blood streaming down her face, she ran to a neighbor’s house screaming for help. The neighbor took her to the hospital, where the wound was sewn up. But the incident was not quickly forgotten. It provoked an investigation by the child welfare agency, Elizabeth said, and the social worker handling the case recommended that she be removed from Derek and Nancy’s custody."

(Quelle: Ken Englade, Beyond Reason, Amazon-Kindle-Ausgabe, Cloud Reaser, S. 114/376)

4.) Im Weihnachtsbrief ist von einem "unreal dog" die Rede:

"My unreal dog has a Lenin badge on his forhead. He parades his politics ... way you parade your Nationality.

(Quelle: EH Weihnachtsbrief)

5.) Und im Gefängnis hatte EH einen grünen Stoffhund, den sie nach einer Anordung abgeben musste. Dies hat sie schwer mitgenommen, denn der grüne Stoffhund war für sie ein Zeichen, dass sie im Herzen auch noch verspielt ist:

"The puppy remind me to be playful and silly, to retain a quirky sense of humor, never to take myself too seriously but always to treat the matters of other people's hearts with dignity and respect. The puppy reminds me I'm not just a murderer and that goodness and decency exist everywhere if I make the effort to look hard enough. My green dog reminds me that dreams and opportunities don't always arrive in quite the way we expect (...)"

(Quelle: Elizabeth Haysom, Fluvanna Review, Kolumne "Signs of the Times", Artikel "Toy Story", November 11, 2004,
http://george.loper.org/trends/2004/Nov/990.html)

Das sind alles recht unzusammenhängende Gedanken, aber ich könnte mir vorstellen, dass sich JS und EH auf der Rückfahrt irgendwie über diesen "unreal dog" unterhalten haben. Vielleicht war das irgendeine Art running gag oder eine Kompensation für diesen Hundebiss-Vorfall.

Und später hat JS dann erzählt, sie hätten einen Hund überfahren. Ich kann das nicht so recht greifen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, das könnte derselbe "unreal dog" sein, den EH auch in ihrem Weihnachtsbrief erwähnt hat.

Selene10 schrieb:Hört aber bitte auf 2 Menschen, die sich nicht mehr wehren können zu beschmutzen.
Elendiger Tratsch, mehr ist da nicht hinter.

Entschuldigung, aber ich sehe das genau anders!

Wenn man nicht aufhört, das Verhalten von Eltern damit zu entschuldigen, dass diese "bestimmt nur das Beste" für ihre Kinder wollten (egal, was sie ihn hinter verschlossenen Türen angetan haben), dann ändert sich nie etwas.

Es ist mittlerweile zum Glück verboten, Kinder körperlich, sexuell oder emotional zu misshandeln. Man sollte lieber versuchen zu verstehen, was eine solche Tat verursacht haben könnte, anstatt über solche Erziehungsmethoden einen Mantel des Schweigens zu werfen und die Eltern um jeden Preis zu verteidigen.

Es geht sich hier nicht um missbrauchte oder misshandelte Kinder. Die Frau ist 55!
EH war mit 9 Jahren schon in der Schweiz, in einem Elite Internat.

Fast alles was diese Person sagt oder sagte ist eine Lüge.

Dass ein paar Allmy User ihre Lügen glauben und in Endlosschleife wiederholen, ist kein Problem.

Die getöteten Eltern zu beschmutzen geht zu weit.

Elizabeth ist Täter! Ihre Eltern und Geschwister Opfer!

Es ist verwunderlich, wie sehr die Menschen an so irrationalen Glaubenssätzen festhalten.

Kein Kind ist böse. Kein Kind kommt als Mörder auf die Welt.

Es ist ein fataler Fehler, genau an der Stelle wegzuschauen, wo es um die Frage geht, wie diese unschuldigen, liebenswerten Menschen fähig werden konnten, solch monströse Taten zu begehen.

Die moralische Verurteilung ist ja billig zu haben. Man kann sich selbst dann zu den Guten zählen und alles ist gut.

Auch die juristische Verhandlung dieser Verbrechen und ihre Bestrafung anhand von Paragraphen ist ja nur ein kleiner Teil der Aufarbeitung.

Wirklich interessant ist aber die Vorgeschichte. Wie konnte es dazu kommen? Und da ist dieser Fall ein Glücksfall für die Öffentlichkeit, weil er so viel Material bietet, darunter auch Frühes.

Alice Miller hatte seit 1979 auf die Mechanismen aufmerksam gemacht, die auch brutale und missbrauchende Eltern vor den Vorwürfen der Kinder beschützen.
Anscheinend gibt es immer noch genug Aufklärungsbedarf über die zerstörerischen Folgen der schwarzen Pädagogik, die stets die Kinder beschuldigt.

Ohne Kenntnis der Vorgeschichten muss aber jede echte Prävention scheiten.

Danke, @Melusine, für deine einfühlsame und mutige Aufklärungsarbeit!